Das ist bei Filmkameras genauso: Die Flügelblende der meisten Filmkameras arbeitet mit 180° Hellsektor und 180° Dunkelsektor, d. h. bei 24 fps wird jedes Bild 1/48 Sekunde lang belichtet und dann das Filmfenster für die nächste 1/48 Sekunde zwecks Filmtransport verdunkelt. Kinofilm ruckelt also - rein technisch - genauso wie - progressives Video mit 1/50 Sekunde Belichtungszeit. Allerdings wissen die meisten Film-Kameraleute mit dem Problem gut umzugehen.Er erlaubt auch mit 1/50s Belichtungszeit eine progressive Aufnahme als Vollbild. Dies ist zwar eigentlich einer echten 35mm-Kamera ähnlicher, jedoch wird nur jede zweite funfzigstel Sekunde aufgezeichnet. Der Rest der Bewegungsinformaton fällt unter den Tisch, wodurch das Bild ruckeliger erscheint.
???Allerdings wissen die meisten Film-Kameraleute mit dem Problem gut umzugehen
Das hat aber mit der Aufnahme und der Bewegungsauflösung nichts zu tun. Flimmern ist ein Wiedergabeproblem, die Bewegungsauflösung (Ruckeln) hingegen ein Aufnahmeproblem.Meines Wissens nach wird doch bei der Projektion im Kino jedes Bild zweimal gezeigt, um die Bewegungsverschmelzung zu erhalten...
Wie sollen denn 25 Bilder/Sekunde aufgenommen werden, wenn diese je länger als 1/25 Sekunde belichtet werden? So im Stil: 25 * 1/10 Sekunde = 1 Sekunde?Der Canon HV10 nimmt nur unter einer Voraussetzung mit 25p auf: Wenn die Belichtungszeit 1/25s oder länger ist.
Jede 2. Fünzigstelsekunde ein Vollbild aufzeichnen gibt doch genau die perfekten 25 progressiven Bilder pro Sekunde. Einfach, anders als im vorhin zitierten Teil, nicht mit 1/25 Sekunde (oder länger *lol*) belichtet, sondern eben mit der videoüblichen 1/50 Sekunde. Da ruckelt nichts mehr oder weniger als beim normalen 25P Video!Anders (offensichtlich) der neue HV20: Er erlaubt auch mit 1/50s Belichtungszeit eine progressive Aufnahme als Vollbild. [...] jedoch wird nur jede zweite funfzigstel Sekunde aufgezeichnet. Der Rest der Bewegungsinformaton fällt unter den Tisch, wodurch das Bild ruckeliger erscheint.
Das Ruckeln wird aber deutlicher sichtbar, weil dann die Bewegungsunschärfe wegfällt. Bekanntes Negativbeispiel: In "Gladiator" (Russel Crowe) wirken die Kampfszenen ziemlich stroboskopartig, weil sie offenbar mit kleinem Hellsektor (= kurzer Belichtungszeit) aufgenommen wurden. Zwar sind Standbilder aus solchen Filmen schön scharf, aber der Bewegungsfluß ist gestört.nicht mit 1/25 Sekunde (oder länger *lol*) belichtet, sondern eben mit der videoüblichen 1/50 Sekunde. Da ruckelt nichts mehr oder weniger als beim normalen 25P Video!
Das sieht nicht nach Video aus, und keiner wird ein Ruckeln vermissen. Die Hauptnachteile konventionellen Kinos sind die schlechte Bewegungsauflösung und ein Kontrastumfang, der nicht voll ausgenutzt werden kann. Je stärker die Lichtleistung des Projektors, um so heller wird zwar "die Sonne", aber auch "Schwarz" (höchste Dichte aller drei Pigmentschichten, auf dem Träger als Relief zu erkennen) wird durchdrungen. Bei der digitalen Projektion wird für "Schwarz" einfach kein Bildpunkt projiziert. Das alte Ammenmärchen, daß wir 24 B/s für schöner halten, weil es eine Sehgewohnheit ist, wird mit höherer Bildfrequenz der Vergangenheit angehören. Mit einer Bildüberblendung, wie sie mit Prismen anstelle der Umlaufblende schon seit vielen Jahren möglich ist, wird ein dem Interlace-Verfahren ähnlicher Effekt erzielt, und eine Kinoleinwand sieht wie ein riesiger Fernseher aus. Es geht nicht um die Frequenz, für den Videolook sind hauptsächlich die Halbbilder verantwortlich.beiti hat geschrieben:Nicht umsonst träumen die Pioniere des digitalen Kinos längst von einem progressiven Verfahren mit 60 Bildern pro Sekunde. Wenn das mal kommt, wird das Publikum begeistert sein, aber die Techniker werden wieder sagen "das sieht so nach Video aus". ;)
Das hoffe ich auch. Es wird die Kino-Puristen aber nicht davon abhalten, neue Verfahren abzulehnen. Das fängt ja schon damit an, daß einige Leute den einwandfreien Bildstand digitaler Projektoren bemängeln, weil für sie das hüpfende Bild "zum Kino dazugehört".Das alte Ammenmärchen, daß wir 24 B/s für schöner halten, weil es eine Sehgewohnheit ist, wird mit höherer Bildfrequenz der Vergangenheit angehören.
Ich weiß nicht so recht; das müßte ich erst mit eigenen Augen im Vergleich sehen. Ich bin immer davon ausgegangen, daß der Videolook einerseits von der höheren Bewegungsauflösung und andererseits von den unterschiedlichen Kontrastkurven kommt.Es geht nicht um die Frequenz, für den Videolook sind hauptsächlich die Halbbilder verantwortlich.
Bitte gib mir einen Link zu irgendeiner Abhandlung, die zu diesem Ergebnis gekommen ist.Axel hat geschrieben:Es geht nicht um die Frequenz, für den Videolook sind hauptsächlich die Halbbilder verantwortlich.
Ich habe keinen. "Videolook" ist kein leicht faßbarer Begriff. Ich weiß aber, wie Videobilder nativ auf einem Röhren-TV aussehen und wie nach Deinterlacing zu 50p auf einem Rechner. Die Aufnahmen sind dieselben, mit - von der Menge der Bewegungsinformation ausgehend - gleichen Werten. Wenn du sagst, du empfindest beides identisch, wie soll man da weiter argumentieren? Wir waren in einem anderen Thread schonmal an diesem Punkt. Sagen wir so: Ich glaube, daß Interlacing keine Methode der Bewegungsauflösung ist, die der natürlichen Wahrnehmung entspricht.HeikoS hat geschrieben:Bitte gib mir einen Link zu irgendeiner Abhandlung, die zu diesem Ergebnis gekommen ist.Axel hat geschrieben:Es geht nicht um die Frequenz, für den Videolook sind hauptsächlich die Halbbilder verantwortlich.
Ja, so sieht es aus. Wie Debonnaire schreibt, sind geringere Schärfentiefe und ein größerer Dynamikbereich die positiven Aspekte des ominösen "Filmlooks". Die 25p (24p macht von der Wirkung her keinen Unterschied)sind wir aus dem Kino gewohnt, daher verzeihen wir den entsprechenden Cams die schlechtere Bewegungsauflösung. Mit dieser Kamera hat JVC also einen konsequenten Schritt getan. Schade, daß sie so unhandlich ist. Auch wird das Format zunächst wohl nur auf Computern darstellbar sein (?). Aber ich bin sicher, daß dies Nägel mit Köpfen sind und daß mit der Zeit andere Hersteller nachziehen.aaron hat geschrieben:Kann mir mal jemand das 50p Format der JVC-PRO HD250 erklären? Das sind dann doch 50 Vollbilder oder?
So ist es. Wenn man einen Camcorder mit 25p-Einstellung hat und im laufenden Betrieb umschaltet (ich hatte mal eine Canon XM1, die dafür einen eigenen Schalter hatte), erschrickt man über die ruckelnen Bewegungen und sagt sich "das ist doch in Spielfilmen nicht so". Auch die Video-Tester fallen immer wieder drauf rein und stellen falsche Mutmaßungen an (siehe oben). Wenn man aber gezielt Spielfilm-DVDs auf die Bewegungen überprüft, stellt man fest, daß die ganz genauso ruckeln.Die 25p (24p macht von der Wirkung her keinen Unterschied)sind wir aus dem Kino gewohnt, daher verzeihen wir den entsprechenden Cams die schlechtere Bewegungsauflösung.
Also ich finde jetzt nicht das die JVC Kameras unhandlich sind. Ich habe von den meisten Kameramännern eher das Gegenteil gehört, das gerade die JVC die einzige Kamera im HDV-Berreich ist die Sie sich kaufen würden.Axel hat geschrieben: ...Schade, daß sie so unhandlich ist. Auch wird das Format zunächst wohl nur auf Computern darstellbar sein (?).
Also das die Computer Bildschirme mit 50Hz ein Problem haben ist ja bekannt, aber bei Fernseher-Geräten ist das nicht der Fall, weil diese ja meisten 50i Pal Material auf 50p Material umrechnen, somit kann das fast jeder X-belibieger Fernseher.PowerMac hat geschrieben:Das kann aber keiner.
Sorry das ist Quatsch in Dosen, ein in Europa erworbener LCD oder Plasma TV stellt nativ 50Hz da und kann auch ohne Problem mit der Frequenz 60Hz und sogar 75Hz arbeiten.PowerMac hat geschrieben:Das ist aber trotzdem nicht nativ, weil die intern alle mit 60 Hz arbeiten.
Bei meinem steht im Beiheft unter Spezifikationen> Energiebedarf:Eva Maier hat geschrieben:Solltest vielleicht nochmal recherchieren mit wieviel hz die LCD Fernseher intern arbeiten.
Erst sehr spät gesehen, aber trotzdem falsch. Slashcam hat hier eindeutig recht. Die Belichtungszeit ist unabhängig vom Ausleseverhalten des CCDs. Die Belichtungszeit kann also bei der HV10 1/10 Sekunde betragen. Du kannst auch 15 Minuten belichten und trotzdem wird mit 25p aufgenommen.Debonnaire hat geschrieben:Wie sollen denn 25 Bilder/Sekunde aufgenommen werden, wenn diese je länger als 1/25 Sekunde belichtet werden? So im Stil: 25 * 1/10 Sekunde = 1 Sekunde? (…)Der Canon HV10 nimmt nur unter einer Voraussetzung mit 25p auf: Wenn die Belichtungszeit 1/25s oder länger ist.