Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Premium-Mikro für Tierfilm



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
Antworten
MK
Beiträge: 4426

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von MK »

Nachtrag 2: Archive.org hat zwar nicht die originalen Downloadlinks gecached, aber die Dateien im Archiv

https://archive.org/download/era-bundle ... 10-WIN.zip

https://archive.org/download/era-bundle ... 10-MAC.zip



rabe131
Beiträge: 434

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von rabe131 »

MK hat geschrieben: Do 05 Okt, 2023 21:58
rabe131 hat geschrieben: Do 05 Okt, 2023 21:47 In Audition auch nicht.
In Audition läuft es völlig problemlos...
Danke! Ja, stimmt. Mein Audition bedurfte eines Updates.



Skeptiker
Beiträge: 6716

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Skeptiker »

rabe131 hat geschrieben: Do 05 Okt, 2023 21:47
(VST-Plugins).. Mit Audacity ging es nicht. ..
Müsste eigentlich gehen.
Hast Du mal nachgesehen, ob die Plugins (für Audacity) an der richtigen Stelle gelandet sind?

Hier lese ich
https://www.softwarehow.com/add-plugins-audacity/

-> Ordner Programme / Ordner "Gemeinsame Dateien" (oder so - bin gerade am Mac ohne Win) / Ordner VST2 (=VST) oder VST3 (das sind die Plugins mit "Pro").

Andere Möglichkeit, falls Audacity_Win (ich hab's am Mac) in den Einstellungen auf den richtigen VST-Ordner verweisen könnte.



rabe131
Beiträge: 434

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von rabe131 »

Skeptiker hat geschrieben: Do 05 Okt, 2023 23:23
rabe131 hat geschrieben: Do 05 Okt, 2023 21:47
(VST-Plugins).. Mit Audacity ging es nicht. ..
Müsste eigentlich gehen.
Hast Du mal nachgesehen, ob die Plugins (für Audacity) an der richtigen Stelle gelandet sind?

Hier lese ich
https://www.softwarehow.com/add-plugins-audacity/

-> Ordner Programme / Ordner "Gemeinsame Dateien" (oder so - bin gerade am Mac ohne Win) / Ordner VST2 (=VST) oder VST3 (das sind die Plugins mit "Pro").

Andere Möglichkeit, falls Audacity_Win (ich hab's am Mac) in den Einstellungen auf den richtigen VST-Ordner verweisen könnte.
Ist gelöst! War einfach eine veraltete Version. Jedenfalls bietet das Bundle viele Möglichkeiten und das geschenkt!



Thoma
Beiträge: 66

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Thoma »

Hallo zusammen, ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber die ganzen Beiträge gehen meiner Erfahrung nach komplett an der Realität vorbei. Die wenigsten Klänge in einem Naturfilm, die vor Ort aufgenommen wurden, lassen sich in einem Naturfilm verwenden oder werden verwendet. Normalerweise fliegt immer genau dann ein Flugzeug drüber, der Protagonist ist zu weit weg, oder es sind andere Störgeräusche da. In seltenen Ausnahmefällen kommt ein Hirsch auch mal nah am Tarnzelt vorbei und röhrt... Also wie geht es dann? Den röhrenden Hirsch nimmt man an einem Rotwildgehege auf, wo man sehr nah herankommt, für die Wildsau am Malzahn betätigt man sich selbst als Foley-Artist oder läßt einen Gelernten ran, Samples gibt es dazu mittlerweile auch schon jede Menge. Mit zugefügtem Echo und Hall paßt man das Ganze dann in die Atmo ein. Ich selbst habe mir im Lauf der Zeit auf diese Weise eine große "Naturlibrary" erstellt, auf die ich jederzeit zurückgreifen kann. Ich verwende zwar für solche Aufnahmen ein Sennheiser Richtmikrofon, erlaube mir aber kein Urteil über einen Vergleich mit einem entsprechenden Rode. Wäre cool, wenn da jemand was reinstellen könnte, ohne daß man weiß, welches Mikro das ist. Da erlebt man manchmal überraschendes. Ich hab mal einen Vergleich verschiedener Kondensatormikrofone miterlebt. Darunter war auch ein legendäres Röhrenmikro (Großmembran). Im 1:1- Test fiel das glatt durch (Sprachaufnahmen). So, das waren jetzt mal ein paar Anregungen aus fast 20 Jahren Erfahrung im Tierfilmbereich. Vielleicht überdenkt ja der Threadersteller nochmal seine Bedürfnisse.
Lieben Gruß, Thomas



TomWI
Beiträge: 405

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von TomWI »

@Thoma
Thoma hat geschrieben: Fr 06 Okt, 2023 01:48 ... für die Wildsau am Malzahn betätigt man sich selbst als Foley-Artist oder läßt einen Gelernten ran, ...
Sollte sich das auf meinen Post aus August 2018 in diesem Thread beziehen: Du oder der Foley-Artist hätten neben den Reibgeräuschen an der Borke des Malbaums aber sicher nicht so wohlig gegrunzt wie die Bache seinerzeit. Das damals entstandene Video inkl. Ton lief erfolgreich auf einigen Jagdmessen am Stand des Kunden. Ansonsten gebe ich dir in allen Punkten recht: eine vollkommen abstruse Idee, Hirschbrunft aus mehreren 100 m Entfernung aufnehmen zu wollen und dann in der Post zu Tode zu entrauschen.

Waidmannsheil ;-)

Thomas



MK
Beiträge: 4426

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von MK »

TomWI hat geschrieben: Fr 06 Okt, 2023 10:39 eine vollkommen abstruse Idee, Hirschbrunft aus mehreren 100 m Entfernung aufnehmen zu wollen
Da brauche ich nur Nachts auf Aufnahme drücken, der Rest kommt von den Nachbarn.



mikroguenni
Beiträge: 240

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von mikroguenni »

Ich verfolge die Diskussion jetzt schon eine ganze Weile und stelle fest dass es jetzt nur noch um irgendwelche Plugins für die Soundver(schlimm)besserung geht.

Was wäre denn wenn der TS Fotos mit dem Tele (von Amazon für 200€) auf 400m macht und feststellt dass diese unscharf sind.

Würden dann Vorschläge gemacht mit welchen Einstellungen bei Photoshop die Bilder am besten nachgeschärft werden ???

Jeder würde sagen kaufe ein besseres Objektiv! Auch wenn das deutlich mehr als 200€ kostet, es muss sein wenn du wieklich gute Ergebnisse erzielen möchtest.

Einfach mal drüber nachdenken...



MK
Beiträge: 4426

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von MK »

mikroguenni hat geschrieben: Fr 06 Okt, 2023 18:01 Einfach mal drüber nachdenken...
Erst lesen, dann andere belehren.

Der Thread ist 5 Jahre alt und da kam vor ein paar Tagen eine neue Frage auf samt passender Antworten...


"2. Hättet Ihr einen SoftwareTip (auch hier bin ich Laie) mit dem ich evtl. brauchbare Ergebnisse aus dem vorliegenden Material (siehe Anhang Hirschbrunft_Test.wav (4.54 MiB) 8-mal heruntergeladen) zaubern könnte? (Für den Videoschnitt habe ich bislang immer Movie Studio verwendet)"



mikroguenni
Beiträge: 240

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von mikroguenni »

uralt, aber wieder neu aufgegriffen:

von Onkelwilli » Mi 27 Sep, 2023 22:13

Hi,

ich habe mit Spannung alle Eure Antworten in dem Thread gelesen, da ich vor genau der gleichen Frage stehe.
D.h.: Ich suche ein "Premium-Mikro" für Tieraufnahmen. In erster Linie sei da mal die Hirschbrunft genannt. Das schließt für mich erstmal alle Möglichkeiten aus, ein Mikro an die passende Stelle zu platzieren. Heißt, die Tonaufnahme muss aus der Ferne erfolgen. Und das können auch mal gut 400m sein.

also erst lesen und dann lospöbeln



MK
Beiträge: 4426

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von MK »

mikroguenni hat geschrieben: Fr 06 Okt, 2023 19:39 also erst lesen und dann lospöbeln

Mal den ganzen Beitrag lesen und nicht nur einen Teil zitieren bevor man sich noch mehr zum Obst macht:


"D.h.: Ich suche ein "Premium-Mikro" für Tieraufnahmen. In erster Linie sei da mal die Hirschbrunft genannt. Das schließt für mich erstmal alle Möglichkeiten aus, ein Mikro an die passende Stelle zu platzieren. Heißt, die Tonaufnahme muss aus der Ferne erfolgen. Und das können auch mal gut 400m sein. Ferner mache ich das ganze nur „hobbymäßig“, heißt ich muss das selbst bezahlen. Davon abgesehen teile ich natürlich die Einstellung, lieber einmal Qualität zu kaufen. Wenn die dann 1600,-€ kostet, dann soll es eben so sein. Auf der anderen Seite bin ich aber auch tontechnischer Laie und wahrscheinlich nicht in der Lage, das Beste aus dem mir aktuell vorliegenden Setup rauszuholen. Bedeutet, ich habe jetzt eine Woche lang ein Rode NTG5 und eine Rode NTG3 ausgiebig zusammen mit einem Tascam DR-40x getestet. Das Resultat begeistert mich nicht richtig. Das „Grundrauschen“ ist bei dem notwendigen Eingangspegel (ca. 70-80 von max. 90 am DR-40x) viel zu laut. Das verhält sich auch bei Null Wind und keinen auffälligen Störgeräuschen so. Auch der Fell-Windschutz und der Tiefenfilter auf 220Hz löst das Problem nicht. Daher Meine Fragen:
1. Glaubt Ihr, ich bekomme mit dem gleichen Recorder und z.B. dem mkh 8070 deutlich bessere Aufnahmen hin?
2. Hättet Ihr einen SoftwareTip (auch hier bin ich Laie) mit dem ich evtl. brauchbare Ergebnisse aus dem vorliegenden Material (siehe Anhang
Hirschbrunft_Test.wav
(4.54 MiB) 8-mal heruntergeladen
) zaubern könnte? (Für den Videoschnitt habe ich bislang immer Movie Studio verwendet)
"



Frank Glencairn
Beiträge: 25485

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Frank Glencairn »

Is doch sowieso schon alles geklärt.

1. für 400m brauchst du eine Parabol Micro und kein Shotgun
2. Rekorder mit guten Preamps
3. Notfalls in der Post etwas aufpeppen

.. und ja, man braucht alle drei bei solchen Wünschen und Ansprüchen.

Oder wenn einem das dann doch zu anspruchsvoll und zu premium ist, Sound aus der Konserve.

Viel mehr gibt's dazu eigentlich nicht mehr zu sagen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



pillepalle
Beiträge: 9635

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von pillepalle »

Weil ich gerade zufällig drüber gestolpert bin... hier mal eine gute Aufnahme eines Hirschs in einem Wald nachts in Schweden, aus 30-40 Metern Entfernung.

https://soundcloud.com/telinga-soundfil ... ps-plug-in

Aufgenommen mit der Schoeps Parabolic Dish. Im Gegensatz zu anderen Parabolschüsseln verwenden sie Nieren, Breite Nieren, oder Kugeln als Mikrofonkapseln in der Schüssel und bekommen so einen viel ausgewogeneren Sound. Außerdem stellen sie noch ein Kostenloses Plugin zur Verfügung um den Frequenzgang, je nach Aufnahmesituation, weiter zu verbessern. Das Set hat natürlich seinen Preis, ist aber durch die Rollbarkeit des Parabolspiegels auch sehr transportabel. Hier noch zwei Videos zu der Schüssel und zum Plugin.





VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



mikroguenni
Beiträge: 240

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von mikroguenni »

Die Aufnahme überzeugt!

Allerdings sind solche Verhältnisse wie nachts in Schweden in Deutschland kaum zu finden.
Wenn man sich mit Tierfilmern unterhält kommt immer wieder das Argument mit Hintergrundlärm.
Irgenwo gibt es immer eine Autobahn, fliegt ein Flugzeug drüber, dreht jemand das Motorrad mit ausgeräumtem Auspuff hoch!

Das ist in Schweden anders, da sagst du: "hörst du das?" "was?" "Nichts!!!"
Absolute Stille.

Abgesehen davon ist der Telinga Spiegel mit dem Schoeps Mikro natürlich eine professionelle Lösung für über 2500€ (zuzüglich Recorder).

Im Falle von Onkelwilli stellt sich die Frage ob er wirklich das allerletzte Quentchen herauskitzeln will oder aber ob er sich sagt

"normale vernünftige Qualität zu einem vertretbaren Aufwand genügt mir"

In jedem Falle ist ein Recorder mit rauschfreien Eingängen ist unumgänglich, das ist dann schon mal die halbe Miete.

Dann ein rauscharmes und empfindliches Mikrofonwie z.B.

Schoeps ccm4 1600€
15 mV/Pa, 14 dB(A)

Sennheiser MKE600 300€
21mV/Pa, 15 dB(A)

Sennheiser MKH416 900
25 mV/Pa, 13dB(A)

MKH8060 (1500€)
63mV/Pa !! 11dB(A)


Schoeps ccm4 mit Telinga Spiegel 2500€ 60mV/Pa bei 1kHz,
Zuletzt geändert von mikroguenni am So 08 Okt, 2023 13:50, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
Beiträge: 9635

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von pillepalle »

Du hast das Sennheiser MHK 8070 vergessen.

112mV/Pa, 8dB(A) für 1500,-€

Für große Distanzen würde ich aber vermutlich trotzdem die Schoeps Parabollösung bevorzugen. Beim Schoeps kann man die Niere (ohne Schüssel) immerhin auch für 'normale' Aufnahmen verwenden. Aber klar, wenn man damit kein Geld verdient oder es zwingend braucht würde ich mir so eine Speziallösung auch nicht anschaffen.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



atomic
Beiträge: 62

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von atomic »

Ein weiterer Player im Bereich Parabol-Mikrofone
https://www.wildtronics.com/index.html

Ich greife mal 3 Behauptungen zu einem bestimmten Produkt heraus, die sich ganz gut anhören:
(https://www.wildtronics.com/store.html# ... ry=5592558):
- The microphone array, by itself, has a noise floor of just 10dBA, which rivals standard microphones that cost >$1000.
- Patent pending integral Booster Discs increase the gain to that of a 30-inch dish. This technology also improves low frequency response by eliminating the well known "bass dip" phenomenon, achieving superior sound quality.
- With M/S encoding techniques, the stereo/mono blend can be changed during post editing.

Noch was:
mikroguenni hat geschrieben: So 08 Okt, 2023 12:02 Irgenwo gibt es immer eine Autobahn, fliegt ein Flugzeug drüber, dreht jemand das Motorrad mit ausgeräumtem Auspuff hoch!
Dies findet hier seine Bestätigung.
https://soundcloud.com/wildtronics-llc/ ... -parabolic
"This is a test of the Wildtronics Pro Mono Parabolic Microphone with human voice at different distances from 10-120 yards. The recorder gain was maintained at the same level. This was in a generally quiet area, but trains were pretty busy on a track 1/4 mile away during the test."

So ein Pech aber auch! :-)



Onkelwilli
Beiträge: 26

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Onkelwilli »

Hallo zusammen,

nochmal ganz herzlichen Dank für alle Eure Beiträge und die vielen Anregungen.
mikroguenni hat geschrieben: So 08 Okt, 2023 12:02 ...Im Falle von Onkelwilli stellt sich die Frage ob er wirklich das allerletzte Quentchen herauskitzeln will oder aber ob er sich sagt

"normale vernünftige Qualität zu einem vertretbaren Aufwand genügt mir"

In jedem Falle ist ein Recorder mit rauschfreien Eingängen ist unumgänglich, das ist dann schon mal die halbe Miete....
In der Tat würde ich hier erst mal zustimmen. Da ich damit sicher keine Geld verdienen will, tun die Hi-End-Lösungen (auch wenn sie sehr interessant klingen) dem Geldbeutel erst mal zu weh. Das Sennheiser MKE 600 hab ich mir ja jetzt schon mal zugelegt. Bislang erst mal direkt an meiner Sony RX10 Mark IV betrieben klingt es auch recht passabel. Der weiter oben empfohlene Zoom F3-Recorder wäre dann als nächstes auf meiner Wunschliste.
Sollte dann nochmal Geld zuviel da sein, gibts irgendwann vielleicht noch ein High-End-Mikrofon dazu. Ob nun Parabol oder das MKH 8070 würde ich dann live testen wollen.

Es bleibt aber wohl, wie hier auch viele Spezialisten gesagt haben, ein Problem bei der Entfernung. D.h. für meine kleinen Privatfilmchen ist dann der Tierpark für guten Sound wohl doch die schlauste Variante.

Vielen Dank nochmal

Thorsten



mikroguenni
Beiträge: 240

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von mikroguenni »

Noch mal ein paar Anmerkungen zum Thema:
Die Entfernung ist eigentlich nicht das Problem sondern das was an Pegel am Mikrofon ankommt.
Beim Grunzen des Wildschweins am Malbaum ist das Geräusch leise, ab 10m wird es da schon schwierig was aufzunehmen.
Ein Überschallknall ist in mehreren km Entfernung noch brutal laut.
Das Röhren eines Hirsches ist recht laut, daher kann es auch aus Entfernung aufgenommen werden.

Der Zusammenhang zwischen Entfernung und Pegel ist:
6 dB weniger bei verdoppelung der Entfernung, 20 dB weniger bei 10 facher Entfernung.

Umgekehrt gilt der gleiche Zusammenhang, halbe Entfernung 6 dB mehr Pegel.

Mehr Pegel auch im Vergleich zum Hintergrundgeräusch wie z.B. Autobahn.

Danei spielt es eine grosse Rolle aus welcher Richtung die Störung kommt.
Kommt die Störung aus der gleichen Richtung wie der Nutzschall hilft alle Richtwirkung nichts.
Kommt der Störschall aber von hinten oder aus 90 Grad von der Seite kann er wirkungsvoll ausgeblendet werden. Da ist möglichst viel Richtwirkung von Vorteil.

Parabolspiegel richten bei hohen Frequenzen sehr gut, daher sind sie für Vogelstimmen Aufnahmen sehr beliebt. Tiefe Frequenzen kann man per Filter abschneiden.

Beim röhrenden Hirsch sind die tiefen Frequenzen wichtig, die kann man nicht abschneiden weil dann aus dem kapitalen 24 Ender ein mickriger Achter wird.
Bei tiefen Frequenzen sind die Richtrohre dem Spiegel deutlich überlegen. Ein Spiegel wie der Telinga hat bei tiefen Frequenzen gerade mal 5 dB Differenz zwischen dem Signal von vorne zu dem von seitlich oder hinten.
Ein Richtrohr hat bei 90 Grad bereits 10dB Auslöschung, das geht dann bis 25 dB bei 135 Grad und wieder 10 dB bei 180.
Störgeräusche von seitlich/hinten werden also effektiv ausgeblendet.



Onkelwilli
Beiträge: 26

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Onkelwilli »

Hi,

super, vielen Dank für die Infos. Wieder was gelernt. :-)

Viele Grüße

Thorsten



Onkelwilli
Beiträge: 26

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Onkelwilli »

Hi,
ich muss nochmal nachfragen. Habe mir nun doch (zumindest testweise) ein MKH 8070 bestellt und zusätzlich den Zoom F3. Im direkten Vergleich mit meinem MKE 600 fällt als erstes auf, dass das 8070 deutlich empfindlicher ist. D.h. die Aufnahmen sind bei gleichem Aufnahmepegel 2-3 mal so laut. Dummerweise verhält sich das mit dem Grundrauschen (und das ist kein Wind oder Nebengeräusche) genauso. Wenn ich also den Eingangspegel bei dem MKE600 einfach 2-3 Stufen höher stelle, ist fast kein Unterschied mehr feststellbar. Sehe oder mache ich hier etwas falsch??



pillepalle
Beiträge: 9635

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von pillepalle »

@ Onkelwilli

Bin gerade auf dem Sprung, aber nur mal als kurze Antwort: Das Grundrauschen kann beim MKH8070 nicht genauso hoch sein wie beim MKE600. Du machst also irgendwas falsch, oder interpretierst das Rauschen das du aufnimmst als Grundrauschen.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



Pianist
Beiträge: 8788

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Pianist »

Das MKH 8070 liefert einen sehr kräftigen Pegel und hat ein sehr niedriges Eigenrauschen. Wenn da was nicht passt, ist es wohl der Vorverstärker im Recorder. Wenn man mit so einem hochwertigen Mikrofon arbeitet, sollte die nachfolgende Kette nicht schlechter sein.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



ruessel
Beiträge: 10005

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von ruessel »

Dummerweise verhält sich das mit dem Grundrauschen
Hast du das MKH8070 auch sicher mit 48V Phantomspannung (Menü Rekorder) laufen? 24V oder 12V verträgt das MKH8070 nicht.
Gruss vom Ruessel



Onkelwilli
Beiträge: 26

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Onkelwilli »

Hi,

ja, das 8070 läuft mit 48V Phantomspeisung und das MKE hat eingenen Strom.
...und ich bin mir ziemlich sicher, dass das stärkere Grundrauschen mit einem 5000€-Recorder genauso aussehen würde.
(Den Zoom F3 habe ich ja auch wegen seinem angeblich geringem "Eigenrausschen" gekauft. Die hochwertigsten Kabel, die mir Thomann empfohlen hat, habe ich auch verwendet.)

Viele Grüße

Thorsten



Frank Glencairn
Beiträge: 25485

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Frank Glencairn »

Womöglich ist das was du hörst einfach nur das Umgebungsrauschen.
Mit meinen Ohrwürmern kann ich auch das Gras wachsen hören.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Onkelwilli
Beiträge: 26

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Onkelwilli »

pillepalle hat geschrieben: Mi 02 Okt, 2024 08:37 @ Onkelwilli

Bin gerade auf dem Sprung, aber nur mal als kurze Antwort: Das Grundrauschen kann beim MKH8070 nicht genauso hoch sein wie beim MKE600. Du machst also irgendwas falsch, oder interpretierst das Rauschen das du aufnimmst als Grundrauschen.

VG
Hm, wenn ich Nachts in der Wohnung bei völliger Stille, beide Mikrofone und Kabel in Decken etc. einpacke und man hört ohnehin keine Maus mehr zischen, wo soll da das Rauschen noch herkommen, wenn es kein "Grundrauschen" ist??



pillepalle
Beiträge: 9635

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von pillepalle »

@ Onkelwilli

Mach' doch einfach mal Aufnahmen von irgendeinem Signal bei gleichem Pegel. Dann hast du auch einen Vergleich. Also die beiden Mikros (eines in den linken Kanal des Zoom F3 und eins in den rechten) in gleichem Abstand der Membran (also den Abstand der Mikros hinter dem Interferenzrohr messen) zur Schallquelle (z.B. Lautsprecher). Da müsstest du, durch die höhere Empfindlichkeit des MKH8070, ja schon mal einen deutlich geringeren Pegel am Preamp des Zoom F3 brauchen, als beim MKE600 um das Signal gleich laut aufzunehmen. Wenn du die beiden Aufnahmen dann vergleichst, sollte die Aufnahme des MKH8070 deutlich weniger rauschen.

Wenn man nichts aufnimmt, rauscht jedes Mikrofon, wenn man es nur laut genug macht.

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



soulbrother
Beiträge: 670

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von soulbrother »

Wie genau hörst Du das (Grund-)Rauschen?
- "Play" nach einer Aufnahme, oder "live" mithören während der Aufnahme?

Wie genau stellst Du sicher, dass die Eingangspegel exakt gleich sind?
- Abstand beider Mikros zur Schallquelle exakt gleich?
- Testschallquelle zum einpegeln exakt gleich laut?
- Evtl. Hintergrundgeräusche bei den beiden Aufnahmen exakt gleich (idealerweise "null")?

Welchen Aufnahmemodus nutzt Du?
- 16/24/32bit |44/48/96kHz ?

EDIT: pille war schneller, während ich noch schrieb...



Pianist
Beiträge: 8788

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Pianist »

Zusätzlich noch die Frage, ob vielleicht der Kopfhörerausgang zu stark rauscht. Ist denn ein Zoom F3 überhaupt vertrauenswürdig, was die Mikrofoneingänge angeht? Bei mir kostet allein jeder Mikrofonvorverstärker (ADT TM 101) ungefähr das Doppelte eines Zoom F3...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



mikroguenni
Beiträge: 240

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von mikroguenni »

Das Zoom F3 hat ein Eingangsrauschen von - 127dBu, das sind etwa 0.35 uV
(uV steht für mikrovolt)

Das MKH 8070 hat 8dB Eigenrauschen bei 112 mV/PA das sind ca. 5.6 uV bei 8dB.

Das MKE600 hat 15dB Eigenrauschen bei 25mV/Pa das sind etwa 2,7 uV bei 15dB.
Bei beiden Mikrofonen ist der Recorder rauscharm genug um kein zusätzliches Rauschen hinzu zu fügen.

Wenn beide Mikrofone parallel aufgenommen werden müsste das aufgenommene Eigenrauschen beim MKH 8070 ca. 6dB höher sein als das vom MKE600 .
Gleichzeitig ist aber beim MKH 8070 das aufgenommene Nutzsignal etwa 12dB lauter.
Verringerst du den Pegel der MKH Aufnahme um 12dB müsste das Nutzsignal bei beiden Aufnahmen gleich gross sein, also beide gleich laut.
Das Rauschen der MKH Aufnahme wäre dann 6dB geringer als bei der MKE Aufnahme.

Allgemein gilt
... wird eine Veränderung des Beurteilungspegels um 3 dB gerade noch wahrgenommen. Erst eine Pegelverringerung um 10 dB empfindet der Mensch als Halbierung der Lautstärke.
6 dB ist also 2 mal gerade noch wahrgenommen und deutlich weniger als eine Halbierung der Lautstärke des Rauschens.



Frank Glencairn
Beiträge: 25485

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Frank Glencairn »

Onkelwilli hat geschrieben: Mi 02 Okt, 2024 17:22
Hm, wenn ich Nachts in der Wohnung bei völliger Stille, beide Mikrofone und Kabel in Decken etc. einpacke und man hört ohnehin keine Maus mehr zischen, wo soll da das Rauschen noch herkommen, wenn es kein "Grundrauschen" ist??
Das ist das selbe wie die Leute die "Noise Tests" mit Objektivdeckel machen.
Nimm einfach mal was normales auf, und vor allem: hör dir das am Rechner an, nicht am Recorder.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Onkelwilli
Beiträge: 26

Re: Premium-Mikro für Tierfilm

Beitrag von Onkelwilli »

Hi,
vielen Dank nochmal für Eure hilfreichen Antworten und entschuldigt meine späte Rückmeldung.
Ich habe natürlich auch einfach meine anvisierten Aufnahmen in nächtlicher Stille von der Hirschbrunft gemacht. Und weitere Testaufnahmen von allem was mir einfiel. Dabei natürlich auch gleichzeitig mit beiden Mikros, eines auf dem linken, das andere auf dem rechten Kanal. Das Ergebnis habe ich sowohl auf dem Kopfhörer als auch auf dem PC ausgiebig und genau verglichen. Wie mikroguenni geschrieben hat, habe ich dann den Pegel vom 8070 reduziert bzw. auch mal den Pegel des MKE 600 entsprechend erhöht. Danach waren beide Tonspuren nahezu identisch. Ich konnte kaum unterschiede im Rauschverhalten feststellen. …und das bei allen Aufnahmen.
…. Wie dem auch sei, ich habe für mich entschieden, dass der Unterschied zwischen beiden für meine bescheidenen Anwendungszwecke nicht den Preis des MKH 8070 rechtfertigt und es zurück geschickt. Den Zoom F3 habe ich aber behalten. Wobei ich hier eine Sache auch nicht verstehe :-)
Die Aufnahme erfolgt ja im (für mich noch nicht ganz verstandenen) 32-bit-Float Format. Dabei steht eindeutig in der Anleitung vom ZoomF3:
Pegel_Zoom_F3.JPG
„….eine Eine Änderung am Vergrößerungsmaß, auch mitten während der Aufnahme, hat keinen Einfluss auf den Aufnahmepegel.“ Das kann ich irgendwie nicht bestätigen. Wenn ich hier was anderes einstelle, ist das aufgenommene Audio nachher natürlich auch entsprechend lauter oder leiser.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



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