Adl
Beiträge: 32

Für FX3, Mikrofon DPA 4017 welcher Preamp (B oder C)?

Beitrag von Adl »

Hallo,

ich habe mich entschieden, mir ein DPA 4017 Mikrofon zu kaufen. Einerseits für den Boom Pole, aber andererseits soll es auch auf die FX3 drauf. Jetzt gibt es das Mikrofon ja in verschiedenen Varianten mit unterschiedlien Vorverstärkern.
Einerseits das 4017b mit dem MMP-B Preamp und andererseits das 4017c mit dem MMP-C Preamp.
Der B-Preamp:
- ist 11 cm lang
- hat Schalter/Ringe für Low Cut und High Boost
- verbraucht 4,5 mA
- 1,8 V output voltage
- 128 dB Dynamikumfang
Der C-Preamp:
- ist 4 cm lang
- verbraucht 2,8 mA
- 4,5 V output voltage
- 136 dB Dynamikumfang

Wenn ich das Mikrofon am Boom Pole habe, dann ist es mir eigentlich gleich welcher Preamp. Den High Boost brauche ich nicht unbedingt, bin selten unter sehr windigen Bedingungen unterwegs und das dünne Rycote Nano Shield ist recht neutral vom Klang. Auch ist dann ein Sounddevices dran und wenn ich direkt in die Kamera will, dann mit Line-Pegel.
Mein Problem ist, wenn ich das Mikrofon direkt auf der Kamera habe. Grundsätzlich würde ich im Moment mehr zum kürzern 4017c tendieren. Nicht nur, weil es kürzer ist, sondern auch wegen dem höheren Dynamikumfang, es soll etwas wärmer und weicher klingen und es verbraucht weniger Strom. Oft habe ich an der FX ein Rig mit V-Mount, aber manchmal bin ich doch leicht unterwegs und dann ist ein Mikrofon was mir die interne kleiner Batterie nicht so schnell lehr macht ganz gut.
Jetzt habe ich aber im Tread zur FX6 gelesen, dass bei der FX6 Mikrofone mit viel Ausgangspegel (z.B. MKH 60) Probleme machen können. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann weil die einstellbare Dämprung erst digital greift und der erste analoge Teil mit dem hohen Pegel schon überfordert ist. Das war in diesem Thread ca. Seite 8: viewtopic.php?f=76&t=152296
Den Thread wollte ich aber nicht übernehmen, weil es bei mir ja nicht um die FX6 sondern um die FX3 geht.
Ich habe Sorge, dass meine FX3 mit dem 4017c und 4,5 V output voltage vielleicht auch überfordert ist und ich besser das 4017b mit 1,8V output voltage nehme.
Kann mir dazu vielleich jemand was sagen?



pillepalle
Beiträge: 8569

Re: Für FX3, Mikrofon DPA 4017 welcher Preamp (B oder C)?

Beitrag von pillepalle »

Zur FX3 kann ich Dir nicht viel sagen, aber vielleicht ein paar Dinge zu den beiden Preamps.

Der B-Preamp ist deutlich größer, hat einen fixen Highpass dritter Ordnung bei 50Hz (um tieffrequentes Rumpeln zu eliminieren) und einen zusätlich zuschaltbaren Highpass bei 120Hz, ebenso wie einen Highboost Filter (von +4dB) bei 8KHz. Der ist vor allem für die Arbeit an der Angel optimiert. Der fixe und der zuschaltbare Highpass-Filter dienen vor allem um Wind und Hantiergeräusche zu reduzieren. Die Kapsel hat an sich schon einen +3dB Softboost eingebaut, aber mit dem zuschaltbaren Highboost, kann der Höhenverlust duch den Windkorb mit Fell etwas kompensiert werden.

Der B-Preamp ist deutlich kompakter (hat keine Filter) und überträgt somit auch tiefe Frequenzen. Die Dynamik der beiden Preamps ist identisch, weil sie Bei einer THD von <1% gemessen wird. Da wo sich die Preamps unterscheiden ist wie sie zerren. Indoor kann z.B. der C-Preamp die bessere Wahl sein, weil er kompakter ist und man ggf. weniger Hantiergeräusche und in der Regel auch keinen Wind hat. Auch für eine Musik-/Instumentenaufnahme dürfte das der Preamp der Wahl sein. Wobei man indoor vermutlich auch eher eine andere Kapsel (Superniere) wählen würde (z.B die 4018).

Ja. Laut Datenblatt ist die Maximun Output Voltage (RMS) beim C-Preamp höher, als beim B-Preamp. Wenn das eine Sorge bei der FX3 ist, dürftest Du mit dem B-Preamp eher auf der sicheren Seite sein. Ist eben etwas ausladend auf einer FX3 und Du hättest das Mikro schneller im Bild. Du könntest Dir alternativ noch einen Minirecorder (z.B. einen Zoom F3) an die Kamera klemmen und dann den kompakteren C-Preamp benutzen. Ich würde es aber ersteinmal ausprobieren. Wenn Du nicht gerade direkt vor einem aufgedrehtem 200W Lautsprecher stehst, sollte da eigentlich auch mit C-Preamp nicht zuviel Spannung ankommen. Finde es schon ein wenig schräg, wenn Sony da wirklich so einen Murks mit der Tonsektion gemacht haben sollte.

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet
Zuletzt geändert von pillepalle am Mi 28 Sep, 2022 14:58, insgesamt 1-mal geändert.



Adl
Beiträge: 32

Re: Für FX3, Mikrofon DPA 4017 welcher Preamp (B oder C)?

Beitrag von Adl »

Ja, da hast Du schon mit allem recht. Für Indoor kontrolliert (Interview etc.) habe ich was anderes, ein MKH-8050 (Superniere).
Für Hantiergeräusche an der Angel dachte ich, den Low Cut kann ich auch noch später in der Kette schalten. Würde vielleicht anders denken, wenn das Signal direkt in eine Funkstrecke ginge, dass ich die Funkverbindung von dem tieffrequenten Rumpeln entlaste, aber das ist bei mir nicht der Fall, nur Kabelverbindungen.

Wie Du sagst, mich reizt für die FX3 halt das kürzer 4017c, weil handlicher, leichter, weniger schnell im Bild und weniger Stromverbrauch.

Vielleicht bestelle ich einfach bei Thomann und probiere selbst aus, da kann man ja rücksenden.
Aber vielleicht findet sich ja hier im Forum noch jemand, der mit den XLR-Eingängen der FX3 bzw. dem Baugleichen XLR-K3M Erfahrungen hat.



pillepalle
Beiträge: 8569

Re: Für FX3, Mikrofon DPA 4017 welcher Preamp (B oder C)?

Beitrag von pillepalle »

Ja, beide bestellen und ausprobieren ist sicher die beste Option. Normalerweise sollten Dir die Ohren weh tun bevor die Kapsel zerrt, oder da zuviel Spannung ankommt.

VG
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