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Rundfunkbeitragsreform gescheitert



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
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Funless
Beiträge: 5484

Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Funless »

Und so möge die Schlammschlacht beginnen ... 😉

heise.de: Rundfunkbeitrag: Reform gescheitert, "18 Euro + X" erwartet
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



MK
Beiträge: 4121

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von MK »

Christine Neubauers Villa auf Mallorca muss schließlich finanziert werden... ;)



Mediamind

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Mediamind »

MK hat geschrieben: Mo 11 Nov, 2019 14:09 Christine Neubauers Villa auf Mallorca muss schließlich finanziert werden... ;)
Mit Blick auf die Gehälter von Kleber und Co kommt man schon ins Staunen. Von Herrn Kleber wird behauptet, er läge bei ca. 600.000 € im Jahr. Die Süddeutsche Zeitung hatte vor Jahren von ca. 9000 € pro Minute für eine Dokumentation berichtet.
Solche Gehälter und die Verbandlung von Politik und Medien sind bei den ÖR symptomatisch. Hinzu kommt ein seit langem vorgeführter Haltungsjournalismus mit Hang zur Belehrung und Erziehung. Für mich sind die ÖR die Verkaufsabteilung der Politik. Die Rundfunkgebühren sind der Preis, den wir für eine umfassende Desinformation bezahlen.



-paleface-
Beiträge: 4422

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von -paleface- »

Neulich mal vergessen zu bezahlen... hab keine Erinnerung bekommen sondern sofort ne Mahnung mit PLUS 7 EURO Mahngebühr...

Das soll ich mal bei einem Kunden machen!

Unmöglich der Laden...
www.mse-film.de | Kurzfilme & Videoclips

www.daszeichen.de | Filmproduktion & Postproduktion



pillepalle
Beiträge: 8412

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von pillepalle »

@ paleface

Tröste Dich... passiert mir auch ständig :) Ich hab noch nicht mal einen Fernseher, kein Autoradio und zuhause auch keinen Internetanschluß (surfe über's LTE Mobilfunknetz). Aber heutzutage wird ja jeder Zwangsverdonnert, egal ob man schaut, oder nicht... gibt schlimmeres im Leben.

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



TomStg
Beiträge: 3422

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von TomStg »

Noch eine Meinung zu diesem Monster-Thema:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton ... 75736.html



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Frank B. »

Der ganze Zwangsbeitragskram wird demnächst vielleicht auch für die Printmedien kommen. Weil die auch immer weiter abrauchen und wenig Anstalten machen, etwas zu verändern. Wird eben eine Demokratieabgabe erhoben, um den einseitigen Dreck weiter absondern zu können. Ist ganz einfach. Dann muss der Bürger alles bezahlen, was man ihm vorsetzt.
Wäre auch ein Erfolgsrezept für jedes Restaurant. Jeder Bürger zahlt einen Beitrag zum Erhalt und jeder Koch stellt sein Menü zusammen, wie er will. Und wenns die Leute nicht fressen wollen, hat der Koch und das Restaurant kein Problem mehr damit. Reicht dann, wenn er jeden Tag Graupensuppe hinstellt. Die ist dann aber von enormer Qualität. Behauptet dann zumindest der Koch.



Framerate25
Beiträge: 1402

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Framerate25 »

Das ich die Zwangsabgabe leisten muss - von wegen Bildungsauftrag blabla, stört mich garnicht sooo sehr.

Aber das die mich vor soviel Werbung nicht verschonen, das ist richtig frech. Denn Werbung finanziert. Also was jetzt? Gebührenfinanziert mit kleinem (riesen) Zubrot oder was?

Frech und unverschämt...
Grüßle
FR25 👩‍🎨



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Frank B. »

Framerate25 hat geschrieben: Mo 11 Nov, 2019 17:31 Das ich die Zwangsabgabe leisten muss - von wegen Bildungsauftrag blabla, stört mich garnicht sooo sehr.
Bildungsauftrag? Den hat jeder Straßenprediger, jede Diktatur. Der Bildungsauftrag obliegt dem mündigen Bürger in der Nutzung aller ihm zugänglichen Informationen, die er möglichst wertfrei geliefert bekommen muss. Die Wertungen bilden sich dann bei ihm aus. Bildungsauftrag bedeutet, diese Informationen zu liefern und zwar vielfältig und zunächst nicht wertend.
Man braucht Material, um etwas zu bilden. Ton, Gips, Bronze... Wenn ich aber nur Schei#e bekomme, kann ich auch nur Figuren aus Schei#e bilden.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Drushba »

Die Öffis machen zuviel seichte Unterhaltung und könnten daran ordentlich einsparen, keine Frage. Sie sollten sich mehr auf Hintergrundinformationen, Reportagen, Wisenschaftssendungen und dokumentarische Formate konzentrieren, denn beim gegenwärtigen Hirnschwund ist das eventuell das letzte Bollwerk gegen rechte Idioten. Und die Gebührenkritik kommt ja vor allem aus der AfD/RT-News-Ecke.
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



Cinealta 81
Beiträge: 491

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Cinealta 81 »

Mediamind hat geschrieben: Mo 11 Nov, 2019 15:19 MK hat geschrieben: ↑Mo 11 Nov, 2019 14:09
Christine Neubauers Villa auf Mallorca muss schließlich finanziert werden... ;)
Mit Blick auf die Gehälter von Kleber und Co kommt man schon ins Staunen. Von Herrn Kleber wird behauptet, er läge bei ca. 600.000 € im Jahr. Die Süddeutsche Zeitung hatte vor Jahren von ca. 9000 € pro Minute für eine Dokumentation berichtet.
Solche Gehälter und die Verbandlung von Politik und Medien sind bei den ÖR symptomatisch.
Ein Landwirt, der sich täglich - inkl. Ostern und Weihnachten - den Allerwertesten aufreißt und das ganze unternehmerische Risiko trägt, erhält momentan 8,48 EUR für ein Kuhkalb. 8,49 Euro !

Nur mal so zum Thema Verhältnismäßigkeit. Ohne Geseier der ÖR kann man überleben, ohne Lebensmittel nicht.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 95665.html

Nach "Mehr" aus Zwangsabgaben schreien geht ziemlich einfach. Ginge es nach Leistung, müssten die Bezüge der ÖR-Brigaden um 2/3 gekürzt werden. Man könnte die eingesparten 2/3 den Landwirten zukommen lassen. DAS wäre mal eine gerechte Umverteilung nach sozialistischen Grundsätzen. Missionare und naturpralle Selbstdarsteller sind letztendlich auch nicht ganz so produktiv und wichtig für eine Gesellschaft wie Lebensmittelproduzenten.

Konsequente Umsetzung der Forderung nach einem Arbeiter- und Bauernstaat. ;-)



Darth Schneider
Beiträge: 19099

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Darth Schneider »

Ich finde es genau so unfair was die Leute die in der Pflege arbeiten so verdienen.
Das ist wirklich harte Arbeit, man braucht nicht wenig Ausbildung dafür, und es hilft doch der Gesellschaft. Die Ärzte und Spezialisten verdienen sich einerseits dumm und dämlich, und die Leute weiter unten, die nicht weniger wichtig sind können schauen wo sie bleiben.
ich finde das ist definitiv, sparen am falschen Ort.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



dienstag_01
Beiträge: 13411

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von dienstag_01 »

Cinealta 81 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 12:41
Mediamind hat geschrieben: Mo 11 Nov, 2019 15:19 MK hat geschrieben: ↑Mo 11 Nov, 2019 14:09
Christine Neubauers Villa auf Mallorca muss schließlich finanziert werden... ;)
Mit Blick auf die Gehälter von Kleber und Co kommt man schon ins Staunen. Von Herrn Kleber wird behauptet, er läge bei ca. 600.000 € im Jahr. Die Süddeutsche Zeitung hatte vor Jahren von ca. 9000 € pro Minute für eine Dokumentation berichtet.
Solche Gehälter und die Verbandlung von Politik und Medien sind bei den ÖR symptomatisch.
Ein Landwirt, der sich täglich - inkl. Ostern und Weihnachten - den Allerwertesten aufreißt und das ganze unternehmerische Risiko trägt, erhält momentan 8,48 EUR für ein Kuhkalb. 8,49 Euro !

Nur mal so zum Thema Verhältnismäßigkeit. Ohne Geseier der ÖR kann man überleben, ohne Lebensmittel nicht.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 95665.html

Nach "Mehr" aus Zwangsabgaben schreien geht ziemlich einfach. Ginge es nach Leistung, müssten die Bezüge der ÖR-Brigaden um 2/3 gekürzt werden. Man könnte die eingesparten 2/3 den Landwirten zukommen lassen. DAS wäre mal eine gerechte Umverteilung nach sozialistischen Grundsätzen. Missionare und naturpralle Selbstdarsteller sind letztendlich auch nicht ganz so produktiv und wichtig für eine Gesellschaft wie Lebensmittelproduzenten.

Konsequente Umsetzung der Forderung nach einem Arbeiter- und Bauernstaat. ;-)
Und für diesen Irrsinn - Landwirtschaft ist nebenbei der höchstsubventionierte Bereich in der EU - ist jetzt auch die GEZ verantwortlich?



Darth Schneider
Beiträge: 19099

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Darth Schneider »

Bei uns in der Schweiz ist die Landwirtschaft auch sehr stark subventioniert.
Aber den kleinen Bauern nützt das nur wenig...Dafür hat die SVP (Schweizer Version von AfD) um so mehr davon, sicher indirekt.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Cinealta 81
Beiträge: 491

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Cinealta 81 »

dienstag_01 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 12:57 Und für diesen Irrsinn - Landwirtschaft ist nebenbei der höchstsubventionierte Bereich in der EU - ist jetzt auch die GEZ verantwortlich?
DAS habe ich NICHT geschrieben. Ich habe etwas von VERHÄLTNISMÄßIGKEIT geschrieben.

Aber um beim Wortlaut zu bleiben: Das Kälbchen "ÖR-Gebühren" - zumindest in der jetzigen Höhe und Arbeitsweise - befindet sich unwiderruflich auf dem Weg zur Schlachtbank. Nicht jetzt, nicht morgen, aber binnen der nächsten 10 Jahre. Wenn die Mehrheit deren, die den Schwachsinn bezahlen, sich ernsthaft weigert in dieser Höhe weiter oder sogar mehr zu zahlen, wird die bekanntlich feige Politik auch dem nachgeben. Ist nur eine Frage der Zeit. Schade um das bis dahin herausgeschmissene Geld...

Ich weiß, hier hängen einige direkt/indirekt daran, aber man kann einfach auch normal Aufträge akquirieren. Aus der freien Wirtschaft, die das Geld dafür erst verdienen muss und nicht - auf Pistolero-Art - aus Zwangsabgaben bezahlt. Die Staatskrippe ist sehr verlockend - weil das Füllen derselbigen nicht große Mühe bereitet.

Und ja, auch die Bauern werden subventioniert. Dafür arbeiten sie mind. 12 Stunden pro Tag, frieren und produzieren bezahlbare Lebensmittel für die Menschen. Und Bauern gehen auch Pleite.

Die ÖR - weil quasisozialistisch aufgestellt - nicht. Die Komikerbrigade schreit einfach laut nach noch mehr Geld - mit Verdiensten im sechsstelligen Bereich. Für Wenig- und Nixleister.



dienstag_01
Beiträge: 13411

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von dienstag_01 »

Die Bauern *frieren*. Und ÖR-Mitarbeiter nicht. Beneidenswert, hab ich auch nicht gewusst ;)

Mal im Ernst: der ganzen Debatte würde es gut tun, wenn auch mal ein konstruktiver Vorschlag für eine anders organisierte/finanzierte Medienlandschaft dabei wäre.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Frank B. »

dienstag_01 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 14:53
Mal im Ernst: der ganzen Debatte würde es gut tun, wenn auch mal ein konstruktiver Vorschlag für eine anders organisierte/finanzierte Medienlandschaft dabei wäre.
Zu jeder Stunde eine viertelstündige Tagesschau reicht. Alles andere machen andere genauso. Bezahlt wird das von denen, die die Tageschau auch sehen (altes Modell der Gebührenerhebung). Wir haben heute Medienvielfalt, anders als zu den Gründungszeiten des ör-Rundfunks. Die Versorgung mit Information ist somit abgesichert.
Obs die RICHTIGEN Informationen sind, kann man natürlich hinterfragen, aber sind die der ÖR denn richtig?

Und nein, die Mitarbeiter der ÖR frieren nicht.



Fizbi
Beiträge: 77

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Fizbi »

Wie wärs denn mit steuerfinanzierter Propaganda,
oder nachden die GEZ ja pro Wohnung kassiert wird, dass sich der Wohnungsinhaber entscheiden kann zwischen der verschiedenen Anbietern.
Kann doch nicht rechtens sein dass man erst GEZ zahlt und dann noch den KABEL oder SAT betreiber damit überhaupt ein Bild kommt.

Und im übrigen gefällt es mir garnicht dass man dem Plasberg 500 000 Euro pro Sendung in den Hintern schiebt.

Berichtrigzng
Hab nochmal gegoogelt und siehe da das arme Schwein kriegt nur 17.500 pro Sendung also sinds 500 000 pro Jahr
Zuletzt geändert von Fizbi am Di 12 Nov, 2019 16:04, insgesamt 2-mal geändert.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Drushba »

Fizbi hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 15:12 Und im übrigen gefällt es mir garnicht dass man dem Plasberg 500 000 Euro pro Sendung in den Hintern schiebt.
Wir bräuchten eine Steuer auf Fakenewsverbreitungs wie hier, womit Nachschulungen für Filterblasenopfer bezahlt werden können.)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



dienstag_01
Beiträge: 13411

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von dienstag_01 »

Ich verzichte ab heute darauf, Müllgebühren zu zahlen. Zwei Straßen weiter wohnt ein gehbehindertes Rentnerehepaar, die kommen eh kaum an ihre Mülltonnen.



tom
Administrator
Administrator
Beiträge: 1485

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von tom »

dienstag_01 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 14:53
Mal im Ernst: der ganzen Debatte würde es gut tun, wenn auch mal ein konstruktiver Vorschlag für eine anders organisierte/finanzierte Medienlandschaft dabei wäre.
cantsin hatte hier mal berichtet von dem niederländischen Modell, das sich wie eine interessante Alternative zum deutschen ÖR anhört:
viewtopic.php?f=2&t=136879&p=910897&hil ... er#p910897
cantsin hat geschrieben: Sa 05 Aug, 2017 12:42 Hier in den Niederlanden haben wir zwar auch kein perfektes, aber ein ganz klar besseres Modell, das Deutschland IMHO 1:1 übernehmen könnte (wären da nicht die arbeitsvertraglichen und pensionsrechtlichen Altlasten der heutigen ÖR-Strukturen...):


- Statt aus Gebühren wird der ÖR aus Steuern finanziert (so, wie u.a. auch in Großbritannien; die BBC war ja einmal, nach dem 2. Weltkrieg, das Vorbild für den deutschen ÖR).
- ÖR-Sender haben den Status von gemeinnützigen Vereinen.
- Jede/r, der will, kann einen ÖR-Sender gründen. Z.B. könnte aus Slashcam und anderen Netzforen ein neuer Mini-ÖR-Sender entstehen, der sich auf Indie-Dokumentar- und Fernsehfilmproduktionen spezialisiert.
- Die großen ÖR-Radio- und Fernsehkanäle sind ein Patchwork der verschiedenen Kleinsender; so, wie das heute bereits für das erste ARD-Programm der Fall ist.
- Der Erfolg jedes Senders entscheidet sich an der Anzahl der Vereinsmitglieder. Die mitgliederstärksten Sender bekommen die größten Stücke des Rundfunksteuer-Kuchens und proportional die meiste Sendezeit. (Entspricht also dem Parlamentsprinzip.)
- Über die Steuern hinaus finanziert sich jeder Sender über die Beiträge seiner Vereinsmitglieder.

Dafür, dass dieses Modell gerade für Dok-Filmer besser ist, gibt es in den Niederlanden einen schlagenden Beweis, nämlich den Sender VPRO, sozusagen das niederländische ARTE, der mit "Tegenlicht" ("Gegenlicht") eines der weltweit besten Dokumentarfilmprogramme produziert. Und zwar nicht für die Nische, sondern mit unglaublicher Resonanz in den Niederlanden. Das jeweils letzte "Tegenlicht" ist hier häufig Gegenstand von Büro- und Kantinengesprächen. "Tegenlicht" hatte hierzulande auch eine ganz entscheidende Rolle für die Bildung eines kritischen Bewusstseins über die Ausspitzelung von Nutzern im Internet durch Firmen und Regierungen.

Daneben gibt es z.B. auch kleine Sender wie den linken BNN, der die populäre und auf gute Weise drastische Sex- und Drogenaufklärungssendung "Spuiten en Slikken" ("Spritzen und Schlucken") produziert. Aber auch den rechtspopulistischen Sender POW und selbst einen buddhistischen Sender - und natürlich auch Sender, die Heimat- und Schlagerprogramme produzieren. Demokratie halt.
slashCAM



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Frank B. »

Na, wenn du Müll machst, kannste den ja schon bezahlen, aber wenn das alte Ehepaar nicht zur Mülltonne kommt und keinen Müll hin bringt, sollte es den auch nicht bezahlen müssen.



Funless
Beiträge: 5484

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Funless »

tom hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 15:47
dienstag_01 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 14:53
Mal im Ernst: der ganzen Debatte würde es gut tun, wenn auch mal ein konstruktiver Vorschlag für eine anders organisierte/finanzierte Medienlandschaft dabei wäre.
cantsin hatte hier mal berichtet von dem niederländischen Modell, das sich wie eine interessante Alternative zum deutschen ÖR anhört:
viewtopic.php?f=2&t=136879&p=910897&hil ... er#p910897
Danke für die Erinnerung, das hatte ich mittlerweile schon wieder vergessen und finde ich ehrlich gesagt auch gar nicht mal schlecht. Grundsätzlich wäre das aus meiner Sicht schon als Alternative ein besseres Modell als das hierzulande.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Cinealta 81
Beiträge: 491

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Cinealta 81 »

dienstag_01 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 14:53 Mal im Ernst: der ganzen Debatte würde es gut tun, wenn auch mal ein konstruktiver Vorschlag für eine anders organisierte/finanzierte Medienlandschaft dabei wäre.
A. Finanzierung
@Druschba hatte es doch schon erwähnt: ÖR auf Informations- und Dokumentationsangebote beschränken. Gesamtbezüge/-budget halbieren, mögliche Finanzierungslücken bitte privatwirtschaftlich (Werbung, etc.) abdecken.

B. Inhalte
Kontrollgremium, der alle fünf Jahre komplett ausgetauscht wird (keine Bildung von Seilschaften) bestehend aus 15 Menschen. Nur ein Politiker, der Rest über ein Querschnitt des gesellschaftlichen Berufsbildes. Figuren in Leitungspositionen (bei ÖR) werden ebenfalls alle fünf Jahre ausgetauscht, verbunden mit einer entsprechenden Gehaltsanpassung (nach unten natürlich, da weniger Verantwortung).
Strenges Regelwerk für Produktionsbudgets und Auftragsvergabe (und damit verbundene Auffälligkeiten). Einhaltung und Modalitäten werden stringent kontrolliert.
Deckelung der Gehälter / Bezüge auf 250.000,- *. Verbot etwaiger Nebeneinkünfte für Hauptverantwortliche.

* Wenn man bedenkt, dass der / die Deutsche Bundeskanzler(in) Amtsbezüge iH von ca. 285.000,- EUR hat, ist es noch fast zu viel. Wer mehr will, kann dies jederzeit in der freien Wirtschaft erreichen - aber nicht zu Lasten der ungefragten Gebührenzahler.

C. Überwachung der Unabhängigkeit
Zehnköpfige Kommission aus Journalisten (die idealerweise im Ausland tätig sind und somit mit anderen Standards als die der Deutschen bewandert), Professoren (Kommunikation, Medien, Politik, etc.), Schüler/Studenten, die einseitige Berichterstattung, Missionarismus, Faktenunterlassungen rügen und - falls nötig - Rügen und Entlassungen betroffener Redakteure empfehlen können. Komplettaustausch aller Protagonisten (dieses Kontrollgremiums) ebenfalls alle fünf Jahre.

Kein GEZ-finanziertes Sportroulette aus Fussball, Olympische Spiele, WM, etc. Geneigte, die den Wahnsinn mit Milliarden füttern möchten, sollen dies bitte schön an Privat- / Pay-TV direkt bezahlen.



acrossthewire
Beiträge: 940

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von acrossthewire »

Cinealta 81 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 16:15 ÖR auf Informations- und Dokumentationsangebote beschränken. Gesamtbezüge/-budget halbieren, mögliche Finanzierungslücken bitte privatwirtschaftlich (Werbung, etc.) abdecken.
Au ja da freue ich mich darauf wie die freie Wirtschaft ihr Liebe zu gesellschaftlichen Klein und Randgruppen, zur Kunst und Musik jenseits vom Mainstream entdeckt, ganz zu schweigen zur Berichterstattung von betrügerischen, zweifelhaften Machenschaften ihrer selbst etc. Das wird bestimmt eine Befreiung der Gesellschaft bringen.
Cinealta 81 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 16:15 B. Inhalte
Kontrollgremium, der alle fünf Jahre komplett ausgetauscht wird (keine Bildung von Seilschaften) bestehend aus 15 Menschen. Nur ein Politiker, der Rest über ein Querschnitt des gesellschaftlichen Berufsbildes. Figuren in Leitungspositionen (bei ÖR) werden ebenfalls alle fünf Jahre ausgetauscht, verbunden mit einer entsprechenden Gehaltsanpassung (nach unten natürlich, da weniger Verantwortung).
Oja das wird die Arbeitsfähigkeit einer solchen Struktureinheit richtig nach vorn F...en, ich würde sogar noch weiter gehen Mindestlohn als Einstiegsgehalt - da kommen dann wenigstens die Leute mit wirklichen Ideen zum Zuge auf die bisher überhaupt niemand hörte.
Cinealta 81 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 16:15 C. Überwachung der Unabhängigkeit
Zehnköpfige Kommission aus Journalisten (die idealerweise im Ausland tätig sind und somit mit anderen Standards als die der Deutschen bewandert), Professoren (Kommunikation, Medien, Politik, etc.), Schüler/Studenten, die einseitige Berichterstattung, Missionarismus, Faktenunterlassungen rügen und - falls nötig - Rügen und Entlassungen betroffener Redakteure empfehlen können. Komplettaustausch aller Protagonisten (dieses Kontrollgremiums) ebenfalls alle fünf Jahre.
Ja wozu sich eigentlich an den Rundfunkrat oder den Verwaltungsrat wenden. Wenn es jemand, möglichst aus dem Ausland, auch täte. Dessen Gesinnung und mögliche Beeinflussung kontrolliert dann bitte wer?

Cinealta 81 hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 16:15 D. Kein GEZ-finanziertes Sportroulette aus Fussball, Olympische Spiele, WM, etc. Geneigte, die den Wahnsinn mit Milliarden füttern möchten, sollen dies bitte schön an Privat- / Pay-TV direkt bezahlen.
Hier bin ich ausnahmsweise daccord. Bin aber nicht sicher ob es tatsächlich der gesamtgesellschaftliche Wille ist.

Aber mal ernsthaft. Diese Diskussion führen wir mit schöner Regelmäßigkeit alle halbe Jahre. Und immer wieder kommen in der Mehrzahl entweder neoliberal getriebene "das kann der Mark viel besser und billiger" Argumente, generelle Unterstellung von parteilicher, spezifisch "linker" Berichterstattung durch die ÖRs, pauschale Quengelei über die Höhe der Entlohnung an der Spitze der Anstalten. Als ob das Leiten eines privatwirtschaftlichen Unternehmens etwas gesellschaftlich viel wertvolleres wäre - "Die verdienen ihr Geld noch wirklich" - wtf? Und ja es gibt Altlasten in den ÖR - genauso wie in der Privatwirtschaft - und nein aus Gründen kann man diese Ansprüche nicht einfach streichen - wegen Rechtsstaat. Wir leben schliesslich noch nicht wieder in Manchester im 19. Jahrhundert. Wer denkt man müsse das System einfach in die Luft sprengen und danach würde sich schon was vernünftiges finden hat entweder keine Ahnung, noch niemals Pro7/SAT1/RTL geschaut, oder viel wahrscheinlicher, ist garnicht daran interessiert das etwas Besseres entsteht. Es ist hier, wie mit so vielen Möglichkeiten, die unsere Demokratie eigentlich bietet. Sie werden nicht genutzt. Aus Bequemlichkeit, oder weil ja die Möglichkeit bestände, Widerspruch zu seinen Ansichten zu erfahren und da ist es natürlich einfacher sich im Kreise Gleichgesinnter in seinen simplen Gedanken zu suhlen, bis man meint, man hätte den Stein der Weisen gefunden. Das öffentlich rechtliche Rundfunksystem ist eins der wenigen, welches mit privatem Grosskapital konkurrieren kann - auf Grund der kleinteiligen Finanzierung aus der Mitte der Gesellschaft. Wer dieses Pfund aufgibt und weiter in diesem Wirtschaftssystem leben will, wird keine relevante unabhängige Berichterstattung erleben.
Be Yourself. Everyone else is already taken
Oscar Wilde



Cinealta 81
Beiträge: 491

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Cinealta 81 »

@acrossthewire

Bester Beweis für "In Deutschland ist nichts mehr reformierbar". Irgendeine Interessengruppe hat immer Einwände. Fordert man Wettbewerb und Sparsamkeit, ist man neoliberal. Wünscht man eine vermehrte Verteilung, ist man Sozialist. Also bewegt sich nichts. Weil man NICHT 100% der Menschen zufriedenstellen kann.

Ergo, der Griff in die Taschen der Gebührenzahler wird (vorerst) immer dreister. Ich hätte nur mal gern gewusst, wer von den hier Anwesenden ständig nach mehr Geld schreien kann und es auch bekommt - die wenigsten. Argumentiert man in der freien Wirtschaft mit gestiegenen Kosten und Ansprüchen, so sind die wenigsten Auftraggeber bereit dem nachzukommen, zudem das Resultat (Berichterstattung, Unterhaltungssendungen, etc.) nicht immer und jedem gefallen.

Man muss gelassen bleiben, denn die Erosion seit 2003 ist offensichtlich und (auch) für alle Medien bemerkbar. Spätestens beim Blick auf die IVW-Zahlen, ist zu konstatieren, dass auch ehemals führende Medien, ins Bodenlose abgestürzt sind. Prominentestes Beispiel ist ein allseits bekanntes Gossenblatt.

Der Markt wird nicht kleiner, aber er hat sich nur furchtbar segmentiert. Eine Million Nutzer werden nicht mehr wie früher auf fünf Medien aufgeteilt - sie teilen sich jetzt auf über 100 Medien auf. Schön für die einen, bitter für die anderen. Dazu kommt noch der geänderte Medienkonsum (immer mehr mobil) und dabei sollte man berücksichtigen, dass die Generationen, die sich nicht mehr um TV als Hauptinformationsmedium scheren, erst noch heranreifen.

Damit wären wir schon beim lieben Geld. Dass die ÖR uneingeschränkte Rechte haben, halte ich für ein Gerücht. Auch sie - und nicht nur die Privaten - müssen lernen, mit vorhandenem oder geringerem Budget auszukommen. Nix neoliberal. Ich als Gebührenzahler möchte entscheiden, wieviel ich wem bezahle.

Entscheidend für mich ist: Abos mit Privatanbietern schließe ich freiwillig ab und kann jederzeit kündigen. GEZ nicht. Und DAS wird sich ändern müssen. Nicht jetzt und auch nicht morgen. Aber in den nächsten zehn Jahren. Der uneingeschränkte Griff in die Taschen der Gebührenzahler zwecks Aufrechterhaltung eines in Teilen überteuerten und dekadenten Systems ist kein Naturgesetz. Die Diskussion darüber hat erst begonnen.

Lassen Sie uns in zehn Jahren wieder darüber reden. Da wird sich die aktuelle Anzahl der ÖR-Medienmacher um mindestens 20-25% reduziert haben. Und der Kuchen wird auch für Auftragsproduktionen ebenfalls kleiner - unabhängig davon, ob AG = ÖR oder Privat. Geld ist nun einmal nicht unbegrenzt vorhanden. Auch wenn wir es alle gern so hätten.

Am Ende ist es eine große Chance für kleinere Unternehmen / Medienmacher / Privatpersonen, die mit geringen Kosten und anfangs rein internetbasiert durchstarten können. Die Zeiten waren noch nie so günstig, den vermeintlich Großen, Audienz wegzuschnappen. Der Koloss bröckelt unaufhörlich. Schmeckt natürlich nicht jedem.



acrossthewire
Beiträge: 940

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von acrossthewire »

Das wir seit der 2000er Wende an einem Wendepunkt in der Mediennutzung angekommen sind ist unbestritten. Das die Lösung eine Aufgabe der Beitragspflicht sein sollte, halte ich für nicht ausgemacht und ehrlich gesagt auch nicht für wünschenswert. Die Wiedergabe und Aufbereitung von gesellschaftlichem Leben privatem Kapital zu überlassen bedeutet sich unklaren/wechselnden Zielsetzungen zu unterwerfen. Das bedeutet nicht per se das private Medienunternehmen schlecht sind, allerdings sind Kontrollmöglichkeiten bei weitem nicht so umfassend wie sie derzeit bei den ÖR sind. Auch das Argument des ständig ungebremst steigenden Beitrags ist ein lediglich gefühltes. Die Einkommensentwicklung in Deutschland hat einen weit stärkeren Anstieg hingelegt als der Rundfunkbeitrag, der im übrigen in den letzten 10 Jahren kaum verändert wurde (bis auf den Wegfall der Gerätebesitzklausel die natürlich viele notorische "TV-Nichtbesitzer" geärgert hat).
Eine Überlegung in Richtung "ich entscheide, was ich wem, wofür bezahle" ist charmant bedeutet aber letztlich nur, dass alles entwertet wird und sich dem Finanzierungsdiktat/vorbehalten unterwerfen muss, ergo das Gegenteil eines öffentlich rechtlichen Programmauftrags. Wenn man noch weitergeht und eine Freiwilligkeit einführt so kann man den Laden direkt dicht machen. Mich würden ja die Zahlen der enthusiastisch gestarteten Formate, welche auf Freiwilligkeit oder Buddykohle setzen, interessieren. Ich denke nicht, dass irgendeiner ohne Querfinanzierung, Businessangels und Werbung (oder alles gleichzeitig) schwarze Zahlen schreibt oder auch nur eine ausgeglichene Bilanz hat und seinen Mitarbeitern trotzdem eine auskömmliche Apanage zahlt. Das private Firmen in den Startlöchern stehen und auf das Verschwinden bzw. Verzwergen der ÖRs warten halte ich auch für ausgemacht und die haben natürlich auch ihre Gewährsleute in den Gremien und an etlichen Ohren der politischen Entscheidungsträger. Das internetbasierte Durchstarten ist durchaus im Rahmen des möglichen - allerdings wird eine One-Man oder auch eine 10Man/Frau Show nie die Schlagkraft eines Netzwerks Recherche erreichen, ganz zu schweigen von der Drohkulisse einer Rechtsabteilung welche den Namen verdient. Mein Eindruck übrigens ist, dass es in den letzten Jahren garnicht mehr so attraktiv ist für den ÖR zu arbeiten, auch weil die Verdienstmöglichkeiten auf Grund von Einsparungen an den Programmetats nicht so toll sind. Der große Knackpunkt wird meines Erachtens das Abschalten des UKW Radios irgendwann werden. Wenn bis dahin die Transition in die neuen Medien nicht gelungen ist wird es sehr schwierig.
Be Yourself. Everyone else is already taken
Oscar Wilde



Cinealta 81
Beiträge: 491

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Cinealta 81 »

@acrossthewire

Vorab: Dieses Thema ist ziemlich kontrovers. Ich vertrete in der Sache offensichtlich eine völlig andere Meinung als Sie. Ich möchte mich mit Ihnen in der Sache austauschen: Sichtweisen, Argumente, Fakten, persönliche Eindrücke, etc. Ich möchte Sie weder überzeugen noch bekehren. Mir geht es um Meinungsaustausch.

Zu diesem Thema, etwas Aktuelles - ebenfalls unaufgeregt, ein sehr guter und informativer Beitrag der SZ:

https://www.sueddeutsche.de/medien/rund ... -1.4687541
acrossthewire hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 22:16 Die Wiedergabe und Aufbereitung von gesellschaftlichem Leben privatem Kapital zu überlassen bedeutet sich unklaren/wechselnden Zielsetzungen zu unterwerfen.
Widerspruch: Es ist egal, ob Fehlinformationen oder "gefärbte Infos" von einem Geldsack, oder von einem politisch oder ideologisch Verblendetem "Volkserzieher" diktiert und in seinem Auftrag verbreitet werden. Verbiegung und Verschleierung von Fakten und Tatsachen - sei es durch falsche Aussagen, oder durch Nichtberichten - ist ein Angriff auf die Demokratie. Und ein ideologisch selbstverpflichteter ÖR-Volkserzieher ist keinesfalls glaubwürdiger oder wünschenswerter als ein durch wirtschaftliche Interessen getriebener Privater.
acrossthewire hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 22:16 Das bedeutet nicht per se das private Medienunternehmen schlecht sind, allerdings sind Kontrollmöglichkeiten bei weitem nicht so umfassend wie sie derzeit bei den ÖR sind.
Pointe des Tages: Kontrollmöglichkeiten bei den ÖR...Ja, Sie schreiben ja - "Möglichkeiten". Man könnte, wenn man wöllte. Warum macht man es denn dann nicht? Oder nicht wirksam?

Darüber hinaus: Es gibt sowas wie eine Gewaltenteilung. Und bei den ÖR sind die Verflechtungen und Seilschaften (nicht zuletzt mit der Politik) derart stark ausgebildet, dass man sie mittlerweile als "Tradition" betrachtet und von Kontinuität und damit einhergehenden Stabilität spricht. Übersetzt heißt das: Es soll sich nichts ändern, denn dann könnte ich - auch als Nixleister - mein warmes Mäntelchen riskieren.

MERKE | ÖR-Lexikon - Stabilität umfasst einen Zustand in dem jegliche Änderung zu einem gefährlichen Ungleichgewicht und einem damit einhergehenden Zusammenbruch des Systems führen kann. Stabilität ist aus diesem Grund und an dieser Stelle mit inert gleichzusetzen.

ÖR-Kontrolle stilisiert: Da ist der Staatsanwalt mit dem Richter verheiratet. Und der vermeintliche Anwalt des Klägers steigt - wenn auch nur nach Einbruch der Dunkelheit - mit ins Bett. Ein flotter Dreier der ganz diskreten, medialen Art. Zum Schaden der naiven Zuschauer.
acrossthewire hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 22:16 Wenn man noch weitergeht und eine Freiwilligkeit einführt so kann man den Laden direkt dicht machen.
Vielleicht. Oder man bietet Inhalte, die für die entsprechend verbliebenen Beitragszahler von Interesse sind. Prime-, Netflix- oder Sky-Kunden - um nur einige Beispiele zu nennen - werden auch nicht zu Beitragszahlungen gezwungen. Und darüber hinaus kann man dort als Kunde kündigen.

Moral der Geschichte?
In einer freien Welt, in der der Begriff Eigenverantwortung des Bürgers noch das Papier Wert ist, auf dem er geschrieben steht, sollte man keine Angst vor einer Entscheidung des "Kunden" haben. Oder - in Sachen Politik, ÖR, etc. - scheinbar doch?

Und wenn doch, dann warum? Nach zig Jahren der angeblichen Erfüllung eines ominösen Auftrags durch die ÖR, scheint das Zielpublikum doch nicht so weit gebildet oder überzeugt zu sein, um an den Wert seiner Erzieher und deren Inhalte zu glauben?

Nochmal:
acrossthewire hat geschrieben: Di 12 Nov, 2019 22:16 Wenn man noch weitergeht und eine Freiwilligkeit einführt so kann man den Laden direkt dicht machen.
Ja, den Laden würde man dann dichtmachen. Nicht ganz unverschuldet.

Wäre das gut? Nein! Eine reine mediale Tittensender-und Trash-Ökonomie wäre auch nicht das Gelbe vom Ei.

Da aber Kostenbewusstsein und -zurückhaltung nicht zum Alltagsvokabular der ÖR gehören und das ideologische Sendungsbewusstsein immer stärker ausgeprägt zu sein scheint, wird es auch in diesem Punkt zu einem Showdown kommen. Weil sich die Realität vom Weltbild innerhalb der ÖR immer mehr unterscheidet und viele Zuschauer diese Diskrepanz nicht mehr verstehen und gleichzeitig akzeptieren und dafür bezahlen sollen.

Das "Jüngste Gericht" hat sogar einen Somoza, einen Hussein, eine DDR und einen Ceausescu erreicht. Der Aufschlag auf den Gerechtigkeitsfelsen war für viele vermeintliche "Untouchables" schmerzhaft bis tödlich. Das steht den ÖR noch bevor. Über das Wann könnte man noch streiten....



Funless
Beiträge: 5484

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Funless »

Cinealta 81 hat geschrieben: Di 19 Nov, 2019 15:29 Das "Jüngste Gericht" hat sogar einen Somoza, einen Hussein, eine DDR und einen Ceausescu erreicht. Der Aufschlag auf den Gerechtigkeitsfelsen war für viele vermeintliche "Untouchables" schmerzhaft bis tödlich.
Da scheint dieses "jüngste Gericht" aber doch recht wählerisch vorzugehen, denn eine PiS, einen Erdogan, einen Xi Jinping oder einen Kim Jong-un (um nur einige zu nennen) scheint es offensichtlich nicht erreicht zu haben und es sieht auch nicht so aus, dass das überhaupt passieren wird.

Alles hat also zwei Seiten.
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Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Frank B. »

Funless hat geschrieben: Di 19 Nov, 2019 15:48
Cinealta 81 hat geschrieben: Di 19 Nov, 2019 15:29 Das "Jüngste Gericht" hat sogar einen Somoza, einen Hussein, eine DDR und einen Ceausescu erreicht. Der Aufschlag auf den Gerechtigkeitsfelsen war für viele vermeintliche "Untouchables" schmerzhaft bis tödlich.
Da scheint dieses "jüngste Gericht" aber doch recht wählerisch vorzugehen, denn eine PiS, einen Erdogan, einen Xi Jinping oder einen Kim Jong-un (um nur einige zu nennen) scheint es offensichtlich nicht erreicht zu haben und es sieht auch nicht so aus, dass das überhaupt passieren wird.

Alles hat also zwei Seiten.
Das Jüngste Gericht arbeitet langsam aber wirkungsvoll. Irgendwann ereilt es jeden.



Mediamind

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Mediamind »

Zunächst wird die Idee der ÖR auf die Presse ausgeweitet. Für die Blätter stehen 40 Millionen Euro zur Verfügung. Es mangelt noch an einem Konzept aber das bekommen die lupenreinen Demokraten der größten Koalition aller Zeiten schon noch hin. Diese Mittel können bis auf 100 Millionen Euro aufgestockt werden. Die Regierung möchte also Zeitungen bezuschussen, die Begründung für diesen Schritt ist dabei Nebensache. Da sich hier sowieso ein politisch-medialer Komplex zwischen Regierung, Parteien und Presse gebildet hat, ist das ein konsequenter Schritt in eine schöne neue Monokultur der Meinungen. Diese Ehe aus Presse/Medien und Politik ist Merkmal totalitärerer Systeme, so leider auch bei uns...



Funless
Beiträge: 5484

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Funless »

Frank B. hat geschrieben: Di 19 Nov, 2019 15:52
Funless hat geschrieben: Di 19 Nov, 2019 15:48

Da scheint dieses "jüngste Gericht" aber doch recht wählerisch vorzugehen, denn eine PiS, einen Erdogan, einen Xi Jinping oder einen Kim Jong-un (um nur einige zu nennen) scheint es offensichtlich nicht erreicht zu haben und es sieht auch nicht so aus, dass das überhaupt passieren wird.

Alles hat also zwei Seiten.
Das Jüngste Gericht arbeitet langsam aber wirkungsvoll. Irgendwann ereilt es jeden.
Das halte ich persönlich für ein Gerücht.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Frank B. »

Funless hat geschrieben: Di 19 Nov, 2019 15:57
Frank B. hat geschrieben: Di 19 Nov, 2019 15:52

Das Jüngste Gericht arbeitet langsam aber wirkungsvoll. Irgendwann ereilt es jeden.
Das halte ich persönlich für ein Gerücht.
Glaube ich dir.



dienstag_01
Beiträge: 13411

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von dienstag_01 »

Mediamind hat geschrieben: Di 19 Nov, 2019 15:53 Zunächst wird die Idee der ÖR auf die Presse ausgeweitet. Für die Blätter stehen 40 Millionen Euro zur Verfügung. Es mangelt noch an einem Konzept aber das bekommen die lupenreinen Demokraten der größten Koalition aller Zeiten schon noch hin. Diese Mittel können bis auf 100 Millionen Euro aufgestockt werden. Die Regierung möchte also Zeitungen bezuschussen, die Begründung für diesen Schritt ist dabei Nebensache. Da sich hier sowieso ein politisch-medialer Komplex zwischen Regierung, Parteien und Presse gebildet hat, ist das ein konsequenter Schritt in eine schöne neue Monokultur der Meinungen. Diese Ehe aus Presse/Medien und Politik ist Merkmal totalitärerer Systeme, so leider auch bei uns...
Wo findet man da was? Würde mich interessieren.



Fizbi
Beiträge: 77

Re: Rundfunkbeitragsreform gescheitert

Beitrag von Fizbi »



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