klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Di 01 Dez, 2020 08:47
rdcl hat geschrieben: ↑Di 01 Dez, 2020 08:35
Es ging ja ursprünglich darum, dass Kluster sagte, man könnte die Bilder von diesem 12-jährigen Jungen auch mit DSLR und Laptop machen. Aber warum sollte man das tun?
Natürlich kann man das damit machen, aber warum sollte man?
Wenn nichts mehr bleibt, weil wir keine zusammenhängenden komplexeren Tätigkeiten mehr ausüben müßen um ans Ziel zu kommen, werden wir langsam aber sicher aller verblöden.
Für sein Alter und dessen Bildung, wäre es doch viel besser er würde eine Kamera nutzen es im PC verarbeiten und hochladen.
Das wäre ein Prozess bei dem vielleicht was hängen bleibt, aber auslösen & senden, das ist einfach nur schade.
Ich teile diese Ansicht nicht. Das kommt mir vor wie eine seltsame Mischung aus Gatekeeping und Hobbypsychologie.
Für die kommende Generation ist es wichtig, mit der aktuellen und zukünftigen Technologie umgehen und arbeiten zu können, nicht mit der gestrigen.
Ich habe in der Schule im "Informatikunterricht" erstmal Schreibmaschine schreiben gelernt. Hat mir das irgendetwas gebracht? Kann ich nicht behaupten. Das 10-Finger-System, das bei mir leider auch nicht hängengeblieben ist, kann man genauso gut direkt am PC mit der Tastatur lernen.
Habe ich irgendetwas davon, dass ich mal (sehr kurz während dem Studium) analogen Film schneiden durfte. Nicht wirklich, außer dass ich es persönlich cool fand und dass man evtl. etwas besser versteht, woher gewissen Funktionen in NLEs etc. kommen. Könnte man aber auch ohne dieses Vorwissen lernen.
Müssen wirkliche alle Mediengestalter heutzutage noch Mazen bedienen und Bänder ankodieren können? Wage ich zu bezweifeln.
Die größten Entwicklungen der Menschheit sind immer aus dem Drang entstanden, Abläufe und Technologien zu vereinfachen und den Arbeitsaufwand zu minimieren.
Die gleiche Diskussion gibt es doch auch beim Thema Autofocus, und dass eine echte Cine-Cam keinen haben darf und der "gestandene, echte" Kameramann die Schärfe selber zieht oder ziehen lässt. Stichwort Gatekeeping. Das gilt aber auch nur so lange, bis es einen perfekt funktionierenden Autofocus gibt, auf den man sich wirklich verlassen kann.
Es gibt wohl auch kaum jemanden, der Mini-DV oder Digi Beta hinterhertrauert, nur weil man beim überspielen evtl. etwas lernen kann. Aber was lernt man da? Technologie zu benutzen, die faktisch nicht mehr existiert.
Man muss nicht immer so tun als ob die nachfolgende Generation verblödet, nur weil sich technische Abläufe vereinfachen. Das ist eine Entwicklung die sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht. Und die vorherige Generation hat schon immer das selbe über die nachfolgende gesagt.