Axel
Beiträge: 16278

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Axel »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 10:43Vor allem wenn das letzte Strohhalm-Argument - "du hast doch sowieso nix mit Apple zu tun" gerade hinten runter gefallen ist,
Hab ich nie behauptet, ich rede von FCP.
Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 10:43, jemanden der nicht deiner Meinung über ein Produkt ist, als ahnungslosen Troll zu bezeichnen, macht deine Position nicht gerade stärker.

Wie wär's mal mit tatsächlichen Argumenten?
Gutes Debattieren beinhaltet es, das Argument des Gegenübers zuerst zur Klärung zusammenzufassen. Es lautet (ohne jetzt von oben zu zitieren), es kommt nicht auf die Software an. Gut, da gibt es gar keine Kontroverse drüber, weil das eine Binsenweisheit ist.

Dies ist aber ein Thread, der darum geht, dass Leute einen Brief geschrieben haben, der sich (s.o.) zusammenfassen ließe mit: es kommt uns auf die Software an. Weil nämlich die Software von anderer Seite vorgegeben ist, AVID oder APP. Die Gründe dafür oder dagegen kann man ja erörtern.

Als Grund dagegen wieder und wieder mit einem lahmen Kalenderspruch zu kommen, das nenne ich nach der zweiten oder dritten Wiederholung trollen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
Beiträge: 21809

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Jott »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 09:51Bei mir sieht es normal so aus:

V1-2 die normalen Clips
V3 Titel und Abspann
Subtitle Track wenn es Untertitel gibt.

Die fertigen VFX werden direkt eingesetzt - sprich gegen das Originalplate ausgetauscht.

Gibt's in Resolve oder AVID auch so was Hübsches wie "Auditions" in fcp? Da kann zum Beispiel jeder Clip mehrere Versionen von sich selbst enthalten: mit Grading, ohne Grading, mit verschiedenen Gradings, mit VFX, ohne VFX - nach Belieben umschaltbar. Diese "Auditions" benehmen sich im Schnitt wie ein normaler Clip, alles wird - natürlich mit Ton - immer mitgeschleppt, egal, was man in der Timeline treibt. Die Originalplates dürfen so gerne bleiben.



cantsin
Beiträge: 14262

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von cantsin »

Jott hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 12:30 Gibt's in Resolve oder AVID auch so was Hübsches wie "Auditions" in fcp? Da kann zum Beispiel jeder Clip mehrere Versionen von sich selbst enthalten: mit Grading, ohne Grading, mit verschiedenen Gradings, mit VFX, ohne VFX - nach Belieben umschaltbar. Diese "Auditions" benehmen sich im Schnitt wie ein normaler Clip, alles wird - natürlich mit Ton - immer mitgeschleppt, egal, was man in der Timeline treibt. Die Originalplates dürfen so gerne bleiben.
Das ist doch das perfekte Beispiel dafür, wie FCPX kleinen Produktionen sowie Einzelkämpfern mit innovativen Paradigmen und Semantiken hilft, die aber gleichzeitig ungeeignet für die Hollywood-Postproduktion sind, wo Du auf der Timeline eine maximal deutliche "departmentalization" (dict.leo.de schlägt "Einteilung in Abteilungen" als deutsche Übersetzung vor) brauchst, und zwar nicht auf Clip-Ebene, sondern für die gesamte durchlaufende Timeline bzw. den Gesamtschnitt. Also eine im Wortsinn industrielle Arbeitsteilung.

Ich bin da ja bei Dir, dass Apple Hollywood links liegen lassen sollte, denn dann müssten sie FCPX und das, was es besonders macht, verbiegen.



Jott
Beiträge: 21809

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Jott »

Och. Man muss das ja nicht nutzen. Man kann auch traditionell stapeln, wenn's einem wohler ist. Organisieren könnte man's schon so, dass auf Wunsch jedes Gewerk jederzeit individuell versorgt werden kann ("departmentalization") - nur halt nicht via dezidierte Spuren, sondern zum Beispiel via Schlagworte organisiert. Das geht dann bis hin zum Exportdialog, wo man Presets für die einzelnen Gewerke bauen und auch mehrere gleichzeitig losschicken kann. Die Tools sind durchaus da - aber da sie nun mal anders sind, wird das nix in AVID-Land. Da kann Apple Trainings anbieten, wie sie wollen. Die können sicher Augen öffnen, aber genauso sicher keine Strukturen aufbrechen.

Solch eingefahrene Kollaborations-Nummern wie deine begeistert gezeigten Blockbuster-Beispiele müsste man anders aufziehen. Könnte man wohl. Will aber natürlich niemand. Verlassen der Wohlfühlzone und so. Für alle Beteiligten. Vor allem, wenn's mit good old AVID für alle schon immer funktioniert hat.

Apple müsste eigentlich wie Jannard ein ganzes Studio kaufen und eine komplett fcp-zentrische Post reinhauen, um ihre Denke im Produktionsumfeld rüberzubringen. Aber wozu? Damit dann vielleicht tatsächlich ein paar Leute mehr 300 Euro ausgeben und ein paar Macs kaufen?



cantsin
Beiträge: 14262

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von cantsin »

Jott hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 12:59 Solch eingefahrene Kollaborations-Nummern wie deine begeistert gezeigten Blockbuster-Beispiele müsste man anders aufziehen.
Wer sagt denn, dass ich von denen begeistert bin? Totale Projektion. (Es sind nicht mal Filme, die ich mir freiwillig ansehen würde.) Ich dokumentiere nur, und zwar völlig leidenschaftslos. Offenbar kann man dieses Thema nicht ohne Schaum vorm Mund diskutieren. Da könnte man fast auf den Gedanken kommen, dass Leute nur deshalb einen Bogen um FCP machen, weil sie die Sektenjünger, Missionare und Glaubenskrieger von sich fernhalten wollen.



Bluboy
Beiträge: 4394

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Bluboy »

Sektenjünger, Missionare und Glaubenskrieger, sind harte Worte, wos doch nur um eins geht

"einschalten und Spass haben".



Frank Glencairn
Beiträge: 23040

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Frank Glencairn »

Jott hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 12:30
Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 09:51Bei mir sieht es normal so aus:

V1-2 die normalen Clips
V3 Titel und Abspann
Subtitle Track wenn es Untertitel gibt.

Die fertigen VFX werden direkt eingesetzt - sprich gegen das Originalplate ausgetauscht.

Gibt's in Resolve oder AVID auch so was Hübsches wie "Auditions" in fcp? Da kann zum Beispiel jeder Clip mehrere Versionen von sich selbst enthalten: mit Grading, ohne Grading, mit verschiedenen Gradings, mit VFX, ohne VFX - nach Belieben umschaltbar. Diese "Auditions" benehmen sich im Schnitt wie ein normaler Clip, alles wird - natürlich mit Ton - immer mitgeschleppt, egal, was man in der Timeline treibt. Die Originalplates dürfen so gerne bleiben.
Bei Avid bin ich nicht auf dem aktuellen Stand, aber in Resolve gibt's das.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
Beiträge: 16278

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Axel »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 14:42
Jott hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 12:30


Gibt's in Resolve oder AVID auch so was Hübsches wie "Auditions" in fcp? Da kann zum Beispiel jeder Clip mehrere Versionen von sich selbst enthalten: mit Grading, ohne Grading, mit verschiedenen Gradings, mit VFX, ohne VFX - nach Belieben umschaltbar. Diese "Auditions" benehmen sich im Schnitt wie ein normaler Clip, alles wird - natürlich mit Ton - immer mitgeschleppt, egal, was man in der Timeline treibt. Die Originalplates dürfen so gerne bleiben.
Bei Avid bin ich nicht auf dem aktuellen Stand, aber in Resolve gibt's das.
AVID 6 Jahre altes Video:

FCP


Wie heißt das in Resolve?

BTW: der Hollywood FCP-Kanal hat 20 Videos mit Vergleichen Avid-FCP. Zieh ich mir alle nach der Arbeit rein, das ist für mich Popcornkino. In einem Video vergleicht er Trimming. Interessant, dass slips&rolls zwar umständlicher zu haben sind in Avid, aber den unbestreitbaren Vorteil des Echtzeit-Feedbacks haben, denn sie funktionieren mit JKL. Das wäre ein Walter-Murch-Argument. Timing ist wichtiger als time saving.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



DKPost
Beiträge: 837

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von DKPost »

Axel hat geschrieben: So 22 Mai, 2022 04:39
Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 14:42

Bei Avid bin ich nicht auf dem aktuellen Stand, aber in Resolve gibt's das.
AVID 6 Jahre altes Video:

FCP


Wie heißt das in Resolve?

BTW: der Hollywood FCP-Kanal hat 20 Videos mit Vergleichen Avid-FCP. Zieh ich mir alle nach der Arbeit rein, das ist für mich Popcornkino. In einem Video vergleicht er Trimming. Interessant, dass slips&rolls zwar umständlicher zu haben sind in Avid, aber den unbestreitbaren Vorteil des Echtzeit-Feedbacks haben, denn sie funktionieren mit JKL. Das wäre ein Walter-Murch-Argument. Timing ist wichtiger als time saving.
Ich habe jetzt einige der Videos gesehen. Entweder zeigt er immer den umständlichsten Weg den es im Avid gibt obwohl es auch einfachere Lösungen gibt, oder er hat keine Ahnung von Avid.



Frank Glencairn
Beiträge: 23040

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: So 22 Mai, 2022 04:39

Wie heißt das in Resolve?
Take Selector.



Gibt's übrigens auch schon seit über 6 Jahren ;-)

Sapere aude - de omnibus dubitandum



DKPost
Beiträge: 837

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von DKPost »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 22 Mai, 2022 07:46
Axel hat geschrieben: So 22 Mai, 2022 04:39

Wie heißt das in Resolve?
Take Selector.



Gibt's übrigens auch schon seit über 6 Jahren ;-)

Im Avid würde man dafür einfach alle Takes nehmen und dann Group Clips drücken. Avid erstellt dann daraus einen Group Clip der wie ein normaler Clip in der Timeline liegt. Und dann kann man in der Timeline per Knopfdruck die Takes durchgehen, oder per Rechtsklick direkt auswählen. Man kann auch alle Clips in der Group gleichzeitig anschauen und vergleichen.
Dafür würde Avid glaube ich die Timeline bei verschiedenen Längen allerdings nicht anpassen.

Das gibt es im Grunde auch schon seit Ewigkeiten, denn es ist im Kern nichts anderes als Multicam. Nur dass man keine gleichzeitig aufgenommen Clips von verschiedenen Kameras gruppiert, sondern eben verschiedene Takes.



Jott
Beiträge: 21809

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Jott »

Ist doch prima, dass tatsächlich alle so eine „Einzelkämpfer-Funktion“ haben.
cantsin hat geschrieben: Sa 21 Mai, 2022 12:43 Das ist doch das perfekte Beispiel dafür, wie FCPX kleinen Produktionen sowie Einzelkämpfern mit innovativen Paradigmen und Semantiken hilft, die aber gleichzeitig ungeeignet für die Hollywood-Postproduktion sind



Axel
Beiträge: 16278

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Axel »

@Frank
@DKPost

Danke, gut zu wissen. Dann werd ich mir die restlichen Hollywood FCP Videos doch lieber ersparen. Ich selbst habe mit Auditions (deutsch: Alternativen) gar keine Erfahrungen. Ich kam bisher fast nie in die Verlegenheit, mehrere Takes zur Auswahl zu haben. Und wenn es mal vielleicht doch zwei waren, dann habe ich den alternativen verbunden und mit v seine Sichtbarkeit getoggelt.

Immerhin wird in einigen dieser Videos erwähnt, dass Auditions prima für Versionen sind. Weiter heißt es irgendwo (und ich glaube es), dass Auditions, per XML nach Resolve geschickt, dort klaglos als Take-Selectors funktionieren. Dass das spurenlose Magnetparadigma die Kommunikation zwischen Softwares grundsätzlich verhindert, würde ich also als Mythos bezeichnen. Man könnte umgekehrt sagen, dass 30 Jahre alte Protokolle bessere, modernere Ideen ausbremsen. Frei nach Hollywood FCP: more work, less flow.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19413

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Darth Schneider »

Warum immer noch das uralte voll unbequeme Avid ?

Meine persönliche Sichtweise:
Bei 1-200 Millionen Dollar Produktionen will man halt am ausschliesslich liebsten auf alt bewährte Methoden und Tools setzen und nicht mehr kreativ sein als unbedingt nötig wenn es um die ganze Film Technik geht.

Weil für so aufwendige Filme schlichtweg jahrelange Erfahrungen von Mitarbeitern viel zu dringend von Nöten sind.
Und die Kreativität für ganz andere Dinge gebraucht wird…

Mit experimentieren mit neuen Tools kommt man so gesehen in Hollywood und Co. nicht besonders weit, weil eben alles viel zu neu und somit unerprobt ist.
Ausser natürlich man heisst George Lucas, Steven Spielberg oder James Cameron.
Die lassen eigene Tools gleich selber, erstmal nur für sich entwickeln.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



DKPost
Beiträge: 837

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von DKPost »

Darth Schneider hat geschrieben: So 22 Mai, 2022 15:31 Warum immer noch das uralte voll unbequeme Avid ?

Meine persönliche Sichtweise:
Bei 1-200 Millionen Dollar Produktionen will man halt am ausschliesslich liebsten auf alt bewährte Methoden und Tools setzen und nicht mehr kreativ sein als unbedingt nötig wenn es um die ganze Film Technik geht.

Weil für so aufwendige Filme schlichtweg jahrelange Erfahrungen von Mitarbeitern viel zu dringend von Nöten sind.
Und die Kreativität für ganz andere Dinge gebraucht wird…

Mit experimentieren mit neuen Tools kommt man so gesehen in Hollywood und Co. nicht besonders weit, weil eben alles viel zu neu und somit unerprobt ist.
Ausser natürlich man heisst George Lucas, Steven Spielberg oder James Cameron.
Die lassen eigene Tools gleich selber, erstmal nur für sich entwickeln.
Gruss Boris
Bei solchen Projekten ist die Aufgabe des Editors eben schneiden und nicht viel mehr. Vielleicht ein Preview-Lut auf die oberste Spur und hier und da den Ton hochziehen, das war es dann aber im Großen und Ganzen. Die ganzen tollen Tools und Optionen die Final Cut, Resolve oder Premiere zusätzlich zum eigentlichen Schnitt bieten sind da eher uninteressant, weil das alles andere Menschen machen die auch darauf spezialisiert sind.
Und Schneiden kann der Media Composer einfach verdammt gut und schnell und den kennen die Editoren seit Jahrzehnten. Da kann man sich voll und ganz auf den Schnitt konzentrieren. Die tatsächlichen Operationen im Programm selbst sind da eher nebensächlich. Das Schneiden oder Trimmen von Clips dauert in jedem Programm nur einen Bruchteil der Arbeitszeit. Die eigentliche Arbeit ist es ja, die Geschichte auf die bestmögliche Weise zu erzählen, und das passiert zum größten Teil im Kopf. Das Ausführen danach ist schnell gemacht würde ich sagen, egal mit welcher Software.



Frank Glencairn
Beiträge: 23040

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Frank Glencairn »

Ja, hängt halt hauptsächlich davon ab, was man gewohnt ist, und wo man sich am wohlsten fühlt.
Der schiere Schnitt ist ja völlig unabhängig von der NLE. der findet ja inhaltlich/dramaturgisch sowieso im Kopf statt, die jeweilige Timeline ist ja nur die technische Krücke dafür. Und da nimmt man halt am liebsten das, was man im Schlaf beherrscht.

Ich kenne Editoren jenseits der 60, die immer noch Projekte auf einer 10 Jahre alten AVID Version, auf einem nahezu antiken Rechner schneiden, und keinerlei Bedarf für was anderes sehen, weil sie einfach nur schneiden und sonst nix.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 19413

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Darth Schneider »

Es soll ja auch heute noch tatsächlich so durchgeknallte Leute geben die ihre Filme mit einer Klebepresse schneiden….;))

Die Frage bleibt doch:
Womit schneiden sie in Hollywood und Co. ?
Wenn all die alten Avid Hasen dann, in Pension oder ausgestorben sind ?
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Axel
Beiträge: 16278

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Axel »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 23 Mai, 2022 09:33….;))

Die Frage bleibt doch:
Womit schneiden sie in Hollywood und Co. ?
Wenn all die alten Avid Hasen dann, in Pension oder ausgestorben sind ?
Ich hab‘s glaube ich verstanden. So unpraktisch Avid für einen Amateur, Kofferraumproduzenten oder hauptberuflichen Youtuber sein mag, so völlig irrelevant sind die praktischen Vorzüge von FCP für Produktionen, die manchmal zehn „Clips“ pro Tag hinkriegen, die aber nicht fertig sind und nicht mit einem Plugin von MotionVFX oder FXFactory „erstellt“ werden.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



DKPost
Beiträge: 837

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von DKPost »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 23 Mai, 2022 09:33 Es soll ja auch heute noch tatsächlich so durchgeknallte Leute geben die ihre Filme mit einer Klebepresse schneiden….;))

Die Frage bleibt doch:
Womit schneiden sie in Hollywood und Co. ?
Wenn all die alten Avid Hasen dann, in Pension oder ausgestorben sind ?
Gruss Boris
Ich würde schätzen immernoch viel mit Avid. Es gibt in solchen Produktonsfeldern genügend junge Leute die mit Avid schneiden. Vielleicht nicht mehr ausschließlich (früher gab es ja auch keine wirklichen Alternativen), aber zum Großteil. Ich persönlich schneide ca. 85% meiner Jobs mit Avid. Da sind die Kunden große Sender oder Agenturen. Für einige kleinere Sender oder Produktionsfirmen schneide ich mit Premiere. Und wenn es egal ist, das ist meistens bei Kunden die nicht selbst aus der Medienbranche kommen und keine eigenen Abteilungen und Pipelines haben, dann schneide ich mittlerweile meist mit Resolve. Privat ebenfalls Resolve. Grundsätzlich ist es mir relativ egal womit ich schneide. Je mehr Programme man beherrscht, desto weniger Jobs fallen aufgrund solcher Beschränkungen weg.
Eigene Erfahrung ohne Allgemeingültigkeit: Bei den 3 größeren Medienakademien / Unis die ich kenne wird überall Avid gelernt. Außerdem auch überall Premiere. Resolve kommt manchmal vor, vor allem beim Grading. Final Cut habe ich da nach Version 7 nicht mehr gesehen. Bei den Ausbildungen zum Editor die ich kenne (Sender und größere Produktionsfirmen) ist es ähnlich. Avid ist eigentlich immer dabei, Premiere auch. Final Cut nicht. Tatsächlich habe ich in meinem ganzen Leben Final Cut nach Version 7 noch nie Live irgendwo laufen gesehen. Aber ich bewege mich auch in einer eigenen Blase der Medienindustrie. Die Unterschiede der verschiedenen Sparten sind da ja riesig. Andere haben sicher Avid noch nie irgendwo in Benutzung gesehen.
Darum geht es ja in der Petition auch.



Frank Glencairn
Beiträge: 23040

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Frank Glencairn »

Dune kommt offensichtlich mit deutlich weniger Spuren aus :D



FPB3J2IX0AEYMGt.jpg
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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Axel
Beiträge: 16278

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Axel »

Schickt der Cutter nur die Dialoge an ProTools und bekommt später fertige Dolby-Atmos zurück? Das komplexe Audi-Compositing ist ja eine Sache, die bei Dune oft erwähnt wird.
„Wikipedia“ hat geschrieben:Die Dolby-Atmos-Technologie erlaubt theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Tonspuren. Im Gegensatz zu den rein kanalbasierten Surround-Formaten können im Datenstream vektorbasierte Metadaten für bewegte Objekte eingebunden werden, deren Koordinaten dann vom Receiver relativ zur jeweiligen eingemessenen Lautsprecheraufstellung berechnet werden.[1] Die erste Generation der Hardware, der Dolby Atmos Cinema Processor, unterstützt bis zu 128 einzelne Tonspuren und bis zu 64 separate Ausgangssignale
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Frank Glencairn
Beiträge: 23040

Re: Offener Brief an Tim Cook wegen Final Cut Pro

Beitrag von Frank Glencairn »

Ja, der Editor macht nur den Bildschnitt mit angehängtem Dialog, für alles andere gibt es Dialog Editoren, Audio Editoren, Sound Mixer und Remixer, Sound Designer, Leute die Effects und Foley machen etc. - mit Audio per se hat der Editor eigentlich nix am Hut (außer daß er irgendwann mal den fertigen Mix wieder auf die Audiospur legt).

Ich hab neulich mal test/interessehalber selbst einen Dolby-Atmos Mix gemacht - das ist nochmal ne ganz eigene Welt.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



slashCAM
Administrator
Administrator
Beiträge: 11262

Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von slashCAM »


Vor rund einem Monat hatten eine ganze Reihe von professionellen Final Cut Pro Usern einen offenen Brief an Apple CEO Tim Cook geschrieben, in welchem sie bedauern, daß...
Bild
Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern



Axel
Beiträge: 16278

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

Bild
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



ChristianG
Beiträge: 254

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von ChristianG »

Man kann sich auch täglich über Premiere aufregen oder man nimmt sich einfach die Zeit, sich in Resolve einzuarbeiten. Letzteres habe ich getan und bin sehr froh darüber. Meine Final Cut Pro X-Versuche sind meist genervt gescheitert, nicht weil das Programm schlecht ist, sondern weil mir vor allem der Farbkorrekturbereich zu fummelig ist.



egmontbadini
Beiträge: 89

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von egmontbadini »

Bin gespannt was da raus kommt, auch wenn ich ganz zufrieden bin mit premiere und resolve plattformunabhängig arbeiten zu können, nachdem ich wg. Zeitmangel den Umstieg von FCP zu FCPX nicht mitmachen konnte - Premiere war dem alten Final Cut einfach ähnlicher (think efficient;)
woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich gesagt habe?



cinecore
Beiträge: 9

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von cinecore »

Davinci Resolve Studio ist das Tool für professionelle Anwender. Ich bin großer Apple-Fan, aber ich bin vor einem Jahr von FCPx auf Resolve umgestiegen. Es war die richtige Entscheidung.



berlin123
Beiträge: 697

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von berlin123 »

cinecore hat geschrieben: Do 26 Mai, 2022 13:01 Davinci Resolve Studio ist das Tool für professionelle Anwender.
Haha diese Sticheleien.

Wir müssen die Frage ob FCP ein "Tool für professionelle Anwender" ist endlich abschliessend klären.
Es braucht jetzt mal eine ultimative Antwort, so kann es ja nicht weitergehen. Danke.


p.s.: die Antwort gilt dann aber auch. Für alle.

p.p.s: der Brief an Apple muss dann entsprechend angepasst und neu veröffentlicht werden. Wer macht's?



Brahmavata Smithee
Beiträge: 102

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Brahmavata Smithee »

Es ist Quatsch, dass der Schnitt von der Software unabhängig ist.
Als FCP7 eingestampft wurde, habe ich Premiere ausprobiert,
den Avid kannte ich da schon 15 Jahre und schneide auch heute die
Brotjobs darauf.
Ich erinnere mich noch, dass ich den Track bei Premiere erst anwählen musste,
bevor ich einen Clip in der Timeline verschob. Diese Aktivierung war bei FCP7
nicht nötig. Oder als AVID nach 20 Jahren mal auf die Idee kam, Menuepunkte
woanders hin zu legen.
Dass stört den Fluss - Bremse, Kupplung, Gas werden ja auch nicht wild von Auto zu Auto verteilt.
Eigene Projekte schneide ich noch immer auf FCP7, auch wenn das einen enormen Zeitaufwand
bedeutet, das 4k Material einer DSLR vorher für eine Art Offline-Schnitt nach Quicktime zu transkodieren.
Für's "Mastering" nehme ich dann Davinci mit dem 4k Originalmaterial und setze mich an die Farbkorrektur.



Jott
Beiträge: 21809

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Jott »

Schon erstaunlich, welche Wege hier und da gegangen werden.

fcp x zu ignorieren und das Ding partout nicht lernen zu wollen - auch dessen Farbkorrektur - gehört ja zum guten Ton. Okay.
Aber wieso nicht gleich im ebenfalls modernen Resolve schneiden - sogar mit traditioneller TImeline - anstelle von dem Gewürge über eine völlig aus der Zeit gefallene Uralt-Software?

Kein Vorwurf, nur Verwunderung. Vielleicht auch Neid auf die viiiiele Zeit, die manche offensichtlich im Überfluss haben. fcp 7 war zu seiner Zeit echt gut, aber das ist nun wirklich 15 Jahre her. Die Software fungiert heute nur noch als Bremsklotz.



Frank Glencairn
Beiträge: 23040

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Ja, zumal Resolve - was den Schnitt betrifft - FCP7 ja auch nicht unähnlich ist.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
Beiträge: 16278

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

berlin123 hat geschrieben: Do 26 Mai, 2022 13:19Wir müssen die Frage ob FCP ein "Tool für professionelle Anwender" ist endlich abschliessend klären.
Hatten wir alles seit Jahrzehnten, auch schon mit dem alten FCP. Professionell ist, wenn man sein Geld damit verdient. *** mögen gut im Bett sein, aber nur abgebrühte Prostituierte stellen dabei eine nüchterne Kosten-Nutzen-Rechnung an. DKPost hat weiter oben ja (zumindest für mich) gut erklärt, warum mit Dampfturbinen betriebene Software auch in 2022 noch ganz oben ist (nicht in der Verbreitung, sondern an der schmalen Spitze der Pyramide). Nach derselben Logik sehe ich viele Vorteile von FCP für kleinere Arbeitsumgebungen.

Für aufrichtig Interessierte, die vielleicht vor zehn Jahren nach der ersten frustrierenden Woche mit einem FCPX, was noch ziemlich buggy war, aufgegeben haben, empfehle ich (wieder und wieder, aber im Fernsehen wurde ja auch alles wiederholt) diese Demo von Thomas Grove Carter:
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
Beiträge: 21809

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Jott »

98% aller fcp-Bedenkenträger dürften noch nie gesehen haben, was der da macht. Du glaubst aber doch nicht im Ernst, dass wegen dieser Demo plötzlich doch jeder fcp als Profisoftware anerkennt?
Es wird unverrückbar so bleiben: fcp für YouTuber, AVID für Broadcaster und Hollywoodies.

Interessant wird's erst dann, wenn die Generation AVID (in den 90ern trainiert) so langsam in Rente geht und Leute wie dieser in der Demo in das Alter kommen, in dem man sie für voll nimmt.



Axel
Beiträge: 16278

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

Was er zeigt (er sagt es irgendwo anfangs) ist der Offline-Prozess, aber das Online-Ergebnis, da seine Firma (für Soundmix und Grading) mit anderen Londoner Post-Häusern *zusammen*arbeitet. Das geht also, wenn man (Boomer-Filmquiz: "Es kann nur einen geben!") FCP zum Ausgangspunkt macht. Die zweite Erkenntnis, nach dem hier gezeigten 10.3, ist, dass man heute sehr weitgehend online bleiben kann, was aber (s.o.) gar nicht die professionelle Eigenschaft einer Software ist.

Deswegen finde ich, dass man sich entscheiden muss. Fehlt FCP tatsächlich der Audiomixer oder würde dessen Hinzufügen zu Features für 10.7 nicht eigentlich signalisieren, dass Apple mit einer all-in-one-Lösung nur den semiprofessionellen (?) Softwares Resolve und CC mühsam hinterherhechelt? Was ist es davon?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
Beiträge: 21809

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Jott »

Die Audiomixer-Diskussion überlasse ich anderen. Bei uns vermisst den niemand, man kommt auch prima mit den jetzt vorhandenen Tools und der immensen Palette an Audiobearbeitungs-Möglichkeiten zurecht. Wie auch sonst: geht anders, aber geht. Den Roundtrip zu Tonstudios brauchen und machen wir im Alltag nicht. Und wenn doch mal: easy going.

Bei fcp 7 hatten sich die üblichen Leute übrigens heftig darüber aufgeregt, dass es den Mixer gab. Was bitte soll ein Audiomischer in einem professionellen Schnittprogramm? Ich erinnere mich gut. Großartig!



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