Ich sollte mich mit Tipps nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen, es gibt hier viele Filmer mit deutlich mehr Praxiserfahrung in Sachen Ton und vor allem mit Funkstrecken (mit denen ich keine Erfahrung habe) und Lavaliers.Franz86 hat geschrieben: ↑Mo 29 Jul, 2024 23:27
... Aktuell arbeiten wir mit einer 2-Kanal-Funkstrecke (günstige Rode Lav Mics und Hollyland Lark) und einem NTG-5 an der Kamera (Sony 4-Kanal-XLR-Griff mit A1). Eine Funkstrecke bekommt während des Interviews der Mod, eine der Protagonist, das NTG-5 dient als Backup und für schnelles Audio bei Run-and-Gun-Geschichten. ...
Da sag ich danke, und die Antwort ist: gar nicht. Alles Artlist. Nur das Nageln war vom NTG-5
Genau, wir hatten beim letzten Dreh ein 6m XLR-Kabel dabei, das wäre so die nächste geplante Anschaffung. Geangelt wird bisher nicht, einfach, weil wir meist nur zu 2. sind, aber gerade bei dem Wald-Dreh wäre das super gewesen, weil wir einfach so wenig Zeit hatten.TomStg hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 09:07 Bei einer Entfernung von 2-3m zum Protagonisten reicht ein Pistolengriff alleine wegen der Entfernung nicht mehr aus. Dh, das Richtrohr auf dem Griff mit Blimp und Fell muss an eine ausziehbare Angel.
Wenn man schon in eine ordentliche Funkstrecke investiert, sollte dann auch ein passender Aufstecksender dabeisein, mit dem man das Angel-Mic kabellos zur Kamera betreiben kann. Man erleichtert sich damit das Handling vor Ort sehr - insbesondere bei häufigen schnellen Standort-Wechseln.
Also OFF war es irgendein Rode-Podcast Mic. Da hab ich noch etwas EQ draufgeklatscht, aber das waren wohl die falschen Einstellungen. Ich gebe zu, ich habe mich noch nicht wirklich mit der Materie Audio auseinandergesetzt. Und tatsächlich war ein Kompressor noch drauf.freezer hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 09:44 Ich habe bei der Doku kurz reingehört - der Ton ist wirklich ein Problem, aber da ist in der Tonbearbietung sicher noch was rauszuholen.
Bei der Sprecherin im Voiceover klingt es blechern und als wären die höheren Frequenzen bereits im Zerrbereich.
Wie wurde die aufgenommen und was wurde in der Tonbearbeitung gemacht? Kam da ein Kompressor/Limiter/Clipper mit falschen Settings zum Einsatz - klingt für mich nämlich so. Oder eine schlechte Wandlung der Samplerate?
Bei den anderen Aufnahmen - kam da ein aggressiver De-esser drauf? Und irgendwelche Entrauscher?
Lieber würde ich tatsächlich angeln, aber wir sind halt auch viel in den Bergen unterwegs und meistens zu zweit, wo der Redakteur auch der Moderator ist, und wir drehen meist aus der Hand. Das heißt, ich muss erstmal die Angel schleppen, dann den Blimp (wir haben übrigens einen), im Vergleich dazu zwei kleine Anstecker.Pianist hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 10:35 Warum müssen es denn eigentlich Sender mit Ansteckern sein? Wäre denn eine Person verfügbar, die den Ton angeln kann? Dann würde ich ein Sennheiser MKH 50 oder ein Schoeps MK 41 nehmen, jeweils mit Rycote INV-Halterung an einer Angel, und auf das Mikrofon einen Baby Ball mit Fell, und alles ist prima. Bleibt auch relativ klein. Ein MKH 416 müsste man ja in einen richtigen Korbwindschutz bauen.
Für die Ton-Nachbearbeitung: Du musst erst mal hören lernen. Ein Kopfhörer, mit dem man Ton ganz gut beurteilen kann, ist der Sennheiser HD 25. Ich würde da eher keinen Beyer DT 770 oder 990 nehmen. Höre mal, wie gute Aufnahmen klingen müssen. Man hat immer irgendwo Überbetonungen, bei mir sind die bei 125 Hz, 500 Hz und 1,2 kHz. Die findet man, in dem man das jeweilige EQ-Band schmal einstellt, dann den EQ deutlich in den Plusbereich stellt, und dann an der Frequenz dreht. Da, wo man die Problemfrequenz hört, lässt man den Regler stehen und senkt dann ab. Mehr als -4 dB werden es in der Regel nicht sein. Das kann man dann mit bis zu vier Frequenzen machen.
Matthias
Das musst du aber jetzt bitte nochmal näher ausführen warum du zu dieser Beurteilung kommst, insbesondere DT770 vs HD25.
Ja, das ist wirklich überspitzt.Blackbox hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 15:28
Da Tonleute i.d.R. keine redaktionellen Funktionen haben, und den redaktionell Verantwortlichen i.d.R. die Autenthizität des Tons 'scheissegal' ist, hat sich das eingeschlichen für den Ton selbst dann 'irgendwas' von 'irgendwo' und 'irgendwem' zu verwenden, wenn es die Möglichkeit gäbe vor Ort eine authentische Atmo mit aufzunehmen.
Ich halte das insofern - etwas überspitzt formuliert - für einen 'Betrug an den Zuschauern', als diese intuitiv, sozusagen mit Treu und Glauben, davon ausgegehen, dass der gehörte Sound auch authentisch ist und mit dem Bild real gekoppelt ist.
Mir ist aber durchaus klar, dass das derzeit keine Mehrheitsmeinung ist, und dass das zusätzliche Arbeit schafft, statt Arbeitsbeschleunigung zu sein.[/i]
Der Kanal von Curtis Judd ist da eine Fundgrube:gammanagel hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 19:49 Hallo,
Interessantes Thema. Ich besuche regelmäßig Workshops … zur Bildgestaltung, Bildbearbeitung, Kameraarbeit usw. Die Hoffnung als alter Amateur etwas zu lernen treibt mich dazu.
Ich habe aber noch keinen Lehrgang über Audiobearbeitung oder/und Aufnahme gefunden. Habt Ihr einen Tipp?
Danke und noch einen schönen Abend
Elimar
Bester Post. Ich habe am Rode Wireless Pro das mitgelieferte Rode Lav gegen Sanken COS 11d getauscht und der Unterschied ist enorm. Sehr gutes Klangergebnis. Allerdings verwende ich dann das intern aufgezeichnete 32-Bit-Material und synce es später.berlin123 hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 09:41 Alles gesagt. Ich persönlich würde in der Reihenfolge priorisieren:
1. unterschiedliche Lavalier Positionierungen klanglich testen: kostet mal 1 bis 2 Stunden, macht großen Unterschied.
2. Audio Mix Fähigkeiten verbessern. Vielleicht auch mal einen erfahrenen Audio Post Profi für 2 Stunden an euer Material lassen, zuschauen und Fragen stellen. Kostet evtl ein paar hundert.
3. Das Sanken Cos 11 bei Thomann bestellen und gegen die Rode antreten lassen. Wenn der Unterschied zu klein ist wieder zurück. Das Sanken liefert klanglich mehr Ausgangsmaterial zum Arbeiten, aber ums Mischen kommt man da auch nicht herum. Es hat allerdings den weiteren Vorteil, dass es robuster ist und mehr wegstecken kann.
4. Das NTG 5 würde ich hier nicht in Frage stellen. Wie oft schaffen es die Aufnahmen aus 2-3 Meter in den finalen Mix? Der Sprung zur nächst besseren Klasse wie den genannten DPA 2017 und Sennheiser 416 lohnt mMn den Aufpreis nicht, wenn ihr sowieso nicht angelt.
5. Ob die Funkstrecke einen klanglich einen Unterschied macht weiss ich nicht - ich bezweifle, dass man den Unterschied im Gesamtmix raushören kann. Aber das kann man ja auch testen.