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Das Problem der deutschen Filmlandschaft



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pillepalle
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von pillepalle »

Ich denke man muss vor allem auch in Sachen Marketing etwas cleverer werden. Vielleicht auch nicht nur an klassische Kinobesucher als Einnahmequelle denken, sondern moderne Medien mitnutzen. Auch wenn das für einen Cineasten eine bittere Wahrheit sein mag. Und Frank hat schon recht. Ohne eine gewisse Option auch international erfolgreich zu sein, wird man über eine bestimmte Größe nie hinaus kommen. Aber das geht alles nicht von Null auf Hundert, sondern muss mühselig aufgebaut werden... oder eben auch nicht.

VG
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Frank Glencairn
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Frank Glencairn »

pillepalle hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:01

Das Problem hierzulande ist nur, dass sich auch für kommerzielle Projekte, denen es nur um Unterhaltung geht keine Finanzierung finden läßt, weil es keine richtige Filmindustrie gibt. Und die greifen dann die Fördermittel ab. Ich fürchte nur der Prozess, in Deutschland eine gut funktionierende Filmindustrie aufzubauen, dauert jahrzehnte.

Da hast du völlig recht. Wir hatten allerdings vor dem Krieg und in den 50er Jahren eine extrem erfolgreiche Filmwirtschaft auf internationalem Niveau.
Erst als dann Mitte/Ende der 60er Jahren die Anliegen- und Belehrungsfilmer übernommen hatten, hat der deutsche Film das Publikum weitgehend vertrieben - die Leute haben sich dann halt dem internationalem Angebot zugewandt, das ihre Bedürfnisse nach Unterhaltung bedient.
Wie immer gabs ein paar Ausnahmen, aber die sind halt bloß ein Tropfen auf dem Stein.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:14 Ich denke man muss vor allem auch in Sachen Marketing etwas cleverer werden. Vielleicht auch nicht nur an klassische Kinobesucher als Einnahmequelle denken, sondern moderne Medien mitnutzen. Auch wenn das für einen Cineasten eine bittere Wahrheit sein mag. Und Frank hat schon recht. Ohne eine gewisse Option auch international erfolgreich zu sein, wird man über eine bestimmte Größe nie hinaus kommen. Aber das geht alles nicht von Null auf Hundert, sondern muss mühselig aufgebaut werden... oder eben auch nicht.

VG
Vielleicht sollte man auch mehr darauf abzielen möglichst viele Zuschauer zu erreichen.
Und dabei aber immer die zentrale Frage im Auge behalten:
Warum will ich eigentlich viele Zuschauer erreichen?
Geht es mir um Einnahmen und Erfolg?
Oder habe ich etwas zu sagen?



Frank Glencairn
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:12
Wenn ich nur 6 Drehtage investiere, kann ich eben auch nichts vom Ergebnis erwarten.

Wer halbe Sachen macht, darf sich nicht wundern, wenn die Mühe letztlich umsonst war.
Ich mach dir einen Vorschlag iasi - beim nächsten Spielfilm den ich mache bringst du dich 3 Monate lang erst mal gratis ein, und zwar so daß der Film garantiert jede Menge Leute mit deinen Anliegen und Inhalten erreicht, und somit garantiert ein Kassenschlager in Deutschland wird.
Dein Job ist, jeden der Beteiligten - vom Drehbuchautor, Unterbringung, Transport, Location, Studio, Bauten, bis zum Caterer - alle davon zu überzeugen, daß sie ebenfalls 3 Monate lang nicht nur gratis arbeiten, sondern auch ihr Material und ihre Kosten selbst bezahlen.
Geld gibt's für dich natürlich nie, weil über Arbeit gegen Geld zu reden is ja völlig kleinkariert, da es ja nicht um Einnahmen oder Erfolg geht, sondern nur darum, was du zu sagen hast.

Wenn ich so lese, was du hier so die letzten Jahre zu sagen hattest, bin ich ziemlich sicher, daß es mindestens einen Oscar dafür gibt.

Oh mann....

Zuschauer erreicht man am besten dadurch, daß man sie bestmöglichst für ihr Geld unterhält, nicht dadurch das man ihnen die eigene Agenda den Rachen hinunter presst.
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Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Sa 01 Mai, 2021 18:27, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:15
pillepalle hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:01

Das Problem hierzulande ist nur, dass sich auch für kommerzielle Projekte, denen es nur um Unterhaltung geht keine Finanzierung finden läßt, weil es keine richtige Filmindustrie gibt. Und die greifen dann die Fördermittel ab. Ich fürchte nur der Prozess, in Deutschland eine gut funktionierende Filmindustrie aufzubauen, dauert jahrzehnte.

Da hast du völlig recht. Wir hatten allerdings vor dem Krieg und in den 50er Jahren eine extrem erfolgreiche Filmwirtschaft auf internationalem Niveau.
Erst als dann Mitte/Ende der 60er Jahren die Anliegen- und Belehrungsfilmer übernommen hatten, hat der deutsche Film das Publikum weitgehend vertrieben - die Leute haben sich dann halt dem internationalem Angebot zugewandt, das ihre Bedürfnisse nach Unterhaltung bedient.
Wie immer gabs ein paar Ausnahmen, aber die sind halt bloß ein Tropfen auf dem Stein.
Der deutsche Film steckte damals tief in der Krise.
Ganz ähnlich wie heute.
Seichte Unterhaltung zog nicht mehr.

Erst der Neue Deutsche Film brachte wieder Schwung in das siechende Elend.



pillepalle
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von pillepalle »

iasi hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:19 Vielleicht sollte man auch mehr darauf abzielen möglichst viele Zuschauer zu erreichen.
Und dabei aber immer die zentrale Frage im Auge behalten:
Warum will ich eigentlich viele Zuschauer erreichen?
Geht es mir um Einnahmen und Erfolg?
Oder habe ich etwas zu sagen?
Wenn es darum ginge was man zu sagen hat, dürften 80% aller amerikanischen Filme nicht Produziert werden :) Kino muss nicht immer kritisch oder bedeutungsschwanger sein und darf auch nur unterhalten. Deshalb gehen die meisten ja ins Kino, um unterhalten zu werden. Aber das muss man eben im Idealfall aus eigener Kraft erreichen und nicht mit einem 'Erfolg durch Förderung', wie es hierzulande oft der Fall ist. Von mir aus können hier gerne 100 Klamaukkömödien im Jahr produziert werden (was auch eine Art Filmindustrie schaffen würde), solange sie nicht gefördert werden. Denn der 'Quatsch' ist eigentlich nicht förderungswürdig. Ich fürchte man wird wirklich erstmal klein anfangen müssen und das über viele Jahre aufbauen.

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iasi
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:24
iasi hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:12
Wenn ich nur 6 Drehtage investiere, kann ich eben auch nichts vom Ergebnis erwarten.

Wer halbe Sachen macht, darf sich nicht wundern, wenn die Mühe letztlich umsonst war.
Ich mach dir einen Vorschlag iasi - beim nächsten Spielfilm den ich mache bringst du dich 3 Monate lang erst mal gratis ein, und zwar so daß der Film garantiert jede Menge Leute mit deinen Anliegen und Inhalten erreicht, und somit garantiert ein Kassenschlager in Deutschland wird.
Dein Job ist, jeden der Beteiligten - vom Drehbuchautor, Unterbringung, Transport, Location, Studio, Bauten, bis zum Caterer - alle davon zu überzeugen, daß sie ebenfalls 3 Monate lang nicht nur gratis arbeiten, sondern auch ihr Material und ihre Kosten selbst bezahlen.
Geld gibt's für dich natürlich nie, weil über Arbeit gegen Geld zu reden is ja völlig kleinkariert, da es ja nicht um Einnahmen oder Erfolg geht, sondern nur darum, was du zu sagen hast.

Wenn ich so lese, was du hier so die letzten Jahre zu sagen hattest, bin ich ziemlich sicher, daß es mindestens einen Oscar dafür gibt.
Ich bin bereit mehrere Monate und Material in ein solches Projekt zu investieren, wenn mich das Projekt auch überzeugt.

Und wenn ich vom Thema und dem Ansatz überzeugt bin, dann bin ich auch davon überzeugt, dass es Zuschauer findet.
Und wenn es Zuschauer findet, dann kann ich auch mit Einnahmen rechnen.

Aber es geht mir eben nicht um diese Einnahmen und auch nicht um Auszeichnungen für mich, wenn ich einen Film mache, sondern um den Film und seine Aussage.

Leute, die ich überreden muss, weil sie denken, sie müssten auf etwas verzichten, brauch ich nicht.
Die sollen sich Kunden suchen, bei denen sie Stundensätze abrechnen können, oder sich bei einer geförderten Produktion bewerben, bei der sie Tarifgagen erhalten.
Auch Leute, die das nur aus Lust und Spaß machen wollen oder etwas für ihre Vita wollen, stehen nicht wirklich hinter einem solchen Projekt.



pillepalle
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

So eine Gruppe von Enthusiasten zu finden, dürfte Dir allerdings kaum gelingen. Denn einserseits sollen sie sich solidarisch und uneigennützig einbringen, andererseits sollen dann aber auch alle nach Deiner Pfeife tanzen, denn Du machst ja keine Kompromisse bei Deinem Film. Wenn man alles selber entscheiden möchte, ist Geld immer noch das einfachste Mittel andere davon zu überzeugen und die eigenen Ideen umzusetzen :)

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iasi
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:27
iasi hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:19 Vielleicht sollte man auch mehr darauf abzielen möglichst viele Zuschauer zu erreichen.
Und dabei aber immer die zentrale Frage im Auge behalten:
Warum will ich eigentlich viele Zuschauer erreichen?
Geht es mir um Einnahmen und Erfolg?
Oder habe ich etwas zu sagen?
Wenn es darum ginge was man zu sagen hat, dürften 80% aller amerikanischen Filme nicht Produziert werden :) Kino muss nicht immer kritisch oder bedeutungsschwanger sein und darf auch nur unterhalten. Deshalb gehen die meisten ja ins Kino, um unterhalten zu werden. Aber das muss man eben im Idealfall aus eigener Kraft erreichen und nicht mit einem 'Erfolg durch Förderung', wie es hierzulande oft der Fall ist. Von mir aus können hier gerne 100 Klamaukkömödien im Jahr produziert werden (was auch eine Art Filmindustrie schaffen würde), solange sie nicht gefördert werden. Denn der 'Quatsch' ist eigentlich nicht förderungswürdig. Ich fürchte man wird wirklich erstmal klein anfangen müssen und das über viele Jahre aufbauen.

VG
Man muss schon differenzieren.

Überwältigungskino sehen sich die Leute natürlich gern an. Ich auch. Man bekommt eben etwas geboten.
Aber es gibt eben auch viele Filme, die sich die Menschen ansehen, weil diese Filme etwas zu sagen haben und dazu die Filmsprache eben auch gekonnt nutzen.



dienstag_01
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von dienstag_01 »

Der deutscher Film ohne Oscar schreckt mich nicht.
Der deutsche Film mit weniger Zuschauern als amerikanische Blockbuster schreckt mich auch nicht.
Viel gruseliger finde ich, was Böhmermann sehr schön herausarbeitet, in welcher Art Welt die mit Höchstfördersummen dann doch irgendwie zum Kassenschlager gepushten deutschen Filme angesiedelt sind.



iasi
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:45 @ iasi

So eine Gruppe von Enthusiasten zu finden, dürfte Dir allerdings kaum gelingen. Denn einserseits sollen sie sich solidarisch und uneigennützig einbringen, andererseits sollen dann aber auch alle nach Deiner Pfeife tanzen, denn Du machst ja keine Kompromisse bei Deinem Film. Wenn man alles selber entscheiden möchte, ist Geld immer noch das einfachste Mittel andere davon zu überzeugen und die eigenen Ideen umzusetzen :)

VG
Wie kommst du denn darauf, dass alle nach meiner Pfeife tanzen sollen?

Was sollte ich denn z.B. der Ton-Crew vorpfeifen? Die sind die Könner in ihrem Bereich und die haben das Gehör.
Dass die Ton-Leute ausgeschlafen, pünktlich und vorbereitet zu Drehbeginn erscheinen, ist selbstverständlich. Das liegt schließlich im Interesse aller.



Frank Glencairn
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:25
Erst der Neue Deutsche Film brachte wieder Schwung in das siechende Elend.
Der "Neue Deutsche Film" (JDF) war nicht nur die Verkörperung des siechenden Elends, sondern der Todesstoß für die deutsche Filmwirtschaft.
Größtenteils unanschaubare, selbstgefällige, selbstwichtige Streifen nach deren Genuß man kurz davor ist sich die Pulsadern zu öffnen - handwerklich unterste Schublade als angebliche "Kunst" verbrämt, Nabelschau, politischer Aktivismus und Therapiefilm, in dem Filmemacher ihr eigenes Versagen auf Kosten des Publikums aufarbeiten.

Die Forderung, der "Revolutionären" um Joe Hembus, die Filmemacher müßten finanziell unabhängig werden, endete darin, daß deren Filme, die gar nicht erst unterhalten sollten, sondern laut dem Oberhausener Manifest, "Denkanstöße" auslösen, durch das Bundesinnenministerium (also die Steuerzahler) mit entsprechenden Summern gefördert wurden.

Kein Wunder daß die Luftnummer schon Mitte der 70er krachend gescheitert ist - keiner wollte das Zeug sehen, selbst die Lederhosen Filme waren erfolgreicher. 79 versuchte eine handvoll verzweifelter Filmemacher mit der "Hamburger Erklärung" den JDF nochmal erfolglos wiederzubeleben, aber das war das Publikum längst von den "Revolutionären" verscheucht, und zu US Produktionen mit Unterhaltungsgarantie abgewandert.
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Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Sa 01 Mai, 2021 19:00, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Ja, wenn es um technische Dinge geht vielleicht, aber nicht um gestalterische/künstlerische Entscheidungen. Basisdemokratie, bei der jeder macht was ihm gefällt, funktioniert beim Film nicht. Vielleicht sagt Dir der Stylist er hätte lieber rosa Vorhänge, oder das Make-Up macht Dir Katzenaugen, weil die gerade angesagt sind. Am Ende arbeiten Dir alle Leute zu. Sie können sich zwar einbringen, aber machen nicht das, was sie vielleicht gut finden. Und genau darin liegt die Schwierigkeit. Alle Anderen von der eigenen Idee zu überzeugen.

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Jott
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Jott »

Und wie soll die unbezahlt arbeitende Crew (was ja per se ausschließt, dass es gute Leute sind, denn sonst hätten sie ja Jobs) verpflichtet werden, zwingend zum Dreh aufzukreuzen? Auch wenn die Freundin Geburtstag hat? Auch wenn ein bezahlter Job rein kommt? Via Vertrag? Den möchte ich sehen.



dienstag_01
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von dienstag_01 »

Jott hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 19:04 Und wie soll die unbezahlt arbeitende Crew (was ja per se ausschließt, dass es gute Leute sind, denn sonst hätten sie ja Jobs) verpflichtet werden, zwingend zum Dreh aufzukreuzen? Auch wenn die Freundin Geburtstag hat? Auch wenn ein bezahlter Job rein kommt? Via Vertrag? Den möchte ich sehen.
Auch wenn du dir das so gar nicht vorstellen kannst, das geht. Kostet viel Kraft, aber hat auch Vorteile.



Jott
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Jott »

Ich kann‘s mir in der Tat nicht vorstellen. Es sei denn, alle wohnen und essen bei Mama, die auch noch das Auto zahlt.

Ich bezahle meine Crews, bekomme gute Leute, auf die ich mich voll verlassen kann. Und fahre prima damit. Andere Perspektive halt.
Zuletzt geändert von Jott am Sa 01 Mai, 2021 19:21, insgesamt 1-mal geändert.



Cinemator
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Cinemator »

Zugute halten kann man sich: In einer winzigen Diaspora mit den letzten Romantikern zu leben.
Er: Was ist mit dir? Sie: Nichts, was du ändern könntest. (Casablanca)



pillepalle
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von pillepalle »

Ich weiß nicht wie es beim Film ist, aber in der Fotografie arbeiten bei freien Arbeiten/Projekten meist Leute auf einem ähnlichen Niveau zusammen. Ich denke mal beim Film wird das ähnlich sein. Wenn also Wes Anderson ein paar Buddies für ein eigenes Projekt sucht, wird er andere Leute finden die sich dazu bereit erklären, als wenn ich das tue ;)

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Frank Glencairn
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Frank Glencairn »

Jott hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 19:17 Ich kann‘s mir in der Tat nicht vorstellen. Es sei denn, alle wohnen und essen bei Mama, die auch noch das Auto zahlt.
Die Vorstellung Spitzenleute würden über Monate gratis an einem Film arbeiten, und dann auch noch die Kosten für alles selbst tragen, nur weil das was iasi zu sagen hat so unheimlich wichtig ist - sorry aber hier bewegen wir uns bereits tief im sozialistischen Lalaland Territorium.
Das ist alles so realitätsfern, abgehoben und größenwahnsinnig, daß es eigentlich keiner weiteren Diskussion bedarf.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



pillepalle
Beiträge: 8549

Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von pillepalle »

Das Ding ist, die guten Leute schauen sich erstmal Deine Arbeiten an (wenn überhaupt) und entscheiden dann, ob sie Dir zutrauen was gutes zu machen und das auch für sie was gutes bei der Zusammenarbeit heraus springt. Und das wäre nur die erste Hürde für iasi :)

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dienstag_01
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von dienstag_01 »

Jott hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 19:17 Ich kann‘s mir in der Tat nicht vorstellen. Es sei denn, alle wohnen und essen bei Mama, die auch noch das Auto zahlt.

Ich bezahle meine Crews, bekomme gute Leute, auf die ich mich voll verlassen kann. Und fahre prima damit. Andere Perspektive halt.
Mit temporärer Arbeit ohne Bezahlung spricht man sich nicht generell für Arbeit ohne Bezahlung aus.
Wenn aber die die Alternative zu einem Film mit Budget nur gar kein Film heißt, kann man sich ja auch mal bissel strecken.
Nicht jeder, das ist mir klar.



Jott
Beiträge: 21809

Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Jott »

Da ich weiß, wie komplex eine solche Teamleistung ist - und Iasi träumt auf Hollywoodniveau - würde ich dazu gerne mal eine nicht geflunkerte Success Story hören. Also nicht Studentenfilm in den Semesterferien, sondern zu einem Film mit Kinoauswertung mit Gewinn und entsprechender anschließender Ausschüttung an die Crew. Also kein Schnorr-Projekt.

Ich lass mich gerne überzeugen, dass es solche Idealisten-Romantik tatsächlich gibt.



markusG
Beiträge: 4469

Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von markusG »

elephantastic hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 14:23 Ist die Finazierung vom Spielfilmen denn von Förderung abhängig? Gibt es dann keine anderen Geldgeber?
Ich werfe da mal Crowdfunding in den Ring:
https://www.watson.ch/leben/filme%20und ... ich-wurden
https://www.startnext.com/blog/Blog-Det ... a1099.html

Halte ich auch für wesentlich demokratischer als die deutschen Fördertöpfe.



dienstag_01
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von dienstag_01 »

Jott hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 20:13 Da ich weiß, wie komplex eine solche Teamleistung ist - und Iasi träumt auf Hollywoodniveau - würde ich dazu gerne mal eine nicht geflunkerte Success Story hören. Also nicht Studentenfilm in den Semesterferien, sondern zu einem Film mit Kinoauswertung mit Gewinn und entsprechender anschließender Ausschüttung an die Crew. Also kein Schnorr-Projekt.

Ich lass mich gerne überzeugen, dass es solche Idealisten-Romantik tatsächlich gibt.
Bei mir gab es keine Gewinnausschüttung, wieso auch, war nie angedacht.
Festivals ja, Kino bissel.



iasi
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

Jott hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 20:13 Da ich weiß, wie komplex eine solche Teamleistung ist - und Iasi träumt auf Hollywoodniveau - würde ich dazu gerne mal eine nicht geflunkerte Success Story hören. Also nicht Studentenfilm in den Semesterferien, sondern zu einem Film mit Kinoauswertung mit Gewinn und entsprechender anschließender Ausschüttung an die Crew. Also kein Schnorr-Projekt.

Ich lass mich gerne überzeugen, dass es solche Idealisten-Romantik tatsächlich gibt.
So ein Quatsch immer mit eurem Hollywood.

Das Problem ist ja gerade, dass immer versucht wird Hollywood nachzuäffen. Wobei dann nicht mal klar ist, was Hollywood denn eigentlich ist.
Das ist wie mit diesem nebulösen "cinematisch".

Einen unabhängigen Film, bei dem nicht bei Fördergremien Gelder beantragt werden müssen, hat doch nichts mit Hollywood-Megaproduktionen zu tun.

Budget ist zudem relativ.
Wie auch bei einer GmbH muss ja nicht das Stammkapital mit Barmitteln eingebracht werden.
Ich wundere mich auch immer, dass nur in diesen Chef-Beschäftigten-Kategorien gedacht wird.
So unter dem Motto: Da ist der Produzent, der die Leute umsonst abreiten lassen will und dann das ganze Geld einsteckt.
Kreative Leute sollten zudem auch nicht nur Weisungsempfänger sein, denn sonst wird das Ergebnis ein Konservenprodukt.



iasi
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

dienstag_01 hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 20:25
Jott hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 20:13 Da ich weiß, wie komplex eine solche Teamleistung ist - und Iasi träumt auf Hollywoodniveau - würde ich dazu gerne mal eine nicht geflunkerte Success Story hören. Also nicht Studentenfilm in den Semesterferien, sondern zu einem Film mit Kinoauswertung mit Gewinn und entsprechender anschließender Ausschüttung an die Crew. Also kein Schnorr-Projekt.

Ich lass mich gerne überzeugen, dass es solche Idealisten-Romantik tatsächlich gibt.
Bei mir gab es keine Gewinnausschüttung, wieso auch, war nie angedacht.
Festivals ja, Kino bissel.
Was war denn angedacht?



dienstag_01
Beiträge: 13470

Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von dienstag_01 »

iasi hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 20:50
dienstag_01 hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 20:25
Bei mir gab es keine Gewinnausschüttung, wieso auch, war nie angedacht.
Festivals ja, Kino bissel.
Was war denn angedacht?
Festivals. Und mal gucken, was geht.
Das ganze Projekt kam aus einem Kurzfilm. Dafür gibt es sowieso eigentlich kaum Verwertungsmöglichkeiten. Braucht man sich also keine Gedanken machen ;)



iasi
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

dienstag_01 hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 21:18
iasi hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 20:50

Was war denn angedacht?
Festivals. Und mal gucken, was geht.
Das ganze Projekt kam aus einem Kurzfilm. Dafür gibt es sowieso eigentlich kaum Verwertungsmöglichkeiten. Braucht man sich also keine Gedanken machen ;)
Und dann mal gucken.
Ich kenne das.
Ein interessantes Projekt mit vielen motivierten Leuten und großem Einsatz.
Aber:
Man meinte in SD drehen zu müssen. Greenscreen inkl.
Vor allem aber: Die Rechtefrage mit dem Autor der Vorlage war nicht geklärt.

Das hatte mich dann dazu bewogen, nur ein wenig auszuhelfen, aber nicht einzubringen.

Es gibt so viele interessante und gute Filme und Serien, die man gar nicht mehr zu sehen bekommt, weil die Rechtefrage nicht geklärt ist. Übrigens auch bei großen Produktionen.

Kurzfilm bietet leider wirklich kaum Verwertungsmöglichkeiten. Bedauerlich nur, dass all die Kurzfilmmacher nicht die Energie aufbringen, statt sich eine Woche einen Monat einzubringen und einen Langfilm zu drehen.



dienstag_01
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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von dienstag_01 »

Ich hatte ja, wie gesagt, mit einem Kurzfilm begonnen. Den fertig gestellt und im nächste Jahr den nächsten Kurzfilm. Diesen schon mit dem Gedanken, die beiden vielleicht zu verknüpfen. Mit dem dritten wurde das dann ein richtiger Plan zu einem Episodenfilm. Die ersten beiden habe ich richtig als 16mm Kopien fertig gestellt (stellen lassen natürlich), die liefen auf Festivals. Das war auch immer Motivation. Die hat gereicht, bis das Gesamtwerk fertig war.



DWUA y
Beiträge: 172

Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von DWUA y »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:58
iasi hat geschrieben: Sa 01 Mai, 2021 18:25
Erst der Neue Deutsche Film brachte wieder Schwung in das siechende Elend.
Der "Neue Deutsche Film" (JDF) war nicht nur die Verkörperung des siechenden Elends, sondern der Todesstoß für die deutsche Filmwirtschaft.
Größtenteils unanschaubare, selbstgefällige, selbstwichtige Streifen nach deren Genuß man kurz davor ist sich die Pulsadern zu öffnen - handwerklich unterste Schublade als angebliche "Kunst" verbrämt, Nabelschau, politischer Aktivismus und Therapiefilm, in dem Filmemacher ihr eigenes Versagen auf Kosten des Publikums aufarbeiten.


Die Forderung, der "Revolutionären" um Joe Hembus, die Filmemacher müßten finanziell unabhängig werden, endete darin, daß deren Filme, die gar nicht erst unterhalten sollten, sondern laut dem Oberhausener Manifest, "Denkanstöße" auslösen, durch das Bundesinnenministerium (also die Steuerzahler) mit entsprechenden Summern gefördert wurden.

Kein Wunder daß die Luftnummer schon Mitte der 70er krachend gescheitert ist - keiner wollte das Zeug sehen, selbst die Lederhosen Filme waren erfolgreicher. 79 versuchte eine handvoll verzweifelter Filmemacher mit der "Hamburger Erklärung" den JDF nochmal erfolglos wiederzubeleben, aber das war das Publikum längst von den "Revolutionären" verscheucht, und zu US Produktionen mit Unterhaltungsgarantie abgewandert.
Sowas kann man nicht unbeantwortet stehen lassen.
Man kann und muss dir für deine stets ehrlichen Outings danken; so auch diesmal.
Dass du es überhaupt wagst, solche kruden Ansichten in diesem Forum zu veröffentlichen? Respekt dafür!

Dann nenne doch einfach ein paar Namen als Vertreter deines o.g. "siechenden Elends" oder des "Todesstoßes" für den deutschen Film :

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_Deutscher_Film

Sind sehr gespannt.



cantsin
Beiträge: 14266

Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von cantsin »

DWUA y hat geschrieben: So 02 Mai, 2021 12:05
Dann nenne doch einfach ein paar Namen als Vertreter deines o.g. "siechenden Elends" oder des "Todesstoßes" für den deutschen Film :

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_Deutscher_Film

Sind sehr gespannt.
Ich bin mal in der Mitte zwischen Dir und Frank (und relativ nahe bei dem, was z.B. auch Dominik Graf in seinen Essays und in seinem Dokumentarfilm Verfluchte Liebe Deutscher Film konstatiert). Neben den Ausblinkern Fassbinder, Schlöndorff, Herzog gab's ja in der Neuen Deutschen Film-Zeit unglaublich viel Mittel- und Untermaß und vor allem schlechtes Handwerk, weil damals die Subventionen noch locker saßen und Filmhochschulabsolventen sich nicht erst langsam in der Industrie hocharbeiten mussten.

Namen des siechenden Elends in der Endphase des Neuen Deutschen Films wären dann z.B. Wolf Gremm ("Kamikaze 1989"), Vadim Glowna ("Dies rigorose Leben"), Helma Sanders-Brahms ("Deutschland bleiche Mutter"), Herbert Achternbusch ("Das Gespenst"), Rudolf Thome ("Berlin Chamissoplatz"), Margarete von Trotta ("Heller Wahn"). Und auch früher kann man bei Regisseuren wie Alexander Kluge, Helke Sander, Ulrike Ottinger oder (den in Deutschland arbeitenden) Straub/Huillet durchaus kritisch sein, dass da sprödes Thesenkino gemacht wurde, aber dann weder visuell/filmästhetisch, noch intellektuell auf dem Niveau von z.B. Godard oder Chris Marker. Bzw., wenn man sich einen Filmen wie z.B. "Bildnis einer Trinkerin" von Ottinger ansieht und nicht nur als Zeitdokument goutiert, ist da immer das latente Versprechen, dass sich aus diesen vielversprechenden Ansätzen mal irgendwann ein Arthouse-Kino oder intelligentes Genrekino auf höherem Niveau entwickelt. Aber dieses Versprechen wurde nie eingelöst; anders als z.B. in Großbritannien, wo vergleichbare Regisseure wie Sally Potter oder aktuell Steve McQueen sich in ihrer Karriere noch deutlich weiterentwickelt haben.

Auch Fassbinder war ja durchaus umstritten - und selbst abgelehnt von deutschen Filmkritikern aus dem Umkreis der intellektuellen "Filmkritik" - weil er nach dem "Hit-and-Miss"-Prinzip Filme 'raushaute, die hauptsächlich aus Dialogen in Schuss und Gegenschuss (bzw. Fernsehfilmästhetik) gedreht waren; während Herzogs Filme mit Bruno S. und Kinski politisch umstritten waren (bzw. als Ausbeutung der Darsteller und der Drehorte gesehen wurden).

Dominik Graf hat da IMHO schon einen Punkt, dass auch erfolgreiches Autoren-/Kunstkino nicht ohne Genrekino auskommt und darauf aufbaut. Deswegen sind seine bevorzugten Regisseure ja der frühe Lemke, Ronald Klick und Roger Fritz, andere, wobei man bei denen kritisch anmerken müsste, dass sie auch nicht auf dem Niveau von intelligenten Low Budget-Autoren-Genreregisseuren in den USA, Italien und heutzutage Südkorea arbeiteten. Fassbinder war selbst künstlerisch und kommerziell am erfolgreichsten in seinen (auch aufwendiger produzierten, an Douglas Sirk geschulten) Genre-Melodramen wie "Die Ehe der Maria Braun".

Das eigentlich Problem war, dass es im Deutschland seit den 60er/70er Jahren weder einen Arthouse-/Autoren-Film auf dem Niveau der französischen Nouvelle Vague oder von italienischen Regisseuren wie Fellini und Antonioni gab, noch einen kommerziellen Low Budget-Genrefilm z.B. auf dem Niveau der Giallo- und Mafiathriller, die in den 70ern in Italien von Fernando di Leo, Dario Argento und anderen gedreht wurden oder in Frankreich von Jean-Pierre Melville.

Man findet immer mal wieder einzelne Ausnahmen und Perlen, im B-Genrekino z.B. "Blutiger Freitag" von Rolf Olsen (übrigens nicht nur ein Genrekracher, der Tarantino 25 Jahre vorwegnimmt, sondern auch ein extrem politischer Film) oder im Autorenkino dann halt echte Glücksfälle wie "Die Blechtrommel".

In Deutschland begann allerdings auch das Kinosterben und der Paradigmenwechsel zum Fernsehen früher und radikaler als in anderen Ländern (siehe die von mir weiter oben geposteten Kinobesuchszahlen). Mittlerweile gibt's in ganz Europa praktisch keine kommerzielle Filmindustrie mehr, sondern ist alles von Regierungssubventionen abhängig, und müssen demnächst wohl auch die Kinos selbst subventioniert werden, um noch zu überleben.
Zuletzt geändert von cantsin am So 02 Mai, 2021 16:35, insgesamt 1-mal geändert.



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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

Bernd Eichinger kam auch vom Neuen Deutschen Film.

Ebenso wie Edgar Reitz ...



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Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: So 02 Mai, 2021 16:27 Bernd Eichinger kam auch vom Neuen Deutschen Film.
Na ja - als Produzent hat er mal Anfang der 70er Jahre ein paar solche Nummern mit Wenders, Reitz, Kluge und Klick probiert - aber nicht als Filmemacher oder Regisseur, und hat sich dann ganz schnell dem Unterhaltungskino gewidmet, wo er dann auch entsprechend erfolgreiche Filme produziert hat.
Eichinger war die meiste Zeit seiner Karriere hauptsächlich Produzent.
Regie hat er zum ersten mal bei Rosemarie gemacht, das war erst Mitte der 90er als der JDF schon lange tot war.
Zum zweiten mal hat er Regie bei Der große Bagarozi gemacht und das war's dann.

Insgesamt ist Eichinger, der hauptsächlich kommerzielles Unterhaltungs- und Popcorn Kino als Produzent gemacht hat, also ein denkbar schlechtes Beispiel.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



dienstag_01
Beiträge: 13470

Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von dienstag_01 »

Der deutsche Film hat sich einige Kompetenz im Bereich der Vorabendkrimiserie erworben.
Vielleicht hilft dieses Wissen ja dem nächsten deutschen Oscarkandidaten. -



iasi
Beiträge: 24432

Re: Das Problem der deutschen Filmlandschaft

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 02 Mai, 2021 17:47
iasi hat geschrieben: So 02 Mai, 2021 16:27 Bernd Eichinger kam auch vom Neuen Deutschen Film.
Na ja - als Produzent hat er mal Anfang der 70er Jahre ein paar solche Nummern mit Wenders, Reitz, Kluge und Klick probiert - aber nicht als Filmemacher oder Regisseur, und hat sich dann ganz schnell dem Unterhaltungskino gewidmet, wo er dann auch entsprechend erfolgreiche Filme produziert hat.
Eichinger war die meiste Zeit seiner Karriere hauptsächlich Produzent.
Regie hat er zum ersten mal bei Rosemarie gemacht, das war erst Mitte der 90er als der JDF schon lange tot war.
Zum zweiten mal hat er Regie bei Der große Bagarozi gemacht und das war's dann.

Insgesamt ist Eichinger, der hauptsächlich kommerzielles Unterhaltungs- und Popcorn Kino als Produzent gemacht hat, also ein denkbar schlechtes Beispiel.
Klar war Eichinger Produzent.
Und er kam vom Neuen Deutschen Film.
Warum sollte er nicht als Beispiel taugen?

Er übernahm schließlich die am Boden liegende Constantin, ein siechendes Relikt der alten Zeit, und formte daraus die Neue Constantin.



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