WoWu hat geschrieben:
... dass Fernsehen genau das sein soll und nicht die rechnerische Rekonstruktion, wie etwas aussehen könnte ..
Rechnerische Rekonstruktion ist aus meiner Sicht ja fast alles bei Video, beginnend schon mit der AD-Wandlung, ganz zu schweigen von Debayering etc. etc.
Alles ist Physik und Mathematik.
Aber das geht im Hirn ja weiter, man denke nur an die additive Farbmischung, die durch örtlich oder zeitlich beieinander liegende Farbreize hervorgerufen werden kann.
Das Wichtigste bei der Wiedergabe ist, dass eine befriedigende rechnerische Rekonstruktion der Wirklichkeit stattfindet.
aber bitte lasst uns diesen weg nicht ver-"algorithmisieren", "simples" durchreichen von vorhandenen daten, anstelle von platzsparend verkomprimierten, datenreduzierend geprägten annahmen von algorithmen, welche die realität, weiter verschlimmbessern.
ich bitte darum, den begriff "signalgüte" in die diskussion einbringen zu dürfen.
WoWu hat geschrieben:Wenn Fernsehen also NICHT die Reproduktion dessen ist, was wir mit dem Auge sehen könnten, wenn wir an der Kamera vorbei scheuen, dann hast Du Recht. Dann ist es esoterisch.
Wenn wir an der Kamera vorbeischauen und auf das reale Geschehen vor uns blicken, unterscheidet sich dies davon, was in der räumlichen Ferne (daher Fernsehen) als Übertragung ankommt, nicht nur durch die technische Feinheit der Umsetzung, sondern ganz banal dadurch, dass das Ganze eingerahmt ist. Ein Fenster im Format 16:9, durch das wir einen mehr oder weniger klaren Blick auf einen anderen Ort und meist auch in eine andere Zeit tun können.
Der Rahmen lässt uns bewusst bleiben, dass wir es nur mit einer optischen Darstellung zu tun haben, dass unsere Augen nicht aktiv saugen, sondern mit fernen Bilder vollgepumpt werden.
Handelt es sich bei dem übertragenen Motiv um die Fischaugenansicht meiner Haustüre, so bleibe ich mir ebenfalls der technischen Vermittlung bewusst. Die Qualität muss exakt so gut sein, um denjenigen zu erkennen, der dort klingelt. Das menschliche Gehirn ist darüber hinaus in der Lage, unterschwellig eine Menge Metainformationen aus dem Monitorbild zu ziehen. Tageszeit, Wetterbedingungen, eventuell sogar eine Deutung, mit was für einem Typ Mensch ich es zu tun kriege. Ich denke an HALs Auge aus 2001, und wie er alle nötigen Informationen aus dem dürftig Gesehenen aufbereitete. HAL: "Kannst du das Blatt ein bisschen näher halten, Dave? Danke. Das ist Dr. Hunter, richtig? Deine Zeichnungen sind besser geworden."
srone hat geschrieben:ich bitte darum, den begriff "signalgüte" in die diskussion einbringen zu dürfen.
Gerne. Wenn ihr mir gestattet, den Begriff Immersion in die Diskussion einzubringen. Aus Wikipedia dazu ein Zitat:
Im Gegensatz dazu steht die Metapher des Fensters in den anderen Bildmedien; durch das Fenster kann man zwar in einen anderen Raum hineinschauen, ihn jedoch nicht betreten.
Und Immersion setzt nicht die "Reproduktion dessen, was wir mit dem Auge sehen können" (WoWu) voraus, sondern die Imitation unseres Blicks. Die Kamera blickt für uns. Sie wird auf interessante Stellen gerichtet und verbleibt dort so lange, bis wir sie kognitiv abgearbeitet haben (dann kommt natürlich ein Schnitt).
Es gibt
a) erzählerische Immersion. Wir sind von einer Geschichte gefesselt. Die Binsenweisheit lautet, dass sinnliche Reize die Immersion schwächen. Das Buch, schwarz auf weiß ("Ersatz von Bildinhalten durch schwarze und weisse Linien", WoWu), ist potenziell hundertmal beeindruckender als der 100-Millionen-Dollar-Film dazu.
b) sinnliche Immersion. Bilder und Klänge überwältigen den Zuschauer. Surround, riesige Blickwinkel/Gesichtsfelder, brilliante Farben und Objekte, so scharf und gut aufgelöst, dass sie dreidimensional wirken und man sie am liebsten anfassen möchte. Es ist klar, dass für diesen Punkt die technische Qualität einen Mindeststandard braucht (den als 2k zu betrachten sich Filmstudios offenbar geeinigt haben), dass aber mehr Qualität automatisch besser ist, vielleicht aber irgendwann, zumindest jenseits 4k, nur noch hypothetisch und homöopathisch: "Obelix, wie schmecken die Nachtigallenzungen?" - "Salzig."
Das gängige Missverständnis zu "b)" besteht darin, dass viele glauben, die perfekte Abbildung der Realität täusche die Sinne und gaukele der Wahrnehmung vor, das Gesehene sei real. Nichts ist falscher. Das Für-wahr-Nehmen setzt eine freiwillig eingenommene Haltung beim Betrachter voraus. Wenn das natürlich geschehen ist, lassen sich "a)" und "b)" kombinieren und zur größten Wirkung führen, solange die sinnlichen Reize eher interessant als überzeugend sind. Entweder in einer Fiktion oder in einem emotionalen Event (> Fußball), nicht aber in "der Realität". Für eine Nachricht unterdrücken wir zwar (leider!) auch viel zu oft unseren kritischen Verstand, aber nur, wenn sie nicht versucht, uns sinnlich zu überwältigen. Sähen wir alles Geschehen so, als wären wir wirklich dabei, verlören die manipulativen Wortkommentare im Off ihre orientierende Macht, und mehr Menschen würden zu zweifeln beginnen.
Coppola benutzte dieses "Kippen" der Überwältigung auf geniale Weise in seinem Vietnam-Epos Apocalypse Now. Formal ist der Angriff der Hubschrauberstaffel auf das Dorf (anfangs wird ein Kindergarten gezeigt) zu Wagners Walkürenritt die zweit-beeindruckendste Filmszene, die man bis dahin zu sehen bekam (wenn man mal Weltraumschlachten aus Star Wars als Nummer eins nehmen möchte), aber wir reiten nicht mit. Was davon aufgewühlt wird, ist eine Art heiliges Entsetzen, das Erwachen lange abgestumpfter Instinkte für elementare menschliche Werte.
Sam Mendes zeigte in Jarhead, dass er Coppola voll verstanden hatte. Bei seinen Golfkriegsoldaten ist die dünne Schicht menschlicher Würde (wer hat mehr Würde eingebüßt in Abu Ghraib: Die Opfer oder die Täter?) durch die Konditionierung weggedrillt worden. Ergebnis: Sinnliche Überwältigung, volle Immersion:
Axel erhofft sich scheinbar eine Art Kubrick-Algorithmus in der Kamera. Da kommen dann nicht nur tolle Bilder, sondern gleich tolle Filme inklusive der dazugehörigen Essays raus ;)
Aber interessant ist es, was er schreibt.
Nur dass Immission die interaktivität mit dem Gesehenen voraussetzt.
Axel hat ja leider nicht erklärt, wie er denn die Bildinhalte beeinflussen will und was das mit der Darstellungsqualität zu tun hat.
Wahrscheinlich meint er das Daumenkino. -wenige Striche und man kann das "Schiff" anhalten, bevor es über die Klippe fällt.
Das beantwortet natürlich die Frage nach "besserer Bildqualität vs. grösserer Pixelmenge" erschöpfend ;-)
Da bin ich abgeschweift. Insgesamt glaube ich, dass wir von größeren (Auflösung ist ein Faktor für Bildgröße) und besser nuancierten Bildern nur Vorteile haben, dass aber deren Bedeutung von vielen maßlos überschätzt wird. Ganz klar werden wir in Zukunft 4k (oder so) haben und bessere Farbtiefe.
HFR und narrative Formate schließen sich komplett aus. Das sehe ich als bewiesen an. Es bleibt in Verwendung für Merkel, Jauch, Hinterseer und das gelegentliche Sportereignis, und für die ersten drei wäre es mir egal, wenn SD"i" weiter der TV-Standard bliebe. Fernsehen ist eh todgeweiht.
WoWu hat geschrieben:Nur dass Immission die interaktivität mit dem Gesehenen voraussetzt.
Axel hat ja leider nicht erklärt, wie er denn die Bildinhalte beeinflussen will und was das mit der Darstellungsqualität zu tun hat.
Immersion für Kino ist Interaktivität dadurch, dass der Zuschauer aus den ganzen Fragmenten, Andeutungen, Paradoxien im Kopf eine bedeutsame Geschichte montiert, also quasi die Arbeit des Cutters ergänzt.
1. Ein Mann stürzt einen Korn herunter an einer Kneipentheke. Es stehen schon ein paar leere Schnapsgläser daneben.
Schnitt.
2. Der Mann liegt im Bett und blickt an die gegenüberliegende Wand. Dann macht er das Licht aus.
Den Zuschauer zum Interpretieren und Mitfühlen einladen, das erzeugt Immersion. Zu der Verknüpfung der beiden geschilderten Bilder siehe >Kuleshow-Effekt. Eine Szene ist umso interessanter, je vielschichtiger und vieldeutiger sie ist.
Die Diskussion ist ja auch nicht auf den Fernsehstandard beschränkt. Der treibt nur die Innovation in die Richtung besserer Qualität.
Und ob sich Immersion auch auf einem Handydisplay, irgendwo in der Strassenbahn einstellt, sei nochmal dahingestellt.
Ich denke auch, solche Randbetrachtungen oder die Frage danach, wie wohl Bilder in 100 Jahren in die Köpfe der Menschen gelangen und ob das "Mitsingen und Schunkeln" bei Volksmusiksendungen ein Höchstmass an Immersion darstellt, hilft uns nicht wirklich weiter.
4K zur Projektion im Kinosaal scheint definitiv kein ernsthaftes Thema zu sein, es schert sich nicht mal bei Blockbustern jemand drum. 4K-Projektoren gibt es primär, damit man auf der Leinwand keine Pixel sieht, der Content wird in aller Regel ab 2K aufgeblasen.
4K+ in der Kamera ist ein anderes Thema. Das ist in Hollywood spätestens seit der Red One angekommen. Ein Muss kann es aber auch nicht sein, sonst wäre Arri nicht mit der Alexa bei so vielen Spielfilmen im Boot.
4K-Wiedergabe ist dort interessant, wo Leute wirklich viel näher an der Leinwand/am Screen stehen als sonst. Ein Beispiel sind Medien für Messen. Nicht die kleine einsame Glotze in der Ecke des Ministandes, sondern die großen Bespielungen mit allem Rambam. Da ist 4K schon länger zu Hause, auch noch höhere Auflösungen sind gern genommen.
4K für Enthusiasten: why not? 4K-Fernseher gibt's erstaunlich billig, der Unterschied zu HD fällt sehr wohl ins Auge, wenn man ihn sehen möchte. Spätestens bei ruhigen Szenen, Animationen, grafischen Elementen im Film.
Wieso manche so vehement dagegen ankämpfen wie schon damals bei HD, verstehe ich nicht. Vor entsprechend vielen Jahren wurde auch schon errechnet, dass zum Beispiel eine Sony EX1 gar kein HD erzeugen kann, mit den gleichen Argumenten und Berechnungen, die heute eine 4K-Aufzeichnung ad absurdum führen sollen.
Wie auch immer: es kann doch jeder das machen, was er für richtig hält. Egal ob Privatmann, Auftragsfilmer oder Hollywood-Studio. Aufzuhalten ist 4K nicht, für diese Einstellung hätte man mit verbundenen Augen über die IBC laufen müssen.
Axel hat geschrieben:
...
HFR und narrative Formate schließen sich komplett aus. Das sehe ich als bewiesen an. ...
Ach was!
In die Richtung tendiere ich auch. Es ist verwirrend, wenn man zum Beispiel auf einem Zwischenbilder errechnenden Hotelfernseher einen Spielfilm beim Zappen erst mal gar nicht als solchen erkennt. Weil's nach Lindenstraße oder billiger Sitcom aussieht.
Nahe an einem 4K-Fernseher allerdings sind 24/25p problematisch. Hier läuft man tatsächlich in eine gestalterische Zwickmühle! 48/50/60p killt - für mich jedenfalls - die Magie von Film und Kino. Generationsproblem? Vielleicht. Wer mit flüssigen Videogames aufgewachsen ist, mag es anders sehen. Für mich ein spannenderes Thema als die Auflösung des Einzelbildes.
Axel hat geschrieben:
...
HFR und narrative Formate schließen sich komplett aus. Das sehe ich als bewiesen an. ...
Ach was!
In die Richtung tendiere ich auch. Es ist verwirrend, wenn man zum Beispiel auf einem Zwischenbilder errechnenden Hotelfernseher einen Spielfilm beim Zappen erst mal gar nicht als solchen erkennt. Weil's nach Lindenstraße oder billiger Sitcom aussieht.
Nahe an einem 4K-Fernseher allerdings sind 24/25p problematisch. Hier läuft man tatsächlich in eine gestalterische Zwickmühle! 48/50/60p killt - für mich jedenfalls - die Magie von Film und Kino. Generationsproblem? Vielleicht. Wer mit flüssigen Videogames aufgewachsen ist, mag es anders sehen. Für mich ein spannenderes Thema als die Auflösung des Einzelbildes.
Oooops, jetzt wird es aber abenteuerlich. Also ich erkenne Filme an anderen Dingen, vor allem, weil ich - völlig altmodisch - ins Programm schaue. Oder sogar am Inhalt. Oh je, Magie von Film und Kino. An der Framerate festgemacht. Da fehlt mit der intellektuelle Zugang. Ich halte es da eher wie Douglas Trumbull. 24fps ein Ananchronismus.
Zuletzt geändert von StanleyK2 am Mo 06 Okt, 2014 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
Jott hat geschrieben:Ich denke, die Diskussion ist ziemlich müssig.
Es scheint in der Tat um nicht viel zu gehen, ein paar überflüssige Pixelchen hier, ein bisschen bunter dort. Trotzdem, Physikern wachsen graue Haare, ob es freie Quarks gibt, und die Antwort könnte erklären, wieso wir uns nicht einfach schon zu Lebzeiten in unsere Bestandteile auflösen, bzw. bloß nicht merken, dass wir es tun. Interessant vor allem, dass es subjektive Standpunkte gibt, deren Inhaber zwar bei Erklärungsversuchen ins Schwimmen kommen, aber mit viel Energie bei der Sache sind.
StanleyK2 hat geschrieben:Oooops, jetzt wird es aber abenteuerlich. Also ich erkenne Filme an anderen Dingen, vor allem, weil ich - völlig altmodisch - ins Programm schaue. Oder sogar am Inhalt. Oh je, Magie von Film und Kino. An der Framerate festgemacht. Da fehlt mit der intellektuelle Zugang. Ich halte es da eher wie Douglas Trumball. 24fps ein Ananchronismus.
Irgendwann, wenn HFR sich durchsetzte, wären wir vielleicht in der Lage, den ästhetischen Unterschied zwischen nativen 48fps und den Bildverbesserungsprogrammen unserer Fernseher zu erkennen. Schaltet jemand freiwillig auf smooth motion (oder wie das jeweils heißt), bevor er - nur zum Beispiel - die aufwändig in 65mm produzierten Filme The Dark Knight Rises oder The Master auf BD oder VoD anschaut? Und, upps!, wo ist denn der HFR-Look des Hobbits auf VoD geblieben? Komisch ...
StanleyK2 hat geschrieben:Ich halte es da eher wie Douglas Trumball. 24fps ein Ananchronismus.
Auch Benzin-/Dieselmotoren sind ein böser Anachronismus, den aber keiner hergeben will. Der Mensch ist zäh! Und der HFR-Pionier heißt Trumbull, hat die Tricktechnik bei Meisterwerken der Filmgeschichte verantwortet, ist aber mit seinem 60p-Showscan (Teile von "Project Brainstorm) schon damals auf die Nase gefallen.
Wieso hat Jackson den Hobbit nie in 48p/2D released, wenn's so toll ist? Ist es nicht, lindert nur die Würgereize im Jahrmarkts-3D-Kino. Der "normal" platte Hobbit turnt in ganz klassischer 24p-Kinomagie durch Mittelerde. Warum wohl? Man könnte ihn fragen, den Jackson.
Vielleicht gibt's ja irgendwann in ein paar Jahren noch ein echtes 4K/48p/2D-Release, um noch mal einen drauf zu setzen und beim neuen Nachwuchs abzusahnen. Dazu müsste man ja nur in ein paar ruhigen neuseeländischen Monaten die Effekte, will meinen den ganzen Film, nochmal in 4K statt wie bisher in 2K durchrechnen. Das EPIC-Rohmaterial sollte das ja hergeben.
Oh, ich kenn Jackson eher von Braindead/Dead Alive .... Ja, er war jung und brauchte das Geld ... Und der ganze Fantasy-Q... geht mir eh am A... vorbei. Macht nichts, jedem sein Vergnügen. Werde aber stärker auf u oder a achten.
StanleyK2 hat geschrieben:
Ich halte es da eher wie Douglas Trumbull. 24fps ein Ananchronismus.
...der damit kläglich gescheitert ist - tolles Vorbild.
Höhere Zahlen sind nicht immer automatisch besser.
Keineswegs sind höhere Zahlen grundsätzlich besser. Deshalb bin ich selbst bei 4K zurückhaltend. Aber den Unterschied zwischen 24/25fps und 50/60fps kann ich jedem Laien schnell plausibel machen.
Und MEINE Vorbilder (!?) such ich mir nach MEINEM Verständnis. Und warum ist TrumbUll "gescheitert"?
WoWu hat geschrieben:
Axel hat ja leider nicht erklärt, wie er denn die Bildinhalte beeinflussen will und was das mit der Darstellungsqualität zu tun hat.
Wahrscheinlich meint er das Daumenkino.
Wir haben jetzt einen Hund WoWu.
Ich glaube, ich bastle jetzt mal so ein Daumenkino von unserem Welpen Namens Suri, siehe Video unten. Wäre schnell und schmerzlos abgespielt.
Da bräuchte ich dann nicht Freunde einzuladen, um vor dem Essen die vielen langweiligen Videoaufnahmen zu zeigen, von denen wir selbst natürlich voll begeistert sind.
Nach dem Essen würden sie ohnehin einschlafen, außer vielleicht, sie würden in 4K gezeigt, das wäre natürlich was gaaanz anderes und sie würden mit Jubelrufen hingerissen von der exorbitanten Bildqualität in Ekstase verfallen. Inhalt wurscht.
StanleyK2 hat geschrieben:Und warum ist TrumbUll "gescheitert"?
Showscan hatte keine Sau interessiert. Als müder Abklatsch gab es folglich nur ein trauriges Nischenleben in Fahrsimulatoren (subjektive Achterbahnfilme mit Wackelsitzen in Vergnügungsparks).
Man muss fair bleiben: es ging ihm im einzigen Showscan-Film nur um psychedelische Animationspassagen - ähnlich wie in 2001, wo er was ähnliches gemacht hatte, nur wollte er es diesmal noch immersiver haben, als Volldröhnung ohne gesundheitliche Risiken, sozusagen. Die Realfilmpassagen von Project Brainstorm wurden aber konventionell gedreht, so viel ich weiß. Ich lasse mich aber gerne korrigieren.
Ich habe nichts davon mitbekommen, dass der neue Vorstoß von Hobbit-Jackson andere 48p-Projekte nach sich gezogen hätte. Das will aber nichts heißen. Mal schauen!
Und was passiert eigentlich mit der berühmt-berüchtigten 4K/8K-Rec2020, die alte Frameraten quasi unter Strafe stellt, wenn mal ein guter alter Spielfilm über den Äther gepumpt wird? Drauf gepfiffen und ganz subversiv als 24/25p, oder schelmisch beim neuen 4K-Abtasten gleich zu 48/50p, nein, gleich 120p frameinterpoliert, um dem Papier Genüge zu tun? Casablanca in HFR wie seinerzeit panisch eingefärbt, um zum Farbfernsehen kompatibel zu sein? Auch spannend!
StanleyK2 hat geschrieben:Und warum ist TrumbUll "gescheitert"?
Showscan hatte keine Sau interessiert. Als müder Abklatsch gab es folglich nur ein trauriges Nischenleben in Fahrsimulatoren (subjektive Achterbahnfilme mit Wackelsitzen in Vergnügungsparks).
Man muss fair bleiben: es ging ihm im einzigen Showscan-Film nur um psychedelische Animationspassagen - ähnlich wie in 2001, wo er was ähnliches gemacht hatte, nur wollte er es diesmal noch immersiver haben, als Volldröhnung ohne gesundheitliche Risiken, sozusagen. Die Realfilmpassagen von Project Brainstorm wurden aber konventionell gedreht, so viel ich weiß. Ich lasse mich aber gerne korrigieren.
Ich habe nichts davon mitbekommen, dass der neue Vorstoß von Hobbit-Jackson andere 48p-Projekte nach sich gezogen hätte. Das will aber nichts heißen. Mal schauen!
Und was passiert eigentlich mit der berühmt-berüchtigten 4K/8K-Rec2020, die alte Frameraten quasi unter Strafe stellt, wenn mal ein guter alter Spielfilm über den Äther gepumpt wird? Drauf gepfiffen und ganz subversiv als 24/25p, oder schelmisch beim neuen 4K-Abtasten gleich zu 48/50p, nein, gleich 120p frameinterpoliert, um dem Papier Genüge zu tun? Casablanca in HFR wie seinerzeit panisch eingefärbt, um zum Farbfernsehen kompatibel zu sein? Auch spannend!
jeder TV macht doch mittlerweile Zwischenbilder - und im Kino wurde bei 24fps ja auch rumgetrickst - Stichwort "Umlaufblende"
Jott hat geschrieben:HFR, HDR, WTF - was war noch mal das Thema? :-)
Das Thema ist die Verkostung von Pixelmüsli.
Der Kaffee-, Tee- oder Weinprüfer nimmt was Flüssiges zu sich mit dem luftvermischenden Geräusch eines Gullis in der letzten Phase des Abrinnens, vorher hält er noch seine Nase knapp darüber, saugt Düfte ein, rollt mit den Augen und in ihm entsteht die Immersion eines Hügels, einer Lage und einer bestimmten Jahrgangsernte.
Dann spuckt er alles aus.
Das ist das Thema hier, sehr unterhaltsam.
iasi hat geschrieben:jeder TV macht doch mittlerweile Zwischenbilder - und im Kino wurde bei 24fps ja auch rumgetrickst - Stichwort "Umlaufblende"
Dadurch wurde jedes Bild (der 24) zwei- oder sogar dreimal gezeigt, mit verkürzten (aber häufigeren) Dunkelphasen. Milderte das Flimmern, hatte NULL Einfluss auf die Bewegungsdarstellung.
Jott hat geschrieben:Wieso manche so vehement dagegen ankämpfen wie schon damals bei HD, verstehe ich nicht. Vor entsprechend vielen Jahren wurde auch schon errechnet, dass zum Beispiel eine Sony EX1 gar kein HD erzeugen kann, mit den gleichen Argumenten und Berechnungen, die heute eine 4K-Aufzeichnung ad absurdum führen sollen.
Ganz einfach, zumindest für ambitionierte Hobbyfilmer gilt dann : Das gerade lieb gewonnene Equipment darf nicht so schnell wieder veraltet und wertlos sein, wurde doch lange darauf gespart. Dann macht man das neue lieber von vorn herein schlecht, sucht sich Zustimmung und hat dann ein besseres Gefühl, doch noch das richtige zu besitzen. Zumindest scheint es in deutschsprachigen Videoforen so zu sein.
Das geht so weit, dass z.B. jemand seine olle Canon bis auf das Blut verteidigt, alles neue als Schwachsinn abtut, um dann ein paar Monate später von wackeligen, pumpenden und wobbelnden 4K Handy-Videos mit variabler Framerate zu schwärmen.
Im Hifi-Forum, oder auch im Fotoforum sieht das ganze komplett anders aus. Da merkt man die Begeisterungsfähigkeit für neue Dinge sofort. Auch in internationalen Videoforen wird nicht alles gleich in Frage gestellt.
Angry_C hat geschrieben:
Im Hifi-Forum, oder auch im Fotoforum sieht das ganze komplett anders aus. Da merkt man die Begeisterungsfähigkeit für neue Dinge sofort. Auch in internationalen Videoforen wird nicht alles gleich in Frage gestellt.
da sind auch keine profis mehr unterwegs, da ist man sozusagen ganz unter sich
Angry_C hat geschrieben:
Im Hifi-Forum, oder auch im Fotoforum sieht das ganze komplett anders aus. Da merkt man die Begeisterungsfähigkeit für neue Dinge sofort. Auch in internationalen Videoforen wird nicht alles gleich in Frage gestellt.
da sind auch keine profis mehr unterwegs, da ist man sozusagen ganz unter sich
Da sind nicht weniger Profis unterwegs als hier, eher im Gegenteil, nur läuft es kaum irgendwo so destruktiv ab wie auf Slashcam.
Angry_C hat geschrieben:Da sind nicht weniger Profis unterwegs als hier, eher im Gegenteil, nur läuft es kaum irgendwo so destruktiv ab wie auf Slashcam.
würde dann reduser.com, das jubelperser-forum empfehlen. ;-)
Angry_C hat geschrieben:
Im Hifi-Forum, oder auch im Fotoforum sieht das ganze komplett anders aus. Da merkt man die Begeisterungsfähigkeit für neue Dinge sofort. Auch in internationalen Videoforen wird nicht alles gleich in Frage gestellt.
da sind auch keine profis mehr unterwegs, da ist man sozusagen ganz unter sich
Da sind nicht weniger Profis unterwegs als hier, eher im Gegenteil, nur läuft es kaum irgendwo so destruktiv ab wie auf Slashcam.
Was du hier als destruktiv bezeichnest, nenne ich kontrovers. Bei Diskussionen geht es nicht in erster Linie darum, zu "gewinnen", es geht darum, zu genaueren und besseren Einschätzungen zu gelangen.
Gleich mehrere eindeutige 4k-Skeptiker haben sich zum Beispiel, nur in diesem Thread alleine, dazu bekannt, dass 4k wohl die Zukunft ist, wenn auch eher das Video und nicht so sehr der Aufkleber auf der Kamera.
Andere, Amateure, aber vielleicht nicht nur die, zögern eventuell gerade und sind unsicher, ob Investitionen in neue Technik sie jetzt glücklich machen. Sie haben hier auf slashCAM mehr Argumente konzentriert als irgendwo sonst im Netz. Stimmt doch, oder? In anderen Videoforen hört man doch nur die Schafe blöken.
und nochmal zu den Fotofreunden:
Der Einwand, dass diese technikaffirmer wären, greift allein deswegen schon zu kurz, da dort die Größe des Ausgabemediums letztlich ziemlich irrelevant ist.
Wenn ich ein Foto mit 360 Mio Pixeln auf 3 x 5 Meter Größe erstellen will, dann stitche ich eben 10 einzelne Bilder zusammen und schick ne Festplatte zum Kunden, so what?
---> Ich muss kaum Kompromisse eingehen.
Hier geht es um eine Fernsehnorm, wo in den Codec neben den eigentlichen Bildinformationen auch noch Ton, Steuerungssignale und pipapo hineingepresst werden müssen und der aber eben nicht beliebig groß ausfallen darf.
---> Kompromisse ohne Ende
Und hier gibt's eben eine Menge Leute, die der Farbechtheit im Zweifelsfall vor noch mehr matschepixeln den Vorzug geben.
Schärfe ist übrigens nicht der Grund, warum viele hochwertige Kinoproduktionen auch noch nach Jahrzehnten überzeugen können (und das selbst am Fernseher zu Hause).
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