Wobei ich da an die Doku zu "Einer flog übers K." denken muss: Der (prämierte) Kameramann wurde ausgewechselt, weil die Regie den Darstellern Freiheiten bieten wollte, die der Arbeitsweise des DoP zuwider liefen.Funless hat geschrieben: ↑So 11 Nov, 2018 14:04
iasis Argumentationsbeispiele sind „der Darsteller braucht nur leicht den Kopf aus dem Lichtkreis bewegen“ oder „aufhellen eines Gesichts“, etc. doch wenn sowas während der Aufnahme eintritt, dann ist das m.E. ein Zeichen von mangelnder Sorgfalt. Die Regie hat dafür zu sorgen, dass der Darsteller nicht seinen Kopf aus dem Lichtkegel bewegt, der DoP muss darauf achten, dass das Gesicht der Darstellerin während der Aufnahme genügend, bzw. korrekt aufgehellt ist.
Wie Axel schön und treffend formulierte: Die Darsteller ins beste Licht rücken.
Die Einstellung: Viele Aufnahmen zu machen um sich dann die kreative Freiheit herausnehmen zu können in der Post den besten Shot heraus zu suchen, zeugt aus meiner Sicht von Überforderung der Regie.
Frank Glencairn berichtete ja mal von einigen Regisseuren mit denen er zusammenarbeitete, die überfordert waren weil sie beim Dreh überhaupt keine Vorstellung davon hatten was zum Schluss rauskommen soll und dass er dann als DoP gezwungen war die quasi Regie zu übernehmen, sofern ich seine Ausführungen richtig in Erinnerung habe.
Wenn etwas als dogmatisch bezeichnet werden muss/kann, dann ist es Sorgfalt.
Oder eben "Birdman" - man kann eben nicht ein Set bis ins kleinste Detail ausleuchten, wenn das Set auf die belebte Straße hinaus reicht.
Ich denke, ein guter DoP gibt den Darstellern möglichst viele Freiheiten.
Ja - was Frank berichtete, kann ich bestätigen: Es gibt leider Regisseure, die sich scheinbar gar keine Gedanken zur Bildgestaltung machen. Die scheinen taub zu sein, was die Bildsprache und filmsprachliche Mittel betrifft.
Aber die darf man nicht mit den Regisseuren verwechseln, die von der Kameraabteilung verlangen, dass diese sich dem Spiel der Darsteller unterordnen und den Dreh nicht verzögern.
Die Regisseure, die ständig die Aufnahmen jedes Takes sehen wollen, sind jedoch auch nicht besser - zumal wenn sie dann auch noch das fertige Bild erwarten, weil ihnen die Vorstellung dafür fehlt. Das ist dann ein fehlendes Vertrauen in die Crew.