felix24 hat geschrieben:
Bin für jeden Tipp dankbar, auch wie man ohne KSK über die Runden kommt...
Er hat eine Prüfung gehabt, das heißt er ist schon nackig!Jan Reiff hat geschrieben:wenn Du der KSK Deine jährliche Abschlussergebnisse nachträglich vorlegst sind die normalerweise damit zufrieden.
Denen ist eben Transparenz wichtig.
Auf der anderen Seite ist es in der Tat eben verdammt schwer, wirklich 1 Jahr im voraus konkrete Zahlen zu nennen in unserer Branche. Ein Job kann alles extrem nach oben "korrigieren".
dirkus hat geschrieben:
Laß dich zunächst von deiner Krankenversicherung in den einkommensabhängigen Grundtarif versetzen, dann zahlst du nur einen prozentualen Beitrag deines durchschnittlichen Jahreseinkommens.
Nur aus diesem Grund denke ich gelegentlich darüber nach, mich ehrlich zu machen und mich bei der KSK zu melden. Mein Finanzamt ist zwar absolut davon überzeugt, dass "Filmproduktion" eine gewerbliche Tätigkeit ist, aber alle meine Auftraggeber führen auf meine Rechnungen die Künstlersozialabgabe ab, weil sie absolut davon überzeugt sind, dass es sich bei meinen Filmen um die Leistung eines selbständigen Künstlers handelt.uniquedition hat geschrieben:Eine private Altersabsicherung braucht man so oder so, aber bei den derzeitigen Renditen ist ein Rentenanteil auch nicht das Schlechteste...
Deine Sorgen möchte ich haben...wenn du gerne wissen MUSST wie alt du wirklich wirst setze doch deiner Lebenszeit einen fixen Endpunkt zum Termin XY und Du kannst ganz ungeniert OHNE die aktuellen Rentner im Sozialstaat zu unterstützen in Saus und Braus leben und nur für dich wirtschaften :-*Pianist hat geschrieben:
Außerdem weiß ich nicht, wie alt ich werde. Wenn ich recht früh sterbe, habe ich einen Haufen Geld verbrannt, der dann nicht den mir nahestehenden Menschen zur Verfügung steht.
Soweit ich informiert bin, wird allerdings erst mal das eigene Vermögen aufgebraucht, bevor es Grundsicherung gibt.SKYLIKE hat geschrieben:Solange man unter 1500Euro verdient und 45 Jahre in die Rente einzahlt, hat man meist weniger als der Grundsicherungssatz (ca. 700) den man so oder so erhält.
Die Idee der KSK ist, zielgenau publizistische und künstlerische Tätigkeiten zu unterstützen, weil beides mit Blick auf die Pluralität und Freiheit der Meinung wichtig für unsere Demokratie ist. Dieser Grundidee kann ich schon etwas abgewinnen, aber mag halt jeder selbst entscheiden für wie einleuchtend er das hält.Pianist hat geschrieben:Da bin ich sofort einverstanden. Warum brauchen wir diese Extrawurst für Künstler? Es gibt genug Selbständige, die genau gar nichts für ihre Altersvorsorge tun und davon ausgehen, dass sie entweder über ihrem letzten Projekt tot zusammenbrechen oder im Alter von SGB XII leben. Und das ist ja beides keine schöne Vorstellung.
Matthias
Ja, das kann ich so bestätigen, auch was die Zahlen angeht. Allerdings wird man solche Zahlen eher nicht schaffen, wenn man sich als "Künstler" sieht, sondern man muss sich dann eher als "Handwerker" sehen. Und was zum Teufel habe ich als Handwerker mit der Künstlersozialkasse zu tun?Bergspetzl hat geschrieben:man muss auf der einen seite halt ehrlich sein und sagen dass unter 70-90.000 umsatz im jahr es kaum möglich ist erfolgreich selbstständig zu sein und eine familie zu ernähren - besser noch 120k, dann kommt vllt ein haus dazu. Gerechnet ist hier als ein mann produktion/freelancer mit eigener kamera und kleinem schnittplatz, etwas licht und ein auto, regelmäßigen, aber überschaubaren investitionen....
Deinen Punkt sehe ich absolut und stimme zu, bei vielen Freischaffenden ist nicht viel Raum für die Altersvorsorge. Ich denke aber auch, dass man die Gesamtsituation bewusst beurteilen und daraus seine Schlüsse ziehen sollte. Wenn man nicht nur für sich, sondern auch für eine Familie vorsorgen möchte, ist das kreative Prekariat vielleicht nicht der richtige Aufenthaltsort und eine andere Berufswahl besser. Für solche Entscheidungen ist man teilweise zumindest auch mitverantwortlich.Bergspetzl hat geschrieben:Ich glaube den allermeisten geht es nicht darum zu leben als wenn es kein morgen gäbe, sondern die prekäre situation es nicht zulässt ordentlich vorzusorgen.
man muss auf der einen seite halt ehrlich sein und sagen dass unter 70-90.000 umsatz im jahr es kaum möglich ist erfolgreich selbstständig zu sein und eine familie zu ernähren - besser noch 120k, dann kommt vllt ein haus dazu. Gerechnet ist hier als ein mann produktion/freelancer mit eigener kamera und kleinem schnittplatz, etwas licht und ein auto, regelmäßigen, aber überschaubaren investitionen....
auf der anderen seite würde die gesamte fernsehlandschaft zusammenbrechen, wenn jeder film oder fernsehschaffende zumindest mal auf tarif arbeiten würde. auch würden uns unmengen an 'billigen' werbeclips und eventclips erspart bleiben. gut anzusehen, aber für nahezu 0 geld umgesetzt.
wäre - würde, fakt ist: viel zu viele verdienen viel zu wenig, kommen gerade so über die runden im alltag,... aber altersvorsorge ist da leider nicht drin und mehr als die hoffnung das man eines tages mal aufsteigt ist kaum gegeben. (meine erfahrung im umfeld und teilweise auch die eigene)
Ganz einfach:Pianist hat geschrieben:Das verstehe ich nun aber auch nicht... Warum soll jemand weniger kreativ sein, nur weil er Kraft Gesetz Teil des Solidarsystems ist?
Und genau deshalb sind Künstler pflichtversichert.dirkus hat geschrieben:Die meisten (echten) Künstler, die ich kennen gelernt habe, waren Vollchaoten! Die haben niemals - nichtmal im Traum - an Altersvorsorge oder so gedacht.
Pflichtversichert heist ja noch lange nicht, dass sie sich das auch leisten können;-)Pianist hat geschrieben: Und genau deshalb sind Künstler pflichtversichert.