@ cantsin
Satter belichten kannst du auch in der base ISO (bei Nikon z. B ISO 800). Es geht darum eine Belichtungsangabe zu haben bei der man eine passende Hersteller Lut auch nutzen kann.
VG
Ja, ditto aber auch für Videografieren. ETTR-Belichtung wird ja ebenfalls empfohlen, um höchstmöglichen Dynamic Range aus dem Sensor 'rauszuholen.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mo 08 Jul, 2024 10:03Sorry, hatte ich nicht gesehen.cantsin hat geschrieben: ↑Mo 08 Jul, 2024 09:54
Habe ich ja getan, lies mal mein Posting weiter oben.
Aber gut, das heisst ja nichts anderes, als das man, wenn man die höchste Dynamic haben möchte, gerade NICHT die Base Iso verwenden sollte.
(Also ich spreche vom Fotografieren, es geht ja um den Vergleich Log vs Standard Gamma)
Bei den besseren (=ISO-invarianten) Kameras ist aber die ISO nicht als feste Gain-Verstärkung ins Material eingebacken, sondern wird nur als Metadatenwert gespeichert. Und im Optimalfall, also wenn diese Metadaten z.B. an Resolve korrekt übergeben werden, kannst Du dann die ISO noch nachträglich in der Software verändern.pillepalle hat geschrieben: ↑Mo 08 Jul, 2024 10:08 @ cantsin
Satter belichten kannst du auch in der base ISO (bei Nikon z. B ISO 800). Es geht darum eine Belichtungsangabe zu haben bei der man eine passende Hersteller Lut auch nutzen kann.
ISO führt dazu, dass die Auswirkungen von Signalverstärkung [Gain] und Tonkurve [Gamma] miteinander verquickt werden, was bedeutet, dass man selbst herausfinden muss, was die Kamera hinter den Kulissen macht und wie man sie am besten belichtet.
Wir erhalten nicht einmal die grundlegendsten Werkzeuge: Raw-Histogramme oder Raw-Clipping-Warnungen, die bei der Optimierung der Belichtung helfen würden.
Das Vorschaubild, das deine Kamera anzeigt, die Histogramme, die sie erstellt, und die Belichtungsmesser und -anzeigen, die sie bietet, basieren alle auf der [sRGB-] JPEG-Ausgabe und ihren Mitteltönen, weil ISO sagt, dass es nur darauf ankommt. Das bedeutet, dass wir nicht die grundlegendsten Werkzeuge erhalten, die wir benötigen: Raw-Histogramme oder Warnungen vor dem Abschneiden von Daten, die bei der Optimierung der Belichtung helfen würden. Es bedeutet, dass keine Entwicklung stattgefunden hat, um ausgefeiltere Tools zu entwickeln, die einem dabei helfen würden, die Auswirkungen der richtigen Belichtung auf die Bildqualität zu beurteilen und zu entscheiden, wann man die Spitzlichter clippen lassen sollte.
Kurz gesagt ist ISO eine zunehmend wackelige Metapher, die Missverständnisse fördert, die Funktion der Kamera verschleiert und uns der Werkzeuge beraubt, die wir benötigen, um das Beste aus unseren Kameras herauszuholen. Ist es nicht Zeit für etwas Besseres?"
Es ist schon einigermaßen bemerkenswert, wie du in einem Post ISO die Berechtigung absprechen kannst, im anderen aber genau auf diese Werte die Beurteilung von Fotograf vs Videograf stützt.cantsin hat geschrieben: ↑Mo 08 Jul, 2024 10:32Bei den besseren (=ISO-invarianten) Kameras ist aber die ISO nicht als feste Gain-Verstärkung ins Material eingebacken, sondern wird nur als Metadatenwert gespeichert. Und im Optimalfall, also wenn diese Metadaten z.B. an Resolve korrekt übergeben werden, kannst Du dann die ISO noch nachträglich in der Software verändern.pillepalle hat geschrieben: ↑Mo 08 Jul, 2024 10:08 @ cantsin
Satter belichten kannst du auch in der base ISO (bei Nikon z. B ISO 800). Es geht darum eine Belichtungsangabe zu haben bei der man eine passende Hersteller Lut auch nutzen kann.
Und auch wenn man das nicht hat, schaltet man ggfs. eine Gammakorrektur-Node vor, um die LUT wieder kompatibel zu machen. Oder arbeitet, im besten Fall, sowieso nicht mehr mit LUTs, sondern mit Farbraum- und Gammatransformationsfunktionen.
ISO ist leider eine Altlast aus der Analog-Fotografie, die auch mehr aus geistigen als technischen Kompatibilitätsgründen weiterhin mitgeschleppt wird. Selbst Fotografen-Medien wie DPReview sind ja der Meinung, dass ISO ein Riesenquatsch mit Soße ist, siehe hier: "You probably don't know what ISO is, and that's a problem". https://www.dpreview.com/articles/89245 ... -a-problem
(Interessanterweise geht der Artikel auch auf Fujis DR100/DR200/DR400 ein, hatte ich schon wieder vergessen.)
EDIT - hier mal das Ende des Artikels auf Deutsch:
ISO führt dazu, dass die Auswirkungen von Signalverstärkung [Gain] und Tonkurve [Gamma] miteinander verquickt werden, was bedeutet, dass man selbst herausfinden muss, was die Kamera hinter den Kulissen macht und wie man sie am besten belichtet.
Wir erhalten nicht einmal die grundlegendsten Werkzeuge: Raw-Histogramme oder Raw-Clipping-Warnungen, die bei der Optimierung der Belichtung helfen würden.
Das Vorschaubild, das deine Kamera anzeigt, die Histogramme, die sie erstellt, und die Belichtungsmesser und -anzeigen, die sie bietet, basieren alle auf der [sRGB-] JPEG-Ausgabe und ihren Mitteltönen, weil ISO sagt, dass es nur darauf ankommt. Das bedeutet, dass wir nicht die grundlegendsten Werkzeuge erhalten, die wir benötigen: Raw-Histogramme oder Warnungen vor dem Abschneiden von Daten, die bei der Optimierung der Belichtung helfen würden. Es bedeutet, dass keine Entwicklung stattgefunden hat, um ausgefeiltere Tools zu entwickeln, die einem dabei helfen würden, die Auswirkungen der richtigen Belichtung auf die Bildqualität zu beurteilen und zu entscheiden, wann man die Spitzlichter clippen lassen sollte.
Kurz gesagt ist ISO eine zunehmend wackelige Metapher, die Missverständnisse fördert, die Funktion der Kamera verschleiert und uns der Werkzeuge beraubt, die wir benötigen, um das Beste aus unseren Kameras herauszuholen. Ist es nicht Zeit für etwas Besseres?"
Zumal du selber zitierst, dass es kein Tool in der Kamera gibt, das Clipping (in RAW) anzeigen.cantsin hat geschrieben:Der Unterschied zwischen einem Fotografen, der mit ISO 100 (Raw oder sRGB-JPEG) schießt, und einem Videografen, der mit ISO 800 (Log oder Raw) dreht, ist, dass der Fotograf [zugunsten weniger rauschender Schatten und eines insgesamt rauschärmeren Bilds] clippende Lichter in Kauf nimmt und der Videograf nicht.
Nee, wenn man es langsam auseinandernimmt:dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mo 08 Jul, 2024 11:24 Es ist schon einigermaßen bemerkenswert, wie du in einem Post ISO die Berechtigung absprechen kannst, im anderen aber genau auf diese Werte die Beurteilung von Fotograf vs Videograf stützt.
Nur in Foto- bzw. Hybridkameras bei sRGB/Adobe RGB-Aufnahme, worauf sich der DPReview-Artikel bezieht. Das ist tatsächlich ein Problem. Bis heute gibt es AFAIK keine Fotokamera mit Raw-Histogrammen, und Dir wird immer nur die Belichtung der drübergelegten sRGB-LUT angezeigt. Deswegen freuen sich ja Fotografen, wenn in Raw Bildteile auf magische Weise nicht geclippt sind und "sich zurückholen lassen", die laut Kamera bei der Aufnahme geclippt waren.Zumal du selber zitierst, dass es kein Tool in der Kamera gibt, das Clipping (in RAW) anzeigen.