Schnippel
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Media Composer nativ für Apple Silicon

Beitrag von Schnippel »

Manche haben nicht mehr dran geglaubt...

Media Composer 2024.12 ist heute raus – für Apple Silicon!



Drushba
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Re: Media Composer nativ für Apple Silicon

Beitrag von Drushba »

Schnippel hat geschrieben: Di 25 Feb, 2025 23:13 Manche haben nicht mehr dran geglaubt...

Media Composer 2024.12 ist heute raus – für Apple Silicon!
Hm, ich habe Avid jetzt seit 3 Jahren auf Windows 10 laufen, dort aber stabil. Das Problem bei Apple ist doch, dass durch den schnellen Wechsel des OS die Plugins so schnell veralten bzw. aktualisiert werden müssen - oder sowas wie Apple Motion nicht mehr heruntergeladen werden kann, wenn das OS zu alt ist. Alleine das Boris Continuum Multihost-Update würde um die 350 Euro kosten. Hab hier eins von 2021 auf Windows laufen, dafür müsste ich auf Mac zurück auf... Montery?)) Der Avid-Apple Zug ist für mich abgefahren. Drum kaufe ich mir neue Macs nur noch als Macbook Air und lasse darauf entspannt Final Cut und Resolve als Field Editing/Materialsicherungsinstanz laufen. Was Avid IMHO jetzt wirklich braucht, ist eine neue Symphony-Oberfläche mit erneuerten intelligenten Funktionen und sowas wie BCC Title Studio als Mini-After Effects integriert.Von Pro Tools intern als Audio Suite mal ganz zu schweigen. ;-)



slashCAM
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Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von slashCAM »


Apple hatte erstmals Macs mit dem neuen, selbst entwickelten M1-Chip vorgestellt im November 2020 und damit den langsamen Abschied von Intel eingeläutet. Inzwischen gibt...

Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon



godehart
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von godehart »

AVID - der Internetexplorer unter den NLE Systemen. Ich bin so froh das meine Sendeanstalt bis 2026 auf Premiere umstellt. AVID fühlt sich an wie Software von vor 10-15 Jahren. Schade dass sie als Wegbereiter es nicht geschafft haben innovativ zu bleiben. Der Grund dass sie zum teil noch immer Branchenstandard sind liegt an den vielen, ausgezeichneten AVID Cuttern und der guten Postpro Integration. Aber die Leute werden nicht jünger und die Konkurrenz schläft nicht.



Drushba
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Drushba »

godehart hat geschrieben: Do 27 Feb, 2025 13:49 AVID - der Internetexplorer unter den NLE Systemen. Ich bin so froh das meine Sendeanstalt bis 2026 auf Premiere umstellt. AVID fühlt sich an wie Software von vor 10-15 Jahren. Schade dass sie als Wegbereiter es nicht geschafft haben innovativ zu bleiben. Der Grund dass sie zum teil noch immer Branchenstandard sind liegt an den vielen, ausgezeichneten AVID Cuttern und der guten Postpro Integration. Aber die Leute werden nicht jünger und die Konkurrenz schläft nicht.
Internet Explorer? AVID ist vielleicht eher sowas wie echtes Surfen, auf Wellen am Pazifik. Neulinge hauts from Brett, aber wer übt, hat Spass.) Persönlich brauche ich für meine Arbeit keine großartige Innovation, bin vielmehr froh, dass alles stabil läuft, Avid zuverlässige Datenbanken hat und auch Projekte von vor 10 jahren umstandslos geöffnet werden können. Innovation möchte ich lieber im Material sehen, was auf der Timeline landet, nicht so sehr auf der mir sehr vertrauten und funktionalen NLE-Oberfläche.)) Hab übrigens auch Resolve, FCP, Edius und ab und zu mal Premiere laufen, alle ok auf ihre Art. Aber Avid bleibt einfach Avid, la belle de nuit und irgendwie cool. ;-)



freezer
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von freezer »

Ich denke, man sich sowieso nur ein Urteil über eine Software erlauben, wenn man intensiv ein paar Jahre damit gearbeitet hat. Sonst läuft man Gefahr nur seine eigene Unerfahrenheit als Maßstab heranzunehmen.
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



berlin123
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von berlin123 »

freezer hat geschrieben: Do 27 Feb, 2025 14:50 Ich denke, man sich sowieso nur ein Urteil über eine Software erlauben, wenn man intensiv ein paar Jahre damit gearbeitet hat. Sonst läuft man Gefahr nur seine eigene Unerfahrenheit als Maßstab heranzunehmen.
Aber auch das genügt nicht immer. Viele bleiben bei der einmal antrainierten Arbeitsweise und verweigern alles neue.

Gut zu beobachten bei FCP Nutzern, die sich weigern die Magnetic Timeline mal länger so zu benutzen, wie es gedacht ist. Stattdessen wird jedes Projekt um einen langen Gap Clip herum gebaut. Glaube MKBHD ist so ein Kandidat.

Interessant dass Meinungen zu Avid auf Reddit bspw auch bei Leuten mit langjähriger Erfahrung extrem auseinander gehen. Manche sind froh davon weg zu kommen. Andere sagen für große Projekte gibt es einfach nichts besseres. Auch und gerade wegen der Besonderheiten beim Editing.



godehart
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von godehart »

freezer hat geschrieben: Do 27 Feb, 2025 14:50 Ich denke, man sich sowieso nur ein Urteil über eine Software erlauben, wenn man intensiv ein paar Jahre damit gearbeitet hat. Sonst läuft man Gefahr nur seine eigene Unerfahrenheit als Maßstab heranzunehmen.
Ja möglicherweise. Hab 1999 das erste mal am Avid geschnitten, dann lange nicht und ab 2019 dann wieder im Sender. Ich checke ja die Vorteile in Sachen Zuverlässigkeit und Einbindung in große Netzwerke. Nur das Title Tool, das GUI und generell wie viele Clicks und Mausmeter man macht, und wie kompliziert die Settings strukturiert sind. Kann man sich sicher alles antrainieren aber es strengt an. Muss aber auch zugeben, dass die versiertesten Cutter denen ich zuschauen durfte Avid Cutterinnen waren.



Banana_Joe_2000
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Banana_Joe_2000 »

Yeah - AVID... Habe von 1998 bis ca. 2016 drauf gearbeitet. War auch alles cool, aber irgendwann waren viele Sachen auf FCP 7 oder Premiere dann cooler, insbesondere bei Adobe mit der quasi-Integration mit After-Effects (und auch Photoshop). Dann kam Resolve. Zuerst nur zum graden benutzt, weil ich viele Sachen aus dem Kopierwerk kannte. Damals hatten viele noch DaVinci 4:4:4 und solch sachen, HD, 2k... UHD alles Zukunftsmusik. Aber DaVinci konnte schon Masken, verläufe und Fenster. Einfach magisch. Und das kam dann auf den heimischen Desktop. Eine Speilwiese...

Dann kamen die Schnittfunktionen hinzu. Ich weiß es nicht mehr ganz sicher, aber um die Version 15 herum habe ich das erste Projekt komplett in DR geschnitten.

Wir haben im Studio unheimlich lange an der Maxime festgehalten, alte Projekte öffnen zu können. nach ca. 20 Jahren NLE ist das praktisch nur ein einziges mal vorgekommen. Ganz davon abgesehen war es ein mega-act die ganzen Tapes wieder neu zu ingesten. Nix alles auf HDD - DigiBeta... Also - weg damit. Wenn etwas neu gemacht werden soll ist es wohl einfacher, das ganze mit heutigen Werkzeugen neu zu schneiden. Natürlich ist es bei aufwändigen AVX-Effekten mega umständlich, diese neu anzufertigen, aber: wir haben früher auch mit 3rd party-FX gearbeitet, die heute gar nicht mehr laufen (puffin design, Avid on ICE, die alten BORIS-Sachen... just to name a few). Von daher weine ich AVID keine Träne nach.

Stichwort interoperabilität: Sorry, ich habe es kein einziges mal erlebt, dass eine Timeline sauber von AVID in ProTools oder auf einem andren AVID-System gelandet ist. In geschlossenen Umgebungen geht das sehr wohl - z.B. in Sendern, aber das sehe ich bei unseren drei Resolve-Systemen auch. Also, kein argument zumindest für mich.

Ich habe früher gerne mit AVID gearbeitet, aber das war eine andere Zeit. wir haben immer noch eine Station, die ein AVID-NITRIS laufen hat, aber halt schon über 10 Jahre alt. Von daher möchte ich gar nicht auf AVID achimpfen, es ist lange her. Wenn ich mir jetzt die Oberfläche anschaue, muss ich sagen: Die meisten Abläufe sind gleich geblieben. Schnitt würde ich mir noch zutrauen. DAS ist der Vorteil bei den Systemen: Selbst nach langer Zeit findet man sich dort zurecht.

In meiner Umgebung hat sich jedenfalls sehr viel getan. Vor ca. 20 Jahren gab es im prof. Bereich praktisch nur AVID und FCP (Ja, und Media200 und Edius und Vegas... aber nicht hier in der nordwestdeutschen Film-Diaspora). Heute kenne ich niemanden mehr, der hier in der Umgebung noch mit AVID schneidet.

So long, viel zu viel gesabbelt - schönen Abend noch!

lg
banana



berlin123
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von berlin123 »

Lol



Frank Glencairn
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Frank Glencairn »

Banana_Joe_2000 hat geschrieben: Do 27 Feb, 2025 21:27
In meiner Umgebung hat sich jedenfalls sehr viel getan. Vor ca. 20 Jahren gab es im prof. Bereich praktisch nur AVID und FCP (Ja, und Media200 und Edius und Vegas... aber nicht hier in der nordwestdeutschen Film-Diaspora). Heute kenne ich niemanden mehr, der hier in der Umgebung noch mit AVID schneidet.
Ja - good times.

Ich hab mit AVID angefangen, als man damit noch nicht viel mehr machen konnte, als eine 3-Maschinen Betacam Suite zu steuern - war cool damals. Seit dem hab ich mit so ziemlich allem geschnitten was es auf dem Markt gab, aber wie die meisten bin ich auch bei Resolve gelandet - seit Version 10 oder 11 glaub ich.

Die meisten Editoren mit denen ich zu tun habe, sind allerdings immer noch bei AVID.
Teils hat das technische Gründe, teils Gewohnheit oder Widerwillen nochmal ganz von vorne anzufangen, und was neues zu lernen.

Das sind natürlich auch Leute, die Assistenten haben, die ihnen erst mal alles vorbereiten, und wirklich nur schneiden und sonst gar nix. Die machen weder Titel noch Ton oder Grading noch Effekte oder sonstwas. Das wird alles an andere ausgelagert, selbst die finale Ausspielung.

Deshalb kann man das nur schwer vergleichen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Drushba
Beiträge: 2546

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Drushba »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 28 Feb, 2025 05:25
Ja - good times.

Ich hab mit AVID angefangen, als man damit noch nicht viel mehr machen konnte, als eine 3-Maschinen Betacam Suite zu steuern - war cool damals. Seit dem hab ich mit so ziemlich allem geschnitten was es auf dem Markt gab, aber wie die meisten bin ich auch bei Resolve gelandet - seit Version 10 oder 11 glaub ich.

Die meisten Editoren mit denen ich zu tun habe, sind allerdings immer noch bei AVID.
Teils hat das technische Gründe, teils Gewohnheit oder Widerwillen nochmal ganz von vorne anzufangen, und was neues zu lernen.

Das sind natürlich auch Leute, die Assistenten haben, die ihnen erst mal alles vorbereiten, und wirklich nur schneiden und sonst gar nix. Die machen weder Titel noch Ton oder Grading noch Effekte oder sonstwas. Das wird alles an andere ausgelagert, selbst die finale Ausspielung.

Deshalb kann man das nur schwer vergleichen.
Also ich habe keine Assistenten, ich erstelle meine Projekte selbst und mache den kompletten Rohschnitt inklusive Farbkorrektur mit Symphony selbst. Dabei arbeite ich oft mit Untertiteln bzw. untertiteltem Material, das ich zum Teil selbst nicht verstehe und auf Übersetzungen angewiesen bin. Hierfür ist Avid wirklich gut organisiert bzw. organisierbar. Wenn es das Budget erlaubt, gebe ich das AVID-Projekt an einen Cutter, der auf meinem Rohschnitt aufbaut. Und ja, meine Stamm-Cutter arbeiten alle mit AVID. Sie können natürlich auch andere NLEs, aber wer wirklich professionell im Filmbereich arbeitet, kann AVID. Selbst wenn ein Schnitt komplett auf Premiere gemacht werden soll, wäre ich drum ziemlich misstrauisch, wenn sich herausstellt, dass der Cutter kein AVID kann. Das ist im Pro-Bereich wie mit Messer und Gabel essen können, da würde sich automatisch die Frage nach dem "Warum" stellen bzw. ob das womöglich sein erstes Pro-Projekt ist.)) Mit Resolve habe ich auch seit der 9 oder 10 angefangen, die eben 2012 bei der ersten Blackmagic 2,5K als Dongle im Karton mit dabei lag. Seither probier ichs, aber fand nie so richtig rein, es gibt IMHO immer Details, die im AVID besser sind. Klar, wer sich ganz auf Resolve spezialisiert, wird Workarounds kennen oder sich zu helfen wissen. Ich persönlich finde Resolve zwar auch gut, aber immer etwas sperrig...

Nach dem Feinschnitt bzw. nach dem Picture Lock dann die weiteren Arbeitsschritte: Einiges davon in Avid (vor allem Dialoge/Untertitel spotten), die Bildnachbearbeitung in Resolve oder auch in AVID mit Baselight. Bild mache ich nie selbst, gute Grader sind Spezialisten, das bin ich nicht. Habe aber angefangen, Pro Tools zu lernen, um auch bei No-Budget-Sachen und einfachen Stereomischungen nicht ganz aufgeschmissen zu sein. Soweit mein Workflow mit AVID und damit komme ich ganz gut klar. Wobei die meisten Mischtonmeister mittlerweile mit Nuendo statt mit Pro Tools arbeiten, deshalb überlege ich auch umzusteigen, weil vieles einfacher zu sein scheint und auch Übergaben von Audiosuite nach Audiosuite dann reibungsloser laufen dürften. Der Export von Media Composer nach Pro Tools war dagegen eigentlich nie ein Problem, ich weiß nicht, was der Vorposter damit meinte. Hier gibt es seit AVID 2023.6 (?) ja auch die Möglichkeit Pro Tools .pt Dateien direkt in den Media Composer einzulesen. Habe aber noch nicht herausgefunden wozu das in meinem Low-Budget Dokfilm-Workflow gut sein soll.))



dienstag_01
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von dienstag_01 »

Die Avid-Oberfläche lässt sich doch mehr oder weniger frei gestalten, das ist doch ein Unterschied wie Tag und Nacht zu z.B. Resolve mit seiner fest vorgegebenen Struktur.



rush
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von rush »

Drushba hat geschrieben: Fr 28 Feb, 2025 15:36 Selbst wenn ein Schnitt komplett auf Premiere gemacht werden soll, wäre ich drum ziemlich misstrauisch, wenn sich herausstellt, dass der Cutter kein AVID kann. Das ist im Pro-Bereich wie mit Messer und Gabel essen können, da würde sich automatisch die Frage nach dem "Warum" stellen bzw. ob das womöglich sein erstes Pro-Projekt ist.
Das ist aber schon auch eine sehr spezielle Sicht der Dinge...

Ich finde das es im Bereich Schnitt genau wie in anderen Bereichen extrem gute Quereinsteiger gibt die Avid möglicherweise nie an der Hand hatten - und dennoch hervorragende Arbeit in Premiere, FC oder wegen mir auch Resolve leisten.

Vieles baut natürlich irgendwie auf Avid auf - allein schon in Hinblick auf Short-Keys nehmen ja viele Cutter ihre Settings so gut es geht in andere Umgebungen mit.
Ich habe auch am Newscutter angefangen - bin dann aber eben einen anderen Weg eingeschlagen und fand Avid persönlich immer etwas zu altbacken - sei es in Hinblick auf das GUI aber insbesondere auch wenn man später mit moderneren Codecs hantieren wollte... Das hat sich in den letzten Jahren glücklicherweise alles gebessert - aber bei Avid ist auch nicht alles Gold und vieles eben mehr eine Frage der Routine weil die Leute seit Jahren darauf arbeiten.
Und weil Avid eben auch im Bereich Netzwerk seinerzeit schon Maßstäbe gesetzt hat wenn es darum ging kolaborativ und zeitkritisch zu arbeiten...

Dennoch: Jemanden vorab schon beinahe auszugrenzen oder als unprofessionell zu bezeichnen nur weil er womöglich nicht auf dem Avid editiert halte ich eher für problematisch - am Ende ist das NLE doch nur ein Teil des Werkzeugkastens.

In meinen Augen ist ein guter Cutter natürlich schon jemand der sein Handwerkszeug ( Stichwort Werkzeugkasten) versteht - viel wichtiger ist aber oftmals doch das visuelle Verständnis im Kontext zum Inhalt um dann entsprechend mit Bildern und Tönen kreativen Output generieren zu können.

Wonach teilst du etwa die Professionalität von DOPs ein? ;-) Nach der primär genutzten Kamera-Marke? Das wäre doch irgendwie genauso paradox...

Das Avid es erst knapp 5 Jahre nach Apple Sillicon geschafft hat eine native Version dafür zu bringen ist leider auch ein wenig bezeichnend für die teils gefühlte Stagnation und Außenwirkung von Avid.

Randnotiz: Im Broadcast Bereich gibt es aktuell auch einen leichten Trend weg vom Avid... Wahrscheinlich aber eher aus Kostengründen - viele Cutter sind da in der Tat weniger happy drüber.
keep ya head up



Drushba
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Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Drushba »

rush hat geschrieben: Fr 28 Feb, 2025 18:46
Drushba hat geschrieben: Fr 28 Feb, 2025 15:36 Selbst wenn ein Schnitt komplett auf Premiere gemacht werden soll, wäre ich drum ziemlich misstrauisch, wenn sich herausstellt, dass der Cutter kein AVID kann. Das ist im Pro-Bereich wie mit Messer und Gabel essen können, da würde sich automatisch die Frage nach dem "Warum" stellen bzw. ob das womöglich sein erstes Pro-Projekt ist.
Das ist aber schon auch eine sehr spezielle Sicht der Dinge...

Ich finde das es im Bereich Schnitt genau wie in anderen Bereichen extrem gute Quereinsteiger gibt die Avid möglicherweise nie an der Hand hatten - und dennoch hervorragende Arbeit in Premiere, FC oder wegen mir auch Resolve leisten.

Vieles baut natürlich irgendwie auf Avid auf - allein schon in Hinblick auf Short-Keys nehmen ja viele Cutter ihre Settings so gut es geht in andere Umgebungen mit.
Ich habe auch am Newscutter angefangen - bin dann aber eben einen anderen Weg eingeschlagen und fand Avid persönlich immer etwas zu altbacken - sei es in Hinblick auf das GUI aber insbesondere auch wenn man später mit moderneren Codecs hantieren wollte... Das hat sich in den letzten Jahren glücklicherweise alles gebessert - aber bei Avid ist auch nicht alles Gold und vieles eben mehr eine Frage der Routine weil die Leute seit Jahren darauf arbeiten.
Und weil Avid eben auch im Bereich Netzwerk seinerzeit schon Maßstäbe gesetzt hat wenn es darum ging kolaborativ und zeitkritisch zu arbeiten...

Dennoch: Jemanden vorab schon beinahe auszugrenzen oder als unprofessionell zu bezeichnen nur weil er womöglich nicht auf dem Avid editiert halte ich eher für problematisch - am Ende ist das NLE doch nur ein Teil des Werkzeugkastens.

In meinen Augen ist ein guter Cutter natürlich schon jemand der sein Handwerkszeug ( Stichwort Werkzeugkasten) versteht - viel wichtiger ist aber oftmals doch das visuelle Verständnis im Kontext zum Inhalt um dann entsprechend mit Bildern und Tönen kreativen Output generieren zu können.

Wonach teilst du etwa die Professionalität von DOPs ein? ;-) Nach der primär genutzten Kamera-Marke? Das wäre doch irgendwie genauso paradox...
Ich denke eigentlich genau andersrum: Ein guter Cutter dechiffriert das Material und ist Storyteller, Dramaturg, Künstler, ganz unabhängig vom NLE. Das lernt er eben entweder an einer Hochschule, wozu neben der permanenten Auseinandersetzung mit Schnitttheorie auch das Schneiden von Übungsprojekten inkl. professoraler Kritik + das Verteidigen von Schnitten gehört - und das findet nach wie vor auf AVID statt. Oder, als eine andere Variante, hat er den Filmschnitt in einem der großen Studios oder z.B. auch bei Arri gelernt. Zuerst als Assistent, der aber gleich mit den großen Projekten in Berührung kommt und der nach vielen Assistenzjahren den Sprung zum selbstständigen Filmcutter schafft und über einen enormen Erfahrungsschatz verfügt. Auf jeden Fall findet Wissensaneigenung auf diesem Niveau immer noch auf dem AVID statt. Wenn ich skeptisch wäre, dann deshalb, weil ein Nicht-AVID-Cutter höchstwahrscheinlich nicht an einer Hochschule oder in einer Schnittassistenz gelernt hat. Was macht er dann mit meinem Material? Hat er sich jemals mit Theorie auseinandergesetzt und damit anwendungssicher seinen Horizont erweitert? Sieht er die Linien, die sich auftun und kann er diese durcherzählen (auch die, die ich selbst nicht gesehen habe)? Bringt er einen reflektierten, dramaturgischen Zugewinn oder schneidet er nur gefällig? Kennt er Beispiele für Schnittentscheidungen? Natürlich geht es hier nicht um das NLE. Aber sehr wohl darum, ob er weiß, was er tut, tun kann, was funktioniert, was zu wagen wäre - und wie gesagt: im Zweifel wäre er auf diesem Weg mit AVID in jedem Fall in Berührung gekommen. ;-)



Frank Glencairn
Beiträge: 26371

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Frank Glencairn »

rush hat geschrieben: Fr 28 Feb, 2025 18:46

Ich finde das es im Bereich Schnitt genau wie in anderen Bereichen extrem gute Quereinsteiger gibt die Avid möglicherweise nie an der Hand hatten - und dennoch hervorragende Arbeit in Premiere, FC oder wegen mir auch Resolve leisten.


Dennoch: Jemanden vorab schon beinahe auszugrenzen oder als unprofessionell zu bezeichnen nur weil er womöglich nicht auf dem Avid editiert halte ich eher für problematisch - am Ende ist das NLE doch nur ein Teil des Werkzeugkastens.
Ja, ich finde es auch immer schwierig, wenn sich Leute so elitär über ihr Werkzeug definieren.
Das ist wie bei DPs, welche die Nase über jeden rümpfen, der nicht auf ner Alexa dreht.

IMHO ist das nur ein Zeichen von Unsicherheit.

Ich hab (wenn wir den Schneidetisch jetzt mal außen vor lassen) auf Avid angefangen, und lange damit gearbeitet - macht mich das jetzt automatisch zu nem besseren Editor?

Sicher nicht.

Über 30 Jahre Editing machen mich zu nem besseren Editor, nicht die NLE.

Für mich ist ne NLE nur ein Werkzeug, das Editing findet in meinem Kopf statt - und nur darauf kommt es an.
Und - ganz ehrlich - solange eine NLE Clips auseinander schneiden, und zusammenkleben kann, reicht das im Prinzip schon völlig für alles vom YT-Clip bis zum Hollywood Blockbuster.

Alles andere ist nur Quality-of-Life und Nice-to-have. Aber es hält dich nicht von guten Editing ab, und ist auch keine Voraussetzung.

Wie ich schon sagte, hab ich ich in meinem Leben mit so ziemlich jeder NLE gearbeitet - ich bin da völlig agnostisch.
Ich hab einfach immer das genommen, was gerade für mich am besten funktioniert hat. Aktuell ist das Resolve, wenn was besseres kommt, dann nehme ich halt das.

Leider haben wir in den letzten Jahren immer mehr einen Trend zur Tribalisierung.
Und das in quasi jedem Bereich. Jeder will unbedingt auf irgendeiner Seite stehen, irgend ein Team Trikot mit irgendeinem Markennamen tragen und sich darüber von anderen abgrenzen und gleichzeitig seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe signalisieren.

Da gehört dann natürlich auch dieses ewige "wir gegen alle anderen" dazu.

Egal ob Editoren, Fußballfans, BMW Fahrer, Handy Nutzer etc. (von Politik ganz zu schweigen) - überall das selbe Spiel bis zu dem Punkt, wo chronischer Hass bereits zu nem Lifestyle geworden ist.

IMHO wird es höchste Zeit das sich alle mal ein bisschen entspannen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 22950

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Darth Schneider »

Zumal.
Fakt ist wer nur ausschliesslich mit Avid schneiden kann hat weniger Aussichten auf einen Job, als wenn einer der mit Avid, Premiere, Final Cut Pro und Resolve warm ist.
Wetten ?

Das ist doch nur einschränkend gerade wenn man das beruflich macht sich auf nur eine einzige Software zu beschränken.

Und wenn man bedenkt wie viele Leute sich das gratis Resolve herunter geladen haben würde ich nicht automatisch davon ausgehen das Avid in 10 Jahren noch der Platzhirsch bei den Profis sein wird.

Beziehungsweise wenn man sich die wirtschaftliche Situation in der Branche anschaut wo praktisch überall Geld gespart werden muss steigt wahrscheinlich so manche Firma früher oder später so oder so auf Resolve Studio Lizenzen um.
Gruss Boris



Drushba
Beiträge: 2546

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Drushba »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 07:06
rush hat geschrieben: Fr 28 Feb, 2025 18:46

Ich finde das es im Bereich Schnitt genau wie in anderen Bereichen extrem gute Quereinsteiger gibt die Avid möglicherweise nie an der Hand hatten - und dennoch hervorragende Arbeit in Premiere, FC oder wegen mir auch Resolve leisten.


Dennoch: Jemanden vorab schon beinahe auszugrenzen oder als unprofessionell zu bezeichnen nur weil er womöglich nicht auf dem Avid editiert halte ich eher für problematisch - am Ende ist das NLE doch nur ein Teil des Werkzeugkastens.
Ja, ich finde es auch immer schwierig, wenn sich Leute so elitär über ihr Werkzeug definieren.
Das ist wie bei DPs, welche die Nase über jeden rümpfen, der nicht auf ner Alexa dreht.

IMHO ist das nur ein Zeichen von Unsicherheit.

Ich hab (wenn wir den Schneidetisch jetzt mal außen vor lassen) auf Avid angefangen, und lange damit gearbeitet - macht mich das jetzt automatisch zu nem besseren Editor?

Sicher nicht.

Über 30 Jahre Editing machen mich zu nem besseren Editor, nicht die NLE.

Für mich ist ne NLE nur ein Werkzeug, das Editing findet in meinem Kopf statt - und nur darauf kommt es an.
Und - ganz ehrlich - solange eine NLE Clips auseinander schneiden, und zusammenkleben kann, reicht das im Prinzip schon völlig für alles vom YT-Clip bis zum Hollywood Blockbuster.

Alles andere ist nur Quality-of-Life und Nice-to-have. Aber es hält dich nicht von guten Editing ab, und ist auch keine Voraussetzung.

Wie ich schon sagte, hab ich ich in meinem Leben mit so ziemlich jeder NLE gearbeitet - ich bin da völlig agnostisch.
Ich hab einfach immer das genommen, was gerade für mich am besten funktioniert hat. Aktuell ist das Resolve, wenn was besseres kommt, dann nehme ich halt das.

Leider haben wir in den letzten Jahren immer mehr einen Trend zur Tribalisierung.
Und das in quasi jedem Bereich. Jeder will unbedingt auf irgendeiner Seite stehen, irgend ein Team Trikot mit irgendeinem Markennamen tragen und sich darüber von anderen abgrenzen und gleichzeitig seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe signalisieren.

Da gehört dann natürlich auch dieses ewige "wir gegen alle anderen" dazu.

Egal ob Editoren, Fußballfans, BMW Fahrer, Handy Nutzer etc. (von Politik ganz zu schweigen) - überall das selbe Spiel bis zu dem Punkt, wo chronischer Hass bereits zu nem Lifestyle geworden ist.

IMHO wird es höchste Zeit das sich alle mal ein bisschen entspannen.
Du konstruierst wieder einen Gegensatz, wo keiner ist. Mir geht es nur um die dramaturgischen und künstlerischen Fähigkeiten eines Cutters. Das ist wichtig, um das Bestmögliche aus dem Material herauszuholen, weil ich mit meinen Filmen irgendwann auf Festivals laufen möchte, das Publikum mit meinem Stoff unterhalten und so letztendlich durch Verkäufe auch Geld verdienen will. Ein Cutter ist schnöde gesprochen ein Dienstleister, der auf dem freien Markt für viel Übertarif-Geld für ein Projekt angeheuert wird. Dabei sind die künsterische Qualität und auch die Erfahrung das entscheidende Kriterium, denn einfach nur rumschneiden kann ich selbst. Und wie immer wird die Luft nach oben hin sehr dünn. Also muss er als Nadel im Heuhaufen gefunden werden. Das geht in der Praxis letztlich über Empfehlung/offiziellen Workshops/Festivalbekanntschaften und da gab es noch niemanden, der AVID nicht konnte, also eignet sich das durchaus als Kriterium für die erste Auswahl. Es gibt Cutter, die vorschlagen, auf Premiere zu schneiden, aber mit Blick auf den Workflow in der Postpro (und je nach Premiereversion auch Stabilität bei viel Material) landen wir wieder bei AVID, auch wenn es natürlich grundsätzlich denkbar ist, auch auf Premiere oder Resolve zu schneiden. Gute Cutter können nicht nur auf einem NLE liefern, das ist klar, aber sie schliessen eben den Standard auch nicht von vorneherein aus, weil sie ihn nicht können. Unterm Strich: Wenn er AVID kann, bedeutet das, dass er den Standard kennt. Wenn er AVID nicht kann, dann hat er nicht die entsprechenden Studien, Workflows, Ausbildungen durchlaufen, die zur Erreichung des Standard-Knowhows in der Königsklasse gehören. Das wäre ein Risiko, weil sich dann im Schnitt womöglich mit schwierigem Material und bei kniffligen Stellen herausstellt, dass er nicht die besten Entscheidungen treffen kann, letztlich zuviel rumüberlegen muss und nicht effizient ist, was dann wieder auf die zur Verfügung stehende Schnittzeit geht. Das kann auch gutgehen, klar. Aber warum das Risiko eingehen, wenn es nicht sein muss? Es gibt ja denkbar viele Bereiche, wo man lieber einen gelernten Handwerksmeister, als einen erfahrenen DIY-Guy heuern würde, das ist hier nicht anders.



vaio
Beiträge: 1238

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von vaio »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 07:26 … Und wenn man bedenkt wie viele Leute sich das gratis Resolve herunter geladen haben würde ich nicht automatisch davon ausgehen das Avid in 10 Jahren noch der Platzhirsch bei den Profis sein wird.

Beziehungsweise wenn man sich die wirtschaftliche Situation in der Branche anschaut wo praktisch überall Geld gespart werden muss steigt wahrscheinlich so manche Firma früher oder später so oder so auf Resolve Studio Lizenzen um.

Immer diese Wiederholungen…

Peppermintpost hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:43 … avid braucht dringend innovationen die kreative ansprechen, ich hab keine ahnung ob die diese inovationen tatsächlich nicht mehr haben oder ob sie vom management verhindert werden, aber auf sicht zu fahren ist bei technologieunternehmen definitiv selbstmord.
Zurück in die Zukunft



Jörg
Beiträge: 10659

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Jörg »

Es gibt ja denkbar viele Bereiche, wo man lieber einen gelernten Handwerksmeister, als einen erfahrenen DIY-Guy heuern würde, das ist hier nicht anders.
Aber dir gehts ja darum, Handwerksmeister nach der Maschine zu beurteilen mit der sie hobeln, sägen, fräsen
...
Wieso sollte ein AVID cutter meisterhafter sein, als ein xxxNLE cutter? das wird aus deinem langen
Beitrag für mich nicht erkennbar.



vaio
Beiträge: 1238

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von vaio »

Jörg hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 12:24 Wieso sollte ein AVID cutter meisterhafter sein, als ein xxxNLE cutter? das wird aus deinem langen
Beitrag für mich nicht erkennbar.

Drushba hat geschrieben: Fr 28 Feb, 2025 19:23 … Das lernt er eben entweder an einer Hochschule, wozu neben der permanenten Auseinandersetzung mit Schnitttheorie auch das Schneiden von Übungsprojekten inkl. professoraler Kritik + das Verteidigen von Schnitten gehört - und das findet nach wie vor auf AVID statt. Oder, als eine andere Variante, hat er den Filmschnitt in einem der großen Studios oder z.B. auch bei Arri gelernt. Zuerst als Assistent, der aber gleich mit den großen Projekten in Berührung kommt und der nach vielen Assistenzjahren den Sprung zum selbstständigen Filmcutter schafft und über einen enormen Erfahrungsschatz verfügt. Auf jeden Fall findet Wissensaneigenung auf diesem Niveau immer noch auf dem AVID statt…


Natürlich weiß ich nicht ob das stimmt. Aber so lese ich das jedenfalls heraus.
Zurück in die Zukunft



Jott
Beiträge: 21928

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Jott »

Köstlicher Thread. Bitte weiter!

Vielleicht auch mal mit was Neuem, das man nicht seit zwanzig Jahren liest! :-)



Frank Glencairn
Beiträge: 26371

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Frank Glencairn »

Drushba hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 12:12 Wenn er AVID nicht kann, dann hat er nicht die entsprechenden Studien, Workflows, Ausbildungen durchlaufen, die zur Erreichung des Standard-Knowhows in der Königsklasse gehören.
Wow!

Den Satz muß man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen.
Ich muß sagen, daß ich selten so was Elitär-Anmaßendes gehört habe.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Drushba
Beiträge: 2546

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Drushba »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 14:15
Drushba hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 12:12 Wenn er AVID nicht kann, dann hat er nicht die entsprechenden Studien, Workflows, Ausbildungen durchlaufen, die zur Erreichung des Standard-Knowhows in der Königsklasse gehören.
Wow!

Den Satz muß man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen.
Ich muß sagen, daß ich selten so was Elitär-Anmaßendes gehört habe.
Vermutlich hast Du eher selten versucht, aus schwierigem Material alles herauszuholen, in welchem auch noch Dein eigenes Geld drinsteckte. Sonst wüsstest Du ziemlich sicher, welche Gedankengänge in der Produktion zu einem guten Film führen können. Ich produziere mittlerweile eher häufiger und bei Dokfilm ist es schlicht normal, dass die Teams mit Charaktermaterial zurükkommen, aus dem der Diamant erst noch geschliffen werden muss. Das kann beileibe nicht jeder, oft noch nicht mal im Ansatz. Wäre ich so gut, würde ich keine dramaturgischen Cutter anheuern müssen und dabei sitze ich selbst seit 20 Jahren immer wieder im Schnittraum. Ist aber nicht meine Spezialität und ich habe keine Probleme damit, guten Leuten Ihre Klasse anzuerkennen, weder im Schnittbereich, noch bei Kamera noch sonstwo. Hätte ich es, wäre ich mir selbst ein Hindernis. Sorry to say, aber es gibt Qualitätsunterschiede und bei der Zusammenarbeit mit Topleuten wird das auch klar.)) Königsklasse existiert als Königsklasse und zwar in jedem Gewerk, get over it.

Anmassend ist drum eher Deine DIY-Haltung, den Topleuten ihres Faches pauschal ihre Klasse absprechen zu wollen. Aber jeder wie er es für sein Ego braucht. ;-)



pillepalle
Beiträge: 10017

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von pillepalle »

Drushba hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 15:33 ...die Teams mit Charaktermaterial zurükkommen,
Haha, den Ausdruck muss ich mir merken, falls ich mal was versemmele :)

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



rush
Beiträge: 14585

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von rush »

Drushba hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 15:33 ich habe keine Probleme damit, guten Leuten Ihre Klasse anzuerkennen
Weiter oben setzt du AVID Kenntnisse als Minimum voraus um als halbwegs professionell zu gelten - nun doch die Kehrtwende?

Ich bleibe bei meinem Eingangs-Einwand den ich weiterhin als etwas hochnäsig betrachte.

Auch ohne Avid kann man alle Arten an Schnitttheorie draufhaben und erlernen - das muss nicht zwingend ein Hochschulabschluss sein.

Früher, weil du gern von deinen 30 Jahren Erfahrung sprichst ging es de facto nicht anders. Technik, egal ob Kamera oder Postproduktionstechnik war abseits vom entsprechenden Hochschulen/Produktionsketten unerschwinglich.

Seit Jahren bekommt man selbst eine Avid Lizenz bei Bedarf für verhältnismäßig kleines Geld - und kann damit auf einem PC von der Stange editieren (wenn man möchte).

Also kommt da jemand um die Ecke und erzählt dir das er eben auch Avid "kann" - und du schlägst ein weil es ja 'nen "Pro-Cutter" sein muss.

Allein diese Denke widerstrebt mir innerlich... Ich kenne sowohl hervorragende Cutter die genau den Avid Weg über Jahre gegangen sind und gleichermaßen Kollegen die teils komplett ohne entsprechende Ausbildung einen absoluten geilen Job abliefern. Filmtheoretische Grundlagen, Schnittrhythmen und Co kann man mit Avid, aber eben auch mit jeder anderen NLE erlernen.

Selbiges erlebe ich auch im Bereich Kamera immer wieder... Da gibt es alte Hasen die durch langes Studium und Erfahrung glänzen - und andere die selbiges Studium durchlaufen haben und trotzdem eher mittelmäßig performen. Das allein als Kriterium anzusetzen erachte ich daher als schwierig.

Last but not least gibt es auch immer noch eine menschliche Komponente... Ein Egoist mit hervorragenden Avid Fähigkeiten kann ein langes Projekt eher verkomplizieren als zu beflügeln - auch solche sozialen Skills sind meines Erachtens beinahe mindestens so wichtig wie die Grundlagen zur Filmtheorie an sich.

Ich verstehe deinen Ansatz bzw. das worauf du hinaus willst, kann da aber weiterhin nicht gänzlich mitgehen. Muss man ja auch nicht.
keep ya head up



godehart
Beiträge: 195

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von godehart »

Jörg hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 12:24
Es gibt ja denkbar viele Bereiche, wo man lieber einen gelernten Handwerksmeister, als einen erfahrenen DIY-Guy heuern würde, das ist hier nicht anders.
Aber dir gehts ja darum, Handwerksmeister nach der Maschine zu beurteilen mit der sie hobeln, sägen, fräsen
...
Wieso sollte ein AVID cutter meisterhafter sein, als ein xxxNLE cutter? das wird aus deinem langen
Beitrag für mich nicht erkennbar.
Der Beruf "Cutter" ist inzwischen sehr viel vielfältiger als noch vor 20 Jahren. Es gibt Cutter die 10 30sekunden Hochkant Shorts am Tag raus hauen, Cutter in die der zweiten Halbzeit einen Spielbericht zusammenkloppen der 30min nach Abpfiff über den Sender geht und Cutter, die Kubrick/Spielberg/Eisenstein Referenzen einbauen und an ihrem Epos mehrere Monate schneiden. All das gibs heute, alles "Cutter". AVID war von Anfang an mit dabei, Respekt dafür. Und weil AVID eben so ein elitäres Tool war (der erste AVID auf dem ich geschnitten hab war ca 70.000 DM), haben eben nur wenige Zugang gehabt. Dazu gehörten eben Film- und Kunsthochschulen. Heute ist der Zugang einfacher und deswegen gibs eben auch mehr Cutter.



Drushba
Beiträge: 2546

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Drushba »

rush hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 15:54
Drushba hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 15:33 ich habe keine Probleme damit, guten Leuten Ihre Klasse anzuerkennen
Weiter oben setzt du AVID Kenntnisse als Minimum voraus um als halbwegs professionell zu gelten - nun doch die Kehrtwende?
Wieso das? Wer top ist, der ist top. Ich sehe fehlende AVID-Kenntnisse als einen Hinweis darauf, dass er nicht in der Liga spielt, die am Ende über den Erfolg eines Films aus normalem bis schwierigen Material entscheiden kann und nicht als etwaig elitäre Grundlage bzw. Eintrittsticket für den Schnitt. Vergleich es eher mit Fußballwetten, denn im Grunde ist produzieren nichts anderes, als zu hoffen, dass Dein Team gewinnt. Als Produzent bist Du allenfalls der Trainer, spielen müssen die anderen. Wen schickst Du auf den Platz, wen wechselt Du für den alles entscheidenden Elfmeter ein? Einschub: An den Gehältern liegts nicht, Topleute kosten ähnlich viel, wie Leute, die nur vorgeben top zu sein.) Ja, ich weiss, Vergleiche hinken. Aber letztlich geht es um Risikoentscheidungen, die nicht sein müssen, wenn man sie nicht will. Finde einen Weg die Guten zu finden, ohne Hinweise auf bisherige Schnitterfahrungen und ich bin bei Dir. ;-)

In der Praxis hatte ich es übrigens noch nie, dass ein Topcutter beim Thema AVID ausgestiegen wäre. Insofern ist die Frage nach AVID-Wissen bei der Teambildung bislang hypothetisch. Ich laufe auch garantiert nicht rum und frage sowas ab. Mich würde es aber durchaus stutzig machen, wenn ein Cutter mit gutem Ruf im dokumentarischen Bereich AVID nicht könnte und nichts anderes meinte ich oben.)



Frank Glencairn
Beiträge: 26371

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Frank Glencairn »

Drushba hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 15:33

Vermutlich hast Du eher selten versucht, aus schwierigem Material alles herauszuholen..
Vermutlich nicht - ich mach das ja auch nur seit 30 Jahren hauptberuflich :D

Drushba hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 15:33

Anmassend ist drum eher Deine DIY-Haltung ...
Was soll den "meine DIY-Haltung" überhaupt sein?


Ich habe Editing ja ursprünglich am Schneidetisch gelernt.

Wie würde sich das für dich anfühlen, wenn ich die jegliche Kompetenz absprechen würde, weil du nur auf Avid schneiden kannst, und nicht klassisch auf Film gelernt hast, was das einzige wäre, was einen in eine "Königsklasse" hebt?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Drushba
Beiträge: 2546

Re: Avid Media Composer unterstützt jetzt endlich nativ Apple Silicon

Beitrag von Drushba »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 01 Mär, 2025 17:09
Ich habe Editing ja ursprünglich am Schneidetisch gelernt.

Wie würde sich das für dich anfühlen, wenn ich die jegliche Kompetenz absprechen würde, weil du nur auf Avid schneiden kannst, und nicht klassisch auf Film gelernt hast, was das einzige wäre, was einen in eine "Königsklasse" hebt?
Wieso Kompetenz absprechen? Wer gut ist, ist gut. Und Du hast ja nach eigener Aussage auch mal eine ganze Zeit am AVID gearbeitet und damit vermutlich in professioneller Umgebung. Filmschnitt ist 20. Jahrhundert, aber dort wo Steenbecks standen, wurden später wohl eher AVIDs installiert. Es geht um Qualität und Professionalität, die man meiner Überzeugung nach nicht oder nur sehr schwer in einer Einmannshow lernt. Das mag jeder anders sehen, geschenkt.

Muss man für die Oberliga dreissig Jahre lang schneiden? Nö, glaube ich auch nicht. Mein letzter Cutter ist so gute Anfang 40, hat vor +/- 15 Jahren bei Arri gelernt, damals schon einen tollen Festivalfilm hingelegt und nach ein paar Jahren Top-Dokfilme geschnitten. Wäre er zu Hause auch so gut geworden? Hypothetische Frage, aber vermutlich wäre er gar nicht mit den Profis in Kontakt gekommen, von denen er lernen konnte.

PS: Frank, ich wollte Dir garantiert nicht an den professionellen Karren fahren. Wenn Du davon lebst und immer wieder Jobs hast, ist es ja gut, schon alleine das schaffen nicht viele. Allerdings hatte ich Dich mehr als Kameramann in Erinnerung, denn als Cutter. Und ich habe noch niemanden kennengelernt, der so tief in allem ist, dass er überall spitze ist. Aber vielleicht bist Du ja eine Ausnahme.)



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