Noch eine Ergänzung für die Spinnenfreunde:
Gestern Abend war es wieder so weit: In einer Ecke der Badezimmer-Decke erblickte ich Vampirisches - diesmal in männlicher Gestalt mit Boxhandschuhen.
Das Nosferatu-Männchen ist mit ca. 1 cm Köperlange kleiner als das Weibchen und ist zudem erkennbar an den Verdickungen der Taster ('Fühler' werden eher den Insekten zugeschrieben - die Spinnentaster heissen offziell
Pedipalpen. Die im ersten Beitrag von mir eher unglücklich als "Scheren" bezeichneten
Chelizeren werden üblicherwiese eher 'Klauen' oder 'Zangen' genannt), die am Kopfende noch vor dem ersten Beinpaar liegen (quasi als 0. bzw. 5. Beinpaar). Sie enthalten die Spermien von der Unterseite des Hinterleibs. Wie die von
da nach
dort kommen (Stichwort 'Spermien-Netz'), ist im verlinkten Artikel verständlich beschrieben, der sich allgemein mit dem Thema Spinnenfortpflanzung befasst
(ab 18 Jahren!).
Wer noch tiefer ins Thema
Nosferatu-Spinne eintauchen möchte (u. a. mit tollen REM-Aufnahmen), kann auch einen Blick in das verlinke PDF "Morphologische Besonderheiten der Kräuseljagdspinne Zoropsis spinimana"
(das ist die 'Nosferatu'-Spinne) werfen, an dem auch der renommierte Spinnenforscher Rainer Foelix mitgewirkt hat.
Noch ein Hinweis, weil der Name 'Nosferatu-Spinne' doch einigermassen bedrohlich klingt und weil in vielen Artikeln von der potenziellen Giftigkeit und Bissigkeit der Spinne die Rede ist (weil sie offenbar durch dünne Hautstellen hindurchzwicken kann - wie übrigens die häufige Kreuzspinne auch).
Die 4 Exemplare, mit denen ich es bisher zu tun hatte, waren allesamt eher träge und wirkten gar nicht aggressiv (eher "tu mir nichts, dann tue ich dir auch nichts").
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Als Beilage 3 JPEGs von meiner 'Hausspinne' (die allerdings wiederum im Freien landete - ich möchte ungern als Ergebnis einer Paarung im Frühling 20 Jungspinnen in meinem Heim begrüssen, die bei Dunkelheit dann auf die Jagd gehen und mich dabei vielleicht kräusel-einspinnen ;-)).
Die Fotos sind wiederum mit meiner Fuji F31 gemacht, allerdings war der verwendete Plastik Deckel des Spinnengefässes diesmal nicht wirklich klar (ich muss einen fototauglichen Glasdeckel finden) und entsprechend sind es die Aufnahmen auch nicht im erhofften Mass.
Das runde Plastikgefäss hat glatte, steile Wände, die kaum von einem Krabbeltier bewältigt werden können, aber diese Spinne macht da eine Ausnahme. Warum, wird im Foelix-PDF erklärt (Stichtwort: behaarte Füsse).
3 Links:
Balz und Paarung der Spinnen
Letzte Aktualisierung: 15.02.2013
https://welt-im-verborgenen.de/Spinnen/ ... nzung.html
oder hier in Kurzform:
Fortpflanzung der Spinnen
https://www.digitalefolien.de/biologie/ ... rtpfl.html
Aber stimmt der letzte Satz?
(Zitat) Beim Wachsen häuten sich Spinnen wie die Insekten. Dieser Vorgang findet bis zu zehnmal statt, die Spinne wird dabei jedesmal größer.
-> Ja er stimmt, aber bei den Insekten ist die Häutung mit einem Wandel der Gestalt kombiniert (Metamorphose), bei den Spinnen nicht.
Wissenschaftlicher Link:
Morphologische Besonderheiten der Kräuseljagdspinne Zoropsis spinimana (2015)
https://www.researchgate.net/publicatio ... _spinimana
Download des PDFs:
https://www.researchgate.net/profile/Ra ... nimana.pdf
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