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Wer sollte nicht Regisseur werden?



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pillepalle
Beiträge: 9411

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von pillepalle »

Hab' jetzt nicht die ganze Diskussion verfolgt, aber es gibt eben viele (gerade künstlerische Berufe) von denen man nur Leben kann, wenn man wirklich gut ist und das nötige Glück hatte. Sonst krapselt man eben irgendwie am Existenzminimum herum. Ein mittelmäßiger Fotograf, oder Filmemacher, kann in der Regel auch noch davon leben, ein mittelmäßiger Maler in der Regel nicht. War der Mittelmäßige deshalb kein Maler? Karriere im klassischen Sinne wird ja entweder über die Bekanntheit, meist aber über den wirtschaftlichen/kommerziellen Erfolg definiert. Im idealfall hat man beides, oft aber auch nicht. Und so ähnlich ist das ja auch als Regisseur. Man macht etwas, wenn man ein Ziel verfolgt und danach lebt und arbeitet. Wenn man nicht den großen Durchbruch hat, dann braucht der Regisseur, Maler, oder Schriftsteller, eben eine andere Einnahmequelle um über die Runden zu kommen.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



iasi
Beiträge: 26057

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 07:37 Hab' jetzt nicht die ganze Diskussion verfolgt, aber es gibt eben viele (gerade künstlerische Berufe) von denen man nur Leben kann, wenn man wirklich gut ist und das nötioge Glück hatte. Sonst krapselt man eben irgendwie am Existenzminimum herum. Ein mittelmäßiger Fotograf, oder Filmemacher, kann in der Regel auch noch davon leben, ein mittelmäßiger Maler in der Regel nicht. War der Mittelmäßige deshalb kein Maler? Karriere im klassischen Sinne wird ja entweder über die Bekanntheit, meist aber über den wirtschaftlichen/kommerziellen Erfolg definiert. Im idealfall hat man beides, oft aber auch nicht. Und so ähnlich ist das ja auch als Regisseur. Man macht etwas, wenn man ein Ziel verfolgt und danach lebt und arbeitet. Wenn man nicht den großen Durchbruch hat, dann braucht der Regisseur, Maler, oder Schriftsteller, eben eine andere Einnahmequelle um über die Runden zu kommen.

VG
Diese Definition von "Karriere" anhand von Einnahmen kann ich nicht mitgehen.
Es gibt effektivere Tätigkeiten, um hohe Einnahmen zu erzielen.

Erreicht ein Film viele Menschen - was ja das Ziel sein sollte - kann sich zwar auch ein wirtschaftlicher/kommerzieller Erfolg einstellen, aber das primäre Ziel sollte dies nicht sein.

Wenn einem R. eine Menge an "Geld" anvertraut wird, um damit einen Film zu drehen, dann hat er "Karriere" gemacht.



pillepalle
Beiträge: 9411

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von pillepalle »

iasi hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 07:54 Diese Definition von "Karriere" anhand von Einnahmen kann ich nicht mitgehen.
Das ist aber das was gesellschaftlich anerkannt wird. Wenn ich wirtschaftlichen Erfolg damit habe, dann habe ich in den Augen der meisten Menschen auch 'Karriere' gemacht. Ob das dann gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



iasi
Beiträge: 26057

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 07:58
iasi hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 07:54 Diese Definition von "Karriere" anhand von Einnahmen kann ich nicht mitgehen.
Das ist aber das was gesellschaftlich anerkannt wird. Wenn ich wirtschaftlichen Erfolg damit habe, dann habe ich in den Augen der meisten Menschen auch 'Karriere' gemacht. Ob das dann gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage.

VG
Das mag ja für Unternehmer so sein, aber wieviel Geld nun der Regisseur eines Filmes verdient, wird meist nicht diskutiert.

Ich finde es auch schwierig, wenn man an Existenzminimum und Lebenunterhalt denkt, während man das Budget für eine Filmproduktion möchte.
Allein z.B. die Kosten für den DP übersteigen schon das Jahresgehalt vieler Menschen - und dies selbst bei einem Engagement von nur wenigen Wochen.
Um das durchschnittliche Budget eines deutschen Filmes aufzubringen, müsste ein Durchschnittsverdiener gemeinsam mit seiner Frau als Doppelverdiener ein Leben lang arbeiten.



Nigma1313
Beiträge: 86

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Nigma1313 »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Sa 27 Jul, 2024 19:18 Mir gehen diese M Videos & Video Thumbs langsam so richtig auf den Nerven.
Sorry about that!



Bluboy
Beiträge: 4852

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Bluboy »

iasi hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 08:28
Das mag ja für Unternehmer so sein, aber wieviel Geld nun der Regisseur eines Filmes verdient, wird meist nicht diskutiert.
Spielberg bekommt 3% vom Budget, vielleicht ist das auch ein Grund, warum die Filme immer teurer werden.



iasi
Beiträge: 26057

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Bluboy hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 13:28
iasi hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 08:28
Das mag ja für Unternehmer so sein, aber wieviel Geld nun der Regisseur eines Filmes verdient, wird meist nicht diskutiert.
Spielberg bekommt 3% vom Budget, vielleicht ist das auch ein Grund, warum die Filme immer teurer werden.
Das sind dann bei 100 Mio.Budget 3 Mio.für Spielberg.
Bedenkt man die Zugkraft seines Namens, ist das nicht viel.

Da er meist mit seiner Produktionsfirma beteiligt ist, sieht das nochmal anders aus.



Bluboy
Beiträge: 4852

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Bluboy »

iasi hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 13:36
Bluboy hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 13:28

Spielberg bekommt 3% vom Budget, vielleicht ist das auch ein Grund, warum die Filme immer teurer werden.
Das sind dann bei 100 Mio.Budget 3 Mio.für Spielberg.
Bedenkt man die Zugkraft seines Namens, ist das nicht viel.

Da er meist mit seiner Produktionsfirma beteiligt ist, sieht das nochmal anders aus.
Ich lese grad, dass er bisher 4 Milliarden zusammen gekratzt hat



Frank Glencairn
Beiträge: 24818

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 08:28
Um das durchschnittliche Budget eines deutschen Filmes aufzubringen, müsste ein Durchschnittsverdiener gemeinsam mit seiner Frau als Doppelverdiener ein Leben lang arbeiten.
Na gottseidank werden Filmbudgets nicht nach dem Durchschnittseinkommen von Ehepaaren kalkuliert.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
Beiträge: 26057

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 14:52
iasi hat geschrieben: Di 30 Jul, 2024 08:28
Um das durchschnittliche Budget eines deutschen Filmes aufzubringen, müsste ein Durchschnittsverdiener gemeinsam mit seiner Frau als Doppelverdiener ein Leben lang arbeiten.
Na gottseidank werden Filmbudgets nicht nach dem Durchschnittseinkommen von Ehepaaren kalkuliert.
Aber sie werden kalkuliert.
Interessant dabei sind diejenigen, die einem Migranten oder Bürgergeldempfänger ein paar Euro neiden, sich dann aber wirklich satt am Steuer- und Gebührentopf bedienen wollen.
Und wirklich zum Schießen sind dann von diesen Leuten, diejenigen, die die TV-Gebühren abschaffen wollen. :)

Denn viele Filme werden mit Fördergeldern und Steuerabschreibungen kalkuliert und finanziert - und spielen dann am Ende nichts ein.

Eigentlich sollte man die Koproduktionen mit Gebührengeldern und auch die Filmförderung mal ganz abschaffen. Dann könnten sich die Gagenempfänger als Erntehelfer verdingen oder müssten sich um Rentabilität bemühen.

Denn ansonsten müssen Ehepaare sehr wohl die Filmbudgets aufbringen.
Ohne FFA-Abgabe würde der Kino-Besuch der Familie schon mal billiger. ;)



Bluboy
Beiträge: 4852

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Bluboy »

iasi hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 15:38 Denn viele Filme werden mit Fördergeldern und Steuerabschreibungen kalkuliert und finanziert -
Genauso sind auch die Inhalte :-((

Seit 2021 ist Claudia Roth Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Kabinett Scholz.



iasi
Beiträge: 26057

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Bluboy hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 15:51
iasi hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 15:38 Denn viele Filme werden mit Fördergeldern und Steuerabschreibungen kalkuliert und finanziert -
Genauso sind auch die Inhalte :-((

Seit 2021 ist Claudia Roth Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Kabinett Scholz.
Nein - das begann schon sehr viele Jahre vor Roth.

Auch in D haben Filme eine mehrjährige Produktionszeit.

Und die heutige Mentalität in der Branche wuchs über Jahrzehnte.



iasi
Beiträge: 26057

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Bluboy hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 13:50
iasi hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 13:36

Das sind dann bei 100 Mio.Budget 3 Mio.für Spielberg.
Bedenkt man die Zugkraft seines Namens, ist das nicht viel.

Da er meist mit seiner Produktionsfirma beteiligt ist, sieht das nochmal anders aus.
Ich lese grad, dass er bisher 4 Milliarden zusammen gekratzt hat
Die hat er sich als Unternehmer verdient:

https://de.wikipedia.org/wiki/Amblin_Entertainment



Frank Glencairn
Beiträge: 24818

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 15:38
Interessant dabei sind diejenigen, die einem Migranten oder Bürgergeldempfänger ein paar Euro neiden, sich dann aber wirklich satt am Steuer- und Gebührentopf bedienen wollen.
Und wirklich zum Schießen sind dann von diesen Leuten, diejenigen, die die TV-Gebühren abschaffen wollen. :)
Dan ist es ja gut, daß ich noch keinen Spielfilm mit Fimförderung oder GEZ gedreht habe (obwohl man alleine mit dem Gebühren-Geld, das nur ein einziger ÖR Sender für seine neuen Chilling Lounge Sessel ausgegeben hat, ne Menge machen könnte).
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
Beiträge: 26057

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 17:23
iasi hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 15:38
Interessant dabei sind diejenigen, die einem Migranten oder Bürgergeldempfänger ein paar Euro neiden, sich dann aber wirklich satt am Steuer- und Gebührentopf bedienen wollen.
Und wirklich zum Schießen sind dann von diesen Leuten, diejenigen, die die TV-Gebühren abschaffen wollen. :)
Dan ist es ja gut, daß ich noch keinen Spielfilm mit Fimförderung oder GEZ gedreht habe (obwohl man alleine mit dem Gebühren-Geld, das nur ein einziger ÖR Sender für seine neuen Chilling Lounge Sessel ausgegeben hat, ne Menge machen könnte).
War nicht dein letzter Film, bei dem du DP warst, auch gefördert?

Chilling Lounge Sessel kosten jedenfalls nicht so viel, wie ein coproduzierter Film, den niemand sehen will. :)



Frank Glencairn
Beiträge: 24818

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 18:19

War nicht dein letzter Film, bei dem du DP warst, auch gefördert?
Nein - wie ich schon sagte, immer nur mit Investoren.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Bluboy
Beiträge: 4852

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Bluboy »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 18:54
iasi hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 18:19

War nicht dein letzter Film, bei dem du DP warst, auch gefördert?
Nein - wie ich schon sagte, immer nur mit Investoren.
Sei Froh denn die Fimförderung ist nich anderes als das Bürgergeld für brotlose Filmer



Nigma1313
Beiträge: 86

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von Nigma1313 »

Bluboy hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 18:58
Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 02 Aug, 2024 18:54

Nein - wie ich schon sagte, immer nur mit Investoren.
Sei Froh denn die Fimförderung ist nich anderes als das Bürgergeld für brotlose Filmer
Ich glaube, wir müssen langsam mal jemand von den Filmförderanstalten interviewen....Da scheint es eine Menge Interesse zu geben!



7River
Beiträge: 4127

Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?

Beitrag von 7River »

Nigma1313 hat geschrieben: Do 22 Aug, 2024 00:07 Da scheint es eine Menge Interesse zu geben!
Und womöglich auch etwas klarstellen.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



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