Bin derzeit auf der Suche nach einem neuen Steuerberater. Mein bisheriger kam aus meinem Verwandtenkreis und verlangt ab nächstem Jahr eine Monatspauschale von 120€.
Nun habe ich mich mal bei Kollegen umgehört und festgestellt, dass diese deutlich weniger pro Monat zahlen.
Es wundert mich umso mehr, da ich monatlich auch einiges an Zuarbeit leiste (Einnahmen-Ausgaben-Übersicht). Die Rechnungen bleiben also alle bei mir.
Wie habt ihr euren Steuerberater ausgesucht? Ist dieses Honorar tatsächlich übertrieben oder realistisch?
Und welche Leistungen sind zwingend notwendig für einen Freiberufler wie mich. Bzw. welche Arbeiten kann man zur Not auch selber verrichten.
Von einem Kollegen habe ich auch gehört, dass Steuerberater gesetzlich verpflichtet sind, ihren Mandanten keine Tricks und Kniffe zu verraten.
Widerspricht das dann nicht dem Sinn eines Steuerberaters?
Habe noch nie einen Steuerberater benötigt, mache alles selbst.
Wer selbst keine Einkommenssteuererklärung ausfüllen kann, der muss halt löhnen!
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Meiner fing 2007 mit 800,- Euro an, letztes Jahr waren es schon 1200,-......... für dieses Jahr suche ich mir einen neuen. Morgen habe ich einen Termin, ausgesucht nach Google.... 2km von mir.
Bei mir ist es ewig her, daß ich nen Steuerberater brauchte. Nach dem Fachkaufmanns-Lehrgang, der auch Buchhaltung beinhaltete, habe ich anhand alter Jahresabschlüsse und der richtigen Software alles selber beigebracht. Da muss man aber ehrlich zu sich selber sein: Wer schon beim Belege sortieren seine Würgereize unter Kontrolle halten muss, sollte sich auf jeden Fall Hilfe suchen. Wer aber seinen Bürokram sonst auch im Griff hat, kann zumindest über eigene Buchhaltung nachdenken. Der Jahresabschluss ist dann auch nicht mehr weit. Bei den Volkshochschulen, Handwerkskammern und IHKs gibt es Buchhaltungskurse, die sind ein guter Anfang.
120 Euro pro Monat sind viel, aber das muss man immer in Relation zum Umsatz sehen. Und zum Aufwand hinsichtlich der Anzahl der Belege. Außerdem ist halt die Frage, was man dafür selber vorbereiten muss. Manche Steuerberater erwarten alles sauber vorkontiert (bei dem Arbeitsaufwand kann man auch gleich selber alles buchen...), anderen schmeißt Du nen Schuhkarton mit Zetteln hin. Ich hatte mal einen Steuerberater, der war vergleichsweise preiswert und gut. Dennoch bin ich allein für die Jahresabschlüsse (Aufwand max. 2h!) zusätzlich zur Buchhaltung jährlich fast 1000 Euro losgeworden. Mit nem Kleinbetrieb. Dafür hat der angestellte Steuerfachgehilfe leider wichtige Basics vergessen. Wirklich gut waren die Abschlüsse nicht.
Was die Vorgaben mit Kniffen betrifft: Es gibt eine klare Grenze, wonach der Steuerberater sich an Recht und Gesetze zu halten hat. Auch muss er extrem pingelig sein. Allerdings sind viele Möglichkeiten der Steuereinsparung legal und können somit vom SB erklärt und empfohlen werden. Allerdings gibt es schon eine gewisse Grauzone, wo Du bei deiner Steuererklärung pfuschen oder tricksen kannst. Da geht es um Dinge, die ein Steuerberater nicht darf, aber die Dir das FA nicht übel nimmt, maximal streicht. Wenn man da gewieft ist, kann man sich sogar im Ergebnis günstiger stellen, als es ein SB hinbekommen hätte. Ich habe meine positiven Erfahrungen. Habe selbst eine Betriebsprüfung hinter mir. Der Nachforderungsbetrag war vegleichsweise gering, und ein Großteil beruhte auf ursprünglichen Fehlern des Finanzamtes. Zwar dennoch im Betrag ärgerlich, aber am Ende musste ich eine Summe nachbezahlen, die nur eine Bruchteil der durchschnittlichen Nachforderung bei Kleinbetrieben ausmachte. Bin also gut dabei weggekommen.
Einen guten Steuerberater zu finden ist echt nicht einfach. Ich habe einen in meiner Kundschaft. Sollte ich also wieder ein brauchen, wüßte ich, zu wem ich gehen würde. Dieses Glück hat aber nicht jeder. Deshalb drücke allen, die suchen, die Daumen. Mist sind auf jeden Fall die teuersten und die billigsten. Die Teuersten haben keine Lust und die Billigsten können oft nix. Das ist ein Vorurteil, bei dem sich in allen Branchen ständig bewahrheitet, daß es kein Vorurteil ist.
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