Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 08 Okt, 2018 10:53
Nee kanns nicht, aber die Optik automatisch analysieren, und dann entzerren kanns.
Resolve hat einen einfachen Slider im Clip-Inspector, mit dem man eine Tonnen- /Trapez-Entzerrung auf einer Skala von -1 bis +1 einstellen kann, plus einen Knopf, der automatisch einen Wert auf dieser Skala ermittelt. (Was nur funktioniert, wenn geradlinige bzw. architektonische Motive im Bild sind - bei Naturaufnahmen funktioniert das gar nicht).
Das ist eine ultra-simpel-Entzerrung, sowohl hinsichtlich der Parameter, als auch hinsichtlich der Automatik. (Bei einem Zoom, bei dem sich die Verzeichnung je nach Brennweite dauernd ändert, müsste man bei jeder Brennweitenänderung individuelle Korrekturen einstellen - und das noch im Blindflug bzw. Rateverfahren, weil Resolve nicht anzeigt, welche Brennweite in welcher Einstellung benutzt wurde.)
Der MFT-Standard arbeitet hingegen mit einer mindestens dreistufigen Entzerrung (siehe
hier) auf der Basis von Korrekturdaten, die die Objektive an die Kamerafirmware (von Panasonic- und Olympus-Kameras) bzw. RAW-Fotos übergeben. Die Idee ist, dass die Objektive bewusst mit optischen Verzerrungen designt werden und die Korrektur eben zu einem Teil nicht durch zusätzliche Korrekturlinsen im Objektiv, sondern in der Software zu erledigen, um so kleinere, leichtere und preiswertere Objektive bauen zu können. (Wobei dieser Preisvorteil nicht immer an die Kunden weitergegeben wird, um es mal höflich auszudrücken...)
Diese eingebauten Korrekturdaten lässt Resolve links liegen; ich bin mir auch nicht sicher, ob sie in den CinemaDNG-, ProRes- und BRAW-Dateien der BM-Kameras überhaupt aufgezeichnet werden.
Die Entzerrung in Resolve leistet also nicht ansatzweise das, was die Entzerrung in MFT-Firmware bzw. in kompatiblen Raw-Convertern für MFT-RAW-Fotos leistet.