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Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro



Besonderheiten, Pro und Contra sowie Fragen zu digitalen (Spiegelreflex-)Kameras mit Videofunktion sowie Cine-Camcordern mit großem Sensor
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Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

Wozu? Full Frame-Objektive performen i.d.R. schlechter an APS-C als native
APS-C-Objektive
Es wird eine Nutzung an FF angestrebt, das Objektiv ist nicht für meine Fuji bestimmt,
das habe ich oben missverständlich ausgedrückt.
Ich will das 35 mm ( für Fuji ) abwarten, um einen Eindruck von der Qualität des Objektivs zu
bekommen.
ich selbst werde keine weitere Objektivlinie anschaffen.
obwohl.....die Fremdobjektive, die ich bereits an der Fuji nutze, erfüllen ihre gedachte Aufgabe
gut.



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

update
das 35 mm 1.4 ist angekommen, die ersten Eindrücke gesammelt.
Präzise Bedienung, an der Fuji gute Farbe, Schärfe OK, und das alles unter 80€...
Das bokeh ist interessant, ob es sich für Landschaft eignet werde ich herausfinden, der Nahbereich ist gut.
Hiermit macht man nix falsch, wenn es budget sein soll/muss.
Danke cantsin für den tip.



Funless
Beiträge: 5474

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Funless »

Nun bin ich endlich offiziell Fujianer, denn heute ist meine X-S10 angekommen.

Aufgrund beruflich gerade viel um die Ohren kam ich erst jetzt dazu sie auszupacken und als ersten Eindruck kann ich sagen, dass sich der Body sehr hochwertig anfühlt, von der Haptik her könnte man jedenfalls nicht schließen, dass es sich um ein „Einsteigermodell“ handelt. Der ausgeprägte Handgrip tut ebenfalls seinen Teil dazu bei.

Einziges Manko bisher, dass im Lieferumfang kein Ladegerät dabei ist, somit muss der Akku in der Kamera via USB geladen werden (was jetzt auch gerade passiert).

Kann die nächsten Tage dann gerne noch weiteres Feedback geben wenn ich mich etwas „eingefuchst“ habe, falls Interesse besteht.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

falls Interesse besteht.
ja sicher, und viel Spaß.
Hast jetzt Farben ohne die colorpage bemühen zu müssen...;-)


Appetitmacher:
DSCF1557.MOV_snapshot_00.00_[2020.12.02_00.25.19].jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Funless
Beiträge: 5474

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Funless »

Nach einer Woche "Einarbeitung" und "herumspielerei" nachfolgend mein vorläufiges Feedback zur X-S10.

Vorher sollte ich vielleicht noch verdeutlichen, dass ich zu der (mittlerweile signifikanten) Minderheit gehöre, die mit Farbkorrekturgeschichten in der post überhaupt nichts am Hut haben. Weder habe ich die Geduld dafür, noch das nötige Auge hierfür und um ehrlich zu sein auch gar keinen Nerv dazu. Für mich als privater Amateurhobbyfilmer definiert sich postproduktion ausschließlich in dieser Form:
  • Material sichten
  • Montage
  • vielleicht ab und an ganz leichte Belichtungskorrektur (falls nötig)
  • Musik, Foleys und Titel
  • rendern
  • das fertige Ergebnis auf der Glotze anschauen

Somit legte ich seit jeher sehr großen Wert darauf ein für mich persönlich gefällige(s) und schöne(s) Farben/Bild OOC zu bekommen, resultierend benötige ich auch kein Log-Profil, auch keine 10 (oder mehr) Bit Farbtiefe und schon gar kein RAW-Video. Vorher war ich mit Panasonic (GH2), Sony (A7s, RX10II) und Canon (EOS M50, EOS M) unterwegs. Aufgrund der für mich persönlich unbefriedigenden Color Science der zwei erstgenannten Hersteller wechselte ich zu Canon deren Color Science mich zwar schon mehr ansprach ich aber dafür andere Sensorverhalten als ziemlich "störend" empfand und bereits seit dem Release der X-T3 schon zu Fuji schielte, denn das was ich im Internet von den Farben zu sehen bekam weckte mein höchstes Interesse.

Allerdings haderte ich bisher mit meinem Wechsel zu Fuji, da ich befürchtete, dass ich mit dem Fuji Bedienungslayout nicht klarkommen würde, ich war die Mainstream UX von Panasonic, Sony und Canon gewohnt und hatte auch kein Bedürfnis etwas neues/anderes zu lernen. Somit befand ich mich in einer "soll-ich-oder-soll-ich-nicht"-Phase der Unentschlossenheit die sich allerdings mit der Ankündigung der X-S10 in Luft auflöste und ich diese Kamera nun mein Eigen nennen darf.

Body:

Wie ich in meinem vorherigen Post bereits schrieb empfinde ich die Anmutung des Bodys als sehr hochwertig. Das Finish gefällt mir äußerst gut, nichts klappert oder leiert und man hat vom "Anfassgefühl" definitiv nicht die Wahrnehmung, dass es sich um ein Einsteigermodell handelt. Durch den ausladenden Handgrip liegt der Body satt in meiner (großen) Hand und eigentlich hatte ich mir überlegt ob ich nicht auch den entsprechenden Cage von Smallrig (3087) oder zumindest das L-Bracket dazu kaufen sollte doch bisher bin ich froh, es nicht getan zu haben denn es besteht für mich derzeit einfach keine Notwendigkeit. Das Griffgefühl ist gut, ich kann die Kamera problemlos führen, somit habe ich was das betrifft nichts zu meckern.

Dadurch, dass die X-S10 das Mainstream-PASM-Bedienungslayout innehat kam ich sofort mit der für mich klassisch bekannten Bedienung klar und konnte quasi ohne großartige Einarbeitung loslegen. Sehr postiv festzustellen ist die Möglichkeit die Funktionen von nahezu allen Knöpfen und Rädchen am Body (inklusive bestimmte Wischbewegungen am Display) nach persönlichem Gusto zu belegen. Sehr positiv auch die separaten Menüs für Foto und Video deren Menüeinstellungen auch erhalten bleiben wenn man von einem Modus in den anderen und wieder zurück wechselt. Hier wurde die Bezeichnung "Foto-Video-Hybrid" tatsächlich buchstäblich umgesetzt.

Was das Menüdesign an sich betrifft, ist es zwar am Anfang etwas ungewohnt gewesen, doch muss ich sagen, dass ich mich sehr schnell daran gewöhnt habe da es doch aus meiner Sicht sehr intuitiv aufgebaut ist. Das Menü meiner Sonys war da doch signifikant benutzerunfreundlicher.


Bild (Farben, AF, Allgemein):

Beginnen wir dem dem Hauptgrund weswegen ich überhaupt zu Fuji gewechselt bin: die Color Science.

Ausufernde Beschreibungen darüber kann ich mir sparen, da im Netz (inkl. hier im Forum) schon massenweise zu diesem Thema geschrieben wurde und ja, das alles kann ich uneingeschränkt bestätigen. Ich bin einfach nur baff, denn sehen die Farben der verschiedenen Filmemulsionen auf YT oder Vimeo schon exquisit aus wird das auf dem heimischen Monitor, respektive TV signifikant getoppt. Insbesondere Eterna haut mich einfach nur von den Socken. Solch ein angehmes und (wirklich wirklich wirklich) schönes Highlight Rolloff OOC ist mir bisher bei keiner anderen Kamera begegnet.

Was den AF (in Verbindung mit dem Kitobjektiv XC 15-45mm f3.5-5.6) betrifft kann man den als "sehr gut" bezeichnen auch als sehr reaktiv, allerdings kommt er an den DPAF der M50 nicht ganz heran. Geboten wird Touchfokus (der auch sehr gut reagiert), sowie Gesichts- und Augentracking (letzteres benötige ich nicht, daher deaktiviert) aber im Gegensatz zur M50 kein Objekt-Tracking. Ist aber nicht weiter dramatisch für mich, da sich dieses fehlende Feature mit AF-Lock und/oder Touchfokus sowie Knubbeljoystick (an dessen Haptik übrigens nichts zu beanstanden gibt) ganz gut kompensieren lässt. Sehr schön auch, dass man sowohl AF-Reaktionsgeschwindigkeit, als auch AF-Geschwindigkeit an sich nach persönlicher Vorliebe im Menü einstellen lässt.

Alles in Allem empfinde die Bildanmutung als sehr organisch was mir persönlich natürlich sehr gefällt. Die elektronische Kantenschärfung lässt sich komplett runterdrehen und was das Rauschverhalten betrifft bin ich als ausgesprochen nörgeliger Noise-Peeper auch sehr zufrieden.


Kritik:

Bei aller euphorischen Lobhudelei meinerseits sind mir allerdings bisher auch zwei explizite Kritikpunkte aufgefallen von denen ich den einen als witzig/seltsam empfinde und den anderen aber schon als recht doof.

1) witzig/seltsam: Offenbar scheint Fuji für den SD-Kartenschacht eine recht starke Auswurffeder eingebaut zu haben. Wahrscheinlich dachte man beim Produktmanagment, dass wenn man schon den Kartenschacht nicht besonders nutzerfreundlich platziert (unten neben dem Akkuschacht), dass man dann wenigstens dafür sorgt, dass das herausnehmen der Karte "einfach" passieren soll indem man eine starke Feder einbaut, die allerdings so stark ist dass die SD-Karte wie aus einem Katapult vom Schacht geschossen kommt. Mittlerweile habe ich mich an diesen Umstand gewöhnt, so dass ich nach dem lösen der Karte meinen Daumen drauflasse damit mir die Karte nicht wieder ins Auge oder im hohen Bogen sonst wohin fliegt (beides passiert).

2) doof: das Fokus-Peaking! Es ist zwar sehr schön, dass das Peaking in vier Farben und mit High und Low zur Auswahl steht, doch wenn selbst die Einstellung High so was von schwach ist, dass man die Hilfslinien so gut wie gar nicht sieht, hätte man's aus meiner Sicht dann auch ganz weglassen können. Was das betrifft waren die Sonys weitaus besser. Aber vielleicht wird das ja noch per Firmware Update gefixt.

Beide Kritikpunkte sind für mich persönlich jedenfalls keine Showstopper und ich kann bereits jetzt festhalten, dass die X-S10 gekommen ist um zu bleiben. Für meine persönlichen Anforderungen (nach denen sich mein Feedback richtet) ist diese Kamera das kompletteste Gesamtpaket das ich bisher im Besitz hatte.

Das war's soweit mit meinem Feedback, sollten noch Fragen aufkommen beantworte ich die gerne.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

Naja, die Kartennummer kenne ich aus der X-T20, die hat auch den Schacht am Boden, wie deine.
Die anderen haben ihn seitlich, ist nicht nur komfortrabler, sondern auch sicherer.
Ansonsten würde ich deine Kurzerfahrungen schon betätigen, das Kitobjektiv ist für den
Preis in Ordnung. ich habe das auch, für die X-T20 und die Westentasche.

Wie gefällt dir der IBIS?
Mit dem leichten OIS Kitzoom kannst du vermutlich problemlos aus der Hand auch längere
takes aufnehmen?
Ich denke, du hast dein Ziel erreicht, die Cam wird dir täglich mehr in die Hand wachsen...
Viel Spaß beim Einarbeiten.



Funless
Beiträge: 5474

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Funless »

Siehste, über den IBIS habe ich ja garnichts geschrieben.

Die X-S10 ist ja meine erste Kamera mit IBIS (alle meine Kameras davor hatten keinen) und ich kann in der Tat bestätigen, dass ich zusammen mit dem 15-45‘er Kitobjektiv bei handheld Takes sehr smoothe Aufnahmen hinbekomme, ist natürlich kein Gimbal Ersatz aber für meine persönlichen Bedürfnisse mehr als ausreichend. Aber auch im Zusammenspiel mit meinen FD Objektiven bin ich mit den Ergebnissen der Stabilisierungsleistung des IBIS sehr zufrieden. Man stellt im Menü die entsprechende Brennweite ein, dann noch den „Boost“ dazuschalten und die Aufnahmen sind wirklich top stabilisiert. Hatte ich bei allen anderen Kameras bei denen in meine FDs adaptiert hatte nicht. Von daher ein erheblicher Zugewinn für mich.

Noch kurz zum 15-45‘er Kit Objektiv, das zwar eine nicht so besonders hochwertige Anmutung aufweist aber mit der Abbildungsqualität bin ich insofern sehr zufrieden. Ich bin aber auch kein Pixelpeeper, der seine Videos mittendrin pausiert und mit 200% ins Standbild zoomt um zu checken ob die Zweige vom Baum in 20 Meter Entfernung auch schön scharf und detailliert abgebildet sind. Schön finde ich auch bei diesem Objektiv, dass es beim Einschalten der Kamera automatisch auf die zuletzt eingestellte Brennweite fährt. Das ist äußerst praktisch.

Ich hatte mich auch bewusst für dieses Kit entschieden, da ich das für mein anamorphes Setup benutzen werde. Ich werde mir noch irgendwann im nächsten Jahr als spährisches immerdrauf das 18-55mm f2.8-4 zulegen und zusammen mit meinen FDs bin ich dann für mich ausreichend abgedeckt.
Jörg hat geschrieben: Mi 09 Dez, 2020 18:33 Ich denke, du hast dein Ziel erreicht, die Cam wird dir täglich mehr in die Hand wachsen...
Viel Spaß beim Einarbeiten.
Vielen Dank und tatsächlich ist es so, dass ich bei der X-S10 ein Gefühl des „angekommen sein“ habe, auch das hatte ich bei all meinen Kameras davor nicht. Irgendwo hatte ich immer irgendwas das mich wurmte.

Somit well done, Fuji.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

immerdrauf das 18-55mm f2.8-4 zulegen
das ist ein absolutes Muss.

Ich habe gerade deine Kritik betr. Focus Peaking versucht nachzuvollziehen.
Kann ich so nicht bestätigen.
Ich habe Rot high eingestellt, die Schärfe springt mich an.
Jedenfalls bei Fujinons.
Bei den FDs sieht es etwas anders aus.
Versuche mal mit der Helligkeit von Sucher/Display das peaking zu beeinflussen.



rush
Beiträge: 13947

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von rush »

Das 15-45er Billig-Kit ist für den Preis wirklich empfehlenswert bzw. kann durchaus mitgenommen werden!
Klar, es ist Plaste-Elaste und der Servo-Zoom ist auch nicht das was man sich wünschen würde, aber optisch empfand ich es in der kurzen Zeit in der ich die X-T30 hatte optisch mehr als passabel und es muss sich kaum hinter den deutlich teureren Gläsern verstecken. Zudem ist es neben dem unverschämt günstigen Preis schön leicht und kompakt - also ideal für solch kompakte APS-C Knipsen.
keep ya head up



Funless
Beiträge: 5474

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Funless »

Jörg hat geschrieben: Mi 09 Dez, 2020 19:24 Ich habe gerade deine Kritik betr. Focus Peaking versucht nachzuvollziehen.
Kann ich so nicht bestätigen.
Ich habe Rot high eingestellt, die Schärfe springt mich an.
Jedenfalls bei Fujinons.
Bei den FDs sieht es etwas anders aus.
Versuche mal mit der Helligkeit von Sucher/Display das peaking zu beeinflussen.
Danke für den Tipp, werde ich in Angriff nehmen.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

@Funless
falls du das noch nicht kennst

https://www.dpreview.com/reviews/fujifilm-x-s10-review



Funless
Beiträge: 5474

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Funless »

Danke für den Link, kannte ich tatsächlich noch nicht.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

Firmware update
Version: 1.02

Last Updated: 12.22.2020

https://fujifilm-x.com/en-us/support/do ... ras/x-s10/



Helikopter
Beiträge: 7

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Helikopter »

@Funless
Wie zufrieden bist Du denn nach den ersten Monaten noch mit der xs10?
Grüße
I walk 47 miles of barbed wire



Funless
Beiträge: 5474

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Funless »

Helikopter hat geschrieben: Mi 19 Mai, 2021 12:05 @Funless
Wie zufrieden bist Du denn nach den ersten Monaten noch mit der xs10?
Grüße
Ich bin nach wie vor äußerst zufrieden mit der X-S10. Sogar so zufrieden, dass mich andere Kameras die in der Zwischenzeit angekündigt oder released wurden überhaupt nicht interessieren. Nicht einmal aus rein akademischer Neugier.

Jedem der keinen Bedarf an 4K50/60p und 10 Bit intern hat kann ich persönlich die X-S10, insbesondere zu dem aufgerufenen Preis, bedenkenlos empfehlen.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



hat70
Beiträge: 11

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von hat70 »

Toller Beitrag! Freue mich über eine so ausführliche Rezension. Ich suche aktuell auch eine Kamera in der Preislage um 1000€ für eigene Musikvideoproduktionen. Dabei geht es in erster Line um erste Video-Gehversuche für ein einfaches Soloprojekt, also Sängerin perfomt vor der Kamera. Ich hatte dazu auch einen eigenen Beitrag eingestellt
viewtopic.php?f=39&t=153839
Hier wurde ich überhaupt erstmals auf Systemkameras aufmerksam gemacht, was mich dann auch zur X-S10 geführt hat. Was uns hier positiv erscheint, ist das IBIS, und auch der Autofokus wurde in anderen Beiträgen gelobt. Bildstabilisierung (z.B. wegen Erschütterungen auf einer Bühne) und Autofokus (bewegte Personen) stehen neben der Bildqualität ganz oben auf der Prio-Liste.

Du schreibst in deinem Beitrag:
Funless hat geschrieben: Mi 09 Dez, 2020 16:25 Geboten wird Touchfokus (der auch sehr gut reagiert), sowie Gesichts- und Augentracking (letzteres benötige ich nicht, daher deaktiviert) aber im Gegensatz zur M50 kein Objekt-Tracking
Wenn die Kamera fest auf einem Stativ steht und das Objekt (die Person) bewegt sich vor der Kamera, würde der Autofokus dann dennoch die Person fokussieren, oder funktioniert der AF dann nur, solange das Gesicht erkennbar ist?

Mir ist klar, dass angesichts der Preiskategorie Abstriche gemacht werden müssen, aber wenn das jetzt potentiell aussichtslos wäre, brauchbares Material zu schaffen, dann müsste man die Anschaffung halt nochmal überdenken.

Außerdem würde mich interessieren, ob die Kamera auch mit angeschlossener USB Stromversorgung läuft? Ich frage, da sie in unserem Falle durchaus auch mal mehrere Stunden laufen könnte.
Funless hat geschrieben: Mi 02 Dez, 2020 00:00 ... kein Ladegerät dabei ist, somit muss der Akku in der Kamera via USB geladen werden
Freue mich schon über deine Rückmeldung. Vielen Dank im Voraus!



cantsin
Beiträge: 14103

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von cantsin »

hat70 hat geschrieben: Mi 06 Okt, 2021 12:55 Bildstabilisierung (z.B. wegen Erschütterungen auf einer Bühne) und Autofokus (bewegte Personen) stehen neben der Bildqualität ganz oben auf der Prio-Liste.
Bei letzterem hinkt Fuji deutlich hinter Sony und Canon her. Es gibt im Videobetrieb keinen allgemeinen Trackingfokus, nur einen Spezial-Trackingfokus für erkannte Gesichter, und der funktioniert nicht immer zuverlässig. Ich hatte früher die X-T4 und fand sie keine verlässliche Kamera in dieser Hinsicht. Auch die Bildstabilisierung tendiert zum "Schwimmen". Allerdings ist der Stabi von Sony-Kameras auch nicht toll.

EDIT: Bei Deinem angestrebten Einsatzszenario ist das Wichtigste, was Du vor jeder Systementscheidung klären musst, die Lichtbedingungen. Kannst Du auf der Bühne Dein eigenes Licht setzen, oder musst Du mit vorhandenem Licht arbeiten? Und wie gut ist dieses Licht? Ungünstige Lichtbedingungen in Clubs u.ä. fordern auch heute noch das Maximum von Kamerasystemen. Siehe dazu die Diskussion zwischen nachtaktiv und mir in diesem Parallelthread.

Der Unterschied einer APS-C-Kamera mit f3.5-5.6-Kitzoom - bei dem du durchgängig nur Blende 5.6 nutzen kannst - und einer Full Frame Kamera mit f2-Festbrennweite beträgt z.B. vier Blenden, bzw. (= anders ausgedrückt) das letztere System ist 16mal lichtstärker.



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

So sehr ich cantsins Beiträge schätze, und sehr häufig ähnliche Meinungen habe, seine Darstellung
von Fuji cams weicht extrem von meinen Erfahrungen ab.
Wir haben zwar anders gelagerte Einsatzgebiete, aber seine permanenten Problemschilderungen
mit den verschiedenen AF Modi kann ich nicht bestätigen.
Das was ein AF leisten soll ( in meiner Sicht!!) das macht der von meinen XT3/XT4 vollkommen zufriedenstellend.
Mag sein, dass unter den oft schlechten Lichtverhältnissen von cantsins exhibitions eher
Probleme auftreten.

Von "schwimmenden stabi" habe ich sehr wenig gesehen, ganz im Gegenteil, ich bin hochzufrieden mit der Leistung des Systems, einzige Ausreißer machen manuelle Objektive, die nicht über OIS verfügen.
Wenn ich mit Altglas unterwegs bin, ist mindestens ein Einbein dabei.
Mit Fujinons bin ich in der Lage, freihand zu schwenken, ohne zu ruckeln, selbt bei UHD geht das ganz problemlos.
Wenn denn eine ruhige Hand dazukommt, und der passende IBIS Modus gewählt wurde.
Wenn du die Chance hast, eine X-S10 zu testen, dann würde ich das empfehlen.



Funless
Beiträge: 5474

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Funless »

hat70 hat geschrieben: Mi 06 Okt, 2021 12:55 Toller Beitrag! Freue mich über eine so ausführliche Rezension.
Danke für die Blumen. Freut mich zu lesen wenn jemand davon partizipieren konnte.
hat70 hat geschrieben: Mi 06 Okt, 2021 12:55 Du schreibst in deinem Beitrag:
Funless hat geschrieben: Mi 09 Dez, 2020 16:25 Geboten wird Touchfokus (der auch sehr gut reagiert), sowie Gesichts- und Augentracking (letzteres benötige ich nicht, daher deaktiviert) aber im Gegensatz zur M50 kein Objekt-Tracking
Wenn die Kamera fest auf einem Stativ steht und das Objekt (die Person) bewegt sich vor der Kamera, würde der Autofokus dann dennoch die Person fokussieren, oder funktioniert der AF dann nur, solange das Gesicht erkennbar ist?
Nur solange der AF das Gesicht erfasst hat.

Zudem kann ich nach fast einjähriger Nutzung anmerken, dass die Gesichtserkennung allerdings bei mehreren Gesichtern anfängt zu straucheln und von Gesicht zu Gesicht hin und her springt. Die Möglichkeit ein einmal erfasstes Gesicht zu locken damit der AF nur diesem folgt, existiert bei der X-S10 leider nicht (oder ich habe die Funktion bisher nicht gefunden).

Davon abgesehen bin ich, genau wie Jörg, mit dem AF sehr zufrieden, selbst in Schwachlichtsituationen bewegen sich die AF-Failures (bei mir jedenfalls) in einem verschwindend geringen Bereich.
hat70 hat geschrieben: Mi 06 Okt, 2021 12:55 Außerdem würde mich interessieren, ob die Kamera auch mit angeschlossener USB Stromversorgung läuft? Ich frage, da sie in unserem Falle durchaus auch mal mehrere Stunden laufen könnte.
Das habe ich ehrlich gesagt bisher nicht ausprobiert, da bei mir kein diesbezüglicher Bedarf besteht, kann dir da also leider kein Feedback geben. Davon abgesehen hat die Kamera ja das interne 29 Min.59Sek. Aufnahmelimit, heißt nach dieser Dauer stoppt die Aufnahme und muss neu ausgelöst werden. Will man das interne Aufnahmelimit umgehen muss man dafür einen externen Recorder via HDMI anschließen (auch das habe ich aufgrund nicht vorhandem Bedarfs nicht genutzt).
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



cantsin
Beiträge: 14103

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von cantsin »

Jörg hat geschrieben: Mi 06 Okt, 2021 16:01 So sehr ich cantsins Beiträge schätze, und sehr häufig ähnliche Meinungen habe, seine Darstellung
von Fuji cams weicht extrem von meinen Erfahrungen ab.
Wir haben zwar anders gelagerte Einsatzgebiete, aber seine permanenten Problemschilderungen
mit den verschiedenen AF Modi kann ich nicht bestätigen.
Das was ein AF leisten soll ( in meiner Sicht!!) das macht der von meinen XT3/XT4 vollkommen zufriedenstellend.
Mag sein, dass unter den oft schlechten Lichtverhältnissen von cantsins exhibitions eher
Probleme auftreten.

Von "schwimmenden stabi" habe ich sehr wenig gesehen, ganz im Gegenteil, ich bin hochzufrieden mit der Leistung des Systems, einzige Ausreißer machen manuelle Objektive, die nicht über OIS verfügen.
Ja, das ist Ansichtssache und sowieso relativ. Meine Referenz für Stabilisierung (in-Kamera + Objektiv) ist Panasonics S-Serie, meine Referenz für Tracking- und kontinuierlichen Video-Autofokus die Sony A9.

Hier ein mit der X-T4 und dem Fujinon 18-55mm/2.8-4 sowie dem 50mm/f2 gefilmtes Konzertvideo bei noch relativ günstigen Lichtbedingungen:


Ab 19:03 und dann noch mal sehr deutlich bei 22:56 sieht man, wie der Autofokus bei schwächerem Licht pumpt bzw. das Gesicht verliert. Die Qualität der Stabilisierung kann man in den Einstellungen am Anfang gut beurteilen (z.T. allerdings nachstabilisiert in Resolve). Auch da hatte ich einige Einstellungen, in der die Kamera den Fokus auf Gesichter verlor, die im Schnitt natürlich rausgefallen sind.


Hier ein Video, das mit dem (eigentlich noch besser stabilisierten) Fujinon 16-80mm/f4 gedreht wurde, und zwar größtenteils in einer einzigen langen Einstellung als Lehr-/Schulvideo:


Teilweise musste ich hier äußerst kreativ-assoziativ Zwischenbilder einfügen, weil die Kamera ein paarmal den Fokus komplett verloren hatte. Man kann auch ziemlich gut sehen, wie die Hybridstabilisierung (Body-OIS + Objektiv) plötzliche Nachzieh-Artefakte produziert. Bei 1:57 sieht man auch Wobbel-/Schwimm-Artefakte, bei 2:08 (und 11:43 sowie 16:27) verliert die Kamera den Fokus zwischendurch völlig. Wenn man ab 3:00 (und ab 4:30) auf die Bilddetails (z.B. das Gras am Boden) achtet, sieht man, dass es immer leicht wobbelt/schwimmt, als ob ein Hitzeflirren in der Luft wäre. Bei allen Kamerabewegungen reagiert die Stabilisierung für meinen Geschmack extrem ruckelig und mit plötzlichen Sprüngen im Bild.



Jörg
Beiträge: 10319

Re: Fujifilm X-S10 mit IBIS und 10bit extern vorgestellt für unter 1000 Euro

Beitrag von Jörg »

Hier ein Video, das mit dem (eigentlich noch besser stabilisierten) Fujinon 16-80mm/f4 gedreht wurde, und zwar größtenteils in einer einzigen langen Einstellung als Lehr-/Schulvideo:
OK, dazu will ich lediglich bemerken, dass ich zu solchen Einstellungen tatsächlich nix
beitragen kann.
30 min im Stück Freihand steht hier nicht im Lastenheft...wenn dann in einem halben Dutzend Momenten der Fokus/Stabi versagt, ist das natürlich ganz übel.



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