Zum einen stehe ich nun vor der Herausforderung, die unterschiedlich klingenden Tonaufnahmen einander anzugleichen. Zum anderen dünkt mich der Ton insbesondere des ersten Aufnahmetages dumpf (zu viel Bass?). Ich bin in Sachen Tonbearbeitung unerfahren. Zur Verfügung stehen mir in der Schnittsoftware im Wesentlichen ein 10-Band-Equalizier und ein Kompressor:
Equalizer.JPG
Im Kompressor kann ich unter anderem das Preset "Sprache stark" wählen, was ich wohl tun werde, um die Dynamik anzugleichen. Wäre jemand so nett und würde mir eine Einstellungsempfehlung für die beiden Tonschnipsel abgeben?
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Der Untrschied ist nicht so drastisch. Ich denke beim ersten war er näher am Mikrofon daher mehr Bass (Nahbesprechungseffekt). Ich würde höchstens einen EQ anwenden und zwar einen Hochpass Filter der ab 160-180 Hz absenkt. Probier das mal. Kompressor hilft da wenig.
Denke auch, mit ein bißchen Raumakustik bei der Wiedergabe dabei ist der Unterschied nicht so drastisch. An meinem Notebook habe ich auch unmittelbar nur einen kleinen Unterschied in der Höhenwiedergabe festgestellt. Mehr als bißchen EQ und ein bißchen Lautstärkeanpassung würde ich da nicht verwenden, jedenfalls nicht zur Egalisierung des Unterschieds. Mehr macht's meistens schlechter.
Hab mal grade in Audacity ein bißchen rumgespielt - ich würde, wenn die Aufnahmesituation an den beiden Tagen für sich jeweils konstant war, grundsätzlich alle Aufnahmen des 'schwächeren' Tages um 3dB verstärken. Man sieht schon an der Timeline-Wellenformdarstellung, das das viel angleicht. Ich habe dann mal einen Rumpelfilter unter 100Hz, und eine leichte Anhebung ab 3-4kHz probiert. Das ist für sich unkritisch an Verarbeitung, damit macht man nicht viel falsch. Da ist ein bißchen viel hörbares Rauschen drunter, das von einer weiteren Höhenanhebung 'profitieren' würde, daher würde ich das nicht übertreiben. In einer räumlichen Abhörsituation geht das aber unter.
Letztendlich ist für die Wiedergabe im Raum ein bißchen Kompressor immer hilfreich für die Sprachverständlichkeit und Intensität. Das würde ich aber erst mal ausprobieren. Als Unerfahrener ist ein Kompressor schwer zu parametrisieren.
Danke euch beiden! Das würde dann in meinem oben gezeigten Equalizer bedeuten, dass ich die Regler bei 60 Hz und evtl. 170 Hz um je etwa 3 dB absenke und die Regler bei 3 kHz und 6 kHz um je etwa 3 dB anhebe. Habe ich das so richtig verstanden?
Ja, damit würde ichs mal probieren. Die 170Hz kam nicht von mir, aber ich sehe da im Spektrum so eine durchaus signifikante Resonanz zwischen 100 und 200Hz, die etwas knorrig tönt. Die kriegst Du bei 170Hz ein klein bißchen reduziert. Die Anhebung der leiseren Aufnahmen ist aber ebenso wichtig. Oft tönt etwas nur darum anders, weil es lauter oder eben leiser ist.
Wenn Du den Aufwand treiben willst, geh mal mit ein paar Aufnahmen und, soweit verfügbar, der endgültigen Tonanlage in den Raum, in dem das laufen soll, und spiel das mal ab, am besten im Dunkeln. Und dann überleg mal. In der Realität hast Du dann später ein paar Störgeräusche - Beamerlüfter, Menschen, flüstern, Verkehr von draußen - dafür ein bißchen Kompressor, der die Stimme intensiviert und die fragilen leisen Anteile etwas weiter hoch holt, damit sie nicht untergehen.
handiro hat geschrieben: ↑Mi 13 Mai, 2020 21:30
Ich denke beim ersten war er näher am Mikrofon daher mehr Bass (Nahbesprechungseffekt).
Es war eher so, dass das Lavaliermikro bei der ersten Aufnahme von der Senkrechten in die Horizontale kippte und so nicht mehr direkt besprochen wurde.
Danke jedenfalls euch beiden nochmals für die Zeit, die ihr für mich und mein Problem genommen habt. Ich meine, so bekomme ich eine Verbesserung hin.
Ich habe nichts gesagt von FCPX. Ich habe Logic gesagt. Dort gehört der Match EQ zu den Bordmitteln und ist auch das Tool der Wahl für eine Angleichung von verschieden klingenden Audioaufnohmen wie in deinem Fall. Von Izotope gibt es auch einen, der ist aber nicht gratis wie der Match EQ, voraussgesetzt man hat Logic. Logic kannst du 3 Monate gratis testen ohne Einschränkungen, einen Mac vorrausgesetzt
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