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XAVC-I vs ProResHQ



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klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Für Shogun Besitzer wohl "Die Frage" schlecht hin, denn wenn man Raw nicht zwingend benötigt, Resolve wohl auf längere Sicht kein PRR können wird, ist die Frage ob das interne XAVC-I 300 nicht gleichauf ist und der Shogun als Recorder obsolet ist?

Ich habe einen sehr aufschlußreichen Test gefunden, der wie mir scheint ausreichend kompetent genug zu sein um eine respektive Auskunft zu geben.

Hier die Infos zum Test:

I often hear people saying that XAVC-I isn't good enough or that you MUST use ProRes or some other codec for the best image quality. My own experience is that XAVC-I is actually a really good codec and recording to ProResHQ only ever makes the very tiniest (if any) difference to the finished production. I've tested this many time in the 8 years or so that I have been using XAVC-I but to illustrate my own findings I decided to put together this (rather boring) video.

It was shot with a Sony FX6 using internal XAVC-I (class 300) on an SD card along side an external recording using ProResHQ on a Shogun 7.

I deliberately chose to use Cine EI and S-Log3 at the cameras high base ISO of 12,800 as noise will stress any codec that little bit harder. Making this test just that little bit tougher. The slightly higher noise level also allows you to see how each codec handles noise more easily.

A sample clip of each codec was place in the time line (DaVinci Resolve) and a caption added. This was then rendered out, he ProRes HQ filess rendered using ProRes HQ and the XAVC-I files rendered to XAVC-I. So for most of the examples seen the XAVC-I files have been copied and re-encoded 5 times plus the encoding to the file uploaded to YouTube, plus YouTubes own encoding, a pretty tough test.

Because in most workflows I don't believe many people will use XAVC-I in post production as an intermediate codec I also repeated the tests with the XAVC-I rendered to ProRes HQ 5 times as this is probably more representative of a typical real world workflow. These examples are shown at the end.

Of course the YouTube compression will restrict your ability to see some of the differences between the two codecs. But, this is how many people will be distributing their content. Even if not via YouTube via other highly compressed means, so it's not an unfair test. Looking at the original clips in my studio it is very hard to spot the differences.

Where the s709 LUT has been added it was added AFTER each further copy of the clip, so this is really a "worst case scenario", the LUT being added to the lowest quality S-Log3.

Overall in the end the ProResHQ and XAVC-I are remarkably similar in performance. In the 300% blow up you can see differences between the XAVC-I that is 6 generations old compared to the 6th generation ProResHQ. But the differences are very, very hard to spot and going 6 generations of XAVC-I is unlikely in most normal workflows. In the same test where the XAVC was rendered to ProResHQ for each post production generation any difference is incredibly hard to find even when magnified 300%.

I am not claiming that XAVC-I Class 300 is as good as ProResHQ, but I think it is worth considering what you need when shooting. Do you really want to have to use an external recorder, do you really want to have to deal with files that are 3 to 4 times larger. Do you want to have to remember to switch recording methods between slow motion and normal speeds? For most productions I very much doubt that the end viewer will ever be able to tell the difference between material shot using XAVC-I class 300 and ProResHQ, even if watching with their face inches from a very large screen.




Für mich stellt sich damit auch die Frage ob der Shogun mit der FX6 überhaupt Sinn macht, denn Cinema DNG ist nicht mehr möglich, Slowmotion gibt die FX6 im Gegensatz zur FS700 nicht aus, womit der Shogun als Recorder only fast nur noch für PRR zu gebrauchen ist.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



rush
Beiträge: 13965

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von rush »

Ich würde mir die Frage an dieser Kamera tatsächlich nicht mehr stellen, bin aber auch generell kein Freund der externen Aufnahme.

Mit den internen Recordingfähigkeiten der FX6 würde ich aber in der Tat keinen Grund sehen extern aufzuzeichnen.

Natürlich kann man ihn als Monitor nutzen wobei das ja fast etwas too much erscheint.
Einzig den Backup-Fall wäre denkbar falls Dual Recording in der FX6 nicht möglich sein sollte. Hatten wir das eigentlich schon geklärt?
keep ya head up



Jott
Beiträge: 21802

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Jott »

Ich würde niemals einen nervtötenden externen Recorder mitschleppen, der die Kameramobilität behindert und ein erhöhtes Ausfallrisiko generiert, wenn die Kamera brav XAVC Intra aufzeichnet. Wer meint, das reicht nicht für's normale Leben, der driftet ins Esoterische ab, würde ich meinen. Der Codec ist seit der guten alten FS7 bestens bewährt. Es gibt immer wieder Stimmen - eine zuweilen auch hier - die das Gegenteil behaupten, aber da tippe ich auf einen Workflow-Fehler.

Die Weiterverarbeitung allerdings machen wir immer in ProRes oder - wenn's auf das letzte Pixel ankommen sollte - uncompressed.

Bevor solche Entscheidungen schlaflose Nächte bereiten - selbst ausprobieren?



Jott
Beiträge: 21802

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Jott »

rush hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 13:57 Einzig den Backup-Fall wäre denkbar falls Dual Recording in der FX6 nicht möglich sein sollte. Hatten wir das eigentlich schon geklärt?
Wir haben die Kamera (noch?) nicht, aber das Manual verrät:
"Recording to Memory Cards A and B Simultaneously (2-slot Simul Rec)
You can record to both memory card A and memory card B simultaneously"

Ohne Sternchen oder Hinweise zu Ausnahmen. Wird allerdings wie immer sowieso kaum jemand machen wegen Speicherkartensparwahn.



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von r.p.television »

Ich würde aktuell auch behaupten dass der Codec in den neuen Sony-Kameras mit seiner limitierten Bandbreite von ca 250mbit bei 25p UHD trotzdem den etwa 770mbit von ProRes 422 HQ ebenbürtig ist. Hier würde ich nicht mehr den Weg der externen Aufzeichnung gehen. Bei der FS5 war es notwendig wegen der limitierten internen 8bit und nur 4k 30p.

Ich würde mir zwar sehr wünschen dass Sony endlich XAVC UHD Class 480 in die Kamera implementiert als Option (meinetwegen sogar kostenpflichtig), denn das bietet nochmal ein ganzes Drittel mehr an Bitrate gegenüber Class 300. Warum man die Klassifizierung zwar als Standard gesetzt hat, er aber bisher in keiner Kamera zu finden ist verstehe ich nicht.

Aber wenn man weiss man zeichnet mit vermutlich etwas wackliger Handkamera ein Konzert auf mit viel sich bewegenden Lichtern und einer detaillierten Zuschauermenge im Hintergrund könnte Class 480 seinen Vorteil ausspielen. Eventuell würde es wegen der Karten nur mit 25/30p funktionieren. Aber dann wäre das halt so.



Mantas
Beiträge: 1250

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Mantas »

480 wäre echt super. ab und zu würde es nicht schaden.



Axel
Beiträge: 16252

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Axel »

Mangels Atomos Recorder habe ich mich nicht damit befasst, aber interessant finde ich die Sache schon. Bekanntlich erlaubt die FX6 gegenüber meiner A7Siii die Einstellung der Rauschminderungs-Stärke. Das Problem besteht - typisch für XAVC - in der ungeschickten Kompression dieser Glättung, die zu deutlichen Artefakten führt.

In ProRes Raw über Ninja V fiele diese Glättung komplett weg. Aber wie sieht es mit ProRes422/HQ aus?

Bei den BM-Kameras hieß es, dass ProRes gegenüber CDNG ebenfalls eine Glättung angewendet hätte (so war es auch bei der Ur-Pocket). Das Bild ist dann subjektiv weicher. Von koagulierten Pixelklustern, wie beim A7Siii-Lowlight im Sony-Codec ist/war aber keine Rede.

Eine Rauschglättung mit weicher Anmutung hat ja auch BRAW. Anfags hieß, die Schweine! Die nehmen uns CDNG ungefragt weg und ersetzen's mit so 'nem vorgenkauten Pseudo-Raw, das total matschig ist.

Davon hört man nicht mehr viel.

Ich wüsste gerne, ob diese NR-Artefakte auch in extern gecapturetem ProRes sind.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
Beiträge: 21802

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Jott »

Da hilft echt nur selber durchspielen, typischer Workflow mit dem vorhandenen NLE. Und dann am besten random von jemandem blind vorspielen lassen, so dass du nicht weißt, was was ist. So würde ich's machen.



pillepalle
Beiträge: 8414

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von pillepalle »

Soweit ich weiss wird in ProRes nichts denoised. Eine meine ersten Anschaffungen war deshalb auch Neat Video 😂

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
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Dune - Der Würstchenplanet



dosaris
Beiträge: 1701

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von dosaris »

ist das Bier besser, wenn die Kästen mit einem IVECO-LKW od mit einem MAN-LKW transportiert wurden?

das ist etwa die Quintessenz dieses Vergleichs.

XAVC ist eben auch "nur" AVC/h.264
(ich habe nix gegen H.264!)

und das kann in 8, 10 od 12 Bit Tiefe encodiert sein.

Da bringt die Qualität des Quellsignals einen wesentlich größeren Einfluss als der Encoder
bei vorgegebener Bitrate. Aber auch der Encoder kann besser od schlechter sein.
Klassisches Beispiel: x.264-Encoder im Vergleich zu anderen.

Und wenn das Quellsignal dann noch verrauscht ist wird das Resultat mit 200 Mbps/12bit XAVC sicher schlechter sein als
100Mbps aus "rauschfreiem"* Signal, denn das Rauschen frisst so gewaltig viel Bandbreite weg, dass kaum noch genügend
BW-Budget für das Nutzsignal übrig bleibt.

UND:
je schlechter der Encoder (innerhalb der gleichen Norm) desto größere Bitrate benötigt der für die gleiche Bildqualität.

* rauschfrei meint hier, dass der Rauschpegel unterhalb des Pegels des niederwertigsten Bits liegt



klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Natürlich hatte ich den Shogun vor der FX6 und an der FS700 hat er ja auch Sinn gemacht. :-)

Ich habe wegen einiger Fragen Heute gefühlt eine Stunde mit Atomos telefoniert und dabei noch einige interessante Infos bekommen.

Ich hatte unteranderem gefragt ob ich den Ninja V für PRR auch mit der FX6 verwenden könnte und er meinte das mittlerweile so viele Leute nachgefragt haben, das sie jetzt bald ein update für den Ninja rausbringen.

Verstanden hatte ich das nicht so wirklich, denn die A7Siii kann ja auch schon über HDMI PRR aufzeichnen, aber da habe ich wohl übersehen, das die FX6 kein Raw aus HDMI ausgibt, sondern nur über SDI.

Nun fragt man sich wie das dann zusammen geht und das geht dann tatsächlich nur mit dem Hauseigenen SDI Konverter.
Da ich aber wußte das dieser scheinbar nicht wirklich funktioniert, meinte er das es daran liegt, das die 3 neuen Sony nun 16Bit ausgeben und nicht mehr 12Bit wie noch bei älteren Modellen und dies kann der Konverter nur im Zusammenhang mit einem update, welches nun kommen wird

Da kam dann auch die Frage zur Sprache warum ich kein DNG mehr aufzeichnen kann und das ist ähnlich, denn der DNG Codec schafft keine 16Bit, das kann nur PRR und da die FX6 nur 16Bit ausgibt, kann ich DNG nicht mehr verwenden.

Auch ähnlich verhält sich hier die ProRes Geschichte, denn zb bei der FS700 konnte der Shogun das 12Bit Raw Slog in 10Bit ProRes wandeln und das geht nun nicht mehr was dann auch heißt, das ich so nicht mal mehr ProRes und Avid aufzeichnen kann.

Dafür muß ich von Raw out zu XAVC-I out gehen, was ich etwas befremdlich finde, weil ich davon ausgehe das hier schon ein bearbeitetes Signal raus kommt. Allerdings meinte der gute Herr das dem nicht so sei und das Signal unkomprimiert und unbearbeitet anliege, was für den geringfügigen Unterschied spräche, denn wenn es wie intern wäre, gäbe es ja garkeine Unterschiede zu ProRes und XAVC-I.

Unterm Strich heißt dies wohl goodbye Shogun und evtl. welcome Ninja, wenn man doch mal raw braucht, denn der Ninja ist selbt mit Konverter erheblich günstiger und 5Zoll statt 7Zoll finde ich auch viel angenehmer.

Dann habe ich noch erfahren, das der Neon, zumindest bislang und für bis aufweiteres doch kein 16Bit Raw aufzeichnen kann, da dafür erst noch ein anderer Codec für den Recorder her muß, welchen man damals dachte bald zu haben, was aber wohl erstmal nicht der Fall ist.

Das heißt dann auch für die nahe Zukunft, das mit Atomos zu 12Bit runtergedrücktes 16Bit erstmal die einzige Variante bleibt.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Axel
Beiträge: 16252

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Axel »

@kluster
Ich glaube, mit PRAW tätest du dir keinen Gefallen. Die Verrenkungen, die man anstellen muss, um einen Unterschied zu SLog3 zu sehen, sind lustig. Und in Resolve holst du noch aus AVCHD 8-bit mehr raus als in APP aus PRAW.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Axel hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 21:20 @kluster
Ich glaube, mit PRAW tätest du dir keinen Gefallen. Die Verrenkungen, die man anstellen muss, um einen Unterschied zu SLog3 zu sehen, sind lustig. Und in Resolve holst du noch aus AVCHD 8-bit mehr raus als in APP aus PRAW.
Vollkommen richtig und ich könnt mir auch in den Allerwertisten beißen das als die FX6 noch nicht in Sicht war, ich den alten Shogun wegen der FS700 gegen den neuen getauscht habe, auch weil ich mir was von PRR erhofft habe und nun kann ich es nicht mal verarbeiten.

Atomos sagt zwar das bald ein Premiere update mit ähnlichen features wie in FCP kommen soll, aber da ich PR an den Nagel gehangen habe, lohnt da das warten auch nicht.

Ich denke auch das ein korrekt belichtetes XAVC-I 300 schon langen sollte und wenn mir alter Sack das kleine FX6 Display nicht reicht, dann gibt es eben einen kleinen fieldmoni.

Kannst Du noch einen Recorder gebrauchen? :-))
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Mantas
Beiträge: 1250

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Mantas »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 18:51
Das heißt dann auch für die nahe Zukunft, das mit Atomos zu 12Bit runtergedrücktes 16Bit erstmal die einzige Variante bleibt.
Das klingt immer so negativ bei dir. Was scheinbar kaum messbar ist.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Mantas hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 22:22
klusterdegenerierung hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 18:51
Das heißt dann auch für die nahe Zukunft, das mit Atomos zu 12Bit runtergedrücktes 16Bit erstmal die einzige Variante bleibt.
Das klingt immer so negativ bei dir. Was scheinbar kaum messbar ist.
Öh immer bei mir? Und was klingt da jetzt negativ?
Hab doch lediglich zu bedenken gegeben das es einige Zeit wohl erstmal unter Atomos kein reines 16Bit geben wird und das ist das was Atomos mir selbst gesagt hat.

Was ist dagegen einzuwenden wenn man dies zu bedenken gibt, wenn man einen Shogun und eine Cam mit 16Bit Ausgabe sein eigen nennt?
Würd mich jetzt schon interessieren!
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Mantas
Beiträge: 1250

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Mantas »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 22:30 Öh immer bei mir? Und was klingt da jetzt negativ?
Hab doch lediglich zu bedenken gegeben das es einige Zeit wohl erstmal unter Atomos kein reines 16Bit geben wird und das ist das was Atomos mir selbst gesagt hat.

Was ist dagegen einzuwenden wenn man dies zu bedenken gibt, wenn man einen Shogun und eine Cam mit 16Bit Ausgabe sein eigen nennt?
Würd mich jetzt schon interessieren!
kam mir nur so vor, weil der Durst nach 16 so hoch ist :)

Es ist eine 16bit Kamera ja, oder eine 12bit log Kamera.



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von mash_gh4 »

dosaris hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 16:34 Und wenn das Quellsignal dann noch verrauscht ist wird das Resultat mit 200 Mbps/12bit XAVC sicher schlechter sein als
100Mbps aus "rauschfreiem"* Signal, denn das Rauschen frisst so gewaltig viel Bandbreite weg, dass kaum noch genügend
BW-Budget für das Nutzsignal übrig bleibt.

UND:
je schlechter der Encoder (innerhalb der gleichen Norm) desto größere Bitrate benötigt der für die gleiche Bildqualität.

* rauschfrei meint hier, dass der Rauschpegel unterhalb des Pegels des niederwertigsten Bits liegt
das trifft den springenden punkt wohl am besten!

wer unbedingt glaubt, die denoiser in den kameras fast völlig ausschalten zu müssen, aber damit die komprimierbarkeit praktisch verunmöglicht bzw. extrem behindert, muss eben mit unerfreulichen folgeerscheinungen rechnen.

denoiser können ihren vorgegeben zweck einfach viel viel besser erfüllen als codecs, die an die grenzen der übertragungskapazitäten stoßen und dann in wesentlich unselektiverer weise tatsächlich bedeutsame visuelle information verwerfen müssen.

einen großen unterschied zw. prores und den verschiedenen moderneren codecs würde ich übrigens auch noch sehen, dass die meisten der letzten macro-blöcke von unterschiedlicher größe zu nutzen verstehen, während diese bei prores und mpeg2 noch ein gleichmäßiges gitter von einheitlicher zellgröße gebildet haben. in manchen fällen kann das einen sichtbaren unterschied ausmachen, wenn die kompression an ihre grenzen gerät od. im zuge der nachbearbeitung artefakte verstärkt hervortreten, aber natürlich sollte es im normalfall gar nicht erst erkennbar sein.



pillepalle
Beiträge: 8414

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von pillepalle »

r.p.television hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 14:21
Ich würde mir zwar sehr wünschen dass Sony endlich XAVC UHD Class 480 in die Kamera implementiert als Option (meinetwegen sogar kostenpflichtig), denn das bietet nochmal ein ganzes Drittel mehr an Bitrate gegenüber Class 300. Warum man die Klassifizierung zwar als Standard gesetzt hat, er aber bisher in keiner Kamera zu finden ist verstehe ich nicht.
Den XAVC 4k Class480 Codec hat z.B. die Sony Venice.

https://pro.sony/de_DE/products/digital ... ng-formats

Da liegt es vielleicht auch an den Speichermedien die schnell sein müssen. Tendenziell habe ich aber auch das Gefühl das Sony seine Produkte über die Codec Optionen ganz gut staffeln kann. Von der Alpha bis zur Venice werden die verfügbaren Codec-Optionen eben auch immer besser.

Ich denke aber ganz generell das es mittlerweile wirklich eher um die persönlichen Präferenzen geht. Man hat ja prinzipiell alle Codec Optionen die man mag für unterschiedliche Anwendungen. Und ein wenig Marketing ist sicher auch überall dabei. Bei Atomos erklärt Alister Chapaman eben die Vorteile von Prores RAW und woanders kann man lesen wie toll andere Codecs sind.



Ich persönlich habe bisher selbst in ProRes422 HQ nie Probleme mit Artefakten gehabt und für die meisten Jobs benutze ich den Codec auch, denn der läuft auch in der Post super geschmeidig direkt in jeder NLE. Aber ich habe eben auch einen guten Workflow für Prores RAW, wenn ich wirklich mal das Maximum an Qualität/Flexibilität haben möchte. Je mehr Codec-Optionen man seinen Kunden anbieten kann, desto besser. Irgendwann fragt vielleicht auch mal jemand nach RAW-Formaten, wie ProRes RAW oder Blackmagic RAW. Das kann man auch dank der externen Recorder eben heute schon selbst mit recht preiswerten Kameras liefern.

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klusterdegenerierung
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Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Mantas hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 22:39
klusterdegenerierung hat geschrieben: Mo 18 Jan, 2021 22:30 Öh immer bei mir? Und was klingt da jetzt negativ?
Hab doch lediglich zu bedenken gegeben das es einige Zeit wohl erstmal unter Atomos kein reines 16Bit geben wird und das ist das was Atomos mir selbst gesagt hat.

Was ist dagegen einzuwenden wenn man dies zu bedenken gibt, wenn man einen Shogun und eine Cam mit 16Bit Ausgabe sein eigen nennt?
Würd mich jetzt schon interessieren!
kam mir nur so vor, weil der Durst nach 16 so hoch ist :)

Es ist eine 16bit Kamera ja, oder eine 12bit log Kamera.
Ne, 16Bit bleibt 16Bit, man kann sich ja auch den Sony Recorder kaufen, der sollte eigenrlich 16Bit können.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Ich beoabchte zumindest in der Kombi A7III + Shogun = ProRes HQ, einen deutlichen Qualitätszuwachs, auch wenn es hier nur um Subsampling und verarbeitbarkeit geht. Das Material ist cleaner und flutscht besser.

Unterm Strich bin ich nun verunsichert, ob das ProRes mit der FX6 nun noch die gleiche Quali hat, wie das ProRes mit der FS700, denn bei der FS700 lag ein 12Bit Raw Stream an, bei der FX6 muß ich den XAVCI Stream nehmen!

Ob das sinnig, gleichgut oder gar besser ist, sei mal dahingestellt.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Mantas
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Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Mantas »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Di 19 Jan, 2021 08:47 Ne, 16Bit bleibt 16Bit, man kann sich ja auch den Sony Recorder kaufen, der sollte eigenrlich 16Bit können.
Aber wo ist denn der große Unterschied, dass das Rauschen unglaublich viel Information enthält, oder die Highlights?

Es ist eh umstritten ob die FXs überhaupt einen 16bit Wandler drin haben.
klusterdegenerierung hat geschrieben: Di 19 Jan, 2021 08:54 Unterm Strich bin ich nun verunsichert, ob das ProRes mit der FX6 nun noch die gleiche Quali hat, wie das ProRes mit der FS700, denn bei der FS700 lag ein 12Bit Raw Stream an, bei der FX6 muß ich den XAVCI Stream nehmen!

Ob das sinnig, gleichgut oder gar besser ist, sei mal dahingestellt.
Wenn ich mich recht erinnere hat FS700 linear Raw, das ist nicht mehr als 10bit log.



klusterdegenerierung
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Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Mantas hat geschrieben: Di 19 Jan, 2021 09:16
klusterdegenerierung hat geschrieben: Di 19 Jan, 2021 08:47 Ne, 16Bit bleibt 16Bit, man kann sich ja auch den Sony Recorder kaufen, der sollte eigenrlich 16Bit können.
Aber wo ist denn der große Unterschied, dass das Rauschen unglaublich viel Information enthält, oder die Highlights?

Es ist eh umstritten ob die FXs überhaupt einen 16bit Wandler drin haben.
klusterdegenerierung hat geschrieben: Di 19 Jan, 2021 08:54 Unterm Strich bin ich nun verunsichert, ob das ProRes mit der FX6 nun noch die gleiche Quali hat, wie das ProRes mit der FS700, denn bei der FS700 lag ein 12Bit Raw Stream an, bei der FX6 muß ich den XAVCI Stream nehmen!

Ob das sinnig, gleichgut oder gar besser ist, sei mal dahingestellt.
Wenn ich mich recht erinnere hat FS700 linear Raw, das ist nicht mehr als 10bit log.
Raw hat halt andere Möglichkeiten, auch wenn es mittlerweile wohl kaum noch der Rede wert ist.
Rauschen ist doch kein großes Ding, kann man fixen, so mancher legt ja sogar noch filmgrain drüber. ;-)

Das kann ich nicht sagen, bin kein Techniker, aber meine DNGs waren 12Bit.
Wie soll bei der FX6 denn 16Bit anliegen, wenn kein 16Bit Wandler drin ist?
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

@Mantas
Darf ich mal fragen ob Du in S-Cinetone oder Log aufzeichnest und wenn log ob Gamut3 oder Gamut3.Cine?

Danke! :-)
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Mantas
Beiträge: 1250

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Mantas »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Di 19 Jan, 2021 09:29 Raw hat halt andere Möglichkeiten, auch wenn es mittlerweile wohl kaum noch der Rede wert ist.
Rauschen ist doch kein großes Ding, kann man fixen, so mancher legt ja sogar noch filmgrain drüber. ;-)

Das kann ich nicht sagen, bin kein Techniker, aber meine DNGs waren 12Bit.
Wie soll bei der FX6 denn 16Bit anliegen, wenn kein 16Bit Wandler drin ist?
Bin auch kein Techniker, habs nur hier und da aufgeschnappt.

Aber dass 16Bit linear quasi gleich 12bit log ist, hab ich seit Allister Chapman verstanden. Der predigt schon lange, dass Raw nicht Magic ist.
klusterdegenerierung hat geschrieben: Di 19 Jan, 2021 09:33 @Mantas
Darf ich mal fragen ob Du in S-Cinetone oder Log aufzeichnest und wenn log ob Gamut3 oder Gamut3.Cine?

Danke! :-)
Beides, Cinetone ist meiner Meinung nach das beste SOOC Profil was ich gesehen habe. Versuche ich öfter dem Kunden reinzudrücken. Alle wollen log, machen damit aber wenig, außer ne LUT drauf. Vielleicht ist es das Erfolgserlebnis, was man hat, wenn ne LUT raufkommt...

Und wenn log dann gamut3.cine. gamut3 hat technisch mehr Farbe, aber ist schwer zu handhaben. Deswegen nutzt es fast keiner.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Ich hatte mich gefragt ob Cine oder nicht cine, denn nicht soll ja potenter sein, aber das mit dem schwerer zu verarbeiten wurde noch nicht näher erklärt, hast Du da Erfahrungen?

Das mit den Luts finde ich Gruselig, denn das passt gefühlt nie, ausser das der Orange shift korrigiert wird.
Ich bin Heute hierrüber gestolpert und fand es ganz interessant und wollte es mal an meiner A7III probieren.

Mein größtes Handicap sind generell die Farben, keine Ahnung ob das mit der FX6 nun besser wird, aber in Resolve sieht es meißtens nicht so aus wie in der Realität, keine Ahnung ob ich nur einen an der Mütze habe.

"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Mantas
Beiträge: 1250

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von Mantas »

Habe keine Erfahrung, die meisten LUTs sind eh für cine.

Aber was meinst du, mit gruselig und LUTs? Was passt da nicht.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von klusterdegenerierung »

Wenn ich die Sony luts in Resolve durchteste, dann sieht es halt arg nach Rec709 aus, was jetzt nicht unbedingt mein und Kundes Geschmack ist.

Aber nicht nur das es mir visuell nicht gefällt, es knallt halt jenachdem auch schon mal ganz schön rein inkl. clipping und dann sieht es eben aus wie so aufgenommen, was ja nicht mein Ziel war und so muß ich dann dranrumschrauben bis es stimmig ist und das ist dann ungefähr ähnlich viel Aufwand wie wenn ich es ohne Lut korrigiere, allerdings fehlt mir dann die Orange Korrektur.

Was bei Farben nicht passt ist halt immer irgendein shift, einen haste doch immer und ich mag es halt gerne extrem clean ohne Stich, am besten sogar noch mit Farben raus nehmen. ;-)
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



leobaby
Beiträge: 45

Re: XAVC-I vs ProResHQ

Beitrag von leobaby »

Hallo hier,
kauft ihr eine Kamera, die Intern ohne verluste aufnehemen kann, externe Recorder und nocht ein Teil dazu, hier gibt es kein Ende. ich habe schon meine Wahl getroffen und seit Jahren arbeite ich mit solchen Kameras, die Auswahl ist nicht zu Größ aber es geht. Wir wollen hoffen daß in der Zukunft mehr solche kamera kommen.



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