Warum machen wir hier nicht einen Was macht dich gerade blass vor Neid - Thread draus? Und dann beschreiben wir wirklich, was wir sehen, wie es mutmaßlich gemacht wurde und treten näher als zwei Meter heran. Sehen, ob es folienbeschichtete Grobspanplatten sind oder eben elegante Artefakte aus einem Guss wie der Monolith aus 2001, den die Affen ehrfürchtig schnatternd betasten. Möglicherweise ist der Unterschied akademisch, denn in einem visuellen Medium ist halt eine schöne Glamour-Kulisse oft erstrebenswerter als ein handwerklich solides Brett.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 13 Sep, 2019 00:27Ich kann das nicht wirklich beschreiben, aber es gibt da manchmal eine vielleicht Mischung aus Brillianz, Schärfe, Farbe, wie man es zb von teuren Foto Modeproduktion kennt wo man das Gefühl hat, da hat jemand vier Stunden nur den grauen Hintergrund und die Hauttöne so getuned das man ganz blass vor Neid wird.
Aber das Video bestätigt doch nur deine Worte (und das was nic, Frank Glencairn, etc. schon seit Jahr und Tag [völlig zurecht] predigen):Axel hat geschrieben: ↑Fr 13 Sep, 2019 16:17 Warum machen wir hier nicht einen Was macht dich gerade blass vor Neid - Thread draus? Und dann beschreiben wir wirklich, was wir sehen, wie es mutmaßlich gemacht wurde und treten näher als zwei Meter heran. Sehen, ob es folienbeschichtete Grobspanplatten sind oder eben elegante Artefakte aus einem Guss wie der Monolith aus 2001, den die Affen ehrfürchtig schnatternd betasten.
Ich mache den Anfang mit einem Trailer, der mich vor zwei Jahren oder so vor Neid hat blass werden lassen (in meiner Haut als Hochzeitsfilmer, die mich in letzter Zeit etwas zu jucken beginnt):
Meinst du vielleicht sowas?
Das Awaken-Video würde auch in s/w gut aussehen weil Framing, Schnitt, pace im allgemeinen, etc. stimmen.
Nein, ich schrieb ja, ich (nicht funless) wurde blass vor Neid.
Damals war ich Filmvorführer. An Action und Drama gewöhnt. Selbstgenügsam schöne Bilder waren eben da vorwiegend der Werbung oder besser auf ARTE passenden Naturdokus ("Schwachmaten der Lüfte" nannten wir unter Vorführen ein solches Werk) vorbehalten. Die Menschen verändern sich. Heute sitze ich oft lange vor den Apple TV Bildschirmschonern, in denen man quasi der Farbe beim Trocknen zusieht. Trotzdem fühle ich bei Timelapse-Aufnahmen und Drohnengleiten keinen Stachel.
hab ich damals auch so verstanden.Damals war ich Filmvorführer. An Action und Drama gewöhnt.
Hallo Axel, danke das Du Dir so viel Zeit genommen hast zu antworten, leider reden wir aber wohl von unterschiedlichen Dingen, was mir auch Dein Videobeispiel zeigt.Axel hat geschrieben: ↑Fr 13 Sep, 2019 16:17 Das erste Mal, als ich das Wort "finishing" hörte, kam es von meinem Schwager, der unsere vom Vormieter übernommene Alno-Einbauküche wegen des "finishings" bewunderte. Die (kleine) Küchenzeile hatte ihrerzeit 15.000 DM gekostet. Von zwei Metern Entfernung sah sie nicht viel anders aus als unsere jetzige IKEA-Küche, die vor fünf Jahren 1500 € teuer war. Du selbst übersetzt es ja als "Feinschliff", und ich verstehe es als die vermittelte Material-Wertigkeit. Ich glaube wie nic, dass es keines speziell geschulten Auges bedarf, um großartige Bildqualität zu würdigen, wohl aber, sie durch Grading hervorzukitzeln. Jedenfalls ist die Post-Vollendung (eine andere Umschreibung/Übersetzung) eines per se gut komponierten und ausdrucksstarken Bildes eben auch genau nur das: das sprichwörtliche Sahnehäubchen, die letzte Politur auf einer makellosen Klavierlackierung.
Ich glaube aber auch, dass nur etwas vollendet werden kann, was bereits ansehbar begonnen wurde. Mit anderen Worten: was bereits ein in sich stimmiges Konzept hat. Nimm als Beispiel die kürzlich diskutierten Städte-Imagefilme. Gemacht, um dich visuell zu erschlagen, um dir die Kinnlade runterzuklappen, wie man so schön sagt. Aber der genialste Colorist der Welt könnte sie nicht besser machen, weil sie so schwach daherkommen.
Warum machen wir hier nicht einen Was macht dich gerade blass vor Neid - Thread draus? Und dann beschreiben wir wirklich, was wir sehen, wie es mutmaßlich gemacht wurde und treten näher als zwei Meter heran. Sehen, ob es folienbeschichtete Grobspanplatten sind oder eben elegante Artefakte aus einem Guss wie der Monolith aus 2001, den die Affen ehrfürchtig schnatternd betasten. Möglicherweise ist der Unterschied akademisch, denn in einem visuellen Medium ist halt eine schöne Glamour-Kulisse oft erstrebenswerter als ein handwerklich solides Brett.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 13 Sep, 2019 00:27Ich kann das nicht wirklich beschreiben, aber es gibt da manchmal eine vielleicht Mischung aus Brillianz, Schärfe, Farbe, wie man es zb von teuren Foto Modeproduktion kennt wo man das Gefühl hat, da hat jemand vier Stunden nur den grauen Hintergrund und die Hauttöne so getuned das man ganz blass vor Neid wird.
Ich mache den Anfang mit einem Trailer, der mich vor zwei Jahren oder so vor Neid hat blass werden lassen (in meiner Haut als Hochzeitsfilmer, die mich in letzter Zeit etwas zu jucken beginnt):
Meinst du vielleicht sowas?
Das sind Out Of Cam Blackmagic Farben :Dklusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 13 Sep, 2019 21:25 Zb. fällt mir bei Potato auch immer auf, das der Hautton sowie auch die anderen Farben nahezu perfekt zu sein scheinen.
Nirgendwo ein fieser shift und alles realtiv ausgewogen.
Ist jetzt kein Beispiel für ein Alexa Bild, aber zumindest stimmen dies Dinge hier schon mal auf den Punkt.
Liegt es an seinen Canons, oder an den Colocker den ich anscheinend nicht richtig einsetzen kann?
:-) Klar, eine Anfang, aber eben wohl nur ein part der Palette zum perfekten Bild.
eben es ist alles, zielführend vom anfang bis zum ende, es ist das set, das licht, die colorkorrektur (wenn du grading so nennen willst), der vorgang entsteht von anfang an im kopf des schaffenden, darauf wird in jeder phase hingearbeitet, dann bist du dort wo du hinwillst.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 13 Sep, 2019 23:43 Äh, hallo?
Ihr sprecht ja wieder von "Film" und "grading"!!
Sorry, das ist nicht gemeint und es hat auch nix damit zu tun wo was läuft oder gedreht wurde.
Es kann ein Kartoffelsack auf dem Fliesband im Supermarkt sein oder ein Auto auf einem Drehteller, völlig schnuppe, es geht nicht um Hollywood oder cinamatic.
Ich spreche nicht von grading, sondern wenn überhaupt von colorcorrection.
Ich möchte realistische & 1:1 Farben und nicht irgendwas was cool ausschaut und dies ist auch nur ein Teil des Aspekts professionelles Bild.
Zusätzlich geht es um details, Schärfe, Kontrast und ein sauberes Bild ohne shifts, kein Lut geballer und Kinolook oder gar um coole Locations im Dschungel.
Übertrieben gesagt, ich will nur das meine schnöden Filme auch so aussehen wie ein Audi TV Spot wo das blau des Lacks dem Ral der Farbe entspricht etc.
Und deswegen die Frage, was wird am Ende eines jeden Profi Clips gemacht, das es so ausschaut wie es ausschaut, oder ist es nicht das, sondern alles?
Korrekt! Mit Dir wird aus Tageslicht oder beleuchtete Objekte, alles in schön dunkel colorkorrekted ;))
Hm, das ist doch offensichtlich. Hier gibt es keinen einzigen natürlichen Hautton, es sei denn in dem Sinne, dass das Erdbeeraroma in unserem Joghurt als "natürlich" deklariert werden darf, weil die Sägespäne, aus denen es extrahiert wird, von Bäumen kommen. Das ist klassisches Kupfer/Petroleum, in Make-up (da bekannter Schminke-Hersteller), Kostümen, Hintergrund und Beleuchtung. Und klar auch im Grading. Das ist es nämlich, nicht nur "Farbkorrektur". Wie auch jeder inzwischen weiß, ist Raw als Ausgangspunkt für so etwas am besten geeignet. Höhere Farbtiefe, genauere Gradierung von Mischlichteffekten. Mir gefiel der Clip mit den starken Spitzlichtkanten und den Reinweiß-Reflexen in den Gesichtern. Sehr schön mit Kontrasten gespielt.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 13 Sep, 2019 23:43Und deswegen die Frage, was wird am Ende eines jeden Profi Clips gemacht, das es so ausschaut wie es ausschaut, oder ist es nicht das, sondern alles?
Ich stelle die Frage ja, weil ich weiß das die die sowas Filmen auch nur mit normalem Log Material arbeiten und es aufbereiten müßen.
Hier zb. mal ein paar Beispiele die in diese Richtung gehen und gut vergleichbar sind, weil sie mit meiner Cam gefilmt wurden.
Spitze roki, thats it! :-)
Hallo Boris,Darth Schneider hat geschrieben: ↑Sa 14 Sep, 2019 03:40 An Kluster
Ein wirklich sehr interessantes Thema.
Also ich denke das verwendete Licht und das Make-up hat im Falle von Skintones sicher auf den finalen Look einen viel, viel wichtigeren Einfluss als die Kamera und das Grading / colorcorection.
Nicht zu unterschätzen sind sehr wahrscheinlich schon auch auch die verwendeten Objektive.
Ein 2000 € Zeiss, oder ein Leica gibt dem Film und der Haut vom Model schon einen anderen finalen Look als ein 400 € Samyang.
Aber diese teure Technik nützt dem finalem Look genau mal gar nichts wenn das Make-up der Schauspieler nicht von einem absolutem Profi ausgesucht und aufgetragen wird.....
Ebenso wichtig wie das Licht und Make-up, und oft unterschätzt, sind die Kostüme ( die Farben der Kleider), die Farben vom Set und den Props, die Bild Hintergründe.
Alles muss halt passen, dazu beitragen zum finalen Look, dann wird es zu Kunst.
Das ist auf der Bühne, beim Tanz und beim Theater nicht anders als beim Film oder bei gestellten Fotos.
Schau dir mal Filme wie Seven mit Brad Pitt oder Angel Heart mit Mickey Rouke an.
Da passt nur alleine schon farblich jedes kleinste Detail zusammen, somit wird der ganze Film auch noch (neben der ganzen genialen Schauspielerei) nebenbei noch zu einem visuellen Kunstwerk und löst so noch gewollte Emotionen beim Publikum aus.
Wobei leicht vergessen wird das der Ton und die Musik, 50% vom finalen Look des Films ausmacht, das ist dann aber ein eigenes ebenso komplexes Thema.
Gruss Boris
Wie sagt der Kelte: "It's not the tool, it's the fool." :)klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 14 Sep, 2019 11:24 Aber ich will mich auch keiner Illusion hingeben, das Equipment für 50K besseres Grundfootage abliefert als meine 5K Kombi. ;-))
Das sehe ich nicht so, denn so einiges was ich in Raw gedreht habe, hat mit dem fertigen nicht mehr viel zutun.Axel hat geschrieben: ↑Sa 14 Sep, 2019 07:56 Das kann man aus einer simplen Aufnahme nicht herauskitzeln, man kann nur während der Aufnahme versuchen, so viel wie möglich davon in's Bild zu kriegen (Lichtrichtung, Belichtung, durch Position gewählter Hintergrund, sowas).
Extrembeispiel für diese Art von finishing (überdeutliche Beleuchtungseffekte, Fog und Grading):
(in sehr vielen Einstellungen, die eigentlich nur "Kunstlicht" rechtfertigen, gibt es auch blaues Licht, das in der Szene keinerlei Quelle haben kann und nur dazu dient, Farbkontrast herzustellen).