Stellt Red jetzt auch Kameras mit Arri Schriftzug und Film her?Peppermintpost hat geschrieben: ↑Mi 12 Apr, 2017 19:16 RIP Ballhaus.
Hier noch ein Photo von ihm mit der neuesten Red Dragon
Er war nicht "gut". Er war überragend.TonBild hat geschrieben: ↑Do 13 Apr, 2017 10:49Stellt Red jetzt auch Kameras mit Arri Schriftzug und Film her?Peppermintpost hat geschrieben: ↑Mi 12 Apr, 2017 19:16 RIP Ballhaus.
Hier noch ein Photo von ihm mit der neuesten Red Dragon
;-)
Aber mal eine andere Frage: Michael Ballhaus ist ja als Kameramann auch ausserhalb eines Fachpublikums sehr bekannt geworden. Woran liegt das?
Meist werden ja nur die Leute vor der Kamera bei einer Filmproduktion einem größeren Publikum bekannt. Und andere fachlich gute Kameramänner gibt es ja auch.
Daran, dass er den Stil der bemerkenswerten Filme, um die es geht, in höherem Maße mit geprägt hat als dies normalerweise der Fall ist. Filmhistorisch gesehen ist Kamera der deutsche Zugang zum Gesamtkunstwerk Kino, ehemals kamen die kreativsten Kameraleute aus dem Deutschland von vor und zwischen den Weltkriegen. Von ihren Regisseuren wertgeschätzt, machten sie in vielen Fällen die Kamera zu einem weiteren Star des Films. Diese Darstellung liefert auch Martin Scorsese (für den Ballhaus oft DoP war) in seiner mehrteiligen Geschichte des Films (leicht auf Youtube zu finden). Der amerikanische Stummfilm war zunächst abgefilmtes Theater. Die Handlung, die Erzählung, das war die amerikanische Auffassung von Kino. Wie man Bilder wirkungsvoll gestaltet (Deutschland) oder den Film durch Schnitt strukturiert (Russland), davon hatte man keine Ahnung. Ein weiterer Regisseur, Hitchcock, schildert das ähnlich. Den Beitrag der Kamera zur Wirkung seiner Filme lernte er in sehr jungen Jahren in Deutschland, von Murnau. Nach Fassbinder war es ja auch Scorcese, der Ballhaus weiter bekannt machte.
Der Direktor der Fotografie, wie die Amis sagen, oder lighting cameraman, wie es früher mit gleicher Bedeutung in England hieß, ist nur selten das, was man sich hierzulande unter einem Kameramann vorstellt. Er bedient nur teilweise selbst die Kamera, ist aber Chef aller Kameramänner. Und der Beleuchter. Er konferiert im Vorfeld mit dem Produktionsdesigner, der Chef der Ausstatter (Logistik) und Requisiteure (Platzierung von Gegenständen am Set selbst) ist. In Deutschland wird der Produktionsdesigner oft Bildgestalter genannt, was ja gefühlt die Domäne des Kameramanns ist. In Wirklichkeit ist das alles perfekt eingespieltes Teamwork ohne Konkurrenzdenken, im Dienste des Ganzen. Auch Kostüm und Maske tragen bei (es wäre falsch zu sagen sind dem untergeordnet).domain hat geschrieben: ↑So 16 Apr, 2017 08:06Mit Scorsese war die Arbeit jedenfalls ungetrübt, weil beide die Aussage einer Szene bereits vor der Aufnahme im Hirn total visualisiert hatten.
Und da stellt sich mir die Frage, wie weit die Gestaltungsmöglichkeiten eines hervorragenden Kameramannes eigentlich gehen können.
Ich persönlich würde noch Bill Butler hinzu zählen ... und auch noch Gerry Fisher.