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von pillepalle » Mi 24 Feb, 2021 13:29
Wenn ich Dich richtig verstanden habe möchtest Du mit Final Cut arbeiten. Da kannst Du fast jedes Format der Kamera gut nutzen. Das wird bereits Kameraintern auf 1080 herunter gerechnet. Ich habe ehrlich gesagt bisher total wenig in 1080 gefilmt, auch wenn ich später nur 1080 nutze, einfach weil das nachträgliche Downsampling (herunter rechnen) der Bildqualität eher zugute kommt und die späteren Crop Optionen auch ganz praktisch sind, wenn man mal nicht so genau gearbeitet hat. Der Preis dafür sind eben größere Datenmengen, was bei den geringen Kosten einer externen Aufzeichnung auf SSDs (1TB kosten 100,-€) aber nicht so ins Gewicht fällt.
Wenn Du auf Deine vorhandenen SD-Karten aufnehmen möchtest, kannst Du ja ohnehin nur in 8bit Kameraintern aufnehmen. Da die internen Codecs selbst in 4K auf maximal 150 Mbit/s limitiert sind, sollte das aber kein Problem darstellen. Ich selber nutze an der Z6 allerdings eine XQD (geht da nicht anders) und kann daher auch nicht soviel bezüglich der SD Karten sagen.
Worüber Du Dir eben im klaren sein solltest, das der Ninja nur maximal 60p kann, egal in welcher Auflösung. D.h. auch in 1080 werden im Ninja nur 60p unterstützt. Die 120 fps gehen nur Kameraintern in 8bit. Ist also sicher nicht die Erste Wahl, wenn es um Zeitlupen geht.
Wenn Du auf den Ninja aufnimmst, dann ist z.B. 10 bit ProRes eine gute Wahl, weil der Codec nicht so rechenintensiv ist. Da hast Du verschiedene Flavors (Qualitäten) die Du einstellen kannst, ebenso wie verschiedene Frameraten. Im Ninja nimmst Du die Bilder logarithmisch (N-Log) und nicht linear auf (wie Du es vielleicht von Deiner Fotokamera gewohnt bist). Und eben mit einem sehr flachen (kontrastarmen) Profil. Der Farbraum ist REC2020. Das hat gewisse Vorteile, bedarf aber anschließend in Deiner Schnittsoftware wieder einer Umwandlung bzw. Anpassung. Entweder manuell, mithilfe der Nikon N-Log LUT, oder einer Kombination aus beidem.
Ich müsste selber nochmal nachschauen wie die Bilder in 1080 in den verschiedenen Modi genau erzeugt werden. In 4k hast Du bei FF ein Downsampling von 6K und im APS-C Modus ein 1:1 readout. Artefakte können prinzipiell in beiden Modi entstehen, sind in der Praxis aber selten relevant. In 1080 sind die Rolling Shutter Werte auch immer recht gut.
Falls Du Dir das RAW Update für die Kamera beim Service aufspielen läßt (kostet 200,-€), kannst Du mit dem Ninja auch 12bit ProRes RAW aufnehmen. Das verarbeitet Final Cut auch direkt. Allerdings importierst Du ein HDR Bild dabei meist in eine SDR (Standard Dynamic Range) Timeline. Deshalb musst Du die Kontraste in FPC dann erst einmal wieder herunter drehen. Ich arbeite allerdings selber nicht in Final Cut und kann Dir daher nichts konkretes zum Workflow sagen. Da findest Du aber genug Tutorials zu im Netz.
Es hängt eben immer ein wenig davon ab wie tief Du in das Thema einsteigen möchtest, bzw. wieviel Du Dich mit der Postproduktion beschäftigen möchtest.
VG
Eigene Gedanken müsste man haben...