Axel hat geschrieben: ↑So 03 Jul, 2022 13:11
iasi hat geschrieben: ↑So 03 Jul, 2022 10:55Ich bringe hier Beispiele aus der Produktionspraxis von Leuten wie Hitchcock und Soderberg - und du denkst an Run&Gun-Weddingshooter. :)
Zumindest Hitchcock völlig aus dem Zusammenhang gerissen und inhaltlich diametral dem Charakter seines M.O. entgegengesetzt. Wie gesagt, niemals hätte er Kadrage der Nachbarbeitung hinterlassen.
Hitchcock hatte das genutzt, das er zur Verfügung hatte.
Wenn du mal auch nicht nur so viel schreiben, sondern auch das, was andere geschrienem haben, lesen würdest, dann hättest du mitbekommen, dass Hitchcock den großen Aufwand durchaus beklagt hat, der notwendig war, um eine unterschwellige Bildverdichtung auf einen Darsteller durch eine sehr langsame Ranfahrt realisieren zu können.
Hitchcock hätte sicherlich die digitalen Post-Möglichkeiten genutzt, hätten sie ihm zur Verfügung gestanden.
Axel hat geschrieben: ↑So 03 Jul, 2022 13:11
iasi hat geschrieben: ↑So 03 Jul, 2022 12:48Über die Qualität des Filmes sagt das zwar noch nichts aus, aber denk einfach mal an die Filme, die eine digitale Post nutzen konnten und die dir gefallen.
Und frag dich mal, ob diese Filme in der Vor-Digi-Cine-Zeit auch so möglich gewesen wären.
"Digitale Post" ist zu schwammig. Es ging konkret ums Color Grading (Threadtitel). Und das sehe ich differenzierter und daher realistischer als du. Der Aspekt der Vereinfachung trifft natürlich zu. Aber Filmemacher haben vor o Brother Where Art Thou? ...
imdb hat geschrieben:The whole film was graded digitally on computer. The negative was scanned in with a Spirit Datacine at 2K resolution and then colors were digitally fine-tuned. The process took several weeks. The resulting digital master was output on film again with a Kodak laser recorder to create a print master. It was the first time this had been done for a whole film in Hollywood (but not in other countries).
... die Farben benutzt, die der Film brauchte, aufwändiger zwar, aber so konsequent, dass es nicht vorstellbar ist, dass sie mit digitaler Unterstützung besser gewirkt hätten. Man setzt ein, was man hat. Der analoge Blade Runner setzt konsequent auf hohen Farbkontrast durch Porange/Blau (durch Farbtemperaturstiche) und ist in der ästhetischen Wirkung dem digitalen Matrix nicht unterlegen. Fällt mir ein Film der letzten 20 Jahre ein, der analog (bezogen, wie gesagt, auf CC) nicht möglich gewesen wäre? Nein, aber vielleicht stehe ich nur auf dem Schlauch.
Es wurden hier im Forum schon so viele Videos verflinkt, in denen sehr deutlich gezeigt wird, wie sehr gutes Color Grading ein Bild verändert.
Und wie gut es funktioniert, zeigt sich daran, dass es dir gar nicht bewußt wird.
Die ganzen Digital Remastered deuten dir auch recht gut an, was möglich ist.
Schau dir auch nur mal die Augen hier an:
Ohne Grading erhälst du nur ein dominierendes Kinn: