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Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
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Benutzername
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Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Benutzername »

Skeptiker hat geschrieben: Dialog-lastig
also mehr theater als film.
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



dienstag_01
Beiträge: 13471

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von dienstag_01 »

Benutzername hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:Dialog-lastig
also mehr theater als film.
Genau, und Pantomime auf dem Theater ist dann *filmisch*, weil nicht dialoglastig.
Als Steigerung fehlt nur noch: dialoglastige sozialkritische Autorenfilme. Da haben wir dann alle Übel beisamen.
:(



Skeptiker
Beiträge: 5927

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Skeptiker »

Stichwort "Dialog-lastig":
Es gab Passagen im Film, die eher an Stummfilmzeiten und Pantomime erinnerten. Fehlte eigentlich nur noch die Einblendung 'ohne Worte'. Vieles kam mir auch irgendwie bekannt vor, ohne dass ich sagen konnte, WO der Autor sich wohl inspirieren liess.
Und was ihn definitiv vom sozialkritischen, europäischen Autorenfilm unterschied, war die Leichtigkeit der 'schweren' Geschichte und diskrete Spielfreude der Stars, die ganz im Dienste der Story stand.

Schwer in Worte zu fassen. Eine Dialoglastige, stummfilmartige, parodistische Historien-Tragödie in opulent-dekadenter Hotel-Atmosphäre. Ein kleines Meisterwerk, das in keine Filmschublade richtig passt.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Di 19 Aug, 2014 08:33, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 24448

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von iasi »

Welches sind denn eigentlich dien Themen, die deutsche Filmemacher noch umtreiben?
Ist z.B. Demenz wirklich jungen Leuten schon so nah?

Liebesbeziehungen sind Teil einer Handlung, aber doch nicht die Handlung selbst.
Charaktereigenschaften gehören zu jeder Figur in einem Film, aber sie tragen doch nicht allein die Handlung.
Leider wird gerade bei der Handlung zu Schema F gegriffen, um dann ein Vehikel für einen Charkter oder eine Liebesbeziehung zu haben.

Was will mir der Film sagen?
Beim deutschen Film habe ich oft den Eindruck, die Antwort ist:
NICHTS. Er will nur unterhalten oder demonstrieren, wie gut doch die Macher des Filmes ihr Handwerk verstehen.



Skeptiker
Beiträge: 5927

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:Welches sind denn eigentlich die Themen, die deutsche Filmemacher noch umtreiben? ...
Ich würde die Antwort gerne hinschreiben, wenn ich sie wüsste.
iasi hat geschrieben:Was will mir der Film sagen?
Beim deutschen Film habe ich oft den Eindruck, die Antwort ist:
NICHTS.
Das klingt ernüchternd.

Solche Pauschalaussagen können zwar eine Diskussion anregen, sind aber zu unscharf.

DER deutsche Fim? Es gibt so viele deutsche Filme.
DIE deutschen Fîlmemacher? Es gibt zahlreiche und ganz unterschiedliche.

Und sind es wirklich DIE Probleme der deutschen Filmemacher oder ganz allgemein die Probleme der Filmemacher in einer Hollywood-dominierten Filmwelt mit einem darauf 'dressierten' Publikum ?

Ich kann das allgemein nicht beantworten und versuche eher, anhand konkreter Filme zu einer Einschätzung zu kommen.
iasi hat geschrieben:Was will mir der Film sagen?
Beim deutschen Film habe ich oft den Eindruck, die Antwort ist:
NICHTS. Er will nur unterhalten oder demonstrieren, wie gut doch die Macher des Filmes ihr Handwerk verstehen.
Na ja, wenn er handwerklich schlecht gemacht ist, ist man hier im Forum sofort zur Stelle, um sich (nur) darüber aufzuregen, selbst wenn der Rest eigentlich stimmt.
Ist er eher (gesellschafts/sozial)kritisch, aber zu trocken, heisst es: "Zu kopflastig, zu dialoglastig, zu langweilig, typisch deutsch."
Ist er eher unterhaltend, aber zu wenig tiefschürfend, hört man: "Seichter Unterhaltungsbrei ohne Relevanz: Die Deutschen Filme schaffen es einfach nicht, eine substanzielle, interessante Geschichte zu erzählen.".

Was & wie denn nun?

Und ebenfalls klar: Jedes Filmurteil spiegelt zu 50% den Film wider und zu 50% den, der ihn beurteilt. Und wenn man dann noch berücksichtigt, wie weit die Geschmäcker nur schon hier im Forum auseinandergehen ...

Wie gross ist da der grösste gemeinsame Nenner?

Findet man den letztlich nur in den Filmlehrbüchern im Kapitel 'menschliche Psychologie und Physiologie', wo beschrieben wird, wie und wo man die Leute kitzeln oder kneifen muss, damit sie lachen oder weinen?



iasi
Beiträge: 24448

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von iasi »

Es geht um das Feuer, etwas herausbrüllen zu wollen, das man als Zuschauer zu spüren bekommt.
Bei den meisten Filmen scheint aber jemand im Katalog der Themen geblättert und etwas ausgewählt zu haben, damit man einen Film machen kann.
Film sollte Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck sein.

Unterhaltungsfilme kann Hollywood besser und überlässt den anderen nur einige regionale Nieschen - und die füllt dann die deutsche Komödie.

Bei "Night Moves" dachte ich zuerst spontan und erfreut: Ein deutscher Film? Aus dem Öko-Land? Aber nein ...
Ich sehe mir an, was aus D und aus anderen Ländern in die deutschen Kinos kommt und bin ernüchtert.
Auch "Die andere Heimat" hat doch z.B. nicht wirklich etwas zu sagen. Worum es darin geht, ist doch selbst in Besprechungen und Diskussion über den Film nebensächlich.



Skeptiker
Beiträge: 5927

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:. ... Film sollte Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck sein.
Das sehe ich genauso.
In meinem Regal stehen verschiedene Filmlehrbücher. Und ich habe keines davon gelesen. Absurd, nicht wahr?
Aber der Grund war eigentlich genau dieser: Zuerst die eigene Idee, die eigene Erzählung, der genuine Wunsch, ewas mitzuteilen. Und erst dann das ganze Drumherum: Technik, Erzählweise, Psychologie, vermeidbare Fehler, Berücksichtigung des Zielpublikums etc. etc.
Aber ich bin kein Filmemacher - oder doch, vielleicht ein potenzieller ... immerhin.
iasi hat geschrieben:. ...Unterhaltungsfilme kann Hollywood besser und überlässt den anderen nur einige regionale Nieschen - und die füllt dann die deutsche Komödie. ...
Humor hat 2 Komponenten: Die universelle (z.B. die Schadenfreude) und die lokale (man lacht in unterschiedlichen Kulturen über unterschiedliche Dinge).
So gesehen, ist das in jedem Land eine Chance für die einheimischen Filmemacher, das einheimische Publikum direkt anzusprechen.

Die eigene Unzulänglichkeit:
Ich kenne leider weder "Night Moves" noch "Die andere Heimat" - mein Fehler. Edgar Reitz und 'Heimat' schon, zmindest teilweise & aus der Erinnerung - hat mich damals beeindruckt.
Ich sehe mir eigenlich nur sehr wenige Filme an. Es ist anstrengend. Es fordert mich. Es ärgert mich, wenn's sich's am Ende nicht gelohnt hat.
Ich will es mir nicht zur Gewohnheit machen, will ihm den Zauber nicht nehmen, es soll etwas Besonderes bleiben. Ich bin kein Filmkonsument, gehe deshalb auch nicht an Filmfestivals. Den Wunsch, nach irgendeiner Art von filmischer 'Vollständigkeit' habe ich längst aufgegeben. Es sind zu viele und zu viele, die mich zu wenig interessieren. Die Vorstellung, einen Film nach dem anderen ansehen und womöglich noch rezensieren zu müssen, stösst mich ab. Film ist eine faszinierende Kunstform und wenn alles stimmt, die interessanteste weil umfassendste, die es gibt. Aber man muss sich Zeit dafür nehmen, die Ruhe und die Laune dafür haben. Aufmerksam zusehen und zuhören. Und man kann - neben Gehaltvollerem - für eine cineastische & emotionale Achterbahnfahrt von Zeit zu Zeit auch in der Hobbit-, Transformers-, Pacific Rim-, Prometheus- oder Avatar-Bahn Platz nehmen. Und sich richtig durchrütteln lassen. Ich habe da jedenfalls keine Berührungsängste!

Nachträgliche Korrektur: Nur ein Schreibfehler
Zuletzt geändert von Skeptiker am Di 19 Aug, 2014 10:28, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 24448

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von iasi »

Klar - bei den Hollywood-Produktionen bekommt man immerhin etwas für sein Geld geboten - nichts gegen Unterhaltung.
Nur kann und will der Deutsche Film hier eben nicht mithalten. Und wenn dann mal - wie z.B. bei Cloud Atlas - ein konkurrenzfähiges Budget aufgebracht wird, ist man irgendwie inkonsequent.
Bemerkenswert dabei: Cloud Atlas spielte in China mehr ein als in den USA - und in Russland mehr als in D.

Die deutsche Filmwirtschaft hat sich zurückentwickelt und hängt nur noch an der Gebühren- und Förderungsnuckelflasche.
Das ist das zweite Hauptproblem des Deutschen Films.



Skeptiker
Beiträge: 5927

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Skeptiker »

iasi hat geschrieben:... Und wenn dann mal - wie z.B. bei Cloud Atlas - ein konkurrenzfähiges Budget aufgebracht wird, ist man irgendwie inkonsequent.
Ich kenne zwar die angeblich unverfilmbare Buchvorlage nicht, aber der Film hat mich während seiner bemerkenswerten Länge gut unterhalten - nicht nur das, auch 'illusioniert'.
Um ihn wirklich 'auseinandernehmen zu können, müsste ich ihn mir allerdings nochmals ansehen - mit Stop- und Wiederholungstaste.

Kannst Du etwas genauer umschreiben, was mit 'inkonsequent' gemeint ist?
iasi hat geschrieben:...Bei den meisten Filmen scheint aber jemand im Katalog der Themen geblättert und etwas ausgewählt zu haben, damit man einen Film machen kann.
Nochmals zum generellen Vorwurf: "Dem deutschen Film, den deutschen Filmemachern fällt nichts ein, sie haben eigentlich nichts zu sagen":

Könnte es sein, dass diejenigen mit relevanten Einfällen und der Fähigkeit sie umzusetzen, sich eher in anderen Gebieten sammeln?

In der Industrie, der Wissenschaft, der Wirtschaft, vielleicht sogar in der Politik?

Und dass sich in der (deutschen) Filmwelt etwas zu viele etwas zu aufgeblasene Luftikusse tummeln, die dann etwas zu häufig Luftnummern produzieren?

Vielleicht müsste man beidseitig mal Berührungsängste und Vorurteile abbauen, nach Synergien suchen suchen und strategische Allianzen bilden! Und würde auf erstaunlich viele, erstaunlich substanzielle Themen stossen, zu denen es sich lohnen würde, filmisch etwas mitzuteilen - auch in unterhaltsamer Form.

Ein Beispiel dafür: 'Star Trek' und die amerikanische Raumfahrtindustrie.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Di 19 Aug, 2014 11:30, insgesamt 6-mal geändert.



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Benutzername »

dienstag_01 hat geschrieben:
Benutzername hat geschrieben:also mehr theater als film.
Genau, und Pantomime auf dem Theater ist dann *filmisch*, weil nicht dialoglastig.
sehr nette schlußvolgerung.

---------------------

ich sehe das so:

- dialog ist ein grundbestandteil, der zu hauf im theater vorkommt und dafür verantwortlich ist, das theaterstück zu verstehen.

- bild ist ein grundbestandteil, der zu hauf in filmen vorkommen, um maßgeblich dazu beizutragen, die story zu verstehen.

schau dir mal No Country for Old Men an. dann kann man/frau meinen kommentar
Benutzername hat geschrieben:also mehr theater als film.
vielleicht besser verstehen und nicht ins lächerliche ziehen. es ist ja immer noch ein film, aber für meinen geschmack, mit zu viel theater.
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



le.sas
Beiträge: 1645

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von le.sas »

Man muss dem aber auch mal den amerikanischen Katastrophenfilm gegenüberstellen-
Die Welt steht vor dem Ende, ein einzelner hat aber die Lösung. Die Regierung glaubt ihm erst nicht, bis die Welt fast zerstört ist, dann wird er doch noch nach Hilfe gefragt. Natürlich hat er Frau und Kinder, die er ebenfals beschützen muss.
ALLE Blockbuster in diesem "Genre" (es gibt übrigens kein Genre beim Film) der letzten 10 -20 Jahre laufen so ab.
Einzig das wie hat sich geändert, also wie wird die Erde evtl zerstört.
Die Filme sehen geil aus, aber was danach bleibt ist eine billige, kopierte und langweilige Story.



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Benutzername »

le.sas hat geschrieben:aber was danach bleibt ist eine billige, kopierte und langweilige Story.
hollywood ist eine industrie. es wird das produziert, was sich bewährt hat. die können nicht munter drauflos produzieren. wenn vanilleeis gefressen wird, wird vanilleeis auch produziert. du produzierst ja auch nicht an deinem kunden vorbei. es ist, wie es ist.

aber du hast schon recht. die könnten auch mehr von dem guten mainstream produzieren wie zb. matrix, t2, zidz, usw. das ist viel zu selten.
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Zuletzt geändert von Benutzername am Di 19 Aug, 2014 11:57, insgesamt 1-mal geändert.



le.sas
Beiträge: 1645

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von le.sas »

? Als ob ich das nicht wüsste.
Das ändert aber nichts an meiner Aussage.



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Benutzername »

während du deinen neuen post geschrieben hast, hatte ich noch meinen post geändert:
aber du hast schon recht. die könnten auch mehr von dem guten mainstream produzieren wie zb. matrix, t2, zidz, usw. das ist viel zu selten.
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



iasi
Beiträge: 24448

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von iasi »

le.sas hat geschrieben:Man muss dem aber auch mal den amerikanischen Katastrophenfilm gegenüberstellen-
Die Welt steht vor dem Ende, ein einzelner hat aber die Lösung. Die Regierung glaubt ihm erst nicht, bis die Welt fast zerstört ist, dann wird er doch noch nach Hilfe gefragt. Natürlich hat er Frau und Kinder, die er ebenfals beschützen muss.
ALLE Blockbuster in diesem "Genre" (es gibt übrigens kein Genre beim Film) der letzten 10 -20 Jahre laufen so ab.
Einzig das wie hat sich geändert, also wie wird die Erde evtl zerstört.
Die Filme sehen geil aus, aber was danach bleibt ist eine billige, kopierte und langweilige Story.
Hollywood ist aber eben mehr als Blockbuster.
Und klar ist Pacific Rim ein Film, bei dem man gewisse Hirnbereiche besser schlafen schickt - dafür werden aber eben andere recht gut stimuliert.



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Benutzername »

was aber gerne immer wieder vergesen wird, vor allem in europa, ganz besonders in d-land: film ist ein visuelles medium. und das spektakel kam bei den menschen immer schon gut an. sei es im zirkus oder im kino, wie zb. bei star wars.

da bietet es sich nun mal an, für die große leinwand gewaltige bilder zu erschaffen. der mensch in ein visuelles etwas. er träumt ja nun mal auch in bildern. warum das nicht ausnutzen und visuell starke bilder erschaffen und weniger auf gehirnjogging setzen, während eines films. alles andere lenkt doch nur am.
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



Natalie
Beiträge: 1107

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Natalie »

iasi hat geschrieben:
Hollywood ist aber eben mehr als Blockbuster.
Und klar ist Pacific Rim ein Film, bei dem man gewisse Hirnbereiche besser schlafen schickt - dafür werden aber eben andere recht gut stimuliert.
Pacific Rim geht für mich garnicht, ich mag Star Trek, kann Transformers konsumieren , da drücke ich schon ein Auge zu aber Pacific Rim steht für ...dumm , patriotisch, primitiv, niedere Instinkte ... Ach der letzte Spiderman war auch dämlich , dieser Schauspieler , in der Fassung davor hätte ich gerne der Kirsten Dunst die Zähne gezogen .. Filme mit Owen Wilson , geht auch garnicht - nachts im Museum war noch OK, - ansich geht Ben Stiller auch nicht-
Habe konsumiert



iasi
Beiträge: 24448

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von iasi »

Natalie hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Hollywood ist aber eben mehr als Blockbuster.
Und klar ist Pacific Rim ein Film, bei dem man gewisse Hirnbereiche besser schlafen schickt - dafür werden aber eben andere recht gut stimuliert.
Pacific Rim geht für mich garnicht, ich mag Star Trek, kann Transformers konsumieren , da drücke ich schon ein Auge zu aber Pacific Rim steht für ...dumm , patriotisch, primitiv, niedere Instinkte ... Ach der letzte Spiderman war auch dämlich , dieser Schauspieler , in der Fassung davor hätte ich gerne der Kirsten Dunst die Zähne gezogen .. Filme mit Owen Wilson , geht auch garnicht - nachts im Museum war noch OK, - ansich geht Ben Stiller auch nicht-
da geht ja ziemlich viel nicht bei dir ... da hab ich´s doch etwas besser - bei mir geht doch noch etwas mehr ...



cantsin
Beiträge: 14269

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von cantsin »

Nochmal zurück zur Ausgangsfrage: Vielleicht ist die Antwort ja einfach, dass "Deutsche Filme wie Deutsche Filme" wirken, weil das in Deutschland kommerziell erfolgreich ist.

Ein Blick auf die Liste der erfolgreichsten deutschen Filme seit 1968 spricht nämlich Bände. Nehmen wir nur mal die Top 10:
  1. DER SCHUH DES MANITU
    1.410.119 Besucher
  2. (T)RAUMSCHIFF SURPRISE - PERIODE 1
    9.165.932
  3. OTTO - DER FILM
    8.783.766
  4. FACK JU GÖHTE!
    7.078.553
  5. SCHULMÄDCHEN-REPORT 1
    7.000.000
  6. 7 ZWERGE - MÄNNER ALLEIN IM WALD
    6.799.699
  7. GOOD BYE LENIN!
    6.584.314
  8. DER BEWEGTE MANN
    6.570.416
  9. ZUR SACHE, SCHÄTZCHEN
    6.500.000
  10. OTTO - DER NEUE FILM
    6.458.957
Ausser "Goodbye Lenin" kein einziger Film dabei, der international zeigbar ist. Die Hälfte der Filme, darunter auch die Top 3, sind TV-Komödien-Spinoffs.

Das ist nunmal Filmgeschmack in Deutschland. "Das Boot" kommt gerade mal auf Platz 40, "Lola rennt" auf Platz 100, und vom Rest, der da noch auf der Liste steht, ist 90% Dorfdeppen- und Spießerschrott.



Natalie
Beiträge: 1107

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Natalie »

Man muss ganz klar sehen, die meisten der ersten Zehn sind Filme bei denen einige deutsche das zweite mal im Leben und wahrscheinlich auch das vorletzte mal in ihrem Leben im Kino waren ...

Also die Hannelore war heimlich in Schulmädchenreport, 20 Jahre Später in Otto und dann nochmal in Keinohrhasen ...
Habe konsumiert



cantsin
Beiträge: 14269

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von cantsin »

So, und jetzt vergleiche ich das 'mal mit den ewigen Kino-Charts meiner Wahlheimat Niederlande: Nummer 1, "Türkische Früchte" von Paul Verhoeven, Nummer 2, "Fanfare" des Dokumentarfilmpioniers Bert Haanstra, Nummer 3, "Ciske" von Wolfgang Staudte (!), gefolgt von drei weiteren Verhoeven-Filmen, einem weiteren Haanstra-Film, dem ziemlich lustigen 70er-Sexfilm "Blue Movie" von Wim Verstappen, einem weiteren Haanstra-Film, dem 80er Jahre-Remake von "Ciske" - und "Familie Flodder" als einzigem Klamaukausreisser.

(Wieder etwas, das mir hier besser gefällt.)



Funless
Beiträge: 5498

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Funless »

cantsin hat geschrieben:Ausser "Goodbye Lenin" kein einziger Film dabei, der international zeigbar ist. Die Hälfte der Filme, darunter auch die Top 3, sind TV-Komödien-Spinoffs.

Das ist nunmal Filmgeschmack in Deutschland. "Das Boot" kommt gerade mal auf Platz 40, "Lola rennt" auf Platz 100, und vom Rest, der da noch auf der Liste steht, ist 90% Dorfdeppen- und Spießerschrott.
Genau so ist es!

Warum sehen deutsche Filme aus wie deutsche Filme?

Lässt sich sogar mit einem einzigen Satz beantworten:

Weil es hier keine eigene Popkultur gibt! Hier wird alles bis zum Erbrechen zerredet, analysiert, auseinander genommen und schön akkurat und strukturiert aufgereiht seziert und das alles auf jeden Fall schön politisch korrekt, bis nur noch schnöde Einzelteile ohne ein konkretes Gesamtbild übrig bleibt!

Schaut Euch doch mal allein diesen Thread an ... Mittlerweile bei über 160 Beiträgen gekommen und begonnen, bzw. gestartet hat er mit einer banalen Frage. Aber auch hier zeigt sich die (nahezu) pervertierte Affinität, basierend der heimischen Mentalität, des Zerredens und Sezierens.

Witziger Weise besteht hier eigentlich sogar ein enormer Bedarf nach Popkultur, aber bedingt durch die Tatsache, dass hier keine eigene vorhanden ist, wird eben die aus dem Ausland konsumiert. Und aus dem selben Grund (Mangel an eigener Popkultur) sehen deutsche Filme aus wie deutsche Filme.

Das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Denn es besteht ja auch nicht mal den Hauch eines Ansatzes der Möglichkeit dass eine eigene Popkultur entwickelt und gefördert wird. Talente und Kandidaten hierzulande, die in der Lage wären eine eigene Popkultur zu entwickeln, haben keine Chance dafür weil sie nicht gefördert werden.

Ein paar Beiträge weiter oben hatte ich geschrieben, dass mich ein Film mitnehmen/mitreißen muss. War eigentlich etwas unverständlich formuliert von mir, doch jetzt fällt mir der passende Terminus ein. Ein Film muss mich berühren. Tut er das ist er auch in der Lage mir jedwede Message zu vermitteln, sei's Junge leg' mal jetzt Deinen Cortex schlafen und lass' dich mal von der visuellen sowie akustischen Flut berauschen bis hin zu (bspw.) Scheiße, nichts auf der Welt kann einen Krieg rechtfertigen und egal was passiert, ich werde alles daran setzen, dass meine Kinder so etwas nie erleben müssen (diese Message blieb bei mir hängen, nachdem ich damals "Saving Private Ryan" gesehen habe).

Die selbe Analogie der fehlenden Popkultur findet sich z.B. auch beim Thema Comics. Ein enormer Konsum Bedarf vorhanden, aber wenn ein talentierter Mensch den Wunsch verspüren sollte sich damit beruflich zu verwirklichen, ist es hierzulande am besten diesen Wunsch gleich wieder zu begraben oder sich nach US of A, Japan, Frankreich, Belgien, etc. zu begeben, denn dort herrscht die Popkultur Basis, die dafür sorgt dass Talente nicht nur gefördert werden, sondern sogar die Chance haben einen bleibenden Eindruck in der erwähnten Popkultur zu hinterlassen.

Bestes Beispiel hierfür Todd McFarlane mit seiner Vita (und ich gehe jede Wette ein, dass absolut keiner hier weiß wer Todd McFarlane ist ohne vorher Google zu Rate gezogen zu haben). Und McFarlane ist nur ein Beispiel, diese Liste ließe sich mal locker um sehr viele weitere Beispiele erweitern.

Bittesehr, darum sehen deutsche Filme aus wie deutsche Filme. Und das bleibt vorerst auch so. Die einzige Hoffnung, die man haben könnte, ist dass vielleicht irgendwann ein Generationswechsel und daraus resultierend ein Mentalitätswechsel vonstatten gehen wird. Und zwar nicht nur bei den Filmemachern (denn dort vollzieht er sich lt. meinen bescheidenen Informationen bereits in kleinen fast kaum merklichen Schritten), sondern bei den Entscheidern die für die Produktionen verantwortlich sind.

Dann sehen deutsche Filme vielleicht nicht mehr aus wie deutsche Filme.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



handiro
Beiträge: 3259

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von handiro »

Sorry aber hier wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass wir als besetztes Land 60 Jahre keine eigene Kultur entwickeln durften..... Das hat sich seit 25 Jahren etwas geändert aber die 60 Jahre stecken in der heutigen Jugend anscheinend noch tiefer drin als in mir 60 jährigem.
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



Funless
Beiträge: 5498

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Funless »

Handiro Du brauchst dich für den Hinweis nicht entschuldigen, dass hier mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass 60 Jahre lang als besetztes Land keine eigene Kultur entwickelt werden durfte. Ich verfolge den Thread schon von Beginn an.

Und ich widerspreche hiermit dieser These, denn aus meiner Sicht hat sich in diesem Land (auch in Zeiten der Besatzung, bzw. erst recht in diesen Zeiten) sehr wohl eine individuelle Kultur entwickelt. Eine politische, ökologische, ökonomische sowie soziale und auch künstlerische Kultur, die sich sogar vor anderen Kulturen auf diesem wunderschönen Planeten nicht im geringsten zu verstecken braucht.

Was sich aber nicht entwickelt hat, ist die von mir o.g. Popkultur. Und so komisch das klingen mag, vermag man (oder jetzt speziell mal ich) nicht in der Lage diesen Umstand zu erklären. Paradoxer Weise besteht ein riesiger Hunger (geradezu Gier) nach Popkultur aber das gleichzeitige Unvermögen eine eigene zu entwickeln sucht seinesgleichen. Und ich bin sogar so frech zu behaupten, dass hierzulande (weshalb auch immer, aber ich glaube nicht wegen 60 Jahre Besatzung) sogar absichtlich vermieden wird eine eigene Popkultur entstehen zu lassen und diese zu entwickeln.

Aber gut ich wiederhole mich gerade (is' ja auch schon spät) ...
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



cantsin
Beiträge: 14269

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von cantsin »

Deutschland hat sehr wohl eine eigene Popkultur, nur ist das Land selbst zu provinziell, um sie auch wertzuschätzen. Seit den 70er Jahren ist "Krautrock" ein internationaler Begriff, und in England, Amerika und Japan reissen sich Sammler um Platten von Can, Faust oder Amon Düül, und es gibt auch heute nicht eine einzige Nummer der englischen Musikzeitschrift "Wire" ohne einen Krautrock-Artikel. Kraftwerk ist international eine Kultband mit einer Reputation wie (mindestens) Nirvana, die schon im amerikanischen HipHop der 80er Jahre und im Detroit-Techno der 90er Jahre ausgiebig gesampelt wurde - während das deutsche Publikum Boney M. oder Dieter Bohlen hört. Wenn wir hier in den Niederlanden einen Musiker wie Holger Hiller für einen Auftritt engagieren und das Flugticket umgebucht werden muss, tut der Mitarbeiter im KLM-Callcenter das gratis, weil er Holger Hiller-Fan ist. In Deutschland weiss natürlich beinahe niemand, wer das ist.

Die Fussballnationalmannschaft wird Weltmeister, aber anstatt z.B. der Toten Hosen singt Helene Fischer bei der Siegesparty. (Man stelle sich mal vor, England hätte gewonnen und bei der Siegesparty in London statt Britpop Howard Carpendale gespielt.)

Der amerikanische Chef von HBO sagt in einem "Spiegel"-Interview, dass die Serie "Heimat" eine der Einflüsse war, um auch in Amerika hochqualitative Fernsehserien zu entwickeln. In Deutschland guckt man in dieser Kategorie aber lieber "Mord mit Aussicht" & Co. Deutschland produziert den Film "Der Untergang", der die Grundlage des weltweit populärsten YouTube-Memes wird, und kann damit nichts anfangen, weil niemand, der etwas zu sagen hat, weiss, was ein YouTube-Meme ist.

Deutschland spielt weltweit in der Topliga der zeitgenössischen Kunst, und zwar auch mit bundesrepublikanischer Pop Art von Richter, Polke und Kippenberger, aber anders als die Amerikaner mit Andy Warhol (über den Kinofilme gemacht und von dessen Bildern T-Shirts gedruckt werden) können die Deutschen damit nichts anfangen.

Berlin ist eine der popkulturell angesagtesten Städte der Welt, und uns hier im Ausland gehen die Studienabgänger verloren, weil sie alle nach Berlin ziehen, aber in Deutschland ruft das die Provinzneider auf den Plan, so dass sich fast alle Deutschen wenigstens auf ihren Berlinhass einigen können.

- usw., usf. - Das Problem ist nicht das Fehlen von deutscher Popkultur, sondern der ganze Provinzmief und die Gartenzwergmentalität, und die nicht totzukriegende Heimat-Blödel-Schlagerdumpfkultur.



dienstag_01
Beiträge: 13471

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von dienstag_01 »

Man muss sich nur mal überlegen, worüber die Deuschen nach dem 2. Weltkrieg am meisten erschrocken waren, nämlich über sich selbst. Das sie diesem Wahnsinnigen gefolgt sind, seinen Thesen, aber besonders seinem Pathos, hat hier alles bis heute verändert.
Wer nicht versteht (oder es wenigstens versucht), dass Deutsche etwas in sich tragen, wovor sie selber Angst haben - oder glauben, Angst haben zu müssen, das ist ihre Erfahrung - und wie sie sich umgekehrt wünschen, von anderen wahrgenommen zu werden, kommt auf solche kruden Erklärungen von verbotener eigener Kultur und Provinzialität.
Kraftwerk als rumänische Band, nur mal so, niemand würde über die auch nur ein Wort verlieren. Die Mensch-Machine, das sind wir. Zumindest für andere.
Man muss das mitdenken.

Diese Geschichte und dieses Bild zu verleugnen, bringt diese ganzen Lächerlichkeiten hervor.
Geht nicht.
Bringt nichts.



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Benutzername »

In 80 Tagen um die Welt
galzkopf: "gib mir den jade-buddhä."
Jackie Chan: "was ist ein buddhä?"
http://vocaroo.com/i/s08aItaYnUoJ

deshalb läuft es hier in d-land nicht so gut. weil wir hier nicht krank genug sind. alles muss immer so ordentlich sein. nix verrücktes. und wenn, dann nur pipi-kacka-witze.

oder Californication: situation eskaliert und lew ashby, der rockproduzent, hat dem hank moody nichts besseres entgegenzubringen als: "heil cesar." weil hank moody sich ein bettlacken umgeworfen hatte. bei der szene bin ich fast gestorben. die war so witzig. furztrocken. hat aber so reingehauen. das können die deutschen nicht. weiß auch nicht, warum das so ist. liegt wohl an der mentalität.

den deutschen fehlt es an ideen. egal in welchem genre. na ja, hier gibt es ja eh kein genrekino.
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



iasi
Beiträge: 24448

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von iasi »

@cantsin

nette Aufzählung

nur zeigt sich all dies nicch bei Filmfestivals oder anhand der Besucherzahlen.

"Der Untergang" zog aber eben auch vor allem, da ein großes Interesse am Führer besteht - dies hatte ich selbst im Ausland erlebt. Es geht sogar oft über Interesse hinaus.

Den Einfluss von "Heimat" würde ich nun nicht gerade wegen eines Spiegel-Interviews so hoch einschätzen. Die Vorlage für "House of Cards" kommt zum Beispiel aus GB. Wobei "Heimat" aber dennoch zeigt, dass aus D eben auch Herausragendes kommen kann.

Es kann doch nicht an der Sprache liegen, dass die BBC unseren Gebührenverschwendern so weit voraus ist.



Natalie
Beiträge: 1107

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Natalie »

Die ARD und ZDF sind zusehr politisch unterwandert, angst vor Feindbildern zu schüren wie in USA geht nicht, sonst hätten wir mehr solcher Actionfilme, stattdessen muß immer gezeigt werden was mit uns moralisch passiert wenn sich jemand in eine Falsche Richtung bewegt, oh du armer kleiner Nazi, guck was passiert, oh du gieriger Banker mit Seitensprung , guck was passiert wenn, oh Tatort, schau was passiert wenn ...

In den USA, schau was passiert ? deine Sache ! wenn du erwischt wirst Kopf ab,-- aber oh weh , die Terroristen unterwandern genau diese Freiheit .. schnell Bunker bauen ! ... Und genau in sowas steckt die Regierung Ihr Geld, Soldat vor Flagge fürs Vaterland weggebombt , kolateraschaden, normal... In deutschland garnicht denkbar, hat man mal vor diesem Krieg so ein bischen so gedacht hatte man mal denken können....
Habe konsumiert



Funless
Beiträge: 5498

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Funless »

Vielleicht muss ich etwas genauer erläutern was ich mit "Popkultur" gemeint habe. Kann ja auch sein, dass der Begriff "Popkultur" von mir falsch gewählt wurde und es dafür einen anderen (passenderen) Begriff gibt.

Mit Popkultur meinte ich nicht "Krautrock", welches in anderen Ländern in der Tat hohe Beachtung genießt. Die von cantsin aufgeführte Liste ließe sich noch um bspw. "Rammstein" und viele andere Bands erweitern.

Ich schrieb ja auch schon in meinem Posting zuvor ....
Funless hat geschrieben:... denn aus meiner Sicht hat sich in diesem Land (auch in Zeiten der Besatzung, bzw. erst recht in diesen Zeiten) sehr wohl eine individuelle Kultur entwickelt. Eine politische, ökologische, ökonomische sowie soziale und auch künstlerische Kultur, die sich sogar vor anderen Kulturen auf diesem wunderschönen Planeten nicht im geringsten zu verstecken braucht.


Und genau zu der o.g. künstlerischen Kultur zähle ich "Krautrock" oder die von cantsin aufgeführten Künstler (auch diese Liste lässt sich um sehr viele weitere Beispiele erweitern) jedoch nicht als Popkultur. Und was hier in Berlin diesbzgl. abgeht kriege ich ja hautnah mit, da ich hier lebe. Und ich meinte auch nicht die Pop-Art Schaffenswerke eines Andy Warhol und seinen (auch deutschen) Nachfolgern/Nachfolgerinnen.

Nichtsdestotrotz existiert hierzulande keine eigene Popkultur.

Hier existiert kein bspw. "Captain America", kein "Spider-Man", kein "Wer-auch-immer-Man". Eben kein "Superheld", mit dem sich ein Großteil der Gesellschaft aus welchen Gründen auch immer definiert, bzw. identifiziert.

Hier existiert bspw. kein deutsches Äquivalent zu einem John Wayne der (nie dreckig - muss ja damals im wilden Westen eine äußerst geniale Reinigungsinfrastruktur vorhanden gewesen sein) auf seinem Gaul mit der holden Maid im Arm in den Sonnenuntergang reitet.

Hier existiert bspw. (diesmal aus Frankreich) kein Jean-Paul Belmondo der augenzwinkernd und einen flotten Spruch auf der Lippe reihenweise Bösewichte das Handwerk legt.

Hier existiert bspw. (Italien) kein vergleichbares Duo wie seinerzeit Hill & Spencer die mit kurzweiligen Klamauk Jung & Alt unterhalten haben.

Hier existiert bspw. (Niederlande) keine Familie Flodder, mit der man automatisch alles was auch nur im Ansatz irgendwie Asi ist assoziiert.

Etc., pp. ad infinitum!

Und das interessante: Nicht nur, dass die o.g. Beispiele die Popkultur des jeweiligen Landes auf Dauer geprägt haben, sondern obendrein noch als unglaubliches Sahnehäubchen als Exportschlager die Popkulturen anderer Länder nachhaltig beeinflussten!

Wieder Beispiel:

Sage ich hierzulande "Krass, bei denen sieht's ja aus wie bei den Flodders!" können mittlerweile mehr Menschen assoziieren was ich meine als wenn ich sagen würde "Krass, bei denen sieht's ja aus wie bei Hempels unter'm Sofa!"

Das meine ich mit Popkultur. Wie Eingangs schon von mir geschrieben, kann es sein dass eigentlich ein anderer Begriff treffender wäre, jedoch bin ich jetzt echt zu faul diesen zu recherchieren. Ich hoffe dennoch ich konnte rüber bringen was ich sagen wollte.

EDIT:

Aber Halt! Ich muss mich korrigieren. Die Aussage von mir, dass hierzulande gar keine eigene Popkultur (ich bleibe erstmal bei diesem Begriff) existiert, ist insofern nicht ganz richtig. Es gibt schon leichte Ansätze wie bspw. "Stromberg".
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



handiro
Beiträge: 3259

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von handiro »

Richtig, wir haben eine Popkultur. Z.B. die Erfinder der "World Music" sind für mich Embroy aus München. Dann diese "Neue Deutsche Welle" der 80er...Beim Film eben die Autorenfilmer oder Dietmar Schönherr mit seiner Raumpatrouille. Auch Menges mit seinen diversen TV-Formaten hatte etwas gewisses...Radio Bremen war mal ganz vorne und hatte sich innerhalb der ARD etwas freigeschwommen.
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



Natalie
Beiträge: 1107

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Natalie »

natürlich gibt es die deutsche Antwort auf das Marvel Universum

Ion Tichy !! (wobei die Besetzung des Bordcomputers nicht so dolle gewählt wurde ..)
Habe konsumiert



Skeptiker
Beiträge: 5927

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Skeptiker »

Natalie hat geschrieben:natürlich gibt es die deutsche Antwort auf das Marvel Universum
Ion Tichy !!
"Ijon Tichy: Raumpilot" fand ich nicht schlecht, aber teils etwas langatmig.
War ja auch keine Profi-Produktion sondern eher ein Enthusiasten-Projekt.

Vielleicht sollte man 'Max und Moritz' mal verfilmen!
Oder 'Hans Guck-in-die-Luft'!

Roland Emmerich hatte ja mal Interesse an der Perry Rhodan Saga bekundet (gehört übrigens auch zur Pop-Kultur, oder nicht?).
Ist bisher nichts draus geworden.
Offen gesagt, ich weiss nicht so recht, ob ich das wirklich bedauern soll - dieser Gigantismus mit all seinen Superlativen (riesige 'Kugelraumer', die von Story zu Story noch grösser werden, Zellaktivatoren für ewiges Leben, elitäre Arkoniden mit der Zukunfts-Technik, Mutanten mit Superkräften für alle Eventualitäten und natürlich der unsterbliche und beinahe gottgleiche Perry himself etc. etc.) geht mir etwas auf die Nerven!
Zuletzt geändert von Skeptiker am Do 21 Aug, 2014 11:22, insgesamt 4-mal geändert.



cantsin
Beiträge: 14269

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von cantsin »

Natalie hat geschrieben:Ion Tichy !!
Der allerdings ein Geschöpf von Stanislaw Lem ist, und somit aus Polen.



Skeptiker
Beiträge: 5927

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Beitrag von Skeptiker »

Aber ich glaube, man hat sich bei der deutschen Verfilmung der Story gewisse Freiheiten erlaubt.



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