Aus langjähriger Erfahrung als Selbständiger kann ich die Zahlen aus dem Vortrag zunächst bestätigen: Ab rund 55 – 58K € Umsatz pro Jahr wird eine Tätigkeit als Kleinproduzent (Single, keine Kinder) tragfähig. Der Umkehrschluss, dass daraus 1.5K Reingewinn/Monat resultieren, mag theoretisch korrekt sein, praktisch ist er jedoch irreführend.
Schließlich kann ich als Selbständiger Ausgaben steuerlich geltend machen, die für einen Angestellten weitgehend „Privatvergnügen“ sind, obwohl er sie letztlich auch benötigt oder zumindest gerne hätte: Kfz, EDV-Technik, gute Büromöbel … von leckerer Film- und Fototechnik ganz zu schweigen :-) All diese Dinge machen Lebensqualität aus und sind ein geldwerter Vorteil, auch wenn der im Detail schwierig zu berechnen ist.
Momentan bin ich fest angestellt, übe fast die gleiche Tätigkeit aus wie zuvor und verdiene auch anständig. Gemäß den Berechnungen von Herrn Weiß müsste ich deutlich mehr „Spielgeld“ zur Verfügung haben als früher – dem ist aber mitnichten so. Vorteile, die ich zu erkennen vermag: bezahlter Urlaub und ein höherer sozialer Status qua Visitenkarte. Nachteile: Verlust an Autonomie und Freiheit, bis in die Details der Arbeit hinein.
Mehr Sicherheit? Den Angestellten trennen vom Arbeitslosen auch nur drei Monate. Rücklagen für diesen Zeitraum sollte ein Selbständiger bilden und das ist auch möglich.