Es ist bewiesen, dass unser Schulstoff, aufbereitet in Fächern mit Benotung als dem eigentlichen Lernziel, völlig ineffektiv ist. Man muss Kindern möglichst früh vermitteln, wie sie selbst lernen können. Workshops sind besser als der klassische Vortragsunterricht. Für Naturwissenschaften sind Computer besser als Erzieher aus Fleisch und Blut. Interdisziplinäre Projekte sind effektiver, sehr viel effektiver, als "Aufgaben" in Einzelfächern. Verbindung von Theorie und Praxis (non scholae sed vitae!). All das wurde erforscht und ist wissenschaftlich belegt. Gesamtgesellschaftlich produziert unser Schulsystem eine große Masse ans Lebensversagern und -verzagern und eine kleine Elite von Besserleistern (numerus clausus) als Fachidioten. Das ist ein Skandal.
Meistens hilft der Blick in die Vergangenheit, um die Zukunft zu erkennen.Starshine Pictures hat geschrieben: ↑Mi 21 Feb, 2018 01:18
Daher meine Meinung dass dieses ganze Digitalisierungsgequatsche nur heisse Luft. Es klingt halt irgendwie bedrohlich und man kann es immer schön den Gegnern vorwerfen sich nicht ausreichend genug drum zu kümmern. Oder habt ihr auch das Gefühl dass da tatsächlich ein Umbruch ähnlich der Industriealisierung Ende des 19. Jahrhunderts mit all dem Elend auf uns zu rollt?
Wenn ich den Tell jetzt auf einem Monitor lese, statt in einem Reclam, was genau daran verbessert da jetzt die Bildung?Jott hat geschrieben: ↑Mi 21 Feb, 2018 08:53 Ja, das Schulsystem. Bei uns ein verknöcherter Scheiß, auch noch regional zersplittert. Hoffnungslos. 14-jährige werden mit Wilhelm Tell gequält, unverändert wie früher in Form unausrottbarer gelber Reclam-Heftchen. Durch diese hohle Gasse soll Bildung kommen?
kürzer gefasst alsr.p.television hat geschrieben: ↑Mi 21 Feb, 2018 12:40 .. "Digitalisierung" ist für mich ein Stellvertreterwort für die baldige Umstrukturierung von Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Verkehr, Bildung und Privatleben.
Der Arbeitsmarkt bzw. das Weltbild was wir von Großkonzernen haben wird sich laut zahlreicher Wirtschaftsexperten in den nächsten 15 Jahren drastisch verändern.
Es gibt unglaubliche bis skandalöse Unterbesetzungen in sozialen Berufen, in der Pflege, im Bildungssystem und in der Forschung, um nur mal diese Beispiele zu nennen: Zu wenige Leute, die sich kaputtarbeiten, um ihrem gesellschaftlichen Auftrag noch halbwegs gerecht zu werden.
Nur ein Beispiel von vielen: das Gesundheitswesen. Milliarden und Abermilliarden werden jährlich durch Ineffizienz verschleudert. Laboranalysen werden von Menschen unter Zeitdruck (Ärzten) auf Verdachtsdiagnosen hin kurz überflogen, fahrig interpretiert - und verschwinden anschließend in digitalen oder pappenen Ordnern, dieser Unterschied ist akademisch. Anstatt, wie es in diesem Fall wünschenswert wäre, den gläsernen Kranken überall hin zu begleiten, interpretiert mit allen verfügbaren Daten, inklusive der Biographie, Anamnese seit Geburt und Gewohnheiten, von medizinischen Programmen, die allein in der Lage wären, das komplexe Gesamtbild zu erfassen, natürlich trotzdem mit angemessenem Datenschutz.
Nehmen wir an, die technischen Voraussetzungen könnten im Hauruck-Verfahren geschaffen werden (Merkels Lieblingsthema: schnelleres Internet). Was fehlt, ist das Konzept für den sozialen Umbau. Genauer gesagt, das humanistische Konzept. Und hier befindet sich doch unsere Gesellschaft und die Politik im tiefsten Dornröschenschlaf. Sozial- Renten- und Arbeitslosenversicherung, wie angesprochen Schul- und Berufsausbildung: alles auf, äh, Industrie Beta 1.2.strassenfilm hat geschrieben:Es spricht einiges dafür, daß die Entwickung hier nicht linear abläuft, sondern exponentiell (das gilt übrigens auch für viele andere technische aber auch nicht-technische Entwicklungen). Bedeutet konkret: Gaaaanz lange passiert nix, schnarch.. dann beschleunigt sich das ganze und .. whoom.