roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Rick SSon hat geschrieben: Di 25 Sep, 2018 11:05 Die Kamera ist super, aber das Problem was ich immer hatte war color noise. Zur damaligen Zeit war entsättigt und flatter als flat gerade in, was dem entgegen kommt. Aber wenn du mal nen richtig poppigen Farbstil fahren willst, dann ist die Pocket v1 nicht so die beste Wahl.
siehe z.B.:
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



cantsin
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von cantsin »

roki100 hat geschrieben: Di 25 Sep, 2018 20:03 Andere wiederum etwas mehr rötlich, wie dieser hier:
Das sieht nach Infrarot-Kontamination aus. Wahrscheinlich hatte der Filmemacher keinen IR-Sperrfilter auf der Kamera (und zusätzlich noch ND-Filter drauf, was das Problem verstärkt). Typisches Problem bei Pocket-Material.
Was mich auch interessiert, wie kann man z.B. nur Licht bläulich oder grünlich machen? :)
Einfachste Methode: In Resolve in den "Color"-Arbeitsraum gehen, Farbregler von Lift/Gamma/Gain nach "Log" umschalten und dann denn Highlight-Regler so verschieben, dass ein Farbstich in den Spitzlichtern entsteht. Drunter kann man noch einstellen, ab welcher Helligkeitsstufe diese Regelung wirksam wird.



roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

cantsin hat geschrieben: Di 25 Sep, 2018 11:19 Ansonsten: CinemaDNG aufnehmen und im RAW-Tab "Color Boost" hochziehen. Das gibt genau die poppigen Farben, die Du haben willst (und zwar als Debayer-Parameter, nicht als nachträgliche Farbkorrektur).
Ich finde, exakter ist es, wenn man in Resolve, "Node Layer" (Alt+l) benutzt. Es gibt dann zwei Nodes (01 und 02).

Node 01 folgendes anwenden:

Blur -> Radius: 1.00
Color -> Gain -> weißen Slider: 0.15

Color Boost z.B.: 10.00

Node 02:
Blur -> ist im Raum zu Dunkel: Radius: 0.51. Und Bei Tageslicht vll. 0.48
Sat: 0.00

Dann noch im Node Bereich
"Layer Mixer" mit der rechten Maustaste anklicken und -> Composite Mode auf "Add" stellen.

Mit "Alt+s" noch eine Node erstellen, und hier dann den Color Boost auf 100! Eventuell noch: Color -> Gain -> mit dem weißen Slider spielen, z.B. auf: 1.50

Ergebnis? Sieht auf jeden Fall gut aus! Farbig poppig und sauber....

Zum vergleich hatte ich eine Sony A6000.
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Zuletzt geändert von roki100 am Fr 28 Sep, 2018 17:43, insgesamt 4-mal geändert.



cantsin
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von cantsin »

Hmm, IMHO kann Dein Rezept nicht funktionieren - weil "Color Boost" ein pauschaler Parameter für den (CinemaDNG-) Clip ist, kein Farbkorrekturparameter für Nodes. Alles, was Du im Raw-Tab einstellst, wird immer auf den Clip als solchen angewendet, unabhängig von den Farbkorrektur-Nodes im Color-Tab.

Das bedeutet auch, dass veränderte Einstellungen im Raw-Tab sich automatisch überall dort auswirken, wo ein Clip in der Timeline steht, egal, welchen Teil des Clips Du gerade selektiert hast bzw. im Color-Menü bearbeitest.



roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

cantsin hat geschrieben: Fr 28 Sep, 2018 15:25 Hmm, IMHO kann Dein Rezept nicht funktionieren - weil "Color Boost" ein pauschaler Parameter für den (CinemaDNG-) Clip ist, kein Farbkorrekturparameter für Nodes.
Ich meinte auch nicht den RAW Color Boost, sondern unter Color -> unten Tab 2.

Getestet mit ProRes Aufnahme.
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-paleface-
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von -paleface- »

Hier...gedreht mit der Canon 5D Mark2


Sieht immer noch Top aus. Die Pocket kam danach raus und hat ein besseres Bild als die 5D. Damit ist also immer noch alles machbar.

Sollten mal alle die jedes Jahr nach neuen Kameras schreien (einschließlich mir selber) mal drüber nachdenken. Weil seither hab ich nicht viele Filme gesehen die diese Qualität hinbekommen haben.
www.mse-film.de | Kurzfilme & Videoclips

www.daszeichen.de | Filmproduktion & Postproduktion



thsbln
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von thsbln »

-paleface- hat geschrieben: Fr 28 Sep, 2018 17:13 Hier...gedreht mit der Canon 5D Mark2


Sieht immer noch Top aus. Die Pocket kam danach raus und hat ein besseres Bild als die 5D. Damit ist also immer noch alles machbar.

Sollten mal alle die jedes Jahr nach neuen Kameras schreien (einschließlich mir selber) mal drüber nachdenken. Weil seither hab ich nicht viele Filme gesehen die diese Qualität hinbekommen haben.
Wow!
損したくないあなたはここで買おう



roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

das sieht auch sehr cool aus:

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cantsin
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von cantsin »

So, für ein Tutorial-Video hatte ich zwar nicht genügend Zeit und Aktionsradius, aber eine Grippe hat mir in den letzten zwei Tagen immerhin die Ruhe gegeben, einen "Survival Guide" für Besitzer der alten Pocket 1080p zu schreiben:

http://data.pleintekst.nl//Blackmagic_P ... Guide.html

Auf Englisch, damit er mehr Leute erreicht (sorry).

Es geht um praktische Tipps & Tricks - wie umgeht man die Schwachpunkte der Kamera, welche Objektive und Mikrofone eignen sich, welche Dinge muss man bei Belichtung und Nachbearbeitung wissen, wie vermeidet man typische Fehler bei der Farbkorrektur.

****

Inhaltsverzeichnis:
  1. Intro
  2. Ingredients
  3. Caveats
    • HDMI port
    • Infrared pollution
    • Moiré
    • Mic & pre-amp
    • Storage media
    • Power
  4. Which format & color space?
  5. Which lenses?
    • Which system?
    • Which focal lengths?
    • Pragmatic scenarios
  6. Exposure
  7. Pulling focus
  8. Stabilizing the camera
  9. Which computer for editing?'
    • For ProRes + simple color corrections
    • For CinemaDNG RAW + Resolve
    • Hardcore (frame-by-frame structural filmmaking)
  10. Getting good color
    • Don't manually correct Log footage
    • Five proposals...
      • Method 1: LUTs
      • Method 2: Color Space Transform with Tone Mapping
      • Method 3: Color Chart
      • Method 4: RAW control sliders
      • Method 5: Hybrid
    • Note on Styling LUTs
  11. Rendering & archiving
    • Edited projects
    • Camera files



roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Vielen Dank!
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roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Ich habe herausgefunden, dass die Blackmagic Kameras FPGA verwenden (Spartan 6 FPGA). Die Kameras verfügen also nicht eine separate physische Hardware z.B. für ProRes oder RAW, sondern sogenannte FPGA "IP-Cores"! (Man kann sich das so vorstellen: verschiedene Schubladen mit verschiedene Dokumente/Informationen. Eine Schublade enthält ProRes andere RAW oder Sensor Informationen usw.)

Das sich da noch keine Community gefunden hat, die etwas ähnliches bauen wie Magic Lantern, das wundert mich. Ich vermute mal, Blackmagic hat die FPGA so verschlüsselt das man es nicht auslesen oder schreiben kann.

EDIT:

da habe ich was gefunden: http://www.bmcuser.com/showthread.php?1 ... Recruiting

Scheinbar sind die nicht weit gekommen. Schade! :)
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cantsin
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von cantsin »

roki100 hat geschrieben: Di 02 Okt, 2018 18:55 Das sich da noch keine Community gefunden hat, die etwas ähnliches bauen wie Magic Lantern, das wundert mich.
Bei MagicLantern (und seinem Parallel- bzw. Vorläuferprojekt CHDK, das Raw-Fotografie auf billigen Canon-Kompaktknipsen ermöglicht) geht es vor allem darum, ungenutzte Funktionen der Kameras freizuschalten, die der Hersteller z.T. bewusst aus Gründen der Produktdifferenzierung in der Firmware gesperrt hat, obwohl sie in der Hardware vorhanden sind.

Bei Blackmagic-Kameras fehlt der Leidensdruck. Beinahe alles, was MagicLantern ermöglicht, können BM-Kameras ab Werk, meistens besser und zuverlässiger (wie z.B.: CinemaDNG-Aufnahme ohne Zwischenformat und Umwandeln und ggfs. Weginterpolieren von Autofocus-Sensorpixeln, Focus Peaking- und Zebra-Overlays mit Hardwareunterstützung und daher ohne Flickern, Raw-Aufnahme ohne Scaling oder Sensorcrop).

Es gibt sicher ein paar Funktionen, die eine alternative Blackmagic-Firmware freischalten könnte wie z.B. die von Dir vermisste 1080i-Ausgabe auf HDMI. Die Frage ist nur, ob der Leidensdruck dafür so groß ist, dass sich dafür eine Hackercommunity formieren würde.

- Ein anderer Faktor ist natürlich auch, dass Canon-Kameras als massenverfügbare (und auf dem Gebrauchtmarkt sehr preiswert zu findende) Kameras einen viel größeren "Hack Value" haben. Dass man sich eine 100-Euro-EOS-M mit ML zu einer Super 8- oder (mit den neuesten experimentellen Versionen) Super 16-RAW-Kamera aufbohren kann, hat einfach einen größeren Hack-Reiz.



mash_gh4
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von mash_gh4 »

cantsin hat geschrieben: Di 02 Okt, 2018 19:38 Bei Blackmagic-Kameras fehlt der Leidensdruck. Beinahe alles, was MagicLantern ermöglicht, können BM-Kameras ab Werk, meistens besser und zuverlässiger (wie z.B.: CinemaDNG-Aufnahme ohne Zwischenformat und Umwandeln und ggfs. Weginterpolieren von Autofocus-Sensorpixeln, Focus Peaking- und Zebra-Overlays mit Hardwareunterstützung und daher ohne Flickern, Raw-Aufnahme ohne Scaling oder Sensorcrop).
das sehe ich ein bisserl anders. ich hab diese ganzen oberflächlichen kamera-hacks immer genau deshalb für relativ unspektakulär und nicht weiter ernstzunehmend erachtet (außer natürlich, dass ich es auch sehr geschätzt habe das idiotische 30min limit bei fotoknippsen zu umgehen), weil sie nicht wirklich tief genug gingen.

spannend werden die sachen erst dort, wo man nicht einfach nur irgendeinen oberfächlichen zierspoiler auf ein fertiges auto klebt, sondern kameras tatsächlich in ganz ähnlicher weise wie computerhardware von grund auf für bessere freie systeme nutzen kann. aber genau das ist leider im kameraumfeld, aber auch im hinblick auf die entwicklung wirklich brauchbarer freier videoverarbeitungssoftware, bisher nie gelungen.

den praktischen grund dafür sehe ich gar nicht so sehr in den techn. schwierigkeiten, die das verhindern würden -- es gibt ja schließlich jede menge an industrieanwendungen und akademischer projekte, die in dieser hinsicht, trotz relativ überschaubarem entwicklungsaufwand, wesentlich beeindruckere resultate zustande gebracht haben --, sondern vielmehr in der tatsache, dass dieser bereich eben wirklich nur ganz wenige entwicker ernsthaft interessiert.

blackmagic-hardware ist für diese geschichten wohl auch deshalb realtiv unbrauchbar, weil sie von anfang an immer ganz extrem einfach und herstellungskostensparend designed wird. FPGAs sind hier ohnedies bereits eher als ausnahme anzusehen, weil fertige industriekomponenten und ASICs meist billiger kommen. das engt in der regel die modifikationsmöglichkeiten sehr stark ein.

in dieser hinsicht halte ich z.b. die Z-Cam E2, die intern relativ kostspielige aber eben auch ausgesprochen leistungsfähige nvidia tegra hardware nutzen dürfte und unter linux läuft, für eine deutlich interessantere kamera. was man dort gerade am beispiel der anwendung von machine learning erweiterungen direkt auf der kamera demonstriert bekommt, zeigt ganz gut auf, was in dieser hinsicht heute auf derartiger hardware umsetzbar bzw. frei modifizierbar ist. leider bin ich allerdings auch in diesem fall nicht sonderlich optimistisch, was die öffnung dieser möglichkeiten für einen größeren entwicklerkreis angeht. völlig ausschließen würde ich es allerdings nicht. immerhin wird von diesem hersteller ständig angekündigt, dass entsprechende SDKs und der linux userlevel access zugänglich gemacht werden sollen. jedenfalls wäre es hardware, die ernsthaftere entwicklungsbeühungen weit eher rechtfertigen würde als die kurzlebigen BMD saisonangebote.



roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

cantsin hat geschrieben: Di 02 Okt, 2018 19:38 Bei Blackmagic-Kameras fehlt der Leidensdruck. Beinahe alles, was MagicLantern ermöglicht, können BM-Kameras ab Werk, meistens besser und zuverlässiger (wie z.B.: CinemaDNG-Aufnahme ohne Zwischenformat und Umwandeln und ggfs. Weginterpolieren von Autofocus-Sensorpixeln, Focus Peaking- und Zebra-Overlays mit Hardwareunterstützung und daher ohne Flickern, Raw-Aufnahme ohne Scaling oder Sensorcrop).
Ja das stimmt. Pixel Remapping wäre toll :) Das einzige was ich wirklich vermisse ist 60fps. Sowohl Spartan 6 als auch der CIS Sensor (CIS 1910F) hätte damit überhaupt keine Probleme. Das einzige Problem ist die Kühlung bzw. das würde mehr Power erfordern und somit wäre der CIS Sensor zu heiß. Ich habe das so auch von Blackmagic Support bestätigt bekommen. Der einzige Grund das für die Pocket keine 60fps zur Verfügung steht, ist die Hitze die dabei entstehen würde.

Ehrlich gesagt, ich glaube nicht dass irgendeine freie Community bessere Firmware für die Pocket liefern könnten.
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(Steve Jobs)



Frank Glencairn
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von Frank Glencairn »

roki100 hat geschrieben: Di 02 Okt, 2018 22:34

Ehrlich gesagt, ich glaube nicht dass irgendeine freie Community bessere Firmware für die Pocket liefern könnten.
Ja, als ob die Kameras, die man so kaufen kann einen ausbremsen würden.

Wie wärs damit, erst mal die bereits bestehenden Möglichkeiten der Mühle auszuschöpfen, anstatt danach zu schreien, daß einem irgendjemand ne "bessere" Firmware entwickelt?

Die meisten kommen an die Grenzen des eigenen Könnens, lange bevor die Grenzen der jeweiligen Kamera auch nur in Sicht kommen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 02 Okt, 2018 22:47 Wie wärs damit, erst mal die bereits bestehenden Möglichkeiten der Mühle auszuschöpfen, anstatt danach zu schreien, daß einem irgendjemand ne "bessere" Firmware entwickelt?
Niemand schreit. Ganz im Gegenteil, ich habe ja geschrieben, dass die Leute von Blackmagic das schon sehr gut machen. Ich finde es jedoch gut, wenn irgendwelche Codes freigegeben werden und so zu Open Source Projekte werden.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



mash_gh4
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von mash_gh4 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 02 Okt, 2018 22:47 Wie wärs damit, erst mal die bereits bestehenden Möglichkeiten der Mühle auszuschöpfen, anstatt danach zu schreien, daß einem irgendjemand ne "bessere" Firmware entwickelt?

Die meisten kommen an die Grenzen des eigenen Könnens, lange bevor die Grenzen der jeweiligen Kamera auch nur in Sicht kommen.
naja -- für die meisten ist das auf ihren computern mit dem bereits vorinstallierten betriebssystem ja auch nicht anders...
und warum sollten sie es auch anders sehen?

man verhungert ja auch nicht gleich, wenn man sich nur von junkfood und tiefkühlkost ernährt und nichts anderes als ikea möbel kennt.

ein wirkliches problem bilden all diese industriell geprägten vorgaben wirklich nur für jene, die noch immer an irgendwelchen antiquierten handwerskünsten hängen, und damit zu kämpfen haben, dass es einfach immer schwieriger wird, eine praktikable basis für eigenständige eingriffe jenseits des vorgegebenen gebrauchs/konsums zu finden.

das ist auch der hauptgrund, warum ich so konsequent den freien softwarelösungen und offenen systemen verbunden bin -- und das, obwohl ich noch immer hauptsächlich daran interessiert bin, mit dem zeug tatsächlich künstlerische projekte zu realisieren od. handwerklich zu unterstützen... aber eben fast immer in einer weise, wo man tatsächlich neues programmieren od. zumindest aus rohen versatzstücken zusammensetzten muss, weil es für wirkliche interessante und innovative ideen und experimente oft keine fertigen lösung gibt.

aber wie gesagt: das sind sicherer etwas ungewöhnliche ansprüche, die sich natürlich nicht mit den wünschen und anforderungen der breiten mehrheit und masse decken. es geht ja auch gar nicht darum, dass das alle so sehen müssen, sondern eher, dass auch diese nische ihren bescheidenen platz und freiraum genießen sollte. aber im umfeld des filmschaffens bzw. entsprechender soft- und hardware schaut es gegenwärtig diesbezüglich leider wirklich ein bisserl düster aus.

vielleicht ist es aber auch nur dieses unbehagen, das man verspürt, wenn irgendwelche wertvollen orientierungen und symbole ihre ursprüngliche bedeutung verlieren und plötzlich nur mehr in völlig entfremdeter weise als live-style-assecoir und als käuflicher modeschmuck in erscheinung treten. so ungefähr erlebe ich jedenfalls den hype rund um die versprochenen "freiheiten", die viele kollegen in BMD produkten zu entdecken glauben, während mir die tatsächlich damit verbundenen grenzen des gestaltenden eingriffs, der mangelnden techn. dokumentation und offener modifikationsmöglichkeiten hier fast noch restriktiver und letztlich einengender erscheinen als bei vielen anderen produkten.
Zuletzt geändert von mash_gh4 am Di 02 Okt, 2018 23:55, insgesamt 3-mal geändert.



Knoppers
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von Knoppers »

mash_gh4 hat geschrieben: Di 02 Okt, 2018 23:30
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 02 Okt, 2018 22:47 Wie wärs damit, erst mal die bereits bestehenden Möglichkeiten der Mühle auszuschöpfen, anstatt danach zu schreien, daß einem irgendjemand ne "bessere" Firmware entwickelt?

Die meisten kommen an die Grenzen des eigenen Könnens, lange bevor die Grenzen der jeweiligen Kamera auch nur in Sicht kommen.
naja -- für die meisten ist das auf ihren computern mit dem bereits vorinstallierten betriebssystem ja auch nicht anders...
und warum sollten sie es auch anders sehen?

man verhungert ja auch nicht gleich, wenn man sich nur von junkfood und tiefkühlkost ernährt und nichts anderes als ikea möbel kennt.

ein wirkliches problem bilden all diese industriell geprägten vorgaben wirklich nur für jene, die noch immer an irgendwelchen antiquierten handwerskünsten hängen, und damit zu kämpfen haben, dass es einfach immer schwieriger wird, eine praktikable basis für eigenständige eingriffe jenseits des vorgegebenen gebrauchs/konsums zu finden.

das ist auch der hauptgrund, warum ich so konsequent den freien softwarelösungen und offenen systemen verbunden bin -- und das, obwohl ich noch immer hauptsächlich daran interessiert bin, mit dem zeug tatsächlich künstlerische projekte zu realisieren od. handwerklich zu unterstützen... aber eben fast immer in einer weise, wo man tatsächlich neues programmieren od. zumindest aus rohen versatzstücken zusammensetzten muss, weil es für wirkliche interessante und innovative ideen und experimente oft keine fertigen lösung gibt.

aber wie gesagt: das sind sicherer eine etwas ungewöhnliche ansprüche, die sich natürlich nicht mit den wünschen und anforderungen der breiten mehrheit und masse decken. es geht ja auch gar nicht darum, dass das alle so sehen müssen, sondern wirklich nur darum, dass auch diese nische ihren bescheidenen platz und freiraum genießen sollte. aber im umfeld des filmschaffens bzw. entsprechnder soft- und hardware schaut es gegenwärtig diesbezüglich leider wirklich ein bisserl düster aus.

vielleicht ist es aber auch nur dieses unbehagen, dass man verspürt, wenn irgendwelche wertvollen orientierungen und symbole ihre ursprüngliche bedeutung verlieren und plötzlich nur mehr in völlig entfremdeter weise als live-style-assecoir und als käuflicher modeschmuck in erscheinung treten. so ungefähr erlebe ich jedenfalls den hype rund um die versprochenen "freiheiten", die viele kollegen in BMD produkten zu entdecken glauben, während mir die tatsächlich damit verbundenen grenzen des gestaltenden eingriffs, der mangelnden techn. dokumentation und offener modifikationsmöglichkeiten hier fast noch restriktiver und letztlich einengender erscheinen als bei vielen anderen produkten.
nunja, die kunden von denen du sprichst, warten dann ja vermutlich auch immer noch auf eine art motivautomatik mit hollywoodgarantie. gelingt das also mit vielen anderen produkten wirklich besser? und wenn ja, welche eröffnen denn dann die von dir gehuldigten "freiheiten"?



Frank Glencairn
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von Frank Glencairn »

Filmemachen hat sich seit 100 Jahren kaum verändert. Der größte Teil des Bildes entsteht vor der Kamera, die Kamera selbst spielt kaum ne Rolle, und ist nur ein winziges Puzzleteilchen.
Das wird sich auch durch die neue Pocket nicht ändern, sie ist nicht mehr als ein weiteres Puzzleteilchen im Werkzeugkasten.

Alle Versuche die Arbeit vor der Kamera zu überspringen, und das Rad des Storytelling durch Film, mit "neuen kreativen Techniken und Möglichkeiten" neu zu erfinden, und sich damit um diese Arbeit vor der Kamera zu drücken, sind grandios gescheitert. Egal ob ideologische Ansätze wie Dogma, Nouvelle Vague etc. oder technische wie hohe Frameraten, Stereoskopie, oder sonstwas.
Der durchschnittlich Blockbuster wird immer noch weitgehend so gedreht, wie in den 30er Jahren - aus gutem Grund: es funktioniert.

Wie ich oben schon geschrieben hab, niemand hier wird durch die Kamera, oder gar "unfreie" Junkfood-Firmware in seiner Kreativität, seinem Schaffen oder seinen Möglichkeiten ausgebremst. Niemand macht nen schlechteren Film, nur weil er nicht selbst in der Firmware rumfrickeln, oder sich eigene Debayering Algorithmen schreiben kann, (weil die Programmierer von einem der weltweit führenden raw Editoren, natürlich allesamt unfähige Idioten sind, und man das selbst als one-man-show viel besser kann, als ein hochbezahltes Team das seit Jahren nix anderes macht.)
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roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Du hast recht! Ja!

Trotzdem wäre es gut, wenn Blackmagic für das "entsorgte" (die alte Pocket) die Firmware als Open Source zur Verfügung stellt.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
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mash_gh4
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von mash_gh4 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 13:20 Filmemachen hat sich seit 100 Jahren kaum verändert. Der größte Teil des Bildes entsteht vor der Kamera, die Kamera selbst spielt kaum ne Rolle, und ist nur ein winziges Puzzleteilchen.
meiner ansicht nach entstehen die wirklich interessanten sachen weder vor od. in der kamera und auch nicht im postprcessing, sondern vor allem im kopf von künstlern, die sich reflexiv mit dem medium auseinandersetzen und versuchen, ihre einsichten, gedanken und träume auch praktisch im rahmen des gegebenen mediums umzusetzen.

dabei ist der verbesserung/nutzung entsprechender techn. möglichkeiten im laufe der filmgeschichte sicher nicht weniger bedeutung zugekommen als intelligenten formen des erzählens. im im einen fall war das in der praxis meist auch nur ein adaptieren von techn. lösungen, die man bereits aus anderen anwendungsfeldern her kannte, so wie ja auch auf der inhaltlich gestalterischen eben die querverbindungen zu anderen kunstformen und den sie begleitenden diskursen immer eine wesentlich rolle spielten.

heute, wo cameras und auch die rezeption von film bereits auf engste mit computertechnik verbunden sind -- ja gewissermaßen nur mehr einen spezialfall deren anwendung darstellen, gilt es natürlich auch dortigen stand der dinge in solche betrachtungen einzubeziehen.
Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 13:20 Der durchschnittlich Blockbuster wird immer noch weitgehend so gedreht, wie in den 30er Jahren - aus gutem Grund: es funktioniert.
ja -- das ist eine traurige tatsache, auf die man halt einfach nur mit einem achselzucken regieren kann bzw. halt einfach feststellen muss, dass dieses industrielle kino für die weiterentwicklung und den künstlerischen wert des mediums vermutlich wirklich kaum eine bedeutsamere rolle zukommen dürfte als dem geschäftstüchtigen eiffern der hochzeitfilmer und der sgn. "kreativen" in der werbemüllgestaltung.

ich bin den leuten ihren lohn nicht neidig, denn sie da ohne murren und aufbegehren mit ihrer arbeit an den fließbändern verdienen -- aber die dinge, die filgeschichte vorangebracht haben, sind zum großteil anderen bemühungen bzw. oft sogar einem ganz bewussten ankämpfen gegen derart unbefriedigende pragmatische tendenzen entsprungen.
Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 13:20 Wie ich oben schon geschrieben hab, niemand hier wird durch die Kamera, oder gar "unfreie" Junkfood-Firmware in seiner Kreativität, seinem Schaffen oder seinen Möglichkeiten ausgebremst. Niemand macht nen schlechteren Film, nur weil er nicht selbst in der Firmware rumfrickeln, oder sich eigene Debayering Algorithmen schreiben kann, (weil die Programmierer von einem der weltweit führenden raw Editoren, natürlich allesamt unfähige Idioten sind, und man das selbst als one-man-show viel besser kann, als ein hochbezahltes Team das seit Jahren nix anderes macht.)
hier geht's halt wieder um die frage: wie nimmt sich abgeschlossenheit derartiger tradierter entwicklungsmodelle im größeren umfeld der heutigen software- und computerentwicklung aus?

in der hinsicht haben mittlerweile auch die ganz großen ein umdenken hinter sich bzw. sich viel vorteilhaftes bei den freien und offenen lösungen abgeschaut und übernommen.

es ist völlig irreführend, die entsprechenden freiheiten sofort mit der hybris einzelner amateuerprogrammierer in verbindung zu bringen, die quasi mit links alles besser machen würden. das ist genauso idiotisch, wie ja auch der glaube an die alleinige macht und bedeutsakeit der "genialität" nicht unbedingt taugt, um reale künstlerisch-kreativen schaffensprozesse vernünftig zu beschreiben.

in wahrheit geht's bei der hier angesprochenen offenheit im umgang mit informationen und entwicklungsprozessen vielmehr darum, dass es einzelnen interessierten offen steht, winzige detailprobleme besser nachzuvollziehen, ggf. winzige mosaiksteinschen selbst zu verbessern bzw. beizutragen, oder oft einfach nur den blick der betreffenden hauptentwickler auf problematische punkte zu lenken bzw. gemeinsam nach lösungen zu suchen. das ganze funktioniert in der praxis wirklich nur deshalb so viel besser, weil hier in arbeitsteiliger weise ein weitaus größeres potential an tatsächlicher mitarbeit und überprüfung des codes in bewegung gesetzt wird als es sich auch deutlich größere firmen im rahmen ihrer bezahlten mitarbeiter und hauptamtlichen entwickler jemals leisten könnten.

dass BMD diese möglichkeit nichteinmal im ansatz nutzt, hat aber wohl hauptsächlich mit dieser ganz spezifischen firmenphilosophie zu tun, in der dem bluffen und überraschenden showeinlagen auf den großen messen und in der öffentlichkeitsarbeit ungewöhnlich größere bedeutung zukommt -- weit mehr jedenfalls, als der tatsächlichen technischen entwicklungsarbeit und dem streben nach damit verbundener perfektion und überlegenheit. so gesehen, wäre ein öffnen entsprechender zugänge und einblicke vermutlich wirklich mit einem einschneidenden wandel verbunden, weil sich dort zumindest im ersten schritt einmal eine ziemliche ernüchternde wahrheit herausstellen dürfte, die ein bisserl was mit der geschichte von des kaisers neuen kleidern, die man ja heute wohl auch unter dem treffenden prädikat "RAW" anpreisen würde, zu tun hat...



Frank Glencairn
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von Frank Glencairn »

mash_gh4 hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 16:04
meiner ansicht nach entstehen die wirklich interessanten sachen weder vor od. in der kamera und auch nicht im postprcessing, sondern vor allem im kopf von künstlern, die sich reflexiv mit dem medium auseinandersetzen und versuchen, ihre einsichten, gedanken und träume auch praktisch im rahmen des gegebenen mediums umzusetzen.
Filme machen ist kein Selbstzweck, wie Kunst zu machen, als Filmemacher hat man nur ein Ziel: die möglichst gute Unterhaltung des Publikums. Jeder Versuch der letzten 100 Jahre, Filme am Publikum vorbei zu machen, und dessen Wünsche zu ignorieren, weil man ja selbst viel besser weiß, was gut fürs Publikum ist, war ein Desaster mit leeren Kinosälen. Wer seine künstlerische Reflexe und Träume verwirklichen will, sollte vielleicht lieber einen Töpferkurs belegen, Selbsterfahrungstanz, oder enen Batik-Workshop machen, aber keine Filme, weil es beim Filmen nicht um den Filmemacher geht, sondern allein ums Publikum und dessen bestmögliche Unterhaltung - sprich Showbusiness.
mash_gh4 hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 16:04

ja -- das ist eine traurige tatsache, auf die man halt einfach nur mit einem achselzucken regieren kann bzw. halt einfach feststellen muss, dass dieses industrielle kino für die weiterentwicklung und den künstlerischen wert des mediums vermutlich wirklich kaum eine bedeutsamere rolle zukommen dürfte als dem geschäftstüchtigen eiffern der hochzeitfilmer und der sgn. "kreativen" in der werbemüllgestaltung.
Das ist genauso wenig "traurig" wie die Tatsache, daß das Rad seit seiner Erfindung vor über 6000 Jahren immer noch rund ist.
Es gibt Dinge, die sind perfekt, und jedes gewaltsame herumdoktoren an der Perfektion würde sie weniger perfekt machen - man kann deshalb perfekte Dinge einfach mal so lassen und fertig. Nicht alles muß sich ständig unbegrenzt weiterentwickeln, genau wie es kein ständiges unbegrenztes Wachstum gibt und geben kann.
mash_gh4 hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 16:04
dass BMD diese möglichkeit nichteinmal im ansatz nutzt, hat aber wohl hauptsächlich mit dieser ganz spezifischen firmenphilosophie zu tun, in der dem bluffen und überraschenden showeinlagen auf den großen messen und in der öffentlichkeitsarbeit ungewöhnlich größere bedeutung zukommt -- weit mehr jedenfalls, als der tatsächlichen technischen entwicklungsarbeit und dem streben nach damit verbundener perfektion und überlegenheit. so gesehen, wäre ein öffnen entsprechender zugänge und einblicke vermutlich wirklich mit einem einschneidenden wandel verbunden, weil sich dort zumindest im ersten schritt einmal eine ziemliche ernüchternde wahrheit herausstellen dürfte, die ein bisserl was mit der geschichte von des kaisers neuen kleidern, die man ja heute wohl auch unter dem treffenden prädikat "RAW" anpreisen würde, zu tun hat...
Selbst für einen radikalen open-source Extremisten wie dich scheint mir das ziemlich paranoid.

Die verschenken ehemals $60.000 Software, und haben mehr für die Demokratisierung von Hardware und Kameras getan als irgendein anderer Hersteller. Sämtliche Soft- und Firmware Updates - meistens mit beträchtlichem Funktionszuwachs - sind obendrein noch kostenlos. Aber nö - dahinter steckt nur die böse Firmenphilosophie, sie alle zu versklaven und mit einem "Ring" für immer an BM zu binden.

Warum sollte BM ein Interesse an sowas haben? Welchen Vorteil hätten die davon (außer einem noch größeren Kontingent an frittierter Hardware, weil irgendwelche Besserwisser meinen sie müssen an der Firmware rumpfuschen). Das ist doch nur asking for trouble - würd ich an BMs Stelle auch nicht machen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



roki100
Beiträge: 15002

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Ich denke, dass Du wenig von Open Source begriffen hast. Vergleich mal z.B Router-Systeme (OpenWRT & Co.) mit Closed Source (D-Link & Co.) Router-Systeme und mach dir dann mal Gedanken darüber, wie es mit den Kamera-Systeme ungefähr aussehen könnte.
Die verschenken ehemals $60.000 Software
Welche Software ist gemeint? Eyeon Fusion war ehrlich gesagt unbrauchbar/instabil von Version zu Version. Die hatten eigentlich keine andere Wahl als das Projekt aufzugeben/zu verkaufen. Blackmagic hat m.M. Codes voller Müll übernommen und diese verbessert und auch für andere Plattformen kompiliert. Schön! Es läuft aber immer noch nicht ganz Stabil, das ist kein Geheimnis. Es ist zu langsam (liegt wohl an Rendering System, was nicht erneuert wird. Fusion unterstützt z.B. keine Cuda). Dennoch, ich liebe Fusion: viewtopic.php?f=20&t=142767&p=962153#p962153
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



Frank Glencairn
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von Frank Glencairn »

roki100 hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 17:57 Ich denke, dass Du wenig von Open Source begriffen hast. Vergleich mal z.B Router-Systeme (OpenWRT & Co.) mit Closed Source (D-Link & Co.) Router-Systeme und mach dir dann mal Gedanken darüber, wie es mit den Kamera-Systeme ungefähr aussehen könnte.
Ich hab das schon begriffen, aber mein Punkt ist, daß ich mit selbst mit meiner uralt bone-stock Frizbox immer noch keine Einschränkungen beim Telefonieren oder Surfen hab. Klar könnte ich da jetzt allen möglichen Schnulli-Bulli an open source drauf kloppen, nur um noch mehr Funktionen zu haben, die ich nicht nutze - weder meine Telefonate werden dadurch tiefgründiger, noch die Webseiten bunter.
Leute, es liegt nicht an der Technik, die ist heute längst gut genug für alles. Gute Bilde kann man sich nicht mit ner open Firmware drauf spielen, man muss schon an sich selbst arbeiten, es gibt keinen anderen Weg.
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cantsin
Beiträge: 14103

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von cantsin »

Open Source-Firmware wird es von Blackmagic niemals geben, weil die Kameras voll sind mit patentierter Technologie. Als die ersten BM-Kameras auf den Markt kamen, sagte der Firmenchef in einem Interview ziemlich klar, dass das eigene IP- (Intellectual Property-) Portfolio zu den Gründen gehörte, eigene Kameras zu entwickeln. Hinzu kommt von Dritten lizenzierter Softwaretechnik (wie ProRes), die bei einem Open Source-Release der Firmware entfernt werden müsste.

Das ist in der Open Source-/Freien Software-Entwicklung übrigens ganz ähnlich. Die wenigen Projekte, in denen ehemals proprietäre Software quelloffen wurde (Netscape Browser, StarOffice), führten dazu, dass erst jahrelang der Quellcode von Code mit Drittrechten gesäubert und umgeschrieben werden musste. Bei Mozilla führte das sogar dazu, dass der alten Netscape-Code ganz weggeschmissen wurde und man mit Firefox einen neuen Browser schrieb. (Während LibreOffice/OpenOffice immer noch an dem Steinzeit-Softwarearchitektur des alten StarOffice krankt.)



sn0w
Beiträge: 4

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von sn0w »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 17:02
Filme machen ist kein Selbstzweck, wie Kunst zu machen, als Filmemacher hat man nur ein Ziel: die möglichst gute Unterhaltung des Publikums. Jeder Versuch der letzten 100 Jahre, Filme am Publikum vorbei zu machen, und dessen Wünsche zu ignorieren, weil man ja selbst viel besser weiß, was gut fürs Publikum ist, war ein Desaster mit leeren Kinosälen. Wer seine künstlerische Reflexe und Träume verwirklichen will, sollte vielleicht lieber einen Töpferkurs belegen, Selbsterfahrungstanz, oder enen Batik-Workshop machen, aber keine Filme, weil es beim Filmen nicht um den Filmemacher geht, sondern allein ums Publikum und dessen bestmögliche Unterhaltung - sprich Showbusiness.
Ich finde, dass Filme aus den verschiedensten Gründen entstehen können, wie jede andere Kunstform. Es gibt viele gute Filmemacher, die abseits vom Showbusiness zum "Selbstzweck" arbeiten und ihr Publikum finden. Interessanterweise werden auch diese Filmemacher (wie bspw. Wang Bing, Pedro Costa u.a.) von bekannten (Hollywood) Regisseuren für ihre Arbeit geschätzt und ihre Filme bei Festivals gezeigt.

"Almost everything bores me in contemporary films; there’s so much inflation and waste being sold as cinema and poetry, and some people are really incontinent or just dumb, filling their films with fireworks and music. Producers and arty sales agents recommend this formula if you want a slot in Cannes or in Toronto. Only a few resist. The film business milieu is rotten to the core, and you have to adapt your working methods in order to conserve the art." Pedro Costa

Ansonsten sehe ich es auch so, dass die Wahl der Kamera hauptsächlich produktionstechnisch Einfluss auf einen Film hat.



Frank Glencairn
Beiträge: 22539

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von Frank Glencairn »

cantsin hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 18:53 Open Source-Firmware wird es von Blackmagic niemals geben, weil die Kameras voll sind mit patentierter Technologie. Als die ersten BM-Kameras auf den Markt kamen, sagte der Firmenchef in einem Interview ziemlich klar, dass das eigene IP- (Intellectual Property-) Portfolio zu den Gründen gehörte, eigene Kameras zu entwickeln. Hinzu kommt von Dritten lizenzierter Softwaretechnik (wie ProRes), die bei einem Open Source-Release der Firmware entfernt werden müsste.
Scheint schwierig für die "aber BM muß doch nur..." Fraktion zu begreifen.

Zumal ein Blick auf die bestehenden open source Kamera Projekte zeigt, daß das alles offensichtlich doch nicht ganz so einfach ist.

Diverse, zunächst gehypte Projekte, dümplen dann 10 Jahre vor sich hin, bis sie endgültig in der völligen Bedeutungslosigkeit verschwinden. Es langt halt nicht, wenn ne handvoll Leute - egal wie engagiert und ambitioniert - an allen Ecken der Welt an einem gemeinsamen Projekt rumwurschteln. Bis die ersten halbwegs brauchbaren Ergebnisse da sind, ist die Technik dahinter schon wieder zweimal veraltet, und sie können von vorne anfangen.
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roki100
Beiträge: 15002

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 18:42 Ich hab das schon begriffen, aber mein Punkt ist, daß ich mit selbst mit meiner uralt bone-stock Frizbox immer noch keine Einschränkungen beim Telefonieren oder Surfen hab.
Was wäre die Welt wenn wir alle gleich wären... Und das ist das schöne daran. Wir sind verschieden samt unsere Wünsche....
Klar könnte ich da jetzt allen möglichen Schnulli-Bulli an open source drauf kloppen, nur um noch mehr Funktionen zu haben, die ich nicht nutze - weder meine Telefonate werden dadurch tiefgründiger, noch die Webseiten bunter.
Es geht ja nicht um buntere Webseiten und Telefonate in Dolby Surround. Wenn wir das schon vergleichen, dann bitte richtig. Es geht um Funktionen die bei andere Anbieter, sehr viel Kosten, wie z.B. VLAN, WebProxy, SMB usw. Diese bedienen sich wiederum auch nur mit "Open Source" Codes, bauen es in eigenem Produkt ein und verlangen extra Geld für diese Dienste. Andere sind etwas "freundlicher" und verkaufen nicht nur, sondern stellen die firmware (für verschiedene Router) frei zum Download zur Verfügung (DDWRT).

Die nicht ganz teueren kostenpflichtige Produkte, können z.B. WebProxy einschalten und ausschalten und zwar für den gesamten IP-Berreich, nicht aber NUR (!) für einen bestimmten IP-Berreich einschalten und für alle andere ausschalten. Du kannst das auch nicht ändern und obwohl das technisch möglich ist, haben die bewusst die Software für das Modell A so entworfen. Wenn Du also die Funktion doch möchtest, dann kauft dir Modell B (hunderte von euros teuerer), mit gleiche Hardware, nur eben mit freigeschaltete Funktion. Es wird gekauft und verkauft... es kommt einem vor, dass der Mensch auch nur wie ein Produkt missbraucht wird, seine Dummheit wird verkauft&gekauft und durch die Medien auch noch direkt dahin gelenkt...

Wie bereits erwähnt, Blackmagic ist da schon was anderes, die sind tatsächlich gut darin was die so machen. Es gibt auch m.M. kein wirklichen Grund, die alte Firmware nicht als Open source freizugeben. Blackmagic hätte dadurch - höchstens - mehr Liebhaber/Unterstützer erreicht. Wir leben in einer Zeit, wo wir nicht nur Meinungen, Wissen & Co. durchs Netz Weltweit teilen....wir könnten auch an Projekte gemeinsam arbeiten. Warum denn nicht? So entstand nicht nur OpenWRT, sondern Linux&Co / Kommunikationsmöglichkeiten wie die WebDienste auf diesem Server, die es dir und mir ermöglicht, Wissen, Meinungen...zu teilen, so von einander zu lernen und (hoffentlich) für eine bessere, friedlichere...und freie Welt zu werben.
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roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 20:11 Zumal ein Blick auf die bestehenden open source Kamera Projekte zeigt, daß das alles offensichtlich doch nicht ganz so einfach ist.
Du hast die freie Wahl daran teilzunehmen, um es besser/einfacher zu machen.
Es langt halt nicht, wenn ne handvoll Leute - egal wie engagiert und ambitioniert - an allen Ecken der Welt an einem gemeinsamen Projekt rumwurschteln. Bis die ersten halbwegs brauchbaren Ergebnisse da sind, ist die Technik dahinter schon wieder zweimal veraltet, und sie können von vorne anfangen.
Nicht wirklich, die fangen nicht von vorne an, sondern gehen mit den andere auch nur weiter....Kritisch wäre es, wenn die stehen bleiben würden.
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roki100
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Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

cantsin hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 18:53 Hinzu kommt von Dritten lizenzierter Softwaretechnik (wie ProRes), die bei einem Open Source-Release der Firmware entfernt werden müsste.
Gut, das ist ein Argument. Es sind also Bausteine/Codes (IP-Cores) dabei, die die Freigabe verhindern. Vielleicht ist das auch der tatsächliche Grund.
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Frank Glencairn
Beiträge: 22539

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von Frank Glencairn »

roki100 hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 20:46
Du hast die freie Wahl daran teilzunehmen, um es besser/einfacher zu machen.
Warum sollte ich? Meine Kameras können alles was ich brauche, und mehr. In der Zeit wo andere rumbasteln, kann ich tatsächlich was sinnvolles drehen.
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roki100
Beiträge: 15002

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 21:28 Warum sollte ich?
Weil Du es einfacher haben möchtest.
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(Steve Jobs)



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von mash_gh4 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 20:11 Zumal ein Blick auf die bestehenden open source Kamera Projekte zeigt, daß das alles offensichtlich doch nicht ganz so einfach ist.
bei den gehypten ist das oft in der tat nicht viel besser als beim jubel über irgendwelche kommerziellen neuerscheinung, aber es gibt durchaus ein paar projekte, die in dieser hinisicht eine ganze menge vorarbeit geleistet und erfolgreiche produkte realisiert haben (und leider auch wirklich beeindruckende kommerzielle vorreiter, die gescheitert sind: ikonoskope a-cam, aaton penelope).

am wichtigsten ist in diesem zusammenhang ist sicher das elphel projekt.

dabei handelt es sich zwar um kameras, die sich auf grund des kleinen sensors nicht wirklich gut für kino-produktionen eignen -- obwohl auch das bereits damit gemacht wurde! --, aber ansonsten bereits in mehreren generationen durchgängig dokumentierten und ausschließlich auf freien lösungen basierend realisiert wurden. und das zeug funktioniert wirklich gut -- nicht nur in exotischen wissenschaftlichen und industrieanwendungen, sondern bspw. auch als grundlage jener kameras die für google streetview entwickelt wurden.
cantsin hat geschrieben:Open Source-Firmware wird es von Blackmagic niemals geben, weil die Kameras voll sind mit patentierter Technologie. Als die ersten BM-Kameras auf den Markt kamen, sagte der Firmenchef in einem Interview ziemlich klar, dass das eigene IP- (Intellectual Property-) Portfolio zu den Gründen gehörte, eigene Kameras zu entwickeln. Hinzu kommt von Dritten lizenzierter Softwaretechnik (wie ProRes), die bei einem Open Source-Release der Firmware entfernt werden müsste.
ja -- speziell letzterer punkt dürfte bei den BMD produkten tatsächlich eine wichtige rolle spielen, da diese firma ja quasi weltmeister im zusammenkaufen von billiger softwarelösungen und entsprechedem notdürftigen zusammenflicken sein dürfte. ich vermute, dass das auch bei ihren hardwareprodukten nicht viel anders sein dürfte. das ist zwar duchaus verständlich, und für eine winzige firma, die selbst nicht über das nötige knowhow verfügt, vermutlich sogar ein recht vernünftiger weg, um produkte rasch auf den markt zu bringen, aber natürlich bringt es auch ausgesprochen problematische begleiterscheinungen mit sich. probleme, die ganz bestimmt nicht nur diesen wunsch nach besserer dokumentation und freien eingriffsmöglichkeiten aus der freien szene berühren, sondern durchaus auch fragen des längerfristigen supports bzw. einer tatsächlich aufeinander aufbauend kontinuierlichen weiterentwicklung berühren.

man braucht sich hier beim spekulieren aber gar nicht so weit aus dem fenster zu lehnen, sondern sich einfach nur anzuschauen, wie es um die freie zugänglichkeit zu vernünftigen entwicklungsunterlagen für die verwendeten sensoren der aktuellen modelle steht...

allerdings ist damit noch lange nicht gesagt, dass sich hersteller nicht ganz bewusst darum bemühen können, wenigstens wichtige teile ihrer steuerungssoftware trotzdem offen zu legen bzw. dem experimentellen spiel und einer offenen weiterentwicklung zu überantworten. wie das ausgeht -- ob es angenommen wird und tatsächlich früchte trägt -- ist bei solchen sachen ohnehin immer offen, es kann aber letztlich durchaus beiden seiten zum vorteil gereichen. man darf diese dinge einfach nicht zu dogmatisch sehen, sondern sollte einfach versuchen, wenigstens das umzusetzen, was beiden seiten möglich ist.

dazu übrigens noch eine kleiner off-topic ergänzung, die allerdings durchaus mit jenem bsp. zu tun hat, das frank weiter oben eingeworfen hat, aber darüber hinsaus sogar das kommerzielle poduzieren von filmischem produkten bzw. dienstleistungen berührt:

während ich diese mail hier schreibe, nutze ich eine internetanbindung, die mit einer unmodifizierten fritzbox tatsächlich nicht so einfach zu realisieren wäre, weil ich dazu geminsam mit duzenden anderen ein gemeinsames OLSR-basierendes WLAN-mesh-netzwerk nutze, dass sich über die ganze stadt erstreckt. unser diesbezügliches netz ist zwar viel kleiner als z.b. jenes in athen, aber trotzdem eine ganz spannende geschichte -- auch wenn ich es hier nur nur nutze, um über ein paar hausecken bzw. dazwischenliegende winzige linux router die antennen auf der TU zu erreichen, von wo es dann ohnehin über jene glasfaseranbindungen, mit denen wir das projekt mitunterstützen, direkt in jenen serverraum führt, wo jene wtwas leitungsfähigeren recher stehen, auf denen ich hauptsächlich unwesen treibe. und obwohl dieses netz natürlich in erster line dem praktisch-experimentellem erproben von alternativen zugängen der techniknutzung dient, gibt's im speziellen fall hier in der stadt durchaus auch einen unternehmer, der sich recht intensiv am ausbau und der erhaltung der entsprechenden infrastruktur beteiligt. er er nutz das netz nämlich dazu, darüber die daten unzähliger kameras, die er im rahmen kommerzieller langzeitdokumentationen bzw. zeitrafferaufnahmen an verschiedenen standorten betreibt, tlw. viel vernünftiger anzubinden als das mit anderen techniken möglich wäre. genau solche geschichten, wo die interessen von kühl rechnenden wirtschaftstreibenden und engagiertem technikaktivismus sich wunderbar ergänzen und einigermaßen fair und zu beiderseitigem vorteil nebeneinder platz finden, finde ich immer ganz besonders erfreulich.



Frank Glencairn
Beiträge: 22539

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von Frank Glencairn »

mash_gh4 hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 23:03
bei den gehypten ist das oft in der tat nicht viel besser als beim jubel über irgendwelche kommerziellen neuerscheinung, aber es gibt durchaus ein paar projekte, die in dieser hinisicht eine ganze menge vorarbeit geleistet und erfolgreiche produkte realisiert haben (und leider auch wirklich beeindruckende kommerzielle vorreiter, die gescheitert sind: ikonoskope a-cam, aaton penelope).
Ja und da gabs noch ne ganze Menge mehr freie Versuche über die Jahre, und manche habe sogar erstaunlich gut funktioniert, aber was sie gemeinsam haben ist: sie sind alle tot.

Warum?

Wie ich oben schon sagte - veraltete Technik, hoher Preis, technische Probleme, zuwenig Kapital, Manpower, Skalierungseffekte etc.

Ist das selbe wie bei der Axiom, die seit 2012 vor sich hindümpelt, als neueste Errungenschaft feiert, daß sie sich nach 7 Jahren jetzt endlich mal für ein Fileformat entschieden haben (MagicLantern), und nur noch am Leben ist weil sie an öffentlichen Fördertöpfen hängt.
mash_gh4 hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 23:03
am wichtigsten ist in diesem zusammenhang ist sicher das elphel projekt.
Das Projekt hab ich einige Jahre mit Interesse beobachtet, leider ist alles was dabei raus gekommen ist ne völlig überteuerte Bastelbude von Kamera, genau so chaotisch wie die Webseite.

Für die hälfte bekomm ich ne drehfertige Pocket, die mehr kann - wo genau war jetzt nochmal der Vorteil von "open hard/software"?
mash_gh4 hat geschrieben: Mi 03 Okt, 2018 23:03

dabei handelt es sich zwar um kameras, die sich auf grund des kleinen sensors nicht wirklich gut für kino-produktionen eignen -- obwohl auch das bereits damit gemacht wurde! --, aber ansonsten bereits in mehreren generationen durchgängig dokumentierten und ausschließlich auf freien lösungen basierend realisiert wurden. und das zeug funktioniert wirklich gut -- nicht nur in exotischen wissenschaftlichen und industrieanwendungen, sondern bspw. auch als grundlage jener kameras die für google streetview entwickelt wurden.
Und wo genau hilft mir gut dokumentiert, freie Lösungen basierend jetzt beim drehen? Macht die ein besseres Bild als undokumentiert und unfrei? Natürlich nicht, weil ich das Bild mache, und nicht die Kamera.

Dokumentation und freie Lösung interessieren mich (und die meisten anderen) ehrlich gesagt null - das sind hauptsächlich Ideologische Parameter. Mich interessiert was hinten raus kommt, und das ist bei den BM,Red und Arri, mit denen ich hauptsächlich drehe, mehr als genug für alles.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



roki100
Beiträge: 15002

Re: BMPCC immer noch unschlagbar?

Beitrag von roki100 »

Ich habe etwas geforscht und folgendes herausgefunden:

Kühlt man die Kamera, verschwinden die FPNs bzw. die HotPixel. Blackmagic hat quasi Mercedes Motor (Sensor) in einem Trabi (Gehäuse) mit orig. Trabi Kühlung eingebaut . Obwohl es bekannt ist, dass der Sensor ordentlich gekühlt werden muss. Wenn man die Kamera kühlt, hat man auf jeden Fall ein sauberes Bild bei ISO 1600 und höherem "Exposure" (z.B. +2).

Stört mich ehrlich gesagt nicht, da ich im dunklem kaum filme und wenn dann schalte ich die LED lichter ein... Dennoch finde ich blöd von BM.

Bild 1 Kamera mit nem Lüfter Richtung Objektiv ca. 5 min gekühlt.
Bild 2 ohne Lüfter nach ca. 5 Minuten.

Bild 1
Bild

Bild2
Bild
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