Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Microtech Gefell M310



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
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pillepalle
Beiträge: 8358

Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Ich habe lange überlegt welches Mikro ich an der Angel für Indoor Dialoge nutzen soll und habe mich kürzlich für das Microtech Gefell M310 entschieden. Die wenigsten werden das Mikrofon 'auf dem Schirm' haben, denn Microtech Gefell segelt eher im Windschatten der bekannteren Hersteller. Aber gerade deshalb ist es vielleicht interessant ein paar Worte darüber zu verlieren.

Natürlich kann man prinzipiell mit jedem Mikrofon Indoor-Aufnahmen an der Angel machen. Ideal dafür sind aber vor allem Mikrofone mit Supernierencharakteristik (gehe jetzt mal nicht im Detail darauf ein warum). Auf der Suche nach Supernieren wird man allerdings feststellen, das es verhältnismäßig wenig Optionen gibt.

Zum einen gibt es die renommierten Hersteller von Supernieren, wie Das Schoeps CMC mit MK41 Kapsel (ca. 1600,-€), die Sennheiser MHK50 (ca. 1600,-€) und MKH 8050 (ca. 1300,-€), sowie das DPA 4018A (ca. 1700,-€). Alles hervorragende Mikrofone die sich zurecht als Standard etabliert haben. Zum anderen die Hersteller die Hypernieren bauen, die sich zwar auch Indoor an der Angel einsetzen lassen, aber durch höhere Empfindlichkeit auf der Rückwärtigen Achse (bei 180° Schalleinfallswinkel), nicht ganz so optimal sind wie Supernieren. Immerhin aber günstigere Alternativen zu den höherpreisigen Supernieren sind. Da wäre das Neumann KM185 (ca. 750,-€), das Audio Technika AT4053b (ca. 550,-€), oder das AKG SE300B mit CK93 Kapsel (ca. 350,-€).

Die Superniere von Microtech Gefell (das M310 für knapp 850,-€) ist, verglichen mit den anderen Supernieren, verhältnismäßig günstig und braucht sich meiner Meinung nach auch klanglich nicht vor den Etablierten verstecken. Der Frequenzgang ist sehr neutral (es hat nur eine leichte Höhenanhebung) und klingt dadurch etwas weicher und nie irgendwie scharf oder spitz. Auch bei den tiefen Frequenzen (für Sprachaufnahmen weniger interessant) unterhalb von 100 Hz fällt es sanft ab und wirkt dadurch recht voll und voluminös im Klang, vergleicht man es z.B. mit den Kleinmenbranen von Neumann. Es hat eine gute Empfindlichkeit (17mV PA), ein geringes Eigenrauschen (81dB/ A Bewertet) und hat durch den hohen Grenzschalldruckpegel (147dB für K<0,5%) eine hohe Dynamik. Ein echter Allrounder der auch bei Musikaufnahmen eine gute Figur macht.

Zudem hat es ein paar konstruktive Besonderheiten die es interessant machen. Wie auch die anderen Mikrofone der M300er Serie ist es elektrisch entkoppelt, durch einen Lichtleiter der das Elektrische Signal intern in in eine Art Morsecode übersetzt, und dafür sorgt das keinerlei elektrischer Störung (wie Brummen o.ä.) von außen induziert werden können. Zum anderen ist es durch Keramikelemente in der Kapsel unempfindlich gegen Temperaturschwankungen. Das einzige was man an dem Mirkofon wirklich vermissen kann ist das Fehlen eines Low-Cut Filters, denn bei Sprachaufnahmen sind gerade in den tieferen Frequenzen meist nur Störgeräusche die man nicht wirklich auf der Aufnahme haben möchte.

Wenn ich es etwas länger im Einsatz habe und Interesse besteht, kann ich gerne nochmal berichten wie es sich in der Praxis schlägt und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe. Mein Mikrofon kam übrigens direkt aus dem Werk und hat die Seriennummer #182. Gut möglich das tatsächlich nicht viel mehr davon im Umlauf sind. Hier noch ein paar Bilder von meinem neuen Schätzchen :)



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VG
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rush
Beiträge: 13947

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von rush »

Es verwundert nicht das Gefell Mikrofone seit jeher und auch heute noch beliebt sind wenn man sich mit der Historie von Neumann Mikrofonen beschäftigt ;-)

Das M310 wiederum kenne ich nicht - danke für die Eindrücke.
keep ya head up



TomStg
Beiträge: 3410

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von TomStg »

Auf jeden Fall ein Spitzenteil!
Schön, dass auch mal Mikrofone hier erwähnt und geschildert werden, die nichts mit dem üblichen Rode-Müll zu tun haben, sondern den Namen Mikrofon auch wirklich verdienen.
Es ist bemerkenswert, dass hier Kameras für mehrere tausend Euros bis ins letzte Feature diskutiert und gewürdigt werden, aber für den Ton sehr oft das Billigste gut genug ist.



Skeptiker
Beiträge: 5866

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

Ich freue mich auch, hier etwas über ein eher exotisches Spitzenmikrofon (das nehme ich jetzt einfach mal so zur Kenntnis, ohne es selbst je gehört zu haben) zu erfahren.

Getrübt wird die Freude nur ein wenig durch TomStg, der sich seine "Rode-Müll"-Bemerkung einmal mehr nicht verkneifen kann.

Wer sich selbst nur dadurch erhöht, dass er anderes und andere permanent herabsetzt, ist in meinen Augen ein armseliger Tropf (aber merkt es selbst vielleicht nicht)!



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Ja, man muss jetzt nicht unbedingt einen Hersteller niedermachen. Fast alle bieten in bestimmten Bereichen interessante Produkte an. Die Beobachtung das der Ton oft vernachlässigt wird, ist aber sicher richtig. Für viele Indie-Filmer und Einzelkämpfer ist das eher ein notwendiges Übel als etwas dem sie sich mit Begeisterung widmen und für den sie einen angemessenen Betrag ihres Budgets einplanen.

Gerade bei Audioaufnahmen ist der richtige Einsatz und die Erfahrung des Anwenders mindestens genauso wichtig wie die Qualität des Mikrofons selber. Und am Ende ist es bei Mikrofonen ähnlich wie bei vielen anderen Dingen... you get what you pay for und für die letzten paar Prozent an Qualität muss man dann überproportional viel ausgeben. Aber gerade deshalb lohnt es sich einen Blick auf die gehobene Mittelklasse zu werfen und immer nicht das naheliegenste zu nehmen.

Für mich waren tatsächlich die Klangeigenschaften, die technische Parameter und der Preis für die Anschaffung ausschlaggebend. Mich freut es aber auch damit einen kleinen deutschen Betrieb zu unterstützen der alles noch in Handarbeit herstellt und mit innovativer Ingenieurskunst verbindet. Wenn man mal überlegt wie lange ein Mikrofon normalerweise im Einsatz ist (20 Jahre oder länger) relativiert sich auch der Anschaffungspreis. Und je mehr Werkzeuge man in seinem Werkzeugkasten hat, desto mehr Möglichkeiten hat man am Ende auch.

VG
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Skeptiker
Beiträge: 5866

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

Ich bin ja nicht der erste mit dieser Erkenntnis: Ein guter Ton ist - viel eher noch als das Bild - dasjenige Merkmal, mit dem sich Amateur-Produktionen nach wie vor von Produktionen mit Tonexperten und entprechendem Equipment klar unterscheiden.

Ich finde es in diesem Zusammenhang immer wieder schade, dass in vielen von den Bildern her durchaus beeindruckenden Beiträgen (die hier und anderswo zu sehen sind), statt eines sorgfältigen und gleichermassen beeindruckenden Originaltons (es könnte ja auch mal ein zeitversetzt aufgenommener Ersatz-Originalton sein, wenn im Augenblick der Aufnahme nun gerade ein Flugzeug in der Nähe startete oder eine Polizeisirene aufheulte etc. etc.), irgendein ein leicht steril wirkender Tonteppich aus dem Klangbaukasten "drübergebügelt" wird.

Zum Thema Qualitätprodukte aus kleiner, aber feiner Fertigung: Ich bin auch der Meinung, dass man dies - soweit es die Finanzen erlauben - untertützen sollte. Natürlich muss dabei auch die Qualität stimmen, die oft - aber nicht mit Garantie - an den höheren Preis geknüpft ist.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 09 Mär, 2019 15:32, insgesamt 1-mal geändert.



TomStg
Beiträge: 3410

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von TomStg »

Skeptiker hat geschrieben: Sa 09 Mär, 2019 14:24 Ich freue mich auch, hier etwas über ein eher exotisches Spitzenmikrofon (das nehme ich jetzt einfach mal so zur Kenntnis, ohne es selbst je gehört zu haben) zu erfahren.

Getrübt wird die Freude nur ein wenig durch TomStg, der sich seine "Rode-Müll"-Bemerkung einmal mehr nicht verkneifen kann.

Wer sich selbst nur dadurch erhöht, dass er anderes und andere permanent herabsetzt, ist in meinen Augen ein armseliger Tropf (aber merkt es selbst vielleicht nicht)!
Dein Beitrag zeigt, dass Du nicht verstanden hast, um was hier geht:
Die genannten Mikrofone sind genauso „exotisch“ wie zB eine Sony A7III der eine Canon 5d - also normaler Standard bei Kameras für engagierte Filmer. Dass Dir diese Mikrofone „exotisch“ erscheinen, liegt allein an Deinem weit nach unten verschobenen Maßstab, was Mikrofone betrifft.

Dass Du aus meinem Hinweis auf die Wichtigkeit von Qualitätsmikrofonen eine persönliche Beleidigung strickst, kennzeichnet auch das Niveau Deines übrigen Maßstabs, das sich offensichtlich auch im unteren Bereich abspielt.



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Stimmt schon. Am Ton wird eben am ehesten gespart. Viele haben ja nicht mal jemanden dabei der sich um den Ton kümmert. Vielleicht bin ich da eher die Ausnahme, aber bei einer zwei Mann Crew wäre der zweite Mann bei mir immer ein Tonmann, noch vor einem Gaffer, oder Grip/Assi. Ich finde auch das einen schlechter Ton mehr aus der Story reißt als ein schlechtes Bild. Das kann man eher mal kaschieren.

VG
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Skeptiker
Beiträge: 5866

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

@TomStg:

Mit Deinem üblichen elitären Gefasel magst Du gewisse Leser hier beeindrucken, ich gehöre sicher nicht dazu.

Nochmals:
Komme mal etwas von Deinem hohen Ross herunter und bringe statt negative Pauschalurteile aller Art mal konkrete Beispiele samt Bild- oder Tonbeilagen - dann bin ich gerne bereit, mich von Deiner Sicht der Dinge überzeugen zu lassen, wenn sie denn immer noch zutrifft.

Eine grosse Klappe ist noch kein gutes Argument!

Ausserdem habe ich nichts gegen das Qualitätargument an sich (ich verwende als Mikroskopiker z. B. ausschliesslich apochromatische Plan-Optiken - das sind die teuersten (evtl. > als ein Spitzenmikro oder eine FF-Systemcam samt 1A-Objektiv) und besten, die es gibt) - wohl aber etwas gegen das "Niederschreiben" von allem (besonders wenn's denn preiswerter ist), was nicht ins eigene, abgehobende Denkschema passt (mit dem Du Dich hier permanent nach oben abzugrenzen versuchst - ginge es nicht auch anders?).



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Jörg »

TomStg schreibt
Es ist bemerkenswert, dass hier Kameras für mehrere tausend Euros bis ins letzte Feature diskutiert und gewürdigt werden, aber für den Ton sehr oft das Billigste gut genug ist.
da muss man ihm doch zustimmen, da hat er sowas von recht, dass ich seine Einstellung zu RØDE teile,
kommt von den teils unsäglichen Ergebnissen, die mit diesen Werkzeugen erstellt werden.
Ich denke mal, wer solche hochwertigsten Aufnahmen abliefert wie Thomas, der weiß, worüber er schreibt.



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Um mal etwas Sachlichkeit in den Thread zu bringen, kann man vielleicht erwähnen das z.B. Rode für Indoor-Dialoge nur wenig geeignete Werkzeuge hat. Sie haben eigentlich nur ihre Interferenzrohre, oder Nieren. Bei Nieren braucht es eben eine ruhigere Umgebung, einen eher trockenen Raum und beim Einsatz mehrerer Schallquellen und Mikrofone hat man eher ein Übersprechen und weniger sauber getrennte Kanäle.

Auf der anderen Seite haben viele ihrer Produkte auch ein sehr gutes Preis/Leistungverhältnis. Das NTG-3 z.B. ist ein sehr gutes kurzes Richtrohr gemessen am Preis (um die 500,-€). Am tiefen Ende etwas mumpfiger und undifferenzierter als z.B. das MKH416 (dessen Kopie es wohl sein soll) und etwas breiter von der Richtcharakteristik, aber deshalb nicht unbedingt schlechter. Gerade für ungeübte Leute an der Tonangel ist es etwas einfacher vom Handling, weil es außerhalb der Achse nicht so stark im Pegel abfällt, wie das fokussiertere MHK416. So kann aus einem vermeidlichem Nachteil in bestimmten Situationen auch mal ein Vorteil werden.

VG
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Skeptiker
Beiträge: 5866

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

Jörg hat geschrieben: Sa 09 Mär, 2019 15:53 ... dass ich seine Einstellung zu RØDE teile,
kommt von den teils unsäglichen Ergebnissen, die mit diesen Werkzeugen erstellt werden. ...
Du schreibst immerhin "teils".
Und das liegt ausschliesslich an den Mikrofonen, oder evtl. auch an denen, die nicht wissen, wie die zu handhaben sind?

Damit will ich mich wieder beruhigen - es ist unfair gegenüber dem TO, seinen interessanten Thread durch so eine im Prinzip überflüssige Nonsens-Diskussion fehlzuleiten - sorry dafür! ;-)



rush
Beiträge: 13947

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von rush »

Boa... Theoretisch regt mich dieser Thread akzuell ziemlich auf.

Denn: einerseits ist Ton immer der Aspekt der hinten abfällt und um den sich nur Leute kümmern die kapieren wie wichtig die Bild &Ton Verknüpfung ist.

Auf der anderen Seite finde ich es total daneben Hersteller wie Rode zu "dissen" - denn genau jene Anbieter machen Audio erst überhaupt akustisch wahrnehmbar für die breite Masse. Und darum geht es doch.

Fast niemand - und da bin ich mir zu 75% sicher - legt Wert auf die Tonaufnahme on Location. Entweder wird sowieso beschi**en nachsynchronisiert oder aber der Ton wird stiefmütterlich behandelt weil " muss schnell gehen und billig sein" - und wir labern eh dazwischen.

Worauf ich hinaus will: sowohl ein mkh416… ntg XYZ, mkh60 als auch ein me66 oder entsprechende Gefell/Schoeps Derivate können ganz hervorragende Mics sein. Allzweckwaffen sind sie deswegen noch lange nicht sondern immer entsprechend der aktuellen Aufnahmen-Situation zu wählen.

Deswegen jedoch pauschal Rode Mics als negativ zu titulieren finde ich in der Tat ziemlich daneben. Besonders unter dem Hintergrund das in vielen Mics faktisch dieselbe Technik werkelt - Neumann/Gefell aka RFT ist doch der beste Beweis für diese absurde Simbiose.
keep ya head up



Darth Schneider
Beiträge: 19006

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Darth Schneider »

Ich finde das bescheuert, was hier geschrieben wird. Rode hat in jeder Preisklasse gute Lowend Mikros, und keins tönt wirklich schlecht, klar können die alle nicht mit einem 1000€ MIC mithalten.
Wenn nur schon ein Videomicro für 40€ gut tönt, warum sollten dann jetzt die teureren Rode Mics jetzt aufeinmal sooo schlecht sein ?
Bei den ganzen Tests schneiden allesamt gut ab.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Man muss sich vielleicht mal klar machen das der Großteil der Mikrofone an Amateure verkauft wird, die gar keine Ambitionen haben großartige Tonaufnahmen zu machen, oder professionell in dem Bereich arbeiten zu wollen. Da geht es erst mal ganz pragmatisch nur darum irgendwie und meist möglichst günstig den Ton aufzunehmen. Und selbst Profis bauen sich ihr Equipment in der Regel über viele Jahre auf und fangen oft mit wenigen und einfacherem Equipment an bevor sie es aufrüsten und auf ein professionelles Niveau bringen. Die meisten fangen mit preiswerten Kram an, aber die wenigsten vertiefen sich in die Materie und kaufen sich irgendwann hochwertigeres Equipment. Ein Musikstudent kauft sich zum lernen in der Regel auch nicht gleich ein Meisterstück für vierstellige Eurobeträge, obwohl das ohne Zweifel besser ist als das billige Fabrikteil mit dem er anfängt. Und natürlich ist es albern das es unzählige Reviews zu sehr preiswerten industriell gefertigten Mikros gibt, zumal die meist von wenig erfahrenen Leuten gemacht werden die alles mögliche vorstellen, von der Stichsäge bis zur Spiegelreflexkamera :)

Jetzt gibt es die Mehrheit der Nutzer die die günstigen Mikros feiert, wie z.B. auch die neueren Deity Mics, die teilweise sogar noch die Preise von Rode unterbieten, und andere die sich über die Überschwemmung des Marktes mit Billigware aufregen. Beide Standpunkte kann man durchaus nachvollziehen. Ein billiges Mikro wird nicht repariert, weil es sich nicht lohnt, oder gar nicht möglich ist und die Hersteller oft auch gar keine Logistik für Service aufbauen. Wenn es defekt ist schmeißt man es weg und kauft ein neues. In irgend einem der wenigen Videos die es zu Gefell Mikrofonen gibt, hatte ich z.B. gesehen das die auch noch vierzig Jahre alte Mikros reparieren, weil sie in den meisten fällen auch noch die Teile dazu haben. Man hat eine kleinere Klientel die man pflegt und bietet einen Service den man in der Massenfertigung eben selten hat. Das sind zwei völlig unterschiedliche Philosophien.

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Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Frank B. »

Ich denke, es gibt eben einen Massenmarkt mit Leuten, die keine Profis sind und hobbymäßig filmen, die auch nicht so viel Ahnung haben von ihrer Materie. Wenn jemand etwas ernsthaft, gar professionell mit entsprechender Ausbildung betreibt, wird der schnell merken, dass er im gewissen Rahmen auch seine Technik anpassen muss. Denn je spezialisierter das Wissen, um so spezialierter darf auch die Technik (das Werkzeug) sein. So kann es eben sein, dass ein und das selbe Gerät für den einen eine positive Errungenschaft und das Nonplusultra und für den anderen untauglich (salopp formuliert Schrott) ist. Dazwischen gibt es Staffelungen und Schattierungen, wo in vielen Anwendungen ein Amateurgerät auch für professionelle Ansprüche durchaus geeignet sein kann, aber auf anderen Gebieten, dann eben nicht mehr. Profigeräte sind daher auch oft einfach nur spezialisierter als Amateurgeräte, die einen weiten Bereich von Anwendungsmöglichkeiten abzudecken versuchen, auf Kosten natürlich anderer Eigenschaften. Dazu gehört bei Amateurgeräten (ich nenne das jetzt einfach mal der Einfachheit so, obwohl man sicher auch semiprofessionell oder massenmarkttauglich dazu sagen könnte) immer auch ein gewisser Preisdruck, den man einhalten muss, um das entsprechende Gerät möglichst breit absetzen zu können.

Interessant in heutiger Zeit ist ja, dass sich diese Lücke zwischen richtig guter professioneller Technik und gehobener Amateurtechnik immer weiter schließt. Ein riesiger Fortschritt für jeden, der zwar hobby-/amateurmäßig aber dennoch engagiert filmen und natürlich auch den guten Ton dazu haben will.

Eine weitere meiner Überzeugungen ist es auch, dass vor aller Technik noch das Know-How des Anwenders kommt. So kommt es natürlich dazu, dass ein Fachmann, der etwas professionell und kreativ macht, meist mit gleicher Technik zu besseren Ergebnissen kommt als der, der dieses Fachwissen nicht hat. Logisch! Wenn sich der Fachmann dann noch spezialisierte Technik beschafft, werden seine Ergebnisse noch besser, allerdings oft in Bereichen, die sich nur dem Fachmann, weniger aber dem Laien erschließen. Letzter nimmt diese Verbesserungen oft gar nicht so wahr oder nur unterbewusst. Einfach gesagt wird das Werkzeug (die Technik) immer dem Fachwissen des Andwenders folgen müssen. Der Umkehrschluss, dass man bessere Ergebnisse mit besserer Technik erreicht, ist allerdings tückisch, weil das bei einem Nichtfachmann eben nicht automatisch so sein muss. Es kann sogar das Gegenteil eintreten, weil der Nichtfachmann eben diese Technik gar nicht beherrscht und nicht weiß, wie sie richtig und gewinnbringend eingesetzt wird. Auf dieses Argument setzt ja die Werbung. Du wirst bessere Bilder machen, wenn du dir eine (unsere) bessere Kamera kaufst, du wirst schöner, wenn du unser Make-Up benutzt und du wirst gesünder, wenn du unseren Drink säufst. Natürlich wirst du auch besser, wenn du das bessere Mikrofon kaufst. All diese Aussagen stimmen eben nur, wenn erstens die Ware tatsächlich besser ist als andere Produkte und zweitens, wenn der Anwender es auch korrekt anwendet. Alles andere endet in der Enttäuschung.

Ich habe mal ein ganz billiges Mikro gekauft und als ich es an einen Recorder anschloss, war ich sehr enttäuscht, weil es so rauschte. Irgendwann kam ich auf die Idee einen Mikrovorverstärker dazwischen zu schalten und plötzlich klang das Teil gar nicht so übel. Zum Thema Rode: Ich habe zwei NT3 (nicht zu verwechseln mit dem NTG3) und habe damit eigentlich ziemlich gute Ergebnisse bekommen. Ich war aber auch einmal mit einer Kamera in einem Musikhaus, um dort mal ein NTG2 auszuprobieren. Das habe ich dann aber nicht gekauft, weil ich mit der Richtwirkung und dem Klang gar nicht zufrieden war. Dazu muss ich aber sagen, dass ich wirklich audiomäßig noch weniger Ahnung habe als von Video. Im Videobereich habe ich inzwischen nach so vielen Jahren einiges gelernt. Dass Audio immer etwas stiefmütterlich behandelt wird, kann ich gut nachvollziehen. Es erschließt sich dem Laien/Videoamateur nicht auf den ersten Blick, dass er genauso auf den Ton achten muss wie auf das Bild. Das ist ein Lernprozess und wenn man eben mal ganz bewusst drauf achtet, was durch gutes Audio alles so im Film passiert, was für Emotionen man da rüber bringen kann und welchen Einfluss Audio auf die Wirkung eines Films hat, dann kommt man nicht umhin, sich intensiver mit dem Bereich Ton zu beschäftigen. Doch diesen Schritt scheuen viele Amateure, weil er im Grunde einen zusätzlichen und nicht zu unterschätzenden Aufwand bedeutet. Einem Amateur zu raten, mit einem Neumann o.ä. einzusteigen, ist wahrscheinlich so, als würde ich einem Fahranfänger einen Ferrari empfehlen oder einem Filmanfänger eine Arri.



Skeptiker
Beiträge: 5866

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

@pillepalle:

Nochmals Glückwunsch zu dem handverlesenen ("No 182") Prachtstück aus der Microtech Gefell Manufaktur!

Wenn ich mit die Fotos oben so ansehe: Jetzt darauf achten, dass es keine frühen Kratzer einfängt (die bei regem Gebrauch dann später doch auftauchen)! ;-)

Ich lese ab und zu etwas über solche ausgesuchten Mikrofone, wenn ich mir am Kiosk ein Professional Audio kaufe und habe mir kürzlich auch ein gebrauchtes, recht eigenwillig aussehendes Sennheiser MKE 440 Stereo-Mini-Richtmikrofon geleistet (ich weiss, dass Jörg auch eines besitzt - das hat meine Kaufentscheidung ein wenig beeinflusst) - eher aus Spass an der Freude & Neugier als aus dringendem Erfordernis.
Weiss noch nicht so ganz, was ich von dem guten Stück halten soll - muss es noch etwas ausprobieren.

Hat nichts mit Deinem Thema zu tun - ist mehr als Anekdote zum Punkt "ich leiste mir ein interessantes Mikrofon" gedacht.

Noch einmal kurz zu Rode - einem der 3 unbekümmerten Australier (die anderen 2 sind Blackmagic Design und Atomos), die als Antipoden von der anderen Seite unsere Videowelt (und Audiowelt) in Atem halten (und neben Zustimmung auch Kopfschütteln auslösen):

Ich war kürzlich auf der Suche nach Infos zum relativ neuen RODECaster Pro Mischpult (mit 4 XLR-Anschlüssen (48V) plus grossen Schaltern, Schiebern und Knöpfen für Live-Podcasts) auf der Webseite und landete schliesslich auch beim Video der Fabrikführung mit Rode-Chef Peter Freedman.
Der voller Stolz und mit Superlativen nicht geizend die diversen Produktionsposten der Firma ablief und auf die weitgehende Automatisierung hinwies und dabei nicht müde wurde zu betonen, dass hier die allermodernsten Hight End Maschinen zum Einsatz kämen und dass es allerhöchste Ansprüche an Fertigungstoleranzen gäbe und zudem strikte Qualitätskontrollen.

Ich schreibe jetzt einfach mal vorsichtig: Die Voraussetzungen für Qualitätsequipment scheinen jedenfalls erfüllt zu sein.
Ob man mit dem Equipment dann auch den "richtigen Ton trifft", ist eine andere Frage (nicht zuletzt auch eine Geschmacksfrage) - TomStg meint: "keinesfalls", ich meine eher "kommt darauf an".

Aber das nur am Rande: Hier geht's um eine Superniere von Microtech Gefell mit guten technischen Daten (z. B. das Eigenrauschen von 13 dB und die enorm hohe Pegelfestigkeit, wenn ich die 147 dB mit dem Zusatz "K<0,5%" (->Klirrfaktor?) einfach so mit anderen Werten vergleich darf. Den fehlenden Lowcut für Sprache kann man vielleicht am Aufnahme-Equipment zuschalten), zu der ich auch als Nichtprofi (aber mit einigermassen zuverlässigem 'Musik'gehör) gespannt auf zukünftige Praxisberichte bin.



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

@ Skeptiker

Ja, eigentlich ging es nur darum eine wenig bekannte Option vorzustellen. Denn im Grunde stehen die meisten Filmer bei ihrer Arbeit vor den selben Schwierigkeiten.

Die Tontechnik im Fimbereich ist ohnehin eher eine spezielle Disziplin und erfordert deshalb auch etwas speziellere Werkzeuge. Bei Musikaufnahmen (wenn nicht zusätzlich gefilmt wird) stört sich niemand an der Platzierung bzw Sichtbarkeit eines Mikrofons und man wählt einen Raum mit guter Akustik. Das sind schon mal zwei wichtige Faktoren von denen ein Tontechniker der im Filmbereich arbeitet nur träumen kann. Der muss eben auch im Badezimmer einen brauchbaren Ton abliefern.

Insofern braucht es dann für spezielle Aufgaben dann auch mal spezielles Equipment. Aber das ist eher die Ausnahme. Ganz generell kann man ein gutes Mikrofon für So ziemlich alles einsetzten, vorausgesetzt man kann damit umgehen.

Es gibt auch von Gefell in der 200er Serie Mikrofone mit Low-Cut Filter. Die sind allerdings älter und verwenden eine andere Technik. Der Vorteil einen Filter zu verwenden, bevor das Signal im Recorder landet ist der, das das Signal unter Umständen gar nicht erst verzerrt. Nachträglich zu versuchen einen Fehler zu korrigieren ist immer schwieriger. Aber Wind ist Indoor ja eher selten ein Problem :) Für Atmo Aufnahmen dann schon eher. Da braucht es einen guten Windschutz. Ich habe mir dazu mal den Rycote Ball Gag mit Fell geholt. Wenn man z.B. auch mal Stereo Atmos aufnehmen will, braucht es sonst je nach Technik auch mal große Körbe.

VG
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mikroguenni
Beiträge: 212

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von mikroguenni »

Frank B. hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 12:19 Ich denke, es gibt eben einen Massenmarkt mit Leuten, die keine Profis sind und hobbymäßig filmen, die auch nicht so viel Ahnung haben von ihrer Materie. Wenn jemand etwas ernsthaft, gar professionell mit entsprechender Ausbildung betreibt, wird der schnell merken, dass er im gewissen Rahmen auch seine Technik anpassen muss. Denn je spezialisierter das Wissen, um so spezialierter darf auch die Technik (das Werkzeug) sein. So kann es eben sein, dass ein und das selbe Gerät für den einen eine positive Errungenschaft und das Nonplusultra und für den anderen untauglich (salopp formuliert Schrott) ist. Dazwischen gibt es Staffelungen und Schattierungen, wo in vielen Anwendungen ein Amateurgerät auch für professionelle Ansprüche durchaus geeignet sein kann, aber auf anderen Gebieten, dann eben nicht mehr. Profigeräte sind daher auch oft einfach nur spezialisierter als Amateurgeräte, die einen weiten Bereich von Anwendungsmöglichkeiten abzudecken versuchen, auf Kosten natürlich anderer Eigenschaften.
...
Daß die Technik angepasst wird, passiert heutzutage eigentlich NUR bei der Bildtechnik. Die Tontechnik wird bei den meisten Kameras für den Amateurbereich sträflichst vernachlässigt! Die verbauten "Mikrofoneingänge" haben diesen Namen gar nicht verdient! Ein Mikrofon Vorverstärker vor 40 Jahren hatte technische Eigenschaften von denen der heutige Nutzer einer Amateurkamera nur träumen kann.
Z.B. Der Bereich der Eingangsspannung: Ein Mikrofon durchschnittlicher Qualität (300€) gibt bei absoluter Ruhe nur das Eigenrauschen ab, also einige mikrovolt (millionstel Volt) Bei lauter Beschallung beträgt die Ausgangsspannung ca. ein halbes Volt.
Das ist also der Bereich den der Mikrofoneingang abdecken sollte. In der Praxis erlebt man dann daß der Mikrofoneingang schon stärker rauscht als das Mikrofon und der Mikrofoneingang bei Spannungen über 0,05 Volt schon total übersteuert.

Ich versuche das mal in den Bildbereich zu übersetzen: Eine Kamera bei der die duklen Bereiche des Bildes verrauscht sind und die hellen Bereiche (z.B. Himmel) vollkommen überbelichtet. Das würde beim Bild niemand akzeptieren, warum beim Ton?
Bei Profigeräten finden sich vernünftige Toneingänge, bei Amateurgeräten hilft man sich dann evtl. mit externen Aufnahmegeräten.
Frank B. hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 12:19
... Auf dieses Argument setzt ja die Werbung. Du wirst bessere Bilder machen, wenn du dir eine (unsere) bessere Kamera kaufst, du wirst schöner, wenn du unser Make-Up benutzt und du wirst gesünder, wenn du unseren Drink säufst. Natürlich wirst du auch besser, wenn du das bessere Mikrofon kaufst. All diese Aussagen stimmen eben nur, wenn erstens die Ware tatsächlich besser ist als andere Produkte und zweitens, wenn der Anwender es auch korrekt anwendet. Alles andere endet in der Enttäuschung.
Nein! Die Aussage der Werbung bei Mikrofonen lautet: "Warum willst Du 200€ für ein Mikrofon ausgeben? Für 40€ bekommst Du bei uns ein ganz tolles Produkt, bei den Markengeräten bezahlst Du eh nur den Namen usw. "
Frank B. hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 12:19 ...
Dass Audio immer etwas stiefmütterlich behandelt wird, kann ich gut nachvollziehen. Es erschließt sich dem Laien/Videoamateur nicht auf den ersten Blick, dass er genauso auf den Ton achten muss wie auf das Bild. Das ist ein Lernprozess und wenn man eben mal ganz bewusst drauf achtet, was durch gutes Audio alles so im Film passiert, was für Emotionen man da rüber bringen kann und welchen Einfluss Audio auf die Wirkung eines Films hat, dann kommt man nicht umhin, sich intensiver mit dem Bereich Ton zu beschäftigen. Doch diesen Schritt scheuen viele Amateure, weil er im Grunde einen zusätzlichen und nicht zu unterschätzenden Aufwand bedeutet. Einem Amateur zu raten, mit einem Neumann o.ä. einzusteigen, ist wahrscheinlich so, als würde ich einem Fahranfänger einen Ferrari empfehlen oder einem Filmanfänger eine Arri.
Der Mensch ist ein Augentier und verläßt sich zunächst mal auf seine Augen, das ist normal. Aber das Gehörte gehört auch dazu und der Mensch merkt ganz schnell wenn dort etwas nicht stimmt, wenn auch nur unbewußt. Daher gehört zu einem guten Bild auch ein guter Ton sonst ist das Ergebnis nicht gut.

Dein Vergleich mit dem Fahranfänger und dem Ferrari trifft in der Realität nicht zu. Ein Neumann oder Gefell (um beim Thema zu bleiben) ist auch für einen Anfänger ein gut nutzbares Mikrofon. Aber da bleibt das Problem mit den Mikrofoneingängen, die üblicherweise nicht mal 48V Phantomspeisung zu Verfügung stellen, außer bei wirklichen Profikameras.
Heute rät man einem Anfänger beim Ton dazu (ich übersezte mal in die "Bildsprache"): Du brauchst keine hochwertige Bildqualität, für den Anfang reicht auch eine VGA Grafik mit 300x200 Pixeln und 16 Farben.

Firmen wie die erwähnten Neuman und Gefell, aber auch Schoeps, Haun, beyerdynamic bieten gute Mikrofone (in "HD Qualität"), Spezialisten wie Sennheiser mit ihren MKHs gehen dabei bis ins Detail auf die Wünsche der Profis ein. Die Profis haben an ihren Kameras aber alle 48V!
Firmen wie Roede bieten in etwa brauchbare Qualität für den Amateurbereich für "möglichst geringes Geld" an.
Darunter ist nur in seltenen Glücksfällen etwas überhaupt brauchbares zu finden.



Skeptiker
Beiträge: 5866

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

mikroguenni hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 18:47 ... Firmen wie die erwähnten Neuman und Gefell, aber auch Schoeps, Haun, beyerdynamic bieten gute Mikrofone (in "HD Qualität"), Spezialisten wie Sennheiser mit ihren MKHs gehen dabei bis ins Detail auf die Wünsche der Profis ein. Die Profis haben an ihren Kameras aber alle 48V!
Firmen wie Roede bieten in etwa brauchbare Qualität für den Amateurbereich für "möglichst geringes Geld" an.
Darunter ist nur in seltenen Glücksfällen etwas überhaupt brauchbares zu finden.
Das sind alles deutsche Firmen, wenn ich mich nicht täusche.
Gut, wir sind hier in einem deutschen Forum.
Oder sind die Deutschen (nach wie vor) die Einzigen, die etwas vom Mikrofonbau verstehen?

Dann die Frage: Was ist (Zitat) brauchbare Qualität im Amateurbereich (Rode)?
Was ist brauchbare Qualität in Sachen Ton überhaupt?

Setzt das nicht zunächst mal voraus, dass der Ton-Aufnehmer eine Ahnung von der Sache hat?
Und 2 Ohren, die richtig hören?

Macht ein unbedarfter Laie ohne Tonkenntnisse (und vielleicht mit durch 'Mobile-Phone'-Ohrstöpsel mit sattem Dauer-Hardrock schon etwas tauben Lauschern) mit einem Sennheiser / Neumann oder M. Gefell auf Anhieb bessere Aufnahmen als ein Profi mit einem 'unbrauchbaren' (TomStg) oder gerade mal amateurtauglichen (mikroguenni) Rode?

Verzeihung für die etwas ketzerischen Fragen, aber mir wollen diese Pauschalbeurteilungen einfach nicht so tonlos runterrutschen wie vielleicht eher Traditionsmarken-orientierten "Sicher-ist-sicher"-Käufern mit vollem Portemonnaie, die dann artig verlauten lassen: "Das beste Mikrofon, das ich je benutzt habe" (ob es auch das einzige ist, weiss man nicht so genau). Wobei das Geld in dieser ganzen Diskussion eigentlich keine Rolle spielen sollte - es geht um Qualität und guten Ton - und darum, ob und wie man überhaupt fähig ist, die evtl. subtilen (und auch noch von der Abhöre abhängigen!) Unterschiede klar zu hören - das Thema "mögliche Ton-Nachbearbeitung mit EQ & Co mal ganz aussen vor gelassen.

Ich behaupte mal vorsichtig: Guten Ton klar zu benennen/erkennen ist schwieriger, als Bildqualität zu beurteilen (50 cm vor dem 100%-zoombaren BIldschirm).
Und guten Ton einzufangen (egal mit welcher Marke), ist noch schwieriger.



pillepalle
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Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Ohne mich jetzt in die Qualitätsfrage, die an mikroguenni gestellt war, einmischen zu wollen, spielen die Deutschen im Mikrofonbau schon eine besondere Rolle. Aber es sind natürlich nicht die einzigen die etwas davon verstehen. Spontan fallen mir da DPA, AKG, Royer Labs, Shure, Electro Voice, oder Soundfield ein, die allesamt nicht deutsch sind. Es gibt sicher noch viele mehr. Und ja, hinhören ist tatsächlich eine wichtige Voraussetzung für gute Aufnahmen.

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Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

pillepalle hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 19:47 Ohne mich jetzt in die Qualitätsfrage, die an mikroguenni gestellt war, einmischen zu wollen, spielen die Deutschen im Mikrofonbau schon eine besondere Rolle.
Zweifellos! Wie auch im Objektivbau, in der Optik allgemein.

pillepalle hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 19:47Aber es sind natürlich nicht die einzigen die etwas davon verstehen. Spontan fallen mir da DPA, AKG, Royer Labs, Shure, Electro Voice, oder Soundfield ein, die allesamt nicht deutsch sind. Es gibt sicher noch viele mehr. ...
... gibt es - das sind dann eben die Rode-Underdogs aus 'Down Under' oder all die asiatischen Tiefpreis-Mikrofone, oft (äusserliche) Nachbauten von westlichen Traditionsmikrofonen (Neumann), teils auch originäre Entwicklungen aus westlichen Ländern, aber in Fernost preisgünstig produziert.

Kann man pauschal als "Schrott" abtun - oder versuchen, mal genau hinzuhören und zu vergleichen (setzt entsprechend empfindliches & geschultes Gehör voraus - inkl. Abschalten der 'Schere im Kopf').



pillepalle
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Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Aber deshalb produzieren nicht alle ausländischen Hersteller 'Schrott', wie Du es gerade etwas überspitzt formulierst. Bei den Firmen die ich z.B. genannt habe sind viele sehr renommiert und bauen auch hervorragende Mikrofone. Natürlich gibt es wirklich auch Schrott, aber das ist eben auch eine Frage des persönlichen Anspruchs.

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Skeptiker
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Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

pillepalle hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 20:04 Aber deshalb produzieren nicht alle ausländischen Hersteller 'Schrott', wie Du es gerade etwas überspitzt formulierst. Bei den Firmen die ich z.B. genannt habe sind viele sehr renommiert und bauen auch hervorragende Mikrofone. Natürlich gibt es wirklich auch Schrott, aber das ist eben auch eine Frage des persönlichen Anspruchs.

VG
War polemisch formuliert - klar.
Habe dabei auch nicht an Dich gedacht. ;-)

Ton allgemein und Mikrofone insbesondere stellen ein faszinierendes Thema dar.
Aber es braucht Zeit, Zeit und nochmals Zeit, sich damit vertieft zu beschäftigen.

Und dabei vielleicht Fortschritte zu machen - was die Aufnahmetechnik angeht, was die Auswahl des Equipments angeht, was die Fähigkeit angeht, feine Unterschiede herauszuhören.

Ich habe mehrere Rode 1-Zoll-Membraner (auch solche mit 3 wählbaren Richtcharakteristiken - waren die einzigen (damals) bezahlbaren, die ich damals finden konnte), dazu ein NTG-2 aus alten Zeiten (das ich - nochmals vor die Wahl gestellt - heute durch ein Sennheiser MKE 600 ersetzen würde), ich besitze Ohrwürmer und Ansteck-Würmer von ruessel und Lavaliers plus einen mobilen Vorverstärker aus England, und ich habe noch alte Sony-Stereomikrofone (eines ein Seite/Mitte), die nach heutigen Maßstäben (und mit schwächeren Vorverstärkern als damals üblich) ziemlich stark rauschen.

Und dann sind da noch 2 vor längerer Zeit aufs Geratewohl gekaufte Tiefpreis-Grossmembraner im Sortiment, von denen der eine (mittlerweile sind es mehrere) ein Volltreffer war und ist (mein Favorit, den ich hier nicht nennen will (Geheimnis!) - mit rauscharmem, relativ schlankem und vor allem sehr natürlichem Stimmen-Klang. Man wollte an anderer Stelle meine Aufmerksamkeit eigentlich auf ein Neumann TLM 102 lenken, ich griff stattdessen lieber nochmal zum Favoriten - nicht wegen des Preises, wegen des Tons! ;-)) und der andere eine Niete, die trotzdem einen Versuch wert war (na ja ... viel zu bassig und gleichzeig zu scharfe Höhen plus störendes Rauschen - ein sE2200a, damals zum Geheimtipp hochgejubelt).

Die Grossmembraner von Rode sind eher basslastig (Geschmackssache) und können auch etwas dumpf klingen (dafür rauscharm), das stimmt - das lässt sich aber korrigieren (durch Sprechabstand oder EQ).

Der oben erwähnte Neuzugang Sennheiser MKE 440 ächzt & knirscht fürchterlich, wenn man irgendwo auf das Mikrofongitter drückt oder auf dessen Plastik-Umrandung (ist das tatsächlich 'Quality made in Germany' ??). Nun ja, man hält es ja bei der Aufnahme auch nicht in der Hand.
Der Ton ist für Sprachverständlichkeit auf Distanz optimiert, also Höhen- und Mitten-betont. Ich brauche noch etwas Zeit und Übung, um mich damit anzufreunden (falls es denn gelingt).

Keine Erfahrung habe ich mit Kleinmembranern ('matched pairs') für Instrumentalaufnahmen. Da müssen meine kleinen Olympus LS-Recorder herhalten, wenn es darum geht, spontan eine musikalische Idee festzuhalten.

Auf meine stationären Mikrofon-Verstärker mag ich nichts Schlechtes kommen lassen:

Mit XLR:
Ein Tascam DR-680 (Aufnahme-Recorder) - rauscht kaum und klingt gut
Ein E-MU 0404 USB mit luftigem, natürlichem Klang
Ein RME Quadmic - eher ohne eigenen Klang
und auch ein Mini-Mischpult Mackie 402-VLZ3 - ebenfalls ok


Wenn ich nach dieser langen Aufzählung noch ein kurzes Fazit ziehe:

Es war mir beim Kauf all dieser verschiedenen Audio-Geräte eigentlich immer klar, dass nicht die Technik die Limite für mich setzt, sondern mein Wissen, mein Können, meine Erfahrung. Und so gesehen machte es keinen Sinn, statt 200 nun 2000 in ein Mikrofon zu investieren, dessen feine Unterschiede ich spontan kaum erkennen würde. Je länger ich mich mit der Materie praktisch auseinandersetze, desto grösser wird allerdings die Chance, dass es dann doch einmal ein 2000er-Prachtstück mit z. B. umschaltbarer Charakteristik werden könnte.
Aber vielleicht - das ist je nach aktuellem Stand der technischen "Besessenheit" niemals ganz auszuschliessen - hat dann im letzten Moment doch ein besonders brillanter Apochromat den Vortritt - wer weiss! ;-)
Zuletzt geändert von Skeptiker am Mo 11 Mär, 2019 01:21, insgesamt 2-mal geändert.



pillepalle
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Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Da hat sich ja schon einiges bei Dir angesammelt :)

Ja, alle gerichteten Mikros (Druckgradienten) haben einen Nahbesprechungseffekt. Großmenbran Mikrofone sind durch die große Membran auch immer empfindlicher und rauschärmer als Mikrofone mit kleinerer Membran. Dafür sind sie nicht so linear im Frequenzgang, haben ein schlechteres Impulsverhalten und vor der Membran stauen sich mehr hohen Frequenzen.

Früher gab es mal ein wirklich gutes Forum für Tontechniker das leider abgeschalteet wurde, aber wenn Du Dich für Ton interessierst kannst Du mal in die Vorlesungsunterlagen von Ebehard Sengpiel schauen. Der ist leider vor ein paar Jahren gestorben, aber da werden viele Grundlagen erklärt: http://www.sengpielaudio.com/

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Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

pillepalle hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 21:16 ... Früher gab es mal ein wirklich gutes Forum für Tontechniker das leider abgeschalteet wurde, aber wenn Du Dich für Ton interessierst kannst Du mal in die Vorlesungsunterlagen von Ebehard Sengpiel schauen. Der ist leider vor ein paar Jahren gestorben, aber da werden viele Grundlagen erklärt: http://www.sengpielaudio.com
Vielen Dank für den Tipp!

Dort war ich tatsächlich schon bei meinen Ton-Streifzügen mit irgendeiner Frage (es ging wohl um Umrechnungen aus einem Datenblatt).

Ein puristisch-strenger Tonmeister alter Schule mit grosser Erfahrung und ebensolchem Wissen, das er auch weitergibt bzw. -gab - eine tolle Webseite!

Ich hatte mir weite Teile davon - in der Befürchtung, dass sie vielleicht plötzlich verschwinden könnten - vorsichthalber schon heruntergeladen und bewahre sie (irgendwo -> wo?) seither auf.
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 10 Mär, 2019 21:40, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Ja, ich hatte damals in dem Forum sogar noch mit ihm diskutiert. Es waren fast nur professionelle Tontechniker dort unterwegs. Von den Jungs habe ich wirklich viel gelernt. Schade das es das nicht mehr gibt.

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Skeptiker
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Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

Führt nicht der Sohn die Seite nun weiter?

Oder ist der nicht vom Fach?



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Ja, die Seite von EBS mit den Unterlagen, aber das Tonthemen Forum wurde von anderen Leuten geleitet. Da trafen sich eben ein paar richtig gute Leute aus der Tontechnik und diskutierten.

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Skeptiker
Beiträge: 5866

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Skeptiker »

Und wo geht man jetzt hin, wenn man die Weisheit(en) der Ton-Kenner&-Könner tanken will (vielleicht auch interaktiv)?
Auf englischsprachige Seiten?

Oder einfach mal nach Lehrvideos googeln?


Einige Zeit später ...

Hier fand ich noch eine schöne, sehr detaillierte Review zum Microtech Gefell M310 (Du kennst sie bestimmt schon):

Puffer Fish (2nd February 2015):
Very solid performer with smooth off-axis response

https://www.gearslutz.com/board/reviews ... -m310.html

Der Autor mit dem sprechenden Namen zeigt sich begeistert von der unaufdringlichen Tonqualität dieser eleganten Superniere im puristisch-schlichten Outfit ohne Knöpfe und Schalter!
Er erwarb übrigens - auf extra Bestellung in Good Old Germany - die No 0142 !



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Ich kenne leider nichts vergleichbares. Klar kann man sich Bücher kaufen, aber die Interaktion mit Profis war schon etwas anderes, weil man gezielt Fragen stellen konnte und aktuelle Themen diskutiert wurden. Alleine das Mitlesen war schon interessant, wenn es darum ging verschiedene Aufnahmesituationen zu mikrofonieren, oder über neue Entwicklungen und Philisophien diskutiert wurde.

Ja, den Review kenne ich :) Der verwechselt zwar Hyperniere mit Superniere, ist aber gut geschrieben. Leider auch der einzige den Review den ich finden konnte. Nur zum M300 (der Niere) findet man noch was im Netz. Gefell macht eben null Werbung und eigentlich kennen die nur Leute die im Thema sind. Ist bei ein paar anderen kleinen Mikrofonherstellern aber ähnlich.

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TomWI
Beiträge: 402

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von TomWI »

Zwei englischsprachige Foren zum Thema Ton, die ich empfehlen kann

https://jwsoundgroup.net (Schwerpunkt Location Sound für Film/Video)

http://taperssection.com (Schwerpunkt Live Musikaufnahmen, teilweise Field Recording)

In beiden Foren sehr hochkarätige Schreiber, allein vom Lesen dort habe ich extrem viel gelernt.



pillepalle
Beiträge: 8358

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von pillepalle »

Dank Dir! Kannte ich beide noch nicht.

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mikroguenni
Beiträge: 212

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von mikroguenni »

Skeptiker hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 19:32
...
Oder sind die Deutschen (nach wie vor) die Einzigen, die etwas vom Mikrofonbau verstehen?
Mikrofone kommen traditionell aus Deutschland, so wie Mischpulte aus England und Lautsprecher aus USA kommen. Es gibt aber trotzdem in anderen Ländern auch Hersteller.

Skeptiker hat geschrieben: So 10 Mär, 2019 19:32 ...
Dann die Frage: Was ist (Zitat) brauchbare Qualität im Amateurbereich (Rode)?
Was ist brauchbare Qualität in Sachen Ton überhaupt?

Setzt das nicht zunächst mal voraus, dass der Ton-Aufnehmer eine Ahnung von der Sache hat?
Und 2 Ohren, die richtig hören?

Macht ein unbedarfter Laie ohne Tonkenntnisse (und vielleicht mit durch 'Mobile-Phone'-Ohrstöpsel mit sattem Dauer-Hardrock schon etwas tauben Lauschern) mit einem Sennheiser / Neumann oder M. Gefell auf Anhieb bessere Aufnahmen als ein Profi mit einem 'unbrauchbaren' (TomStg) oder gerade mal amateurtauglichen (mikroguenni) Rode?

Verzeihung für die etwas ketzerischen Fragen, aber mir wollen diese Pauschalbeurteilungen einfach nicht so tonlos runterrutschen wie vielleicht eher Traditionsmarken-orientierten "Sicher-ist-sicher"-Käufern mit vollem Portemonnaie, die dann artig verlauten lassen: "Das beste Mikrofon, das ich je benutzt habe" (ob es auch das einzige ist, weiss man nicht so genau). Wobei das Geld in dieser ganzen Diskussion eigentlich keine Rolle spielen sollte - es geht um Qualität und guten Ton - und darum, ob und wie man überhaupt fähig ist, die evtl. subtilen (und auch noch von der Abhöre abhängigen!) Unterschiede klar zu hören - das Thema "mögliche Ton-Nachbearbeitung mit EQ & Co mal ganz aussen vor gelassen.

Ich behaupte mal vorsichtig: Guten Ton klar zu benennen/erkennen ist schwieriger, als Bildqualität zu beurteilen (50 cm vor dem 100%-zoombaren BIldschirm).
Und guten Ton einzufangen (egal mit welcher Marke), ist noch schwieriger.
Was für den Amateurbereich "brauchbar" ist kann man vor allem daran festmachen daß ein Amateur im Gegensatz zu einem Profi nicht unbedingt und ohne Wenn und Aber ein brauchbares Ergebnis abliefern muß. Da ist es dann nicht so schlimm wenn dem Rode NTG2 die Batterie ausgeht und das nicht angezeigt wird. Und das gerade bei dem Video wo das Enkelkind zum erstenmal "Pap"a sagt. Schlimm vielleicht schon, aber nicht existenzbedrohend.
Wenn das NTG2 mit Batterie betrieben wird hat es ein vernehmliches Rauschen, das den Amateur beim Abhören auf den heimischen PC Brüllwürfeln nicht stört.
Ein professionell erstellter Videoton wird eher mal über professionelle Monitore abgehört, da ist dann das Rauschen schon störend. Dazu kommt dann daß der Abhörende mehr Erfahrung beim Hören hat und ihm manches mehr auffällt als dem Amateur.
Wenn der Aufnehmende keine Ahnung vom Ton hat kann er durch Zufall mit einem guten Mikrofon eine gute Aufnahme machen, genauso wie er mit einer 5D zufällig in die richtige Richtung halten und ein ein gutes Bild aufnehmen kann. Trotzdem ist es vorteilhaft wenn er einen Blick für das Motiv, das Licht ...

Ich muß abbrechen und den Beitrag schnell abschicken, die Internet Geschwindigkeit ist unter 3kB/s abgesackt, gleich ist ganz schluß! Und das im Landkreis Hannover'!



Jott
Beiträge: 21802

Re: Microtech Gefell M310

Beitrag von Jott »

Micros kann Deutschland eindeutig besser als Internet.



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