M_DESIGNER hat geschrieben:hey Danke für deinen Kommentar. Doch wenn ich nach Kuba fliegen würde, dann wäre es ein ganz anderes Thema. Das ist das selbe, wie du willst einen Film über bestimmte Immigranten in deinem Land drehen, aber du fliegst stattdessen einfach in ihr Land.
Ist nicht so das selbe oder? Und das Thema ist bei mir eben EXILkubaner.
Gruß
Wenn Du es richtig machst, wirst Du vermutlich schnell merken daß Begriffe wie "Exilanten" oder Exilkubaner" nicht wirklich zum Ziel führen, das ist lediglich für den Pitch gut, weil jeder sofort zu wissen meint, was Du machen willst. Es geht dokumentarisch aber immer um einzelne Persönlichkeiten, mit ihrer eigenen Geschichte und Widersprüchen. Nur wenn Du diese einfängst, wirkt die Story und das braucht eben seine Zeit der dramatischen Entwicklung. Wenn Du nur deren Handlungen, aber nicjht deren innere Momente (ohne Gepose) zeigst, bleibst Du an der Oberfläche. Bei so einem kurzen Format und so einem heiklen Thema (ich war auch schon in Miami und fand, daß die meisten dieser Exilkubaner üble, rechte Kotzbrocken mit extremen Machogehabe sind) besteht die Gefahr, einfach nur Aussagen filmisch zu illustrieren. Dokfilm ist immer parteiisch mit seinen Protagonisten, das muß Dir klar sein...
Wenn Du also nicht einfach einen unfreiwilligen rechten Propagandafilm machen willst, dann benötigst Du einen tragenden Konflikt, der die Einstellung der Exilkubaner thematisiert. Das ginge z.B. indem Du mindestens einen Protagonisten portraitierst, der Quer zur Mainstreamhaltung der Exilkubaner steht. Über Aussenseiter lässt sich egal wo sowieso am Besten die jeweilige Gesellschaft portraitieren. Wenn Du das Publikum interessieren willst, mußt Du ihm mindestens einen, besser zwei wirksame Kontrahenten gegenüberstellen. Das braucht Recherche, aber vor allem Erzählzeit.