Welches Handy hat denn heutzutage einen 16:9 Bildschirm?
Das ist IMHO eine berechtigte Frage. Denn wenn ich mir auf meinem Handy (iPhone 13 Pro) ein 2.35:1 Video Vollbild im Querformat anschaue habe ich oben und unten nur minimale schwarze Balken. Finde ich persönlich überhaupt nicht störend und empfinde es auch nicht als "Sehschlitz".Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 10:25 Welches Handy hat denn heutzutage einen 16:9 Bildschirm?
Nur zur Einordnung: klar gibt es viel Fake Cinemascope bzw. schwarze Balken, die nachträglich draufgesetzt werden. In diesem Fall wurde aber mit einem 2x Anamorphen in Open Gate gefilmt und da erhält man dann nach dem Entzerren dieses Bildformat. Sie haben also nichts oben und unten nachträglich weggenommen oder verdeckt, sie haben sich eher dazu entschieden die Bildinformationen rechts und links zu behalten.Bildlauf hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 00:54 Irgendwie fällt mir auf, daß so viele schwarze Balken eingesetzt werden und diese auch immer dicker werden.
[...]
Ist im Grunde eine tolles video mit tlw. super Bildern/SchauspielerInnen und man möchte dauernd wissen, was ist oben und unten eigentlich, was durch die schwarzen Balken verdeckt ist.[...]
Genau so. Bei laufendem Film am iPhone das Display zwei mal antippen, dann wird leicht reingezoomt. Für Leute, die weniger Balken wollen und dafür links und rechts einen minimalen Bildbeschnitt akzeptieren.
Simple Antwort: Das Video wurde nicht zum anschauen auf Handys produziert. Sonst hätten sie es wohl gleich Hochkant gemacht.Bildlauf hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 17:58 Das ist mir schon klar, daß die Balken bei Cradle of filth nicht draufgelegt worden sind, sondern schon so mit der Kamera in dem Format aufgenommen worden ist. Und ich verstehe auch im Grunde die Absicht, das habe ich ja schon gesagt.
Das ist ja schließlich eine Firma, die da mit entsprechenden Kameras ankommen. Frage ist, warum wird es so entschieden und warum filmt man nicht vornherein in 16:9 oder in einem geeigneteren Format, wo das Video auf dem handy nicht von so einem dicken schwarzen Rahmen umgeben ist.
Sicherlich fehlen dadurch keine Bildinformationen in dem Sinne, aber irgendwie eben doch :-) Ist doch schade um so manche Hüte und für das Gesamtbildereignis.
Und was bringt das reinzuzoomen, wenn dann rechts und Links Material abgeschnitten wird. Das kann doch nicht Sinn und Zweck der ganzen Sache sein. Und bei dem Cradle of filth Ding müsste man ganz schön reinzoomen, weil die Balken sehr dick sind.
Sondern? Weltweiter Kino-Release? Streaming auf Netflix, Disney+, Prime? Hab ich was verpasst?
Jeder Smart TV hat YouTube als App. Laptops, Tablets, Monitore an Rechnern... als gäbe es nur noch Handys um Videos anzuschauen.andieymi hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 18:28Sondern? Weltweiter Kino-Release? Streaming auf Netflix, Disney+, Prime? Hab ich was verpasst?
Welcher Content, der heute nicht in eine dieser Verwertungsformen fließt, wird nicht auf Smartphones konsumiert. Also anders formuliert, nicht nur nicht hauptsächlich, sondern gar nicht?
Und erst danach noch die Frage, ob das nicht konkret sogar für Musikvideos am ehesten zutrifft. Die haben keinerlei andere Plattform mehr als Social Media.
Oder haben die das schon mal produziert, falls VIVA doch noch mal von den Toten aufersteht?
Ich kann natürlich nur von mir sprechen:andieymi hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 18:42 Selbst auf 16:9 Fernsehern, macht das Format nicht mehr Sinn. Als am Smartphone. Also auch nicht für die Fans, die den Account abonniert haben und sich zufällig alle paar Monate mal ein Musikvideo in den Abo-Feed spülen lassen, dass sie sich dann genussvoll am 65"er anschauen.
2.39 ja meinetwegen, aber ich verstehe - neben meinem Einstiegskommentar, dass es eigentlich auch egal ist wie sie es gemacht haben - auch nicht, wieso sie nicht einfach Standard-Scope verwenden. Anamorphot sieht das auch nicht aus, da kommen nativ ja immer die wüstesten Formate raus mit mittlerweile jedem Squeeze zwischen 1,25x und 2x und es gibt keinerlei inhaltlich aufgelegten Grund dieses Format zu wählen.
Wäre es viel Highspeed, da spielt Sensorhöhe immer eine Rolle und da kommen schon mal komische Formate raus für die eine oder andere Framerate.
Aber umgekehrt gefragt - und da landen wir wieder beim Einstiegspost - warum glaubst du haben sie es gemacht? Platz auf der Karte gespart?
Was heißt hier "fake"?Clemens Schiesko hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 14:40
Nur zur Einordnung: klar gibt es viel Fake Cinemascope bzw. schwarze Balken, die nachträglich draufgesetzt werden.
Fake Cinemascope im rein historischen Sinn. Auch wenn ich jetzt sicher niederschreibe, was Du längst weißt: Der geschützte Markenname CinemaScope beschreibt ja ursprünglich ein rein anamorphisches Verfahren, bei dem mit entsprechender Technik auf 35mm aufgenommen und anschließend ähnlich wieder auf die Videoleinwand projiziert wurde, um z.b. ein Seitenformat von 2,40:1 zu erhalten. Früher wurden da ja nicht einfach bloß Balken aus kreativer Entscheidung drüber geklatscht. Und erst vorrangig mit dem Aufkommen digitaler Technik hat man angefangen, dieses antrainierte Sehverhalten - dem Kinolook und der Gestaltung zuliebe - nachzuahmen. Nur eben mit (a)sphärischen Linsen und dem vermeintlichen Nachteil, dass nicht mehr die gesamte Sensorfläche im Endprodukt sichtbar ist. Grundsätzlich ist es also ein Fake (zu deutsch Schwindeln) - auch wenn das heute nicht mehr von großer Bedeutung ist.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 19:30Was heißt hier "fake"?Clemens Schiesko hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 14:40 Nur zur Einordnung: klar gibt es viel Fake Cinemascope bzw. schwarze Balken, die nachträglich draufgesetzt werden.
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Wenn es also im Kameramenü ne Einstellung gäbe, die 2,39:1 aufnehmen würde wäre es kein "Fake mehr?
Auch früher hat niemand "Balken drauf geklatscht" - ein 2,39:1 Format hat links und rechts einfach mehr Platz - Balken gibt's im Kino nicht, das Bild ist immer gleich hoch - nur die Seiten der Leinwand werden mit Vorhängen (oder Blenden) reguliert, wenn ein Film ein anderes Format als Scope hat.Clemens Schiesko hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 21:58
Früher wurden da ja nicht einfach bloß Balken aus kreativer Entscheidung drüber geklatscht. Und erst vorrangig mit dem Aufkommen digitaler Technik hat man angefangen, dieses antrainierte Sehverhalten - dem Kinolook und der Gestaltung zuliebe - nachzuahmen. Nur eben mit (a)sphärischen Linsen und dem vermeintlichen Nachteil, dass nicht mehr die gesamte Sensorfläche im Endprodukt sichtbar ist. Grundsätzlich ist es also ein Fake (zu deutsch Schwindeln) - auch wenn das heute nicht mehr von großer Bedeutung ist.
Doch, die Z Cams können das. Und bevor du nach der Sinnhaftigkeit fragst: damit trotz höherer Framerate kein oder nur geringer Crop entsteht. Oder damit der Cutter gar nicht erst in Versuchung gerät, den Bildausschnitt nachträglich zu ändern. :DFrank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 10 Okt, 2022 22:58 Wenn es also im Kameramenü ne Einstellung gäbe, die 2,39:1 aufnehmen würde wäre es kein "Fake mehr? [...]
Nur weil keine Kamera im Menü den Scope Voreinstellung hat, hießt das noch lange nicht, daß man irgendwie "schummelt".
Absolut - nicht umsonst hat sich das Format seit Jahrzehnten als Standard für Spielfilme durchgesetzt, und das völlig unabhängig von der verwendeten Optik. ich drehe auch am liebsten in Scope, weil mir das als natürlichstes und gefälligstes Format erscheint, bezogen auf ein natürliches Sichtfeld und auch ansonsten, von den Möglichkeiten des Framing her gesehen. Gerade auch wenn es am Smartphone läuft, da die meiste aktuellen Phones ein "scopiges" Seitenverhältnis haben, da wäre 16:9 mit seinen breiten Balken eher kontraproduktiv.andieymi hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 09:37
Drehen wir die Fragestellung mal um, da ist bisher niemand drauf eingegangen: Gibt es wirklich jemanden, der das gut findet? Also richtig gut, WEIL es so breit ist? BESSER als 16:9, obwohl es hauptsächlich (und an dem Punk lass ich nicht ab, weil auch wenn DKPost mindestens am 17" Laptop schaut, ist das immer noch keine wirkliche Referenz für Cineasmus) am Smartphone läuft?
Letzteres wäre interessant. Weil das wäre eigentlich der erste Grund, warum man das so machen sollte: Weil es jemandem außerordentlich gefällt. Oder sind die Befürworter eigentlich auch nur Team l'art pour l'art?
Du siehst ja in der Form nicht rechts und links mehr, weil es nicht um anamorphotisch vs. sphärisch geht. Du siehst oben und unten nur viel weniger. Es spielt schon auch für die Kadrage eine Rolle, aber erst einmal siehst du mit sphärischer Optik weniger vom Sensor, wenn der in der Norm 16:9 oder höher ist. Und nicht "mehr rechts/links".DKPost hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 09:53 Ist natürlich etwas schwierig zu sagen ohne direkten Vergleich. Aber ich finde es bei einigen Shots schon schön links und rechts mehr von der Umgebung zu sehen, wo mir hingegen nach oben und unten eigentlich nichts fehlt. Würde ich es aber in 16:9 sehen ohne das Orginal zu kennen würde ich ganz ehrlich wahrscheinlich nicht denken, dass ich links und rechts gerne mehr sehen würde.
Breiter als 2.39:1 hat sich als Standardformat für Spielfilme durchgesetzt? Wo das?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 10:10 Absolut - nicht umsonst hat sich das Format seit Jahrzehnten als Standard für Spielfilme durchgesetzt, und das völlig unabhängig von der verwendeten Optik. ich drehe auch am liebsten in Scope, weil mir das als natürlichstes und gefälligstes Format erscheint, bezogen auf ein natürliches Sichtfeld und auch ansonsten, von den Möglichkeiten des Framing her gesehen. Gerade auch wenn es am Smartphone läuft, da die meiste aktuellen Phones ein "scopiges" Seitenverhältnis haben, da wäre 16:9 mit seinen breiten Balken eher kontraproduktiv.
Wobei ich immer noch der Meinung bin, daß Telefone keine Rolle bei der Betrachtung von Narrativen Inhalten spielen.
Klar gibt es immer irgendwelche Leute, die sie tatsächlich ganze Spielfilme auf dem Phone anschauen, aber das ist IMHO nur eine winzige Minderheit, die hohen Watch Zahlen kommen hauptsächlich von Insta und Co.
Das trifft nur zu, wenn man für 16:9 framed und dann Balken drüber bügelt - aber wer macht denn sowas?andieymi hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 10:50
Du siehst ja in der Form nicht rechts und links mehr, weil es nicht um anamorphotisch vs. sphärisch geht. Du siehst oben und unten nur viel weniger. Es spielt schon auch für die Kadrage eine Rolle, aber erst einmal siehst du mit sphärischer Optik weniger vom Sensor, wenn der in der Norm 16:9 oder höher ist. Und nicht "mehr rechts/links".
Von breiter hab ich auch nicht gesprochen. Vielleicht hab ich dich da falsch verstanden.andieymi hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 10:50
Breiter als 2.39:1 hat sich als Standardformat für Spielfilme durchgesetzt? Wo das?
Ich kritisiere nicht 2.39, ich kritisiere deutlich breiter als 2.39, was keinem Standard entspricht, nirgendwo spezifiziert ist, keine format-nativen Wiedergabemöglichkeiten besitzt.
Kennt jemand Smartphones, die breiter sind als 21:9/22:9? Auch da ist Scope quasi das breiteste / höchste, je nach Betrachtungsausrichtung. Du hast mit 16:9 auch recht. Aber wieso breiter als Scope?
Viel wird in dem Format tatsächlich nicht produziert. The Hateful Eight und Rogue One waren so die letzteren größeren Produktionen, wobei die hier verwendete Technik noch mal andere Dimensionen hat.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 11:25 Wobei breiter als Scope ja wirklich recht selten ist. Das ist mir bisher nur ein paar mal bei extrem stilisierten "Kunstprojekten" untergekommen, aber ansonsten eigentlich nicht.
Jo, wobei das bei sphärischen Optiken schon eine fast philosophische Frage ist. Zumindest dem Endresultat wird man kaum ansehen, ob für Scope oder nicht geframed wurde wenn man nur Scope sieht. "Zurückrechnen" lässt sich nicht und klar werde ich für Scope etwas anders framen als für 16:9 - aber an der von mir zitierten Aussage, dass das Bild nicht breiter wird ändert das nichts. Im Gegensatz zu Anamorphoten, wo wirklich unterschiedliche Vertikale / Horizontale Brennweiten in Verwendung sind, ändert sich gerade beim Framing 1.78/1.85 vs. 2.39 der Kamera-Objektabstand nicht nennenswert - also auch die Perspektive nicht - das Bild ist halt beschnitten. Aber ich find's etwas schwierig, da von signifikant anderem Framing zu sprechen wenn man im Gegenzug sagen müsste, das Bild wäre sonst nicht so breit. Denn die Breite ändert sich Scope vs. Non-Scope in dem Fall tatsächlich wohl auch nicht, das wird sich auch nur unwesentlich aufs Framing auswirken, da gehts m.E. nach eher um Headroom etc.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 11:25 Das trifft nur zu, wenn man für 16:9 framed und dann Balken drüber bügelt - aber wer macht denn sowas?
Im Normalfall framed man für Scope, wenn man das als Endformat möchte - dann fehlt oben und unten auch nix.
Das war ja die Aussage. Dass das was für stilisierte Kunstprojekte ist, ob man das Musikvideo da dazuzählt sei dahingestellt.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 11:25 Von breiter hab ich auch nicht gesprochen. Vielleicht hab ich dich da falsch verstanden.
Wobei breiter als Scope ja wirklich recht selten ist. Das ist mir bisher nur ein paar mal bei extrem stilisierten "Kunstprojekten" untergekommen, aber ansonsten eigentlich nicht.
@Frank GlencairnFrank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 10:10
Wobei ich immer noch der Meinung bin, daß Telefone keine Rolle bei der Betrachtung von Narrativen Inhalten spielen.
Klar gibt es immer irgendwelche Leute, die sie tatsächlich ganze Spielfilme auf dem Phone anschauen, aber das ist IMHO nur eine winzige Minderheit, die hohen Watch Zahlen kommen hauptsächlich von Insta und Co.
Ja, nur dummerweise wünscht das jeder, aber jeder hat ein anderes Endgerät mit anderem Seitenverhältnis.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 11 Okt, 2022 17:34Ja, nur dummerweise wünscht das jeder, aber jeder hat ein anderes Endgerät mit anderem Seitenverhältnis.
Is halt kein Wunschkonzert im Jahre 2022 - früher als alle nur 3:4 TVs hatten war das einfacher.