Wie viel man in den Schatten noch sehen soll ist ja eine Frage des Gradings, nicht der Aufzeichnung. Das ist ja der ganze Sinn hinter LOG. Man behält den größtmöglichen Spielraum für die Post.fritz1 hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 07:19 bleibt die Frage, wie das menschliche Auge eigentlich solche Szenen in Natura sieht,also was entspricht eher der menschlichen/natürlichen Wahrnehmung. Darf man bei der Betrachtung des Gesamtbildes im Schatten Liegendes auch als solches sehen und dürfen Farben dann dort eben dunkler erscheinen und nicht mehr so differenziert wie bei einem konzentrierten (Tele)-Blick auf eben diesen Schatten?Ich meine,wie hast Du genau diese abgefilmte Szene in diesem Moment selbst gesehen,in wievielen Blenden und Farbstufen?Davon abgesehen,daß wahrscheinlich 6 Augenpaare auch sechs unterschiedliche Wahrnehmungen haben werden.
Nein, sollte es nicht. Wie gesagt, dass ist der Sinn und Zweck von Log.
Ich sah gestern auf Prime "Mississippi Burning" von 1988. Es fiel mir vom Stil her nur auf, dass viele Nachtszenen abgesoffene Schatten und Filmkorn hatten und viele Tagszenen eher pseudo HDR waren, d.h. kein Clipping, weder von Schwarz noch von Weiß. Ansonsten folgte ich der Story, die sehr ergreifend ist (und nebenbei "nach einer wahren Begebenheit", der Titel "Mississippi Burning" ist der Deckname der FBI-Operation). Später las ich freilich auf imdb dieses (erstaunlich gute Google-Übersetzung):
Es stimmt, in diesem Film erinnert man sich an die Farbe von Feuer und von Haut. Idealerweise zeichnet eine Kamera unendlich viele Nuancen auf, und zwar aller Farben. Zumindest aber Hautfarbe sollte sehr gut reproduziert werden. Hier öffnet sich aber ein Abgrund, denn ironischerweise und trotz Existenz der Hautfarbenlinie in allen gängigen Vektorskopen besteht Haut aus vielen Farben. Wenn zu wenig da sind, sieht man aus wie Trump oder man wurde von Sonys älterer "Colorscience" erfasst ...imdb hat geschrieben:Alan Parker und seine Crew haben eine Menge von dem, was sie "O.M.D." oder "Old Man's Dick" nannten, zusammengestellt. Diese hässliche Mischung aus Lila, Gelb und Braun wurde auf jedes Set, jeden Stuhl, jede Tischplatte, jede Requisite gemalt. Sie machten einen Farbstoff und tauchten alle Kostüme hinein. Stephen Tobolowsky (Clayton Townley), der den Prozess aus erster Hand sah, ging zur Premiere des Films und fragte sich, warum das Zeug nicht auf der Leinwand zu sehen war. Parker überfiel ihn danach und fragte ihn: "Was hast du gesehen?" Tobolowsky sagte, er habe "O.M.D." nicht gesehen. Parker antwortete: "Ich habe dich nicht gefragt, was du nicht gesehen hast, ich habe dich gefragt, was du gesehen hast." Tobolowsky bemerkte plötzlich, dass seine Augen von der Haut der schwarzen Schauspieler angezogen waren. "Alans Gesicht wurde schön rot und er sagte 'Richtig'", sagte Tobolowsky. Das einzige, was "O.M.D." nicht berührt war menschliche Haut. Sie sehen den Film und die "O.M.D." ist unsichtbar, aber es gibt alles, außer der menschlichen Haut, eine stumpfe Gleichheit, die Ihre Augen woanders hinschauen lässt, für die menschliche Haut, das wichtigste Bild in einem Film über Rassismus.
Das hatte ich mich auch gefragt und eine weitere Testaufnahme mit einem alten Atomos Ninja Star an der X-T3 gemacht (systembedingt nur in HD, ebenfalls in F-Log), wobei das Gute an der X-T3 ist, dass sie parallel intern und extern aufzeichnen kann. In Resolve habe ich die beiden, per LUT konvertierten Aufnahmen in der Timeline übereinandergelegt und per "Left Crop"-Slider das Atomos-Bild direkt mit dem kamerainternen Bild verglichen. Da war im Wortsinne kein Unterschied sichtbar - ich konnte nicht einmal sehen, wo die Kante zwischen den beiden Bildern lag.
An dem X-T3-Testbild wurde, wie ich bereits eingangs schrieb, nichts gegradet und nichts aufgehellt oder abgesenkt. (Ausschließlich für das Mini-Vergleichsbild am Ende, mit den Schattendetails, hatte ich noch eine Extra-Node mit angehobenen Schatten angelegt.) Das Motiv wurde in der Abenddämmerung/Golden Hour aufgenommen, daher waren die Motivkontraste weich und sah das menschliche Auge die Szene ebenso.
Mir persönlich geht es immer so, dass ich überall in der Natur - oder auch in nicht-toten Innenräumen, oder in Kunstwerken/Gemälden - extrem differenzierte und komplexe Farben sehe. (Vielleicht meine Berufskrankheit als Kunst-/Designhochschuldozent.) In allen organischen Motiven gibt es eigentlich keine Monochromie. An den meisten Consumer-/Prosumer-Videokamerabildern hatte mich schon immer die fehlende Farbauflösung bzw. die "flachen Farben" gestört. [D.h. gerade die Differenzierung von stärker und weniger gesättigten Farben im selben Bild sehe ich als deren Schwäche - man kann die Bilder entweder in Richtung global entsättigt oder global gesättigt pushen, aber sie kriegen beide zugleich oft nicht gut hin.]
Durch das direkte Anwenden der Fuji-LUT ohne weitere Bildkorrekturen/ohne weiteres Grading entspricht das hier gepostete Bild faktisch dem Out-of-cam-Look im Standard-Bildprofil der X-T3.
Hätte ich machen können, aber das hätte zumindest mit meinem X-Rite Color Checker Passport Video (und seinen relativ wenigen Color Patches, gerade auch in der Grün-Palette) nichts an der geringeren Differenzierung der Farbtöne geändert. Hinzu kommt, dass Resolves Color Chart-Modul keine Unterstützung für F-Log hat; ich hätte also auch dann mit der Fuji-LUT arbeiten müssen.sascha_kvfs hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 08:16 Ergibt der Vergleich nicht erst dann Sinn, wenn man die Farben und den Weißabgleich der beiden Kameras mit einem Colorchecker abgleicht, a lá X-Rite?
X-Trans hat im Vergleich zu Bayer-Sensoren einen leicht höheren Anteil von Grünfilter-Sensorpixeln (fünf Neuntel bzw. 55.55% versus zwei Viertel bzw. 50% bei Bayer) und sollte daher gerade Grüntöne noch besser zeichnen als ein Bayer-Sensor...
Auf welche Quellen beziehst Du Dich? Der Test der Slashcam-Redaktion kam gerade zum gegenteiligen Schluss: "Wir waren daher positiv überrascht, als wir das Sigma fp RAW-Material erstmalig auf der Timeline in DaVinci Resolve 16 vor uns hatten. Bereits ohne weitere Farbkorrektur gelangt man mit den Default-Einstellungen zu sehr brauchbaren Ergebnissen und hat hier für weitere Farbkorrekturen einen hervorragenden Startpunkt." Außerdem steckt in der fp der gleiche Sensor wie in der Sony A7iii, Nikon Z6 und Panasonic S1/S1H, bei RAW-Aufzeichnung gibt es da in der Farbwiedergabe/-qualität keinen nennenswerten Unterschied.
Das ist sehr interessant!cantsin hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 10:14 ...
Das hatte ich mich auch gefragt und eine weitere Testaufnahme mit einem alten Atomos Ninja Star an der X-T3 gemacht (systembedingt nur in HD, ebenfalls in F-Log), wobei das Gute an der X-T3 ist, dass sie parallel intern und extern aufzeichnen kann. In Resolve habe ich die beiden, per LUT konvertierten Aufnahmen in der Timeline übereinandergelegt und per "Left Crop"-Slider das Atomos-Bild direkt mit dem kamerainternen Bild verglichen. Da war im Wortsinne kein Unterschied sichtbar - ich konnte nicht einmal sehen, wo die Kante zwischen den beiden Bildern lag.
Ja, in ProRes HQ. ffprobe identifiziert die Datei wie folgt:
Woraus schließt du das?cantsin hat geschrieben:aber nicht bei den Farben, die in der Standard-Rec709/sRGB-Wiedergabe fürs menschliche Auge sichtbar sind
Also ich sitze jetzt (nochmal) seit 20 Minuten vor den Bildern. In 2 Browserfenstern nebeneinander. Auf nem BENQ PD 3200 (mit Spider abgeglichen).
auf mich wirkt das beispiel eher so, als wäre dort der lokale farbkontrast einfach höher verstärkt worden -- also das, was man in den meisten bildbearbeitungsprogrammen bzw. raw-entwicklern mit werkzeugen wie "lebendigkeit" auch ganz bewusst modifizieren kann...
Eben nicht. Das könnte man zwar lokal in dem Ausschnitt machen, aber dann würde das Gesamtbild nicht mehr stimmen. Gerade die Gradation zwischen hohen und niedrigen Farbkontrasten zeichnet das Sigma fp-Bild aus (wenn Du Dir das Gesamtbild ansiehst und nicht nur den Ausschnitt).mash_gh4 hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 13:59auf mich wirkt das beispiel eher so, als wäre dort der lokale farbkontrast einfach höher verstärkt worden -- also das, was man in den meisten bildbearbeitungsprogrammen bzw. raw-entwicklern mit werkzeugen wie "lebendigkeit" auch ganz bewusst modifizieren kann...
ich weiß, dass der hinweis auf diese "lebendigkeit/vibrance" ein bisserl irreführend sein kann, weil das tlw. von bildbearbeitungsprogrammen ganz unterschiedlich umgesetzt wird, trotzdem hoffe ich, dass ich mit dieser deutung nicht ganz daneben liege.cantsin hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 14:02 Eben nicht. Das könnte man zwar lokal in dem Ausschnitt machen, aber dann würde das Gesamtbild nicht mehr stimmen. Gerade die Gradation zwischen hohen und niedrigen Farbkontrasten zeichnet das Sigma fp-Bild aus (wenn Du Dir das Gesamtbild ansiehst und nicht nur den Ausschnitt).
Bei Resolve ist das der Parameter "Color Boost" (den es sowohl im Raw-Tab, als auch in der Standard-Farbkorrektur gibt). Aber der ändert nichts an der Tatsache, dass in meinem Fall das Log-Bild der XT-3 das Gras mit weitgehend gleichbleibendem Farbton und Sättigungsgrad wiedergegeben hat, während das CinemaDNG-Bild der fp die Grüntöne in den Sträuchern gesättigter und mit Gelb-/Rot-Schattierungen wiedergibt, die Grüntöne auf dem Gras davor eher entsättigt und bräunlich, und die Grüntöne links im Bild (wo das Gras weniger strapaziert ist) stärker gesättigt und ins Blaue gehend.mash_gh4 hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 14:44ich weiß, dass der hinweis auf diese "lebendigkeit/vibrance" ein bisserl irreführend sein kann, weil das tlw. von bildbearbeitungsprogrammen ganz unterschiedlich umgesetzt wird, trotzdem hoffe ich, dass ich mit dieser deutung nicht ganz daneben liegecantsin hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 14:02 Eben nicht. Das könnte man zwar lokal in dem Ausschnitt machen, aber dann würde das Gesamtbild nicht mehr stimmen. Gerade die Gradation zwischen hohen und niedrigen Farbkontrasten zeichnet das Sigma fp-Bild aus (wenn Du Dir das Gesamtbild ansiehst und nicht nur den Ausschnitt).
Aus direktem Vergleich am Bildschirm.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 13:32Woraus schließt du das?cantsin hat geschrieben:aber nicht bei den Farben, die in der Standard-Rec709/sRGB-Wiedergabe fürs menschliche Auge sichtbar sind
Vermutung/Hoffnung, weil viele Hybrid-Kamerabesitzer auf die Leeming-LUT schwören.
Jetzt hab ich von Grading sicher nicht mehr als eine Grundahnung.cantsin hat geschrieben: ↑Do 09 Jul, 2020 15:13 ...
Diese Differenzierungen sind im XT-3-Bild praktisch nicht vorhanden und lassen sich auch durchs Drehen an den Parametern (inkl. Color Boost) nicht herbeizaubern; auch nicht, wenn man es z.B. in RawTherapee mit dem "Vibrance"-Regler probiert. Das ist einfach eine Frage von vorhandenen oder nicht vorhandenen Daten.
...
was meinst Du mit per Hand ?
Du hast die Frage von DAF nicht verstanden. Die zielt darauf, wieso Cantsin sich von einer speziellen LUT (Leeming) ein besseres Ergebnis verspricht, wenn denn eine LUT nichts besser kann, als eine manuelle Korrektur. Oder gelingt es einer LUT, *ungefilmte* Farben sichtbar zu machen. Wohl eher nicht ;)dosaris hat geschrieben: ↑Fr 10 Jul, 2020 11:12was meinst Du mit per Hand ?
per Drehknöpfe/slider anpassen?
Damit wird man kaum alles angepasst bekommen.
Aber Gradationskurve von Hand einstellen ist iA sowas wie LUT anpassen
hier mal ein Beispiel eines schwierigen shots
(Außenaufnahme, Hauptmotiv im Schatten, Hintergrund überbelichtet)
Gradationskurve-2.jpg.
sowas wird man per Einstellknöpfe nicht hinbekommen
da muss man schon die LUT manuell hinbiegen
Danke - genau das ist der Hintergrund.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Fr 10 Jul, 2020 11:29 ... Die zielt darauf, ... von einer speziellen LUT (Leeming) ein besseres Ergebnis verspricht, wenn denn eine LUT nichts besser kann, als eine manuelle Korrektur. ...
Keine Zeit, das zu testen - die Kamera ist wieder zurück beim Verleiher.
Wie gesagt, was ist Deine Quelle dafür? Die Sigma hat (wie ebenfalls gesagt) denselben Sensor wie Sony A7iii, Nikon Z6 und Panasonic S1/H, und daher im Raw-Signal auch dieselben Farben. "Color Science" bzw. Farbwiedergabe bezieht praktisch nur auf JPEG bzw. klassische Videoformate, zumindest bei Kameras mit demselben Sensor.ich weiß nicht was sich alles mit Firmware 2.0 geändert hat, aber die Sigma hatte ein wenig komische Farben.
Gleicher Sensor hat wenig zu sagen, die ganzen Filter davor und interne Abstimmung macht mehr das Bild. FS7 vs FS5 merkte man deutlich.cantsin hat geschrieben: ↑Fr 10 Jul, 2020 13:15Keine Zeit, das zu testen - die Kamera ist wieder zurück beim Verleiher.
Wie gesagt, was ist Deine Quelle dafür? Die Sigma hat (wie ebenfalls gesagt) denselben Sensor wie Sony A7iii, Nikon Z6 und Panasonic S1/H, und daher im Raw-Signal auch dieselben Farben. "Color Science" bzw. Farbwiedergabe bezieht praktisch nur auf JPEG bzw. klassische Videoformate, zumindest bei Kameras mit demselben Sensor.ich weiß nicht was sich alles mit Firmware 2.0 geändert hat, aber die Sigma hatte ein wenig komische Farben.
- In der Farbraumabdeckung und auch in der Wiedergabe der Blätter sieht man übrigens eher eine Rotschwäche bei dem X-T3-Material.
Gleicher Sensor hat wenig zu sagen, die ganzen Filter davor und interne Abstimmung macht mehr das Bild. FS7 vs FS5 merkte man deutlich.Mantas hat geschrieben: ↑Fr 10 Jul, 2020 15:26 Wie gesagt, was ist Deine Quelle dafür? Die Sigma hat (wie ebenfalls gesagt) denselben Sensor wie Sony A7iii, Nikon Z6 und Panasonic S1/H, und daher im Raw-Signal auch dieselben Farben. "Color Science" bzw. Farbwiedergabe bezieht praktisch nur auf JPEG bzw. klassische Videoformate, zumindest bei Kameras mit demselben Sensor.
- In der Farbraumabdeckung und auch in der Wiedergabe der Blätter sieht man übrigens eher eine Rotschwäche bei dem X-T3-Material.
Da war ein unfähiger Colorist am Werk. Wer es nicht schafft, ein 12bit Raw-Signal farblich an ein anderes Videobild anzugleichen (das zudem nur als 8bit 4:2:0 Rec709 ausgegeben wird)...Nr 4 ist die Sigma. Hier seperiert es auch alles mehr als der Rest, aber schön ist anders.
Das war ein Test ohne Grading, alle mit Standard LUT oder was auch immer, kein weiteres verdrehen.
Dann ist der für die Tonne, denn für die Sigma gibt es keine Standard-LUT. Dann wurden da nur die Standardwerte von Resolve (oder welchem auch immer verwendeten Programm) angezeigt.
Dann wurde sie einfach so ausgegeben, hübsch ist es nicht :)
Bin eben nochmal hingegangen, zur gleichen Uhrzeit. Sehe es in der Tat so, wie die Kamera: Gelbliche Schattierungen im Laub des Busches, pink-braune Schattierungen im Gras wegen der abgetretenen Stellen.
Hm, hab das gestern schon gelesen, aber erst mal ne Nacht drüber schlafen müssen.
so abstrus sind die Überlegungen nicht...Sag mal, kann es sein das da irgendein "Fehler" passiert ist. Auch wenn´s abstruse Überlegungen sind