So gesehen, ist Dune I/II ja auch kein Meisterwerk, da die Filme zusammen gerade mal soviel eingespielt haben wie z.B. die Mario Brothers.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 17 Mai, 2024 14:05Was hat Dune (der übrigens in die selbe - nixfürmich - Kategorie fällt) mit Megalopolis zu tun?
Und ob Coppola's Film ein wirkliches Meisterwerk ist oder nicht, wird die Kinokasse anzeigen.
Ich persönlich tippe allerdings eher auf Flop als auf Meisterwerk.
Man sollte sich immer eine eigene Meinung bilden. Daher…
Und?
Richtig.
Du meinst die Kritiken, die dich in deinen Vorurteilen bestärken ;-)
Ich meine die Mainstream-Kritikerwelle, die hier fehlt.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 17 Mai, 2024 20:58Du meinst die Kritiken, die dich in deinen Vorurteilen bestärken ;-)
Dahinter steht noch ein anderes (vielleicht gesellschaftlich tabuisiertes) Thema :
Klar. Was mich ein bisschen juckt ist die gelegentliche Kategorisierung von Reviewern als „Experimentalfilm“. Ein Experimentalfilm ist beweisoffen, will nichts und muss nichts beweisen. Ein Prototyp, der nicht funktionieren muss, sondern rumspielt, um sich formal alles offen zu halten. Das könnte bei über zwei Stunden Laufzeit unvergesslich sein, im negativen Sinn. Ich gehe oft auf die lokal geförderten Kurzfilmfestivals, praktisch alle als Experimente geadelt/entschuldigt, und das meiste über 10 Minuten lässt mich an Aversionstherapie denken. Ich bin geheilt von der Cinephilie, ich bin doch geheilt!
GMO gehört in die Kategorie „Unterhaltungsfilm“. In letzter Zeit trudeln etliche amerikanische Reaction-Videos auf Youtube rein, von Leuten, die per VPN den Film per Streaming konsumieren können. Das finde ich immer besonders interessant, aber ab hier ein paar
In den meisten Fällen erscheint mir der Begriff "Experimentalfilm" allerdings eher als billige Ausrede für gewollt und nicht gekonnt.Axel hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 10:48
Klar. Was mich ein bisschen juckt ist die gelegentliche Kategorisierung von Reviewern als „Experimentalfilm“. Ein Experimentalfilm ist beweisoffen, will nichts und muss nichts beweisen.
Also, wir alle sind Experten in Mustererkennung. Ich wäre per se nicht böse, wenn Megalopolis sich dem verweigern würde. Jedoch …
Die/das Muster sollte nicht auf Anhieb erkennbar sein. Nicht "gegenteilig", sondern anders dosiert.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 11:08Und ja, unsere Mustererkennung schafft ein Gefühl der tiefen Befriedigung, wenn die passenden Knöpfchen bei uns gedrückt werden (und das ist ja auch genau unsere Erwartungshaltung an der Kinokasse). Warum du ausgerechnet auf ein gegenteiliges Ergebnis hoffst, muß du uns allerdings erklären.
Wenn alle kognitiven Muster und emotionalen Trigger für uns Anwender/Konsumenten-Einheiten bereits kristallisiert wären, dann Sayonara. Dann kann demnächst A.I. vollständig übernehmen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 13:42 Nicht umsonst haben sich gewisse Muster über Jahrhunderte bis zur absoluten Perfektion heraus kristallisiert - weil sie funktionieren und andere eben nicht.
Es gibt reichlich Nicht-„Experimentalfilme“, die "an Aversionstherapie denken" lassen.Axel hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 10:48Klar. Was mich ein bisschen juckt ist die gelegentliche Kategorisierung von Reviewern als „Experimentalfilm“. Ein Experimentalfilm ist beweisoffen, will nichts und muss nichts beweisen. Ein Prototyp, der nicht funktionieren muss, sondern rumspielt, um sich formal alles offen zu halten. Das könnte bei über zwei Stunden Laufzeit unvergesslich sein, im negativen Sinn. Ich gehe oft auf die lokal geförderten Kurzfilmfestivals, praktisch alle als Experimente geadelt/entschuldigt, und das meiste über 10 Minuten lässt mich an Aversionstherapie denken. Ich bin geheilt von der Cinephilie, ich bin doch geheilt!
Andererseits könnte es sein, dass diese Kategorie nur aus Ratlosigkeit von den Reviewern gewählt wurde, weil ihre erwarteten Erzählmuster nicht mit denen von Megalopolis zur Deckung kamen. Wir sind alle muster-suchende und -interpretierende Entitäten, wir sind so verdrahtet. Und wir erwarten sie - bis zu einem gewissen, heikel dosierten Grad - von einem Film, gleich, ob es ein Unterhaltungsfilm oder ein epischer Autorenfilm ist. Siehe unten.
Ich fürchte daß sich das aus reinem Wunschdenken, wenn nicht gar aus Angst und Verzweiflung speist - aber wer weiß?
Bestimmte Muster funktionieren einfach weil das menschliche Gehirn darauf anspricht. Mustererkennung und -Verarbeitung des Gehirns verändern sich evolutionär gesehen extrem langsam. Die Muster in Tragödie und Komödie funktionieren heute offensichtlich genauso wie vor 2000 Jahren, oder siehst du das anders?Axel hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 14:07Wenn alle kognitiven Muster und emotionalen Trigger für uns Anwender/Konsumenten-Einheiten bereits kristallisiert wären, dann Sayonara. Dann kann demnächst A.I. vollständig übernehmen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 13:42 Nicht umsonst haben sich gewisse Muster über Jahrhunderte bis zur absoluten Perfektion heraus kristallisiert - weil sie funktionieren und andere eben nicht.
Ich persönlich glaube das nicht. Diese Muster sind nicht kristallin, sondern organisch, sie entstehen aus unserer Existenz und reiben sich. Sie werden vielfältiger und komplexer, nicht umgekehrt.
Die schönen deutschen Komposita: Wunschdenken. Wünsche kommen offensichtlich, unbestreitbar und unbestritten aus dem Un- und Unterbewusstsein, auf den 9/10-tel von dem Eisberg, den man nicht an der Oberfläche sieht. Denken ist davon gesteuert und beeinflusst umgekehrt wieder (z.B. bei Neurosen und Komplexen) Angst und Verzweiflung.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 14:35Ich fürchte daß sich das aus reinem Wunschdenken, wenn nicht gar aus Angst und Verzweiflung speist - aber wer weiß?
MMn ist der ganze Witz von Kino, dass die Filmsprache die reinen Überlebens-Instinkt-Muster mit den Kultur-Prägungs-Mustern, den Archetypen des Unterbewusstseins und unserem bewussten Verstehen dieser Sprache verknüpft. Es entsteht eine neue Kategorie von Mustern, auf die wir ebenfalls keinen Einfluss haben, aber die uns massiv beeinflussen, programmieren und verändern, auch evolutionär. Wünsche sind Projektionen, und erst durch Projektionen, durch in eine ungewisse Zukunft führende Erzählungen, ändern sich die Lebensweisen unserer Spezies so rasant wie in den letzten Jahrhunderten.
Ich trenne, wie gesagt, die harte Verdrahtung der primären Instinkte von dem, was die Weitergabe von kulturellen Ideen an Mustern produziert, die eben erst seit grob 2000 Jahren (aus unserer Gegenwarts-Sicht) bekannt ist. Das ist eine rasante Evolution, die viele pessimistisch einschätzen, in dem Sinne, dass sie zu unserem Untergang führt. Vielleicht. Der Affe wurde zu schnell dominant.berlin123 hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 14:53Bestimmte Muster funktionieren einfach weil das menschliche Gehirn darauf anspricht. Mustererkennung und -Verarbeitung des Gehirns verändern sich evolutionär gesehen extrem langsam. Die Muster in Tragödie und Komödie funktionieren heute offensichtlich genauso wie vor 2000 Jahren, oder siehst du das anders?
Ersteres wäre nun doch zu fantastisch, zweiteres schon möglich.
Man sollte aber instinktive Reaktionen nicht mit kognitiver Handlungsstruktur verwechseln.berlin123 hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 14:53Bestimmte Muster funktionieren einfach weil das menschliche Gehirn darauf anspricht. Mustererkennung und -Verarbeitung des Gehirns verändern sich evolutionär gesehen extrem langsam. Die Muster in Tragödie und Komödie funktionieren heute offensichtlich genauso wie vor 2000 Jahren, oder siehst du das anders?Axel hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 14:07
Wenn alle kognitiven Muster und emotionalen Trigger für uns Anwender/Konsumenten-Einheiten bereits kristallisiert wären, dann Sayonara. Dann kann demnächst A.I. vollständig übernehmen.
Ich persönlich glaube das nicht. Diese Muster sind nicht kristallin, sondern organisch, sie entstehen aus unserer Existenz und reiben sich. Sie werden vielfältiger und komplexer, nicht umgekehrt.
Es wurde das Beispiel „Dominanz“ genannt. Beim Improtheater haben wir es als Hoch- und Tiefstatus geübt. Das sind etablierte Mechanismen die eine Szene interessant machen. Wenn du auf der Bühne stehst merkst du geradezu wie durch solche Dinge das Publikum bei der Stange bleibt.
Beim Status handelt es sich aber nicht um ein kulturell erworbenes oder rein filmsprachliches Muster. Der Kampf darum liegt in der Natur der meisten Säugetiere.
Soziobiologie ist hier eine interessante - verhältnismäßig junge - Fachrichtung.
Das sicherlich. Ich denke aber, dass es darüber hinausgehen kann. Das Interesse am Gegenüber - fesseln kann auch die Frage: Was denkt und fühlt die Person?
Kunst kennt keine Pension?Darth Schneider hat geschrieben: ↑Sa 18 Mai, 2024 18:48 Ich werde mir den Film ganz bestimmt hoffentlich im Kino anschauen, aber ich habe den Verdacht das ich mich eher langweilen werde….
Aber mal schauen.
Man sollte halt womöglich als „alter Regisseur Star“ schon selber früh genug merken wann es Zeit wäre besser in Pension zu gehen und den Jungen das Feld und das Geld für die teuren Filme zu überlassen…;)
Gruss Boris
https://deadline.com/2024/05/megalopoli ... 235918813/Imax boss Rich Gelfond said, “One of the things that we pride ourselves on is being filmmaker-friendly.”
While saying that the pic was getting a global Imax release, he specified, “It’ll probably be a limited release rather than on all the screens in the world; it almost certainly won’t be that.”
Which means that Megalopolis won’t play on the exhib’s full 1,700 auditoriums around the globe.
Aber Hökelschuhe nicht vergessen, sonst kommst du gar nicht erst auf den roten Teppich. :)
Word!Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 17 Mai, 2024 14:30 Ich beanspruche dibs für das Wort "Megaflopolis" ;-)
Also das ist mir eine weite Fahrt zum IMAX-Kino jedenfalls wert.
ONE NIGHT ONLY ???The Ultimate IMAX Experience on September 23. In theaters & IMAX everywhere September 27.