Huitzilopochtli
Beiträge: 411

Faszinierend wie unprofessionell Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von Huitzilopochtli »

Wenn man sich die Reaktionen von Philip Bloom auf die meiner Meinung nach berechtigte Kritik seiner „Dokumentation“ so durchliest, muss man sich schon wundern.

Https://www.cinema5d.com/philip-bloom-s ... at-camera/
Zuletzt geändert von Huitzilopochtli am Di 31 Dez, 2019 00:07, insgesamt 2-mal geändert.



rush
Beiträge: 14039

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von rush »

Ist doch auch nur ein Mensch... manche können damit eben besser, andere weniger gut umgehen.

Selbiges spielt sich hier im Forum doch auch beinahe tagtäglich ab - einige fühlen sich sofort angegriffen und feuern aus allen Rohren zurück, andere wiederum reagieren da deutlich professioneller - und das nicht nur in Hinblick auf Filme sondern auch auf deutlich allgemeinere Themen.
Und genauso ist es im Alltag doch auch... es gibt beratungsresistente, voreingenommene, Oberschlaumeier und Co mit denen man häufig keine belebenden Diskussionen führen kann - und mit anderen wiederum fruchten aus solchen Diskussionen teils tolle neue Ideen und Verbesserungen...

Kritik, sowohl positiver aber eben auch negativer Art gehört dazu - im Film/Videobereich wie in anderen Branchen ebenso... eigentlich kann man doch nur daran wachsen.
keep ya head up



roki100
Beiträge: 15270

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von roki100 »

Also ich finde seine Reaktion völlig normal? Denn der Film ist gemacht worden, um etwas Gutes/Positives zu bewirken. Und so kam die Geschichte auch rüber (finde ich). Stattdessen wurde er mit den negativen Kommentaren sozusagen bloßgestellt.

Ich muss nun auch meckern.

Hätte er doch gleich einen Film über die Flüchtlinge in Griechenland gemacht. Über die Kinder die nichtmal ein Teller haben.... da sind die Katzen besser versorgt.
Von mir aus mit Osmo Pocket gedreht oder mit Smartphone, mit was auch immer, um der Welt zu zeigen, wie tolerant die "christliche Abendland"-Regierende Politiker gegenüber "Fremde"/Hilfsbedürftige Kinder sind. Und wie verblödet derer Wähler nur sein müssen, von eigenen gewählten Politiker gutes/Hilfe zu erwarten, wo diese doch nichtmal ca. 1000 Kindern helfen - ihnen Dach über den Kopf, wärme, frieden&liebe anbieten - wollen.... :( Der Welt zeigen, dass die unfähig sind in Kinder/Zukunft zu investieren, jedoch fähiger in Waffenexporte...womit noch mehr Länder kaputt gebombt werden und somit indirekt/direkt nicht nur Flucht auf der Welt unterstützen...sondern auch Kriege.
Am Besten so wie er das mit den Katzen gemacht hat, text einblenden, paar Szenen, dann wieder passenden Text dazu einblenden usw. und von mir aus noch Bilder z.B. von DE Politiker, die ihre Parteien mit "christliche X/Y" schmücken.... und statt "The End" das hier:
Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.
(Matthäus 18:5)
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)
Zuletzt geändert von roki100 am Mo 30 Dez, 2019 13:45, insgesamt 1-mal geändert.



Huitzilopochtli
Beiträge: 411

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von Huitzilopochtli »

Für jemanden, der sich damit rühmt, dass er seit Jahrzehnten preisgekrönte Dokumentationen macht, finde ich es eher unprofessionell, wie er immer und immer wieder auf jeden seiner Kritiker eingeht, und sie letztendendes als Trolle bezeichnet.



cantsin
Beiträge: 14271

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von cantsin »

Huitzilopochtli hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 13:42 Für jemanden, der sich damit rühmt, dass er seit Jahrzehnten preisgekrönte Dokumentationen macht,
...aber eben nicht als Regisseur/Filmemacher, sondern nur als Crew-Kameramann. Und da sitzt eben sein "chip on his shoulder".



Huitzilopochtli
Beiträge: 411

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von Huitzilopochtli »

cantsin hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 13:53
Huitzilopochtli hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 13:42 Für jemanden, der sich damit rühmt, dass er seit Jahrzehnten preisgekrönte Dokumentationen macht,
...aber eben nicht als Regisseur/Filmemacher, sondern nur als Crew-Kameramann. Und da sitzt eben sein "chip on his shoulder".
Was meinst du damit?



sjk
Beiträge: 71

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von sjk »

Ich habe die Kommentare mal überflogen, sind ja doch ne ganze Menge :) Um das mal kurz auszudrücken kann ich seine Reaktionen absolut nachvollziehen.

Die meisten Kommentare auf die er sich bezieht finde ich deutlich unprofessioneller. Als Beispiel mal "Robin Erard" exemplarisch für sehr viele der negativen Kommentare, scheinbar ein Filmemacher aus der Schweiz mit schicker Website, ein "Profi" also:
Hello, I’m sorry but this is not at all a documentary film… Images are nice but this is just a promotional film, or a report.

A documentary film is something else. Werner Herzog makes documentaries films, not Philippe Bloom.
Empfinde ich als sehr herablassend, unkonstruktiv und respektlos. Hätte ich mein Herzblut in einen Film gesteckt und jemand würde diesen und direkt dazu noch meinen Namen in drei Sätzen so unbegründet durch den Kakao ziehen würde ich wohl wie er reagieren. Keinerlei Begründung, keine persönliche Meinungsäußerung einfach nur eine Bewertung von oben herab.
Ob das jetzt eine Doku oder ein Report ist, ist doch auch eher Haarspalterei. Und zum letzten Satz muss man ja wohl nichts sagen.."Der Audi ist beschissen, weil er kein Ferrari ist"



freezer
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Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von freezer »

Huitzilopochtli hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 13:42 Für jemanden, der sich damit rühmt, dass er seit Jahrzehnten preisgekrönte Dokumentationen macht, finde ich es eher unprofessionell, wie er immer und immer wieder auf jeden seiner Kritiker eingeht, und sie letztendendes als Trolle bezeichnet.
Ja, ich dachte ähnlich beim Lesen seiner Antworten. Vor allem weil ich die Kritiken durchaus nachvollziehbar und angemessen höflich formuliert fand. Es waren dann meiner Meinung nach seine Antworten, die das Ganze erst eskalieren ließen.
Ich hab seine Doku auch nur durchgeskippt, es war mir der Erzählbogen zu langatmig und die Katzensituation dort hat mich ehrlich gesagt nicht sonderlich interessiert.
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



Huitzilopochtli
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Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von Huitzilopochtli »

freezer hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 15:07
Huitzilopochtli hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 13:42 Für jemanden, der sich damit rühmt, dass er seit Jahrzehnten preisgekrönte Dokumentationen macht, finde ich es eher unprofessionell, wie er immer und immer wieder auf jeden seiner Kritiker eingeht, und sie letztendendes als Trolle bezeichnet.
Ja, ich dachte ähnlich beim Lesen seiner Antworten. Vor allem weil ich die Kritiken durchaus nachvollziehbar und angemessen höflich formuliert fand. Es waren dann meiner Meinung nach seine Antworten, die das Ganze erst eskalieren ließen.
Ich hab seine Doku auch nur durchgeskippt, es war mir der Erzählbogen zu langatmig und die Katzensituation dort hat mich ehrlich gesagt nicht sonderlich interessiert.
Ja, genauso hab ich es empfunden. Wer sich der Kritik stellt, der sollte sie auch stehenlassen können.



r.p.television
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Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von r.p.television »

Ich hab da jetzt mal nur kurz die Posts überflogen. Den Text des französischen Poster wollte ich nicht in die Auto-Translation werfen weil da nur unverständlicher Müll bei rauskommt.

Ich habe jetzt keine hetzerischen oder beleidigenden Kommentare gelesen. Von daher ist sein eigener Einwurf "i am thin skinned" wohl vorangestellt sehr treffend.
Herr Bloom hat ein wenig zu weit ausgeholt und hätte es besser so stehen lassen sollen.

Ich kann aber auch verstehen dass ihn sowas ärgert und er den Dampf ablässt. Man kann das werten wie man gerade lustig ist. Immerhin ist er sich nicht zu schade persönlich Stellung zu nehmen. Andere verharren da im Elfenbeimturm oder lassen den Dampf an Unschuldigen ab.



sjk
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Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von sjk »

Huitzilopochtli hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 15:18 Wer sich der Kritik stellt, der sollte sie auch stehenlassen können.
Vermutlich wurde er einfach emotional durch die handvoll wirklich unterirdischer Kommentare am Anfang wie mein Beispiel oben oder "I wouldn’t call this a documentary film. And there is no story" oder dem Vorwurf, das sei nur eine bezahlte Werbung für die Fuji. Dann hat er sich da reingesteigert, was natürlich nicht hätte sein müssen.
Trotzdem sind vor allem die anfänglichen Kommentare keine wirkliche Kritik, sondern eher respektlose Dreizeiler und das muss man auch nicht stehen lassen.
r.p.television hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 15:48 Den Text des französischen Poster
Man muss Robin Erard nach seinem Dreizeiler zugute halten, dass er zumindest etwas ausführlicher auf französisch erklärt hat, was eine Doku für ihn bedeutet. Im Rest der franz. Kommentare wirft er ihm dann vor, nur ein "homme sandwich" (diese Menschen, die Schilder als Werbung irgendwo in der Fussgängerzone tragen) der Kamerahersteller zu sein. Nach seiner Definition seien Dokus immer politisch und weil Politik kontrovers ist habe Bloom das Katzenthema nur genommen, um ein Werbevideo für Fuji zu machen, ohne bei irgendwem anzuecken. Deshalb sei der Film Werbung und zudem entweder eine sehr schlechte Doku oder aber eine schöne Reportage. Das Video vergleicht er dann mit diesen "Kunstgegenstäden", die man bei IKEA zur Dekoration kaufen kann, ganz hübsch aber Schrott. Außerdem sei Bloom kein Künstler, denn ein Künstler habe nach seiner Def. eine Meinung zur Welt (seine Beispiele: Abtreibung, Brexit, Trump, Macron), Bloom mache aber nur Heile-Welt-Katzenvideos, um möglichst einfach Werbegeld machen zu können.
So ich hoffe, dass ich nichts zu sehr verkürzt habe, aber ich finde die französischen Passagen schon wichtig für den Gesamteindruck.
Am Anfang schreibt er dann noch, dass er bisher keine anderen Videos von Bloom gesehen habe. Dafür hat er hier ne ganz schön starke Meinung über ihn finde ich.



freezer
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Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von freezer »

r.p.television hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 15:48 Ich kann aber auch verstehen dass ihn sowas ärgert und er den Dampf ablässt. Man kann das werten wie man gerade lustig ist. Immerhin ist er sich nicht zu schade persönlich Stellung zu nehmen. Andere verharren da im Elfenbeimturm oder lassen den Dampf an Unschuldigen ab.
Als unser erster Kinofilm 2006 ins Kino kam und einige der Kritiken ziemlich harsch und unter der Gürtellinie waren, hatte ich mir auch mit den Kritikern Diskussionsschlachten geliefert - von daher verstehe ich Bloom schon bis zu einem gewissen Grad. Es war ein schmerzhafter Prozess - wenn man drei Jahre seines Lebens in ein Projekt gesteckt hat und dann halt sehr unangenehme Worte diese Arbeit völlig niedermachten, zumal uns als Team die Schwächen des Films nach so lange damit verbrachter Zeit ja sowieso bewusst waren. Man hat sich für das Projekt verausgabt und ist verletzlicher als nötig. Aber heute - um 14 Jahre gereift - würde ich mich auf diese Diskussionen trotzdem nicht mehr einlassen - verteidigen bringt nichts, keiner der Kritiker weiß warum welche Schwächen im Film stecken und es ist ihnen auch berechtigterweise egal, nur das Ergebnis zählt.

Von daher hätte ich Bloom etwas mehr Abgeklärtheit zugetraut und nicht diese dünnhäutigen Gegenangriffe.
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freezer
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Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von freezer »

sjk hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 16:28 Vermutlich wurde er einfach emotional durch die handvoll wirklich unterirdischer Kommentare am Anfang wie mein Beispiel oben oder "I wouldn’t call this a documentary film. And there is no story" oder dem Vorwurf, das sei nur eine bezahlte Werbung für die Fuji. Dann hat er sich da reingesteigert, was natürlich nicht hätte sein müssen.
Trotzdem sind vor allem die anfänglichen Kommentare keine wirkliche Kritik, sondern eher respektlose Dreizeiler und das muss man auch nicht stehen lassen.
Du musst beim Drüberlesen auf die zeitliche Abfolge achten - per default sind nämlich die am höchsten bewerteten Postings zuerst und dadurch ergibt sich ein falsches Bild vom Diskussionsverlauf durch den Franzosen.
LAUFBILDkommission
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r.p.television
Beiträge: 3518

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von r.p.television »

Was man den Negativ-Kritikern zugestehen muss:

Bloom ist nicht bekannt weil er so gute Filme gemacht hat. Er ist bekannt als bloggender Beta-Tester für diverse Kamerahersteller und Zulieferer. Ursprünglich weil er zeitgenössisch 35mm-Adapter vor Videokameras geschnallt hat und mitunter die meistgeklicken Caon 5D ii Videos gepostet hat.
Von daher war es von ihm ein wenig ungeschickt einen Film, der ihm offensichtlich soviel bedeutet mit solchen Infos zu behaften. Das lässt dem Film tatsächlich den Eindruck anhaften, dass es bezahlte Werbung ist. Mit Tränen bezahlt.



sjk
Beiträge: 71

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von sjk »

freezer hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 16:34 Du musst beim Drüberlesen auf die zeitliche Abfolge achten
Ich weiss schon, das was du jetzt von mir zitiert hast bezog sich allgemein auf den Ton dort. Speziell zum Franzosen ist erst der Teil nach dem Zitat von r.p.television! Erards erster Beitrag war dieser Dreizeiler, den ich weiter oben zitiert habe und zeitlich erst danach kam der Thread auf Französisch. Dazwischen hat er noch fleißig auf Englisch unter anderen Kommentaren mitdiskutiert, was es etwas verwirrend macht.

@r.p.television
Ja da gebe ich dir Recht, dass es bei Bloom immer ein Gschmäckle hat. Es ist halt schwierig das abzugrenzen, wobei es für die Glaubwürdigkeit ein riesiger Unterschied ist, ob er ein geliehenes Produkt für sein Projekt nutzt (klar, geliehen als Werbeträger) oder ob es bezahlte Werbung ist, d.h., dass er er das Pojekt nur macht, um die Kamera gegen Geld zu präsentieren. Hier tippe ich auf ersteres und finde deshalb auch, dass man mit den Begriffen etwas aufpassen muss.



cantsin
Beiträge: 14271

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von cantsin »

Huitzilopochtli hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 14:14
cantsin hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 13:53
...aber eben nicht als Regisseur/Filmemacher, sondern nur als Crew-Kameramann. Und da sitzt eben sein "chip on his shoulder".
Was meinst du damit?
Entschuldige den Anglizismus, "chip on a shoulder" heisst im Englischen, dass jemand auf Grund eines bestimmten Details in seinem Leben oder seiner Vergangenheit einen Minderwertigkeitskomplex bzw. eine Überempfindlichkeit hat.

Bloom war ursprünglich Nachrichtenkameramann für Murdochs Sky TV in Großbritannien und wurde wegen seiner Freizeitbeschäftigung zuerst mit 35mm-DoF-Adaptern und dann mit den ersten Video-DSLR Ende vor rund zehn Jahren zum ersten und mit Abstand erfolgreichsten Social Media-Influencer für Videotechnik. Die Karriere kam durch einen privaten Skandal (Anschuldigungen häuslicher Gewalt seiner ex-Partnerin) ins Stocken, Videozubehörhersteller kündigten ihre Verträge mit ihm, und eine neue Generation Kamera-Blogger/-YouTuber/-Influencer kam auf.

Wie ich mal via Kolleginnen unseres Studiengangs Unternehmenskommunikation herausfinden konnte, stand Bloom in einschlägigen, nicht-öffentlichen Gewerbedatenbanken für buchbare Social Media-Influencer - was sich für jeden ernsthaft arbeitenden Dokumentarfilmer schon einmal aus journalistischem Berufsethos verbietet.

Daneben arbeitet er recht erfolgreich als TV-Doku-Kameramann u.a. für The Wonder List with Bill Weir.

Er hat jedoch fast keine ernstzunehmenden Credits im Spielfilmbereich und eigentlich auch keine Credits als Filmregisseur/Filmemacher ausser in seinen Influencer-Videos, die häufig Dokumentarvideo und Kamerademo miteinander vermischen.

Die Kritik von dem Franzosen in den Cinema5D-Nutzerkommentaren stimmt schon, wenn man die Messlatte von professioneller Dokumentarfilmregie anlegt. Die Wahrheit, dass Dokumentarfilm eben eher Herzogs "Into the Abyss" oder Oppenheimers "Act of Killing" ist als Blooms B-Roll-schöne-Bilder-Technikdemo-Filmerei, ist halt bitter und schmeckt ihm nicht.



Axel
Beiträge: 16293

Re: Faszinierend wie unprofessional Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von Axel »

cantsin hat geschrieben: Mo 30 Dez, 2019 18:58Die Kritik von dem Franzosen in den Cinema5D-Nutzerkommentaren stimmt schon, wenn man die Messlatte von professioneller Dokumentarfilmregie anlegt. Die Wahrheit, dass Dokumentarfilm eben eher Herzogs "Into the Abyss" oder Oppenheimers "Act of Killing" ist als Blooms B-Roll-schöne-Bilder-Technikdemo-Filmerei, ist halt bitter und schmeckt ihm nicht.
Muss so 2007 gewesen sein, als ich zum ersten Mal was von Bloom sah. Mein bester Freund und ich besaßen Camcorder, ihr wisst schon, für Video. Ich machte damit Urlaubsvideos, meine ersten Hochzeitsvideos und natürlich Katzenvideos. Er, Veranstaltungstechniker, wollte höher hinaus und beruflich Dokus machen. Er sagte, das musst du dir mal angucken, echt schöne Bilder. Er zeigte mir einen Youtube-Clip (oder war's Vimeo?) von Schlittschuhläufern irgendwo in England. Sehr kleiner DoF, gefilmt mit einem Letus 35mm-Adapter. Philip Bloom.

Ich sagte, ja, aber auch nur schöne Bilder. Sonst ist da nichts bemerkenswertes.

Aber, typisch, ich war es, der bei erster Gelegenheit einen Letus Adapter kaufte. Zu klobig für Katzen, die kriegten Angst. Zu unhandlich für Hochzeiten, im Urlaub undenkbar. Ich machte ein paar schöne Bilder von Spaziergängern und Wildgänsen im Park, vom Stativ.

Fast forward zu EOSHD, einem englischsprachigen Forum für Videostuß, in dem ich Mitglied war. Und Philip Bloom auch. Forumsgründer war Andrew Reid, es war die Zeit der GH2-Fanboys. Reid drehte gefällige Clips, schöne Bilder. Dazu verfasste er Kamera-Reviews, aber in Form von Artikeln. Er trat in seinen Videos nicht persönlich in Erscheinung, da er ein ausgesprochen hässlicher Vogel war. Was noch nicht weiter schlimm ist, aber er war darüber hinaus auf den ersten Blick eine Arschgeige, humorlos, in Diskussionen toxisch. Irgendwann kam es zum Revierkampf zwischen Bloom und Reid, und Bloom wurde auf EOSHD gesperrt. Der Vorwurf war, dass Reid nichts anderes könne als schöne Bilder zu machen und eine Panasonic-*** zu sein. Reine Projektion, das war mir klar. Schließlich war ich damals noch Projektionist.

Aber im Gegensatz zu Reid war Bloom der totale Sympath, witzig und selbstironisch. Und seine Reviews zeigten die Kameras bei den Drehs, waren also, obwohl letztlich nur schöne Bilder, für Technikfetischisten ergötzender. Nach wie vor einer meiner am liebsten geguckten Vlogger, vielleicht nach Potato Jet.

Der Rauswurf machte mir Bloom eher noch sympathischer. Irgendwann schrieb ich etwas, das Reid auch nicht in den Kram passte und kriegte ebenfalls den Laufpass.

Die Berichte um häusliche Gewalt hatten mich nicht sonderlich befremdet. Ja, möglich, denkbar, dass Bloom auch eine jähzornige Seite hat. Das kann für andere unangenehm sein, ist aber meiner Erfahrung nach kein Anzeichen für einen üblen Charakter.

Also jetzt ein Katzenvideo, als Fuji Mittelformat-Promo getarnt. Oder eine Fuji Mittelformat-Promo, als Katzenvideo getarnt. Schöne Bilder und etwas sentimental ("joy and sorrow"). Eine Geschichte nur dadurch, dass es eine OFF-Erzählung gibt und Texttafeln. Amores gatos.

Glaube ich ihm, dass er Katzen liebt? Ja, absolut. Stellt er es zur Schau? Offensichtlich. Biedert er sich an? Ich finde schon. Rockys Beerdigung fand ich entlarvend. Ist es eine Doku? In dem Sinne, dass das Video dokumentiert, wie Videostuß-Vlogger Bloom seine ehrliche Katzenliebe zur Schau stellt, sentimental, in schönen Bildern, um selbst geliebt zu werden.

Ist das inzwischen ein Problem für ihn? Man sieht ihn gar nicht mehr mit irgendwelchen Mitarbeitern. Nur noch seine Katzen drängen sich in's Bild.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Faszinierend wie unprofessionell Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von Darth Schneider »

Also ich denke das der Bloom wohl eher nicht mit Kritik umgehen kann ist doch so etwas von klar. Schaut euch doch wie in sich selbst verliebt wie der doch ist ? Aber un professionell finde ich eigentlich nichts von dem was er den Kritikern geantwortet hat, er nervt sich halt über was geschrieben wird. Schlussendlich verstehe ich die Kritiker nicht wirklich, natürlich kann man den Film kritisieren, aber warum sollte man das ? Lohnt sich das denn ?
Nicht wirklich denke ich, so wichtig ist doch das Filmchen jetzt auch nicht...Auf jedenfalls spürt man bei den Kritikern schon ein wenig den Neid und einiges ist schon berechtigt aber anderes finde ich sehr an den Haaren beigezogen...
Ausserdem finde ich es von Mr. Bloom gerade zu äusserst professionell das er fast jedem Kommentator zurück schreibt, also arrogant ist er somit schon mal überhaupt nicht.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



wolfgang
Beiträge: 6654

Re: Faszinierend wie unprofessionell Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von wolfgang »

Stimmt, andere würden nicht mal antworten. DAS wäre arrogant.

Dass es da Neider gibt ist auch recht offensichtlich. Dass dieses Filmchen kritisierbar ist - natürlich (ich halte etwa schon diese Katzenliebe nicht gut aus, aber das ist halt meine Meinung dazu).

Er selbst ist halt nicht unbekannt und alleine das lockt Kritiker offenbar an. Seine reviews sind durchaus auch oft erfrischend. Gott oder Guru ist er deshalb aber auch nicht, was erwartet man sich da eigentlich?
Lieben Gruß,
Wolfgang



rush
Beiträge: 14039

Re: Faszinierend wie unprofessionell Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von rush »

wolfgang hat geschrieben: Di 31 Dez, 2019 11:38 Stimmt, andere würden nicht mal antworten. DAS wäre arrogant.
Ich fände es okay wenn er nicht reagiert hätte - auch ohne es arrogant zu finden.

Wer Kritik äußern möchte kann dies ja bei jemanden wie Bloom sicher auch in anderer Form, etwa per Mail tun.

Diese öffentlichen Diskurse sind ja irgendwie auch hausgemacht...

Wer bei YT, Vimeo und Co Videos einstellt kann in der Regel Kommentare aktivieren oder deaktivieren - wenn entsprechendes Material dann an anderen Stellen veröffentlicht wird und plötzlich zum Diskussionsobjekt mutiert - kann man den Ball dort mitspielen oder auch Mal durchatmen. Allen kann man es nie recht machen...

...und...

...there will be hater all the time.
Und gibst Du denen noch Feuer zurück oder allgemein eine Reaktion wird es in den seltensten Fällen besser, egal wie besonnen man agiert. Sollte man also durchaus abwägen.

Wer mal mit der Thematik des "Stalkens" in Berührung gekommen ist wird davon ein Lied singen können, das ist die zugespitzte Version davon.
keep ya head up



domain
Beiträge: 11062

Re: Faszinierend wie unprofessionell Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von domain »

Zitat Wiki:
"Im Jahr 2000 wurde mit der Olympus E-10 die erste digitale Amateur-Kamera mit einer Bildauflösung von vier Megapixeln auf den Markt gebracht.
In den folgenden Jahren wurde die Bildauflösung für solche Geräte kontinuierlich erhöht und erreichte 2011 oft 16 Millionen Pixel[14], in Einzelfällen sogar 24 Millionen Pixel, wie zum Beispiel bei der Sony Alpha 77."

Die große Diskussion bez. Mittelformat war auf dem Analogsektor eigentlich schon in den 80-er Jahren erledigt. Ich kannte zu der Zeit keinen einzigen Fotografen, der nicht mit den neuen hochauflösenden Filmaterialien ein fast vollkommenes Auslangen im KB-Format fand. Die Zeiten einer Rolleiflex etc. waren zumindest im Fotobereich Presse und Theaterfotografie endgültig vorbei.
Interessant, dass Bloom ausgerechnet mit unscharfen Katzenvideos die Vorteile von Mittelformat wieder herauszustreichen versucht.
M.E. alles nur direktes oder indirektes Marketinggetue.
Aber irgendwie muss Bloom ja auch Geld verdienen und das macht er offensichtlich recht erfolgreich :-)



DWUA y
Beiträge: 172

Faszinierend wie unprofessionell Philip Bloom mit Kritik umgeht

Beitrag von DWUA y »

Richtig faszinierend professioneller Umgang mit Kritik(ern) sieht dann etwa so aus:

www.youtube.com/watch?v=AJPFY021hsQ

oder so ähnlich...

(Danke Axel für Dein Motto...
gilt ja besonders zwischen Weihnachten und Neujahr...)

;))



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