Lars von Trier warnte bereits im Vorfeld (u.a. auf speziell ausgegebenen Karten), dass dies sein bisher gewalttätigster Film sei. Dennoch verließen über 100 Zuschauer während der Vorführung empört und angewidert den Saal. Kritisiert wurde insbesondere die schonungslose Brutalität des Films, der nicht davor zurückschreckt, graphisch die Ermordung oder Verstümmelung von Frauen, Kindern oder Tieren zu zeigen. Von denen, die bis zum Ende durchhielten, gab es am Ende (neben obligatorischen „Buh-Rufen“) allerdings auch Standing Ovations für von Triers Werk.
ja - Filmemacher haben die Verantwortung Probleme wie Gewalt zu thematisieren. Und dies eben nicht in für Zuschauer angenehm weichgespülter Form. Man kann jemandem nicht etwas vor Augen führen, das er sich nicht einmal vorstellen kann (oder will), ohne es zu zeigen.sanftmut hat geschrieben: ↑Mi 16 Mai, 2018 11:34 Ich habe den Film nicht gesehen.
Ich finde es aber fragwürdig beziehungsweise ich sehe das sehr kritisch, wenn Filmemacher die (auf diesem Planeten vorkommende) Brutalität und das Böse „abbilden“ und damit verbreiten und im worst case zumindest potentiell auch Nachahmer „animieren“ / inspirieren.
Ich finde, Filmemacher haben hier eine besondere Verantwortung - und zwar nicht nur die, eine sicher professionelle Bildsprache zu erreichen, sondern auch bzgl. DES INHALTS der Bildsprache und was diese evtl. bewirken kann.
Fragt sich natürlich, ob das eigene Nervenkostüm diese Dosis an Gewalt in Grossaufnahmen aushält - mein zartbesaitetes nicht!
Es geht ja nicht um Splatter, sondern um die Darstellung von Gewalt, wie sie nun einmal Teil der menschlichen Realität ist - nur, dass manche davon verschont und abgeschottet sind. Gerade die, die Gewalt nicht erleben müssen, sollten aber damit in Film und anderen Kunstformen konfrontiert werden.sanftmut hat geschrieben: ↑Mi 16 Mai, 2018 19:40 @iasi
Interessante Sichtweise die ich auch teilweise nachvollziehen kann.
Ja die Ignoranz ist auch (!) eine Gefahr - daher sollten solche Dinge auch thematisiert werden - keine Frage.
ABER
...es sollte schon überlegt werden AUF WELCHE ART UND WEISE eine potentiell verherrlichende/ins Lächerliche ziehende/verharmlosende Darstellung
zumindest unnötig ist (für Dein berechtigtes Anliegen!) und bzgl meiner Sorge (siehe oben) nicht sogar unangebracht/potentiell schädlich ist!
Konsens ? Oder nicht?