Hm, du hast wohl kaum 20 kg schwere, staubende Filmkartons vom Filmlager geholt und zuhause vorgeführt. Was du gesehen hast, war digitalisiert. Und auf dem Wege dahin fand in der Tat irgend eine Art von "Post" statt. Früher natürlich auch schon. Aber das ist immer ein bisschen analog zur, äh, Restaurierung von Knossos mit Swing-Color. Das ist ein Thema für sich, das wir hier öfter hatten.-paleface- hat geschrieben: ↑Mo 04 Okt, 2021 08:49Wo Fireball aber raussticht ist der Look. Ich habe mal gegoogelt und alle 4 Filme wurden auf Eastman 50T 5250/5251 Material gedreht. Allerdings wurde "Fireball" Anamorph gedreht. Unfassbar wie gut das aussieht. Crisp und schöne Kontraste.
Ich weiß nicht ob die da noch was anderes gemacht haben, zwischen Teil 1 und 4 liegen ja auch nur 4 Jahre. Aber deren Post hat da ordentlich was rausgeholt.
Das ist ja heute schon geradezu die höchste Oscar-Kategorie: am wenigsten verzichtbarer Film.pillepalle hat geschrieben: ↑Mo 04 Okt, 2021 10:07 Ich hab' die letzten Jahre verzichtbarere Filme gesehen (wie Tenet, oder John Wick III).
da gibt es also doch etwas, wo wir der gleichen Meinung sind...;-))Soweit es mich betrifft, gibt es keinen Bond nach Sean Connery.
Damals kannte ich nur Pu$$ycat von Tom&Jerry und dachte mir nichts weiter dabei. Den ganzen Namen habe ich erst viel später verstanden - hilaaarious. So auch "Chew Mee" und "Dr. Goodhead".
Anamorph hatte man eben genutzt, um bei Aufnahmen und auch Projektion eine größere Fläche auf dem 35mm-Material nutzen zu können.-paleface- hat geschrieben: ↑Mo 04 Okt, 2021 08:49
Wo Fireball aber raussticht ist der Look. Ich habe mal gegoogelt und alle 4 Filme wurden auf Eastman 50T 5250/5251 Material gedreht. Allerdings wurde "Fireball" Anamorph gedreht. Unfassbar wie gut das aussieht. Crisp und schöne Kontraste.
Mein älterer Bruder hatte einen Miniatur Aston Martin mit aufklappbarem Dach und mühsam herausziehbaren Maschinengewehren, derweil ich in meiner Koje lag und den Roman Goldfinger las, bei einer Hitze abstrahlenden 20-Watt-Birne direkt über der Schulter, Energie-Effizienzklasse Z.
Du sprichst von der Aufnahmeseite. Wollte man - im Kino, also bei der Distribution - ein breiteres Bild haben als 1:2 gab es halt nur den anamorphotischen Standard (heute ist anamorphotisch nur noch ein Look, sonst gar nichts!). Das führt mich zu zwei Teilaspekten. Erstens, welchen Einfluss hat das Seitenverhältnis auf die Kadrage, und welchen Einfluss hat die Kadrage auf die Szenenauflösung (und indirekt auf das Erzähl-Timing)? Zweitens, wenn (wenn!) es Inhalte gibt, die einen ein bestimmtes Seitenverhältnis bevorzugen lassen, gibt es, von ganz, ganz ferne, wo man nur noch die gröbstem Umrisse unterscheiden kann, eine Breitwand-Bond-Ära (Dr. No, From Moscow With Love, Goldfinger) und eine Scope-Bond-Ära?
Also ich empfand „True Lies - Wahre Lügen“ schon immer als einen sehr guten Bond-Film.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 05 Okt, 2021 12:20 Wenn die Bond Thematik tatsächlich so ausgelutscht ist warum versucht dann sogar Hollywood die Bond Thematik schon seit Jahrzehnten zu kopieren ?
Du siehst mehr (FOV links und rechts), bist aber gleichzeitig näher dran als bei einer vergleichbar weiten sphärischen Optik, ohne mit der Kamera näher dran zu müssen.
Als unmittelbares Vorbild für die Bond-Filme wird immer Hitchcocks North By Northwest genannt (plausibel dadurch, dass der Film ein gewaltiger Box-Office-Erfolg war und drei Jahre vor Dr. No erschien). Ich habe den Film nie unter diesem Aspekt gesehen, aber Tatsache ist, dass Hitchcock seit den 1920er Jahren Spionage-Thriller drehte, bei denen eigentlich der MacGuffin erfunden wurde, denn die dürftige und unglaubwürdige "Handlung" war stets nur ein Vorwand, Verfolgungsjagden zu inszenieren. Heute würde man sagen (im Schwarzenegger-Dialekt): Action!7River hat geschrieben: ↑Mi 06 Okt, 2021 07:38Also ich empfand „True Lies - Wahre Lügen“ schon immer als einen sehr guten Bond-Film.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 05 Okt, 2021 12:20 Wenn die Bond Thematik tatsächlich so ausgelutscht ist warum versucht dann sogar Hollywood die Bond Thematik schon seit Jahrzehnten zu kopieren ?
Ja, kann. Ich meinte es auch nicht dogmatisch. Ich frage mich ja immer, wie zum Beispiel Dunkirk konzipiert und geschnitten wurde. Man kann von dem Film halten, was man will (als Kintopp finde ich ihn immer noch Top), jedenfalls kommt er nicht lahmarschig daher. Wenn man sich die schwerfälligen analogen IMAX-Kameras ansieht und dazu das SV von 1:1,43, ist das kaum begreiflich. Und: gab es eigentlich einen 1:2,20 - Beauftragten, der nichts anderes tat, als zu sehen, ob nicht die Köppe der Generäle da und dort abgeschnitten worden wären?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 06 Okt, 2021 08:28Du siehst mehr (FOV links und rechts), bist aber gleichzeitig näher dran als bei einer vergleichbar weiten sphärischen Optik, ohne mit der Kamera näher dran zu müssen.
Und ja, natürlich erweitert das - wenn ich anamorph drehe - meine gestalterischen Möglichkeiten im Framing, was natürlich auch zu einem anderen Blocking (und damit auch Timing) führt - oder wenigstens führen kann.
Ein Seitenbeauftragter wäre wohl wichtiger gewesen, um keine Gneralsköpfe zu beschneiden :))