Axel hat geschrieben: ↑So 10 Jun, 2018 08:51
Es lässt sich m.E. aus den Beispielen (noch nicht einmal aus Die Hard selbst) nichts Typisches, nichts Kennzeichnendes ableiten.
[es folgt eine Analyse über Schauplätze]
Da bin ich anderer Meinung.
Das Primärkonzept von
Die Hard ist nicht unbedingt nur die begrenzte Location des Nakatomi Plazas, sondern dass der Hauptprotagonist als vermeintlicher Underdog (in Wirklichkeit jedoch militärisch top ausgebildet)
unfreiwillig in die Angelegenheit hineingezogen wird und eben
aufgrund der abgegrenzten Location (in der er sich zudem nicht auskennt) gezwungen ist die bösen (Geiselnehmer-)Schurken zu bekämpfen anstelle einfach das Weite zu suchen, respektive Verstärkung hinzu zu ziehen. Bspw. fehlt in
Die Hard zudem gezwungenermaßen ein elementares Element des „modernen“ Actionfilms: die Verfolgungsjagd. Jedoch fällt es beim Schauen des Films nicht auf, da die ganze Zeit das Tempo des Films äußerst hoch gehalten wird was u.a. auch der Kameraarbeit von Jan de Bont zu verdanken war.
So gesehen war im Grunde genommen Jeb Stuarts Drehbuchidee (Steven E. de Souza war, wenn ich mich nicht irre, für den Feinschliff der Dialoge zuständig) so simpel wie genial und zog so einige Nachahmer mit sich, die das selbe Konzept (entweder Eins zu Eins oder in etwas anderen Variationen) umsetzten (
Under Siege,
Passenger 57,
Airforce One,
Executive Decision, etc.). Demzufolge kann man aus meiner Sicht mit
Die Hard schon als den Beginn eines neuen Sub-Genre des Actionfilms betrachten.
Dennoch hat Jeb Stuart nicht unbedingt das Rad neu erfunden, er mixte nur bekannte Zutaten aus anderen Genres (bespw. vom Horrorfilm die Ausweglosigkeit der abgegrenzten Location, aber auch die Unfreiwilligkeit der Protagonisten) für einen Actionfilm zusammen.
Das Genre des Horrorfilms kann man nach meinem Dafürhalten sowieso als ergiebige Quelle für Filmideen des Actionfilm Genres sehen, denn schon sechs Jahre vor
Die Hard bediente sich James Cameron mit
Terminator dem Horrorfilm Mythos des unbesiegbaren gewissenlosen Boogey Man dem man offenkundig nicht entkommen kann und bastelte daraus einen Meilenstein des kompromisslosen Actionfilms mit einer bis dato noch nie gesehenen Materialschlacht. Dieses Konzept perfektionierte Cameron dann im (von Axel äußerst verpönten)
Aliens und schuf damit die aus meiner Sicht einzig richtige und passende Art der Fortsetzung von Ridley Scotts (nicht minder genialem) Vorgänger.