Was ist Cinfinity? Ein Kinoabo für 12,50 € im Monat mit dem du unbegrenzt in alle teilnehmenden Kinos gehen kannst. Sprich: So oft du willst und wann du willst.
Klingt gut. Es ist die Rede von Programm- und Arthouse-Kinos. Kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass etwa der Cinedom in Köln da mitzieht. Wer 2000 Plätze pro Tag (ob gebucht oder - zunehmend - nicht) zu vergeben hat für mehr als die hier genannten zehn Euro, der kann das nicht einfach in einen Topf schmeißen. Zumal die Multiplexe ihre eigenen, teureren Flatrates haben. Flatrates als Geschäftsmodell sind mMn nach ein Anzeichen des Niedergangs dieser Branche. Man sollte exklusiv für einen Film zahlen. Ich selbst würde ein Programmkino-Abo zu diesem Preis aber sofort abschließen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Ich wollte gerade schreiben, dass das Konzept offensichtlich dem niederländischen "Cineville"-Pass entspricht, und in der Tat: "Ausgearbeitet haben das Konzept zwei Kinobetreiber aus Schleswig-Holstein, die es sich von den Niederländern abgeschaut haben".
Cineville funktioniert hier in den Niederlanden sehr gut und hat sich über viele Jahre hinweg bewährt, erstreckt sich aber in der Tat nur auf Programm- bzw. Arthousekinos.
Ganz neu ist die Sache aber nicht, oder?
Bei uns in der Stadt bietet UCI auch eine Flatrate für etwas über 20€ meine ich - wenn auch gebunden an ein Kino.
Da ich aber selten ins Mainstream UCI gehe - war das für mich nie eine Option.
Das fußläufig erreichbare Programm/Arzthouse Kino hatte sowas bisher nicht - mal sehen ob die dabei sind.
Welche Kinos tatsächlich teilnehmen werden kann man ja noch immer nicht sehen, oder?
Bei uns wären es dann maximal 2 Kinos - da eines aber wie erwähnt schon die eigene UCI Flat nutzt werden die vermutlich nicht auf solch einen Deal eingehen - bliebe also das Programmkino. Könnte man dann mal drüber nachdenken - zumindest in der kühleren Jahreszeit wäre das i.d.T. eine Überlegung Wert.
Das ist ja eigentlich nur für die Hardcore-Kinogänger interessant. Mit einem Abo müsste man mindestens 10 Mal pro Jahr gehen und dann hätte man noch nicht viel gespart. Kann mir kaum vorstellen, daß man so viel mehr Leute in die Programmkinos zieht. Und gerade für das jüngere Publikum, daß vielleicht öfter geht, sind 150,-€ für ein Abo schon nicht wenig. Und wenn man selber so ein Abo hat, dann haben es ja nicht automatisch alle Feunde. Die gehen dann ja trotzdem nicht öfter. Sitzt man dann den ganzen Tag alleine im Kino? :)
VG
Dynamik ist nur was für Luschen die ihr Licht am Set nicht im Griff haben.
pillepalle hat geschrieben: ↑Fr 16 Aug, 2024 22:17
Das ist ja eigentlich nur für die Hardcore-Kinogänger interessant. Mit einem Abo müsste man mindestens 10 Mal pro Jahr gehen und dann hätte man noch nicht viel gespart.
Das sind halt die gleichen wirtschaftlichen Kalkulationen wie z.B. bei Fitness-Studio-Abos. Die funktionieren nur, weil sie an ein gutes Vorhaben gebunden sind ("ich trainiere einmal pro Woche", "ich gehe 2-4mal pro Monat ins Programmkino, un einen guten Film zu sehen"), aber nur die wenigsten Leute das dauerhaft durchziehen, auch wenn sie weiterhin fürs Abo bezahlen.
Ich bin natürlich nicht der Maßstab, aber ich gehe ungefähr 2 Mal pro Jahr ins Kino. Aber nicht weil ich nicht öfter gehen könnte, sondern weil mich selten etwas so sehr interessiert, daß ich es im Kino sehen muss. Das liegt bei mir also weniger am Eintrittspreis, sondern eher am Angebot. Und das wird durch einen Rabatt ja nicht besser.
Nächste Woche gehe ich z.B. mit meiner Schwester ins Open-Air-Kino. Da gehen wir nicht hin, weil wir unbedingt einen bestimmten Film sehen wollten, sondern weil wir einen netten Abend miteinander verbringen möchten. Der Film den wir schauen werden (Bob Marley: One Love) war praktisch der kleinste gemeinsame Nenner von den angebotenen. Sie hatte mal eine Biographie über ihn gelesen und fand sie interessant und ich weil ich als Teenager mal seine Musik gehört hatte und mich über die clippenden Highlights der Alexa 35 aufregen möchte 😂
VG
Dynamik ist nur was für Luschen die ihr Licht am Set nicht im Griff haben.
In einem Flächenland wie Deutschland dürfte so eine Programmkino-Flatrate schwieriger funktionieren als in einem hochverdichteten Land wie den Niederlanden (in denen es relativ einfach ist, z.B./ggfs. zum Kinobesuch nach Den Haag zu fahren, wenn man in Rotterdam wohnt).
Ich sehe die folgenden Probleme:
- Ländliche und kleinstädtische Gebiete, in denen es keine oder nur ein örtliches Programmkino gibt. Da dürfte das Angebot nicht reichen, um die Flatrate attraktiv zu machen.
- Berlin als krasses Gegenbeispiel, mit 121 Programmkinos und auch genug Film-/Kinofreaks bzw. Leuten, die mit grösster Freude ihr Leben lang jeden Tag ins Kino gehen würden, so dass sich so eine Flatrate wirtschaftlich ruinös auswirken könnte. Siehe auch diesen Dokumentarfilm über solche Kinofreaks in New York:
Was die Macher dieses Tickets auch nicht auf dem Schirm zu haben scheinen, ist, dass es in Deutschland grössere soziale Probleme gibt als in den Niederlanden und, sobald es sich herumspricht, dieses Ticket von Obdachlosen als 41 Cent/Tag-Hotelbuchung verwendet werden wird. (Ich erinnere mich gut noch an die "langen Nächte" im Berliner Marmorhaus in den 80er/90er Jahren, wo man sich ebenfalls die Kinositze mit Obdachlosen teilte, einschliesslich kotzebeschmierter Treppengeländer etc.etc. Und damals lief das noch unter dem Motto "12 Filme für 12 Mark". Während 12,50 EUR für einen ganzen Monat statt nur einer Nacht das noch dramatisch unterbieten.)
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