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Dune - neuer Trailer



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iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Cinemator hat geschrieben: Mi 28 Jul, 2021 11:40 David Lynch´s Dune aus den 80ern, so verwirrend er zunächst erscheinen mag, kommt letztlich ganz anders daher - wie alle seine Filme. Mulholland Drive zum Beispiel ist keine leichte Kost und hat doch eine ganz einfache Story, für die man aber ein bißchen mehr Hirn flüssig machen muß. Mir gefällt so etwas, selbst wenn ich nicht immer alles verstehe.

Im damaligen Dune läßt Lynch beispielsweise sagen: "Einer wird kommen, mit den Stimmen der Außenwelt bringt er den heiligen Krieg". Das hat biblische Dimension und hebt den Stoff auf eine monumentale, mystische Ebene. Sind mit den "Stimmen der Außenwelt" vielleicht sogar Stimmen aus der Akasha-Chronik gemeint? Natürlich nicht, oder doch? Auf jeden Fall wird die Phantasie losgetreten...
David Lynch´s Dune ist genau genommen schon auch ziemlicher Mist.
Aber immerhin hat der Film einen eigenen Stil gezeigt.

Die Dune-Story sollte man eh nicht zu hoch hängen.
Das immer gleiche mittelalterliche Gutes-gegen-böses-Herrscherhaus gewürzt mit einem magischen Element und einem Erlöser. Genau genommen ist das ein primitiver und banaler Plot.
Da bewegt sich Dune auf einer Stufe mit Star Wars, Herr der Ringe usw.

Wirklich reifer und interessanter scheint da "The Green Knight".



Axel
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Axel »

@iasi
Wir schätzen uns glücklich, ein solch intellektuelles As in unserer Mitte zu haben, der schon alles hat kommen und gehen sehen und der nach Höherem strebt!
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Mi 28 Jul, 2021 21:20 @iasi
Wir schätzen uns glücklich, ein solch intellektuelles As in unserer Mitte zu haben, der schon alles hat kommen und gehen sehen und der nach Höherem strebt!
Da muss ich nicht erst sehen was kommt.

Ich hab z.B. nicht kommen sehen, dass du dich auch mal kurz fassen kannst. :)

Dune hat jedenfalls nichts mit SF zu tun. Das ist eine Fantasie-Story.

Und auch der neue Film deutet auf das übliche Handlungsmuster hin:
Da gibt es das edle Haus des jungen Helden und natürlich das Haus der Schurken, die nichts anderes im Sinn haben als Macht um der Macht Willen.
Und dann haben ist da der MacGuffin: Die Ausscheidungen der Würmer.
Es kommt zum Betrug und Verrat, was den jungen Helden in den Widerstandskampf stößt.
Da er edlen Blutes ist, muss er natürlich der Auserwählte sein, der einheimischen Naturmenschen in den Kampf führt.
In die Häuptlingstochter darf er sich dabei auch verlieben.
Und am Ende besiegt er die Bösen, da er ja schließlich der Auserwählte ist.

Fliegende Bauklötze und Schlachten zwischen Gewalthaufen wie im Mittelalter runden das Spektakel dann ab, das vollkommen bar jeder Science daherkommt.



Darth Schneider
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Nein, nein, nein iasi das stimmt also so nicht, Dune der Wüstenplanet ist keine Fantasy Story sondern ganz klar eine Science Fiction Story, Königshäuser hin oder her…
Das wird auch ganz klar so kommuniziert, da steht klar etwas von SF Roman, nix Fantasy Roman, genau so wie auf den Covern meiner 6 Der Wüstenplanet Büchern…

https://de.wikipedia.org/wiki/Dune

Und lies mal die Bücher, die Geschichten sind schon einiges komplexer als Star Wars…und auch viel komplexer als die Story im Dune Kinofilm.
Und, hast du Dune damals überhaupt im Kino gesehen ?
Ich gleich mehrmals, das macht bei dem Film einen sehr grossen Unterschied, denke ich.
Im Kino fand ich den Film einfach nur genial, im Fernsehen, beziehungsweise heute auf BluRay, früher auf VHS könnte ich Dune gar nie ganz schauen, das funktioniert irgendwie nicht, auf Deutsch hinten und vorne nicht.;)
Der Film, so denke ich, war halt einfach ausschliesslich für die sehr grosse Kino Leinwand zusammen mit einer wirklich fetten Soundanlage gemacht worden.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Axel
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Axel »

Auch, wer wie ich nur ganz oberflächlich mit Dune Bekanntschaft gemacht hat - der Lynch-Film halt und lange zurückliegende Erzählungen von Fans - sollte sehen, dass da ziemlich viele Themen angeschnitten werden, die über bloße Phantastik weit hinausgehen. Natürlich begeht iasi hier wieder denselben Fehler wie viele, nämlich, zu übersehen, dass Herberts Romane einen starken Einfluss auf das gesamte Genre hatten und wir praktisch von einem recht hohen Plateau zurückblicken, den berühmten Schultern von Riesen.
iasi hat geschrieben:Es kommt zum Betrug und Verrat, was den jungen Helden in den Widerstandskampf stößt.
Da er edlen Blutes ist, muss er natürlich der Auserwählte sein, der einheimischen Naturmenschen in den Kampf führt.
In die Häuptlingstochter darf er sich dabei auch verlieben.
Und am Ende besiegt er die Bösen, da er ja schließlich der Auserwählte ist.
Bereits in dem, was ich von Dune weiß, was wie gesagt nicht viel ist, ist Paul eine gebrochene Figur, ein Junge unter Einfluss, der in einem komplizierten Machtkampf in eine *Rolle* hineinwächst. Vage habe ich diese Dinge in Erinnerung. Auch, was mir andere über die Frage erzählt haben, ob er überhaupt der "Gute" in der Geschichte ist, zumal Herbert selbst wohl solche Kategorien immer in Zweifel gezogen hat.

Wenn Paul der Auserwählte ist, wer hat ihn dann ausgewählt? Diese Oberpriesterin, um ihre eigenen Interessen zu fördern? Ich weiß, wie gesagt, keine Details mehr, ich weiß nur noch, wie ich dachte, puh, das ist ja eine wilde Geschichte. Weit entfernt von irgendeinem affirmativen Schwulst, der unsere heutigen Heldenepen kennzeichnet. Auch die von dir gelobten Psychologisierungen von Comic-Charactern à la Logan und Joker. Das lässt sich aller krud konstruierten "Abgründe" zum Trotz zusammenkürzen auf die schlichteste (und verlogene) kollektive Moral unserer Gesellschaft.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Darth Schneider »

Alle wollen halt das wertvolle Spice und manche gehen über Leichen dafür, ganz wie im echten Leben.
Also ich verstehe nicht wirklich wie man den Film schlecht finden kann.



Ich war im Kino schon nach dieser Opening Scene einfach nur hin und weg, ich kriege heute noch beim schauen Gänsehaut..was für eine Stimme, wunderschön fotografiert, simpel gemacht, aber trotzdem irgendwie schon fast magisch gut.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 08:58 Alle wollen halt das wertvolle Spice und manche gehen über Leichen dafür, ganz wie im echten Leben.
Also ich verstehe nicht wirklich wie man den Film schlecht finden kann.
Der klassische MacGuffin.

Review: ‘Dune’. In: Variety. 1. Januar 1984 (variety.com)., Variety vom 31. Dezember 1983:
„Dune is a huge, hollow, imaginative and cold sci-fi epic. Visually unique and teeming with incident, David Lynch’s film holds the interest due to its abundant surface attractions but won’t, of its own accord, create the sort of fanaticism which has made Frank Herbert’s 1965 novel one of the all-time favorites in its genre.“

Ich hatte Dune auch im Kino gesehen.
Dass Produzent und Regisseur sich nicht einig waren, konnte man sehr gut erkennen.

Science-Fiction ist hier der Zielbereich, der ohne Übernatürliches (wie Zauberei und Fabelwesen) operiert. Bei Fantasy dagegen gehören Magie ... Wikipedia

In Lynchs Dune wächst unser Sprößling aus gutem Hause - wie üblich - erst in seine Rolle des Auserwählten hinein und schreit dann am Ende den armen Sting in zwei Hälften.

Auch ohne Raumschiffe ist z.B. Lems Die lymphatersche Formel weit mehr SF, als Dune.

Und mehr Tiefe zeigt The Green Knight mit seiner Grundkonstellation:
Heute darfst du mir den Kopf abschlagen, in einem Jahr musst du dich dann meinem Axthieb stellen.



Funless
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Funless »

Hätte ich damals Lynchs Film gesehen nachdem ich die Bücher gelesen habe wäre mein Urteil über diesen Film zwar nicht geringer negativ, allerdings weniger harsch ausgefallen.

Doch 1984 war ich literarisch gerade in meiner Hochphase der verschlingens von Robert Silverberg, bzw. Poul Anderson Romanen unterwegs gewesen mit gleichzeitigem dauerkonsum von Underground Comics von Corben (Wer Bloodstar gelesen hat wird sofort sehen woher die visuelle Inspiration von Braveheart kam), Moebius (Wer The Long Tomorrow gelesen hat wird sofort sehen woher die visuelle Inspiration von Blade Runner kam), Druillet, Bilal, Rand Holmes, etc. pp. und entdeckte meine Vorliebe zu Dystopien.

Sci-Fi-filmmäßig war ich zu der Zeit (ähnlich wie bei nachtaktiv) gerade geprägt von Star Wars, Star Trek und natürlich Alien und die ganzen Italo-Alien Horror Plagiate mit denen damals die Videotheken vollgeschwemmt wurden. Lynchs Dune konnte es mir damals also gar nicht recht machen mit dem ganzen barocken Produktionsdesign und den (zu der damaligen Zeit für mich) viel zu bedeutungsschwangeren Dialogen.

Und es war nicht so, dass Lynch für mich ein unbekannter war, ganz im Gegenteil. Als ich damals in meinem damaligen Abo Kinomagazin cinema (gab es damals überhaupt eine alternative dazu?) gelesen hatte, dass derjenige der The Elephant Man inszenierte, ein Film der imho nach wie vor zu den am beklemmendsten inszenierten Filmen ever gehört, nun einen Science Fiction Film machen würde war meine Vorfreude und Erwartungshaltung entsprechend groß, ebenso groß wie dann meine Enttäuschung nach dem Kino Besuch.

Es ist unverkennbar, dass Lynch versucht hat der Vorlage gerecht zu werden und vielleicht auch ein bisschen zu gerecht zu werden, manche Passagen aus dem Buch wurde nahezu eins zu eins filmisch umgesetzt und vielleicht wäre etwas mehr Eigeninterpretation angebrachter gewesen. Ich weiss es nicht.

Mitllerweile habe ich Lynchs Dune mindestens ein halbes Dutzend mal angeschaut und dieser Film ist im Nachgang und für sich allein stehend betrachtet eine bemerkenswerte Abwechslung vom Mainstream Allerlei mit einigen Stärken aber auch mit einigen gravierenden Schwächen. Zudem auch leider nicht gut gealtert, schaut man sich im Vergleich eine remasterte Version von Kubricks 2001 an liegen da qualitativ Welten (pro Kubrick) und das in Anbetracht, dass 2001 nochmal 15 Jahre älter ist.
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Axel
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 09:34
Darth Schneider hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 08:58 Alle wollen halt das wertvolle Spice und manche gehen über Leichen dafür, ganz wie im echten Leben.
Also ich verstehe nicht wirklich wie man den Film schlecht finden kann.
Der klassische MacGuffin.
In jedem Drama gibt es MacGuffins, in Godzilla (in diesem Fall Godzilla) genauso wie in einem Bankräuberfilm (Geld). Geld ist auch der MacGuffin in unserer Gesellschaft und deren tragisches Missverständnis. Also: ja, aber was willst du sagen? Verstehst du den Begriff überhaupt?
Funless hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 09:55 Mitllerweile habe ich Lynchs Dune mindestens ein halbes Dutzend mal angeschaut und dieser Film ist im Nachgang und für sich allein stehend betrachtet eine bemerkenswerte Abwechslung vom Mainstream Allerlei mit einigen Stärken aber auch mit einigen gravierenden Schwächen.
So ähnlich sehe ich Villeneuves Blade Runner. Die große Schwäche des Films ist die Treue zum Vorgänger. Subtrahiert man dessen Einfluss, bleibt leider nichts übrig, es ist nur eine kopflastige Übung in einer Variation zum Thema. Ich hoffe, Villeneuve ist mit Dune etwas kühner.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 08:58


Ich war im Kino schon nach dieser Opening Scene einfach nur hin und weg, ich kriege heute noch beim schauen Gänsehaut..was für eine Stimme, wunderschön fotografiert, simpel gemacht, aber trotzdem irgendwie schon fast magisch gut.
Gruss Boris
Dies zeigt doch gerade ein Problem des Films:

Es braucht zunächst ein Hörbuch, um überhaupt die Story zu etablieren. Dann auch noch gefolgt von nichtssagenden Aufnahmen einer Wüste.
Dies ist schlicht unfilmisch.

Wie man so etwas richtig macht, zeigt (natürlich) Citizen Kane.



Darth Schneider
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Natürlich braucht es sowas am Anfang womöglich um sich so eine Welt sich als unwissender Zuschauer überhaupt annähernd vorzustellen zu können.
Die Geschichte spielt ja auch schliesslich im Jahr 10.000 irgendwas…
Das ist ja auch nur ein einziger Weg von vielen, eine fiktive Welt dem Publikum erstmal schnell vorzustellen, ein sehr effektiver, so finde ich.
Star Wars hat das mit dem in die Unendlichkeit rollenden Kult Schriftzug gelöst…;)
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



7River
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von 7River »

iasi hat geschrieben: Mi 28 Jul, 2021 15:29 Wirklich reifer und interessanter scheint da "The Green Knight".
Ob der Film jetzt viel gehaltvoller und besser als „The King“ (Netflix 2019) sein wird, weiß ich nicht.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Cinemator
Beiträge: 938

Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Cinemator »

@iasi
Aus dem Roman heraus adaptiert, braucht es schon so ein Intro. Sonst wird´s zu kryptisch. Der Film ist dadurch aber kein Hörspiel geworden (das ist eher ein Markenzeichen deutscher Filme :-)) ).

Wenn ich richtig liege, hatte damals Ridley Scott mit Dune angefangen und den Job geschmissen. Dass Lynch ihn übernommen hat, ist recht bemerkenswert (vielleicht war er 1984 noch ein bißchen klamm). Denn das war sicher keine leichte Nummer.

@Axel
Blade Runner II finde ich persönlich gar nicht so schlecht, kann aber der 1. Version von Scott nicht das Wasser reichen. BR I gehört für mich zu den besten Filmen überhaupt. Alles natürlich Geschmackssache.
Er: Was ist mit dir? Sie: Nichts, was du ändern könntest. (Casablanca)



Axel
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 11:13
Darth Schneider hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 08:58


Ich war im Kino schon nach dieser Opening Scene einfach nur hin und weg, ich kriege heute noch beim schauen Gänsehaut..was für eine Stimme, wunderschön fotografiert, simpel gemacht, aber trotzdem irgendwie schon fast magisch gut.
Gruss Boris
Dies zeigt doch gerade ein Problem des Films:

Es braucht zunächst ein Hörbuch, um überhaupt die Story zu etablieren. Dann auch noch gefolgt von nichtssagenden Aufnahmen einer Wüste.
Dies ist schlicht unfilmisch.

Wie man so etwas richtig macht, zeigt (natürlich) Citizen Kane.
Rosebud, als einer der berühmtesten MacGuffins der Filmgeschichte, war der Vorwand, um aus einer Biografie ein erzählerisches Puzzle zu machen. BTW: ein den Zuschauer verspottener Erzähltrick. Die Putzfrau hat das leise Murmeln gehört? Und alle glauben ihr? Merke: letzte Worte sind immer in den Mund gelegt.

Mit “filmisch” hast du sicher Recht und meinst es so, dass der Grundsatz “Show, don’t tell” erfüllt wurde. Darüber müsste man nochmal gesondert diskutieren.

Auch LOTR beginnt ja mit einer Off-Erzählerin. Wie zum Kuckuck sollen wir sonst irgendeinen Automatenring als MacGuffin für ein 10-Stunden-Werk akzeptieren?

Es geht eigentlich immer nur um formale Aspekte. Die Motivation muss stark sein und darf nicht allzu kritisch hinterfragt werden.

Die Logik, die man von Filmen erwartet (siehe auch “Chaos-Kino“) nannte Hitchcock „moronic“, schwachsinnig. Warum sollte ein Film logischer sein als das Leben, in dem man vor lauter “plot holes” kaum noch navigieren kann?

Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Zuletzt geändert von Axel am Do 29 Jul, 2021 12:23, insgesamt 2-mal geändert.



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 11:09
iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 09:34

Der klassische MacGuffin.
In jedem Drama gibt es MacGuffins, in Godzilla (in diesem Fall Godzilla) genauso wie in einem Bankräuberfilm (Geld). Geld ist auch der MacGuffin in unserer Gesellschaft und deren tragisches Missverständnis. Also: ja, aber was willst du sagen? Verstehst du den Begriff überhaupt?
Du verstehst offensichtlich nicht, was ein MacGuffin ist, denn sonst würdest du nicht so etwas schreiben.

Nimm einfach den von mir oben genannten Film: The Green Knight

Godzilla ist übrigens kein MacGuffin, denn er bestimmt die Handlung mit.

Ein Behälter mit radioaktivem Material, den alle wollen, ist eben etwas anderes, als das radioaktive Material in "Chernobyl".



Axel
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 12:03Godzilla ist übrigens kein MacGuffin, denn er bestimmt die Handlung mit.

Ein Behälter mit radioaktivem Material, den alle wollen, ist eben etwas anderes, als das radioaktive Material in "Chernobyl".
Haarspalterei. In einem Film, aber im Grunde in jeder Erzählform, muss es etwas geben, was die Geschichte vorantreibt. Wenn man will, ist Godzilla die Hauptfigur in den gleichnamigen Filmen. Ich will das zum Beispiel so, als echter Fan. Und gleichzeitig ist er der Vorwand dafür, sich die großangelegte Sachbeschädigung nochmals reinzuziehen. Im wirklichen Leben, in Tschernobyl, wurde Radioaktivität freigesetzt. In der Serie war das nur die Folie, um menschliches Verhalten dramaturgisch zu entfalten. Das Was-Wäre-Wenn?

Woran machst du den Unterschied zwischen fiktivem Spice und Radioaktivität fest?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Funless
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Funless »

Axel hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 12:15 In einem Film, aber im Grunde in jeder Erzählform, muss es etwas geben, was die Geschichte vorantreibt.
Genauso ist es. Exemplarisch hier der Film Ronin, die 122 minütige Jagd nach einem ominösen Koffer, dessen Inhalt man in keiner einzigen Sekunde des Films zu sehen bekommt, ja nicht einmal erfährt was dieser Koffer überhaupt beinhaltet.

Funless has spoken!

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iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 12:15
iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 12:03Godzilla ist übrigens kein MacGuffin, denn er bestimmt die Handlung mit.

Ein Behälter mit radioaktivem Material, den alle wollen, ist eben etwas anderes, als das radioaktive Material in "Chernobyl".
Haarspalterei. In einem Film, aber im Grunde in jeder Erzählform, muss es etwas geben, was die Geschichte vorantreibt. Wenn man will, ist Godzilla die Hauptfigur in den gleichnamigen Filmen. Ich will das zum Beispiel so, als echter Fan. Und gleichzeitig ist er der Vorwand dafür, sich die großangelegte Sachbeschädigung nochmals reinzuziehen. Im wirklichen Leben, in Tschernobyl, wurde Radioaktivität freigesetzt. In der Serie war das nur die Folie, um menschliches Verhalten dramaturgisch zu entfalten. Das Was-Wäre-Wenn?

Woran machst du den Unterschied zwischen fiktivem Spice und Radioaktivität fest?
Es geht darum, ob etwas auswechselbar ist.

Es könnten auch die Hautschuppen der Würmer sein, die man benötigt, um die Antriebe abzudichten.
Bei Avatar gab es auch so einen MacGuffin, an den ich mich schon gar nicht mehr erinnere, was aber auch keine Rolle spielt.

Ob nun in einem Koffer radioaktive Elemente oder Geld steckt, ist nicht wichtig, wenn es nur darum geht, dass die Handelnden den Koffer haben wollen.

Bei Chernobyl ist das radioaktive Graphit auf den Dächern hingegen handlungsbestimmend. Es muss beseitigt werden. Es zerstört Roboter. Es attakiert die Soldaten.
Man kann es nicht einfach durch etwas anderes ersetzen.

Selbst bei Shin Godzilla, bei dem das Vieh apathisch scheinbar ziellos durch die Gegend trampelt und Anlass für den Handlungsstrang mit der staatlichen Reaktion auf die Gefahr dient, ist es eben doch die Handlungsfigur, um die sich alles dreht und die eben auch reagiert.



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Funless hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 12:58
Axel hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 12:15 In einem Film, aber im Grunde in jeder Erzählform, muss es etwas geben, was die Geschichte vorantreibt.
Genauso ist es. Exemplarisch hier der Film Ronin, die 122 minütige Jagd nach einem ominösen Koffer, dessen Inhalt man in keiner einzigen Sekunde des Films zu sehen bekommt, ja nicht einmal erfährt was dieser Koffer überhaupt beinhaltet.
Es muss aber eben nicht immer ein MacGuffin sein.

Ein Racheplot kommt z.B. auch ohne einen MacGuffin aus.

Vor allem sind es die Filme, die auf Charaktere aufbauen, die keinen MacGuffin benötigen.
Es gibt z.B. bei Joker keinen MacGuffin, sondern nur Ereignisse.



Darth Schneider
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Darth Schneider »

Die möglichst intelligente und tiefgründige Story ?
Ist das wirklich so wichtig ?



Ist manchmal doch alles manchmal voll irrelevant…
Ganz im Gegenteil zu den Charakteren und von dem was halt so passiert im Film…viel Spannung, der richtige Humor, passende Action, ebensolcher Schnitt, mit Sound, und nicht zuletzt halt der richtigen Choreografie…
Manchmal genügt das schon für einen sehr, sehr guten Film…
Also mir zumindest gefällt sowas schon auch sehr. ;)))
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 13:57 Die möglichst intelligente und tiefgründige Story ?
Ist das wirklich so wichtig ?


Ist manchmal doch alles manchmal voll irrelevant…
Ganz im Gegenteil zu den Charakteren und von dem was halt so passiert im Film…viel Spannung, der richtige Humor, passende Action, ebensolcher Schnitt, mit Sound, und nicht zuletzt halt der richtigen Choreografie…
Manchmal genügt das schon für einen sehr, sehr guten Film…
Also mir zumindest gefällt sowas schon auch sehr. ;)))
Gruss Boris
Klar - auch so etwas ist unterhaltsam: :)



Aber ein Höhepunkt es Kinojahres ist´s eben auch nicht.



markusG
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von markusG »

Funless hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 09:55 von Kubricks 2001 an liegen da qualitativ Welten (pro Kubrick)
Dann mal die ketzerische Frage - wo ist 2001 denn nicht:
iasi hat geschrieben: Do 22 Jul, 2021 23:19 Das sieht uninspiriert aus.[...] es ist doch letztlich nur stilloser hochglanz.
oder
Darth Schneider hat geschrieben: Fr 23 Jul, 2021 09:58Dem Trailer fehlt ganz einfach die Magie, die Essenz von Dune, und die Charaktere wirken jetzt schon langweilig, genau so wie die Sets, die Kostüme die Action und die Musik…


Dann:
Axel hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 08:49Natürlich begeht iasi hier wieder denselben Fehler wie viele, nämlich, zu übersehen, dass Herberts Romane einen starken Einfluss auf das gesamte Genre hatten und wir praktisch von einem recht hohen Plateau zurückblicken, den berühmten Schultern von Riesen.
Zum einen dies - als ich z.B. das erste mal Herr der Ringe las, habe ich nicht nachvollziehen können, weshalb es so bahnbrechend sein sollte - mit dem Hintergrund zahlreiche (später erschienene) Fantasy-Romane gelesen zu haben, die besser waren. Aber eben nicht ohne Tolkiens Einfluss waren. Zum anderen spielt jede Menge Nostalgie mit. Das verklärt ganz schön die Sicht.



Funless
Beiträge: 5484

Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Funless »

Ähhh …

markusG, sorry aber ich verstehe deine Frage nicht. 🥴

Könntest du sie vielleicht (für mich) etwas verständlicher konkretisieren?
Funless has spoken!

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iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

markusG hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 16:03
Axel hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 08:49Natürlich begeht iasi hier wieder denselben Fehler wie viele, nämlich, zu übersehen, dass Herberts Romane einen starken Einfluss auf das gesamte Genre hatten und wir praktisch von einem recht hohen Plateau zurückblicken, den berühmten Schultern von Riesen.
Zum einen dies - als ich z.B. das erste mal Herr der Ringe las, habe ich nicht nachvollziehen können, weshalb es so bahnbrechend sein sollte - mit dem Hintergrund zahlreiche (später erschienene) Fantasy-Romane gelesen zu haben, die besser waren. Aber eben nicht ohne Tolkiens Einfluss waren. Zum anderen spielt jede Menge Nostalgie mit. Das verklärt ganz schön die Sicht.
Wobei Herr der Ringe bei allem Unterhaltungswert eben auch ein primitiver Schinken ist.
Da ist der böse Sauron, der nichts anderes im Sinn hat, als alle zu unterdrücken.
Und dann sind da die Adligen, denen der Edelmut und die Kampfeskunst im Blut mitgegeben wurde.
Das Volk folgt dann natürlich den Königen, da nur die edlen Herrscher sie schützen können, vor dem Dunkelheit, in die sie der schreckliche Sauron stoßen will.
Eben ein Schmachtfetzen für Royalist.

Ganz ähnlich kommt Dune daher.

Damit kann man sich dann eben unterhalten lassen, wie in einem alten Cowboy-und-Indianer-Film.

Da ist dann eben z.B. Spiel mir das Lied vom Tod von einer ganz anderen Qualität.
Allein schon der Cast des Schurken:



Axel
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Axel »

Nochmal zum MacGuffin-Streit: ich nehme hier natürlich eine extreme Position ein, nämlich die des "Erfinders" des Begriffs, Hitchcock. Seine Themen waren letzten Endes reiner Dada, er nahm sie nicht ernst. Wenn er eine "Botschaft" hatte, wenn er "Sinn" machen wollte, dann nur den Sinn, den das Kino selbst erschafft. Cinema is bigger than all of us. Er sollte auch mal einen Titanic-Film machen und sabberte fast vor Spott. Ich denke, man kann einen Schiffsuntergang und ein AKW-Unglück vergleichen.

Letzten Endes sind alle Literatur- und Filmthemen "Stoff", Rohstoff, Vorwand. Und die Kunst besteht darin, etwas daraus zu konstruieren. Das gilt sogar für Shakespeare. Liebe in Romeo und Julia? Gewiss. Damit der Hebel des Streits zwischen Montague und Capulet eine bessere Friktion hat. Und vice versa. William, der Effekthascher. Bekanntlich höchstselbst auf der Bühne und direkt beteiligt am Box Office (woher der Name stammt).
iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 23:20 Wobei Herr der Ringe bei allem Unterhaltungswert eben auch ein primitiver Schinken ist.
Da ist der böse Sauron, der nichts anderes im Sinn hat, als alle zu unterdrücken ...
Alles passt, wenn man keine Inhalte wirklich heilig hält, wenn man aus jedem großen Meisterwerk den "Movie" macht, der er bestenfalls ist. LOTR ist primitiv? Was ist denn dann kultiviert? Verfeinerter Geschmack, mit der Betonung auf Geschmack? Du nennst selbst ein Beispiel:
iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 23:20Da ist dann eben z.B. Spiel mir das Lied vom Tod von einer ganz anderen Qualität.
Allein schon der Cast des Schurken.
Klapperndes Handwerk, iasi. Der Held mit 1000 Gesichtern. Der Böse wird gegen den Typ besetzt. Epischer Stoff, aber Stoff. Leone war Historiker und Antiquitätenhändler und recherchierte die Ausstattung bis zum Abwinken? Kannst du bei imdb-"Trivia" nachlesen. Heißt: stimmt, aber interessiert keine Sau. Der Film liefert eine gute Show, das ist es, was zählt. We love to entertain thee.

Und das ist trotz aller hagiografischen Überprüfung durch Herbert-Experten der Moment der Wahrheit: wird Dune eine gute Show abliefern?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Darth Schneider »

Ich denke Herr der Ringe lebt nicht von der schon simplen Geschichte, sondern unter Anderem von den Haupt Charakteren, die eine spannende Entwicklung durchmachen und sich während die Geschichte ihren Lauf nimmt, verändern.
Das kommt in den Filmen sehr gut herüber.
Auch die von Tolkin beschriebenen wunderschönen Schauplätze und Stimmungen sind den Filmen perfekt getroffen.
Davon leben die Herr der Ringe Filme, nicht von der Story…

Obwohl die Story durchaus realistisch ist.
Gut gegen böse, Krieg, kleine Leute die ihr Leben im Krieg aufs Spiel setzen und schlussendlich die ganze Welt retten, das hatten wir doch alles schon im echten Leben, bis zur genüge.D
Siehe erster und zweiter Weltkrieg.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:10 Nochmal zum MacGuffin-Streit: ich nehme hier natürlich eine extreme Position ein, nämlich die des "Erfinders" des Begriffs, Hitchcock. Seine Themen waren letzten Endes reiner Dada, er nahm sie nicht ernst. Wenn er eine "Botschaft" hatte, wenn er "Sinn" machen wollte, dann nur den Sinn, den das Kino selbst erschafft. Cinema is bigger than all of us. Er sollte auch mal einen Titanic-Film machen und sabberte fast vor Spott. Ich denke, man kann einen Schiffsuntergang und ein AKW-Unglück vergleichen.

Letzten Endes sind alle Literatur- und Filmthemen "Stoff", Rohstoff, Vorwand. Und die Kunst besteht darin, etwas daraus zu konstruieren. Das gilt sogar für Shakespeare. Liebe in Romeo und Julia? Gewiss. Damit der Hebel des Streits zwischen Montague und Capulet eine bessere Friktion hat. Und vice versa. William, der Effekthascher. Bekanntlich höchstselbst auf der Bühne und direkt beteiligt am Box Office (woher der Name stammt).
iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 23:20 Wobei Herr der Ringe bei allem Unterhaltungswert eben auch ein primitiver Schinken ist.
Da ist der böse Sauron, der nichts anderes im Sinn hat, als alle zu unterdrücken ...
Alles passt, wenn man keine Inhalte wirklich heilig hält, wenn man aus jedem großen Meisterwerk den "Movie" macht, der er bestenfalls ist. LOTR ist primitiv? Was ist denn dann kultiviert? Verfeinerter Geschmack, mit der Betonung auf Geschmack? Du nennst selbst ein Beispiel:
iasi hat geschrieben: Do 29 Jul, 2021 23:20Da ist dann eben z.B. Spiel mir das Lied vom Tod von einer ganz anderen Qualität.
Allein schon der Cast des Schurken.
Klapperndes Handwerk, iasi. Der Held mit 1000 Gesichtern. Der Böse wird gegen den Typ besetzt. Epischer Stoff, aber Stoff. Leone war Historiker und Antiquitätenhändler und recherchierte die Ausstattung bis zum Abwinken? Kannst du bei imdb-"Trivia" nachlesen. Heißt: stimmt, aber interessiert keine Sau. Der Film liefert eine gute Show, das ist es, was zählt. We love to entertain thee.

Und das ist trotz aller hagiografischen Überprüfung durch Herbert-Experten der Moment der Wahrheit: wird Dune eine gute Show abliefern?
Auch Hitchcock kam bei einigen seiner Filme ohne MacGuffin aus - z.B. Vertigo.

Und auch in Spiel mir das Lied vom Tod ist das Haus mehr als ein MacGuffin, da es nicht austauschbar ist.
Vor allem lebt Leones Film von den Charakteren, die immer auch ambivalent sind und vor allem Motiven folgen, die doch noch über die Abziehbilder eines bösen Harkonen oder Saurons hinausgehen.
Nimm z.B. Cheyenne und Morton.

Chernobyl schafft es, die Gefahren der unsichtbaren Strahlung für den Zuschauer erfahrbar zu machen.
Da folgt die Kamera einem jungen Mann mit Gasmaske und Schaufel, der schwarze Steine vom Dach eines Gebäudes wirft - und der Zuschauer ist gebannt.
Der KGB wird nicht nur simpel von Agenten und dem Vorsitzender Charkov repräsentiert. Die Sichtbarkeit der Agenten ist eine Methode des KGB und dient nicht nur dazu, dass man dem Zuschauer die KGB-Überwachung zeigen kann.
Charkov wiederum ist nicht einfach nur der böse Kopf des KGB, sondern persönlich undurchsichtig, da er als Teil des KGB auch nur seine Rolle spielen muss - auch er wird überwacht - auch ihm wird misstraut.

Das ist dann doch etwas anderes, als ein schwebender Harkonen, der eben nur Macht will, um seine Macht in böser Form ausüben zu können.
Warum wohl wird der böse Thanos so gefeiert? Fürs Superhelden-Format hat Thanos eben ...
Selbst ein Predator hat mehr nachvollziehbare Motivation zu bieten als Sauron und die Harkonen-Brut. :)



Darth Schneider
Beiträge: 19099

Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Darth Schneider »

Warum denn ?
Die Harkkonen wollen das Spice und den einzigen Planeten wo es abgebaut werden kann. Und Sauron will die Weltherrschaft und die guten Zauberer und all seine Gegner ausrotten.
Der Predator ist ein Jäger und Trophäen Sammler.
Der Terminator ist eine böse Maschine.
Darth Vader ein gebrandmarkter Diktator, der die Kontrolle über die Galaxis will.
Und die Tomaten aus Angriff der Killertomaten sind ebenfalls böse und wollen uns fressen…
Und Thanos ist doch eigentlich gar nicht wirklich böse. Der Hüne will nur die Hälfte von allem Leben killen, damit es ein wenig gemütlicher und ruhiger wird auf seiner Veranda…
Und der alte Cowboy aus Spiel mit das Lied vom Tod will nur ganz einfach Rache.
Genau so wie tausenden von Western…(Genial ist der Film aber eh, schon wegen der Bilder, der Musik und der Schauspieler…die Story ? Ist mir dabei aber Egal…
Ich sehe da ganz klare Motivationen.:)))
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Fr 30 Jul, 2021 09:06, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:22 Ich denke Herr der Ringe lebt nicht von der schon simplen Geschichte, sondern unter Anderem von den Haupt Charakteren, die eine spannende Entwicklung durchmachen und sich während die Geschichte ihren Lauf nimmt, verändern.
Das kommt in den Filmen sehr gut herüber.
Auch die von Tolkin beschriebenen wunderschönen Schauplätze und Stimmungen sind den Filmen perfekt getroffen.
Davon leben die Herr der Ringe Filme, nicht von der Story…
Die Hauptcharaktere nehmen ihre Heldenrolle an.
Die Bösen haben sowieso keinen Charakter, der sich ändern könnte.
Das erklärt Saruman seinen Uruk-hai ja auch wortwörtlich.
Darth Schneider hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:22
Obwohl die Story durchaus realistisch ist.
Gut gegen böse, Krieg, kleine Leute die ihr Leben im Krieg aufs Spiel setzen und schlussendlich die ganze Welt retten, das hatten wir doch alles schon im echten Leben, bis zur genüge.D
Siehe erster und zweiter Weltkrieg.
Gruss Boris
Dann bist du also ein Harkonen, denn du gehörst schließlich zu den bösen Deutschen. :)

Das echte Leben ist nicht so einfach und simple gestrickt.
Die beiden Weltkriege unterscheiden sich z.B. fundamental voneinander - in fast schon jeglicher Hinsicht.



Darth Schneider
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Darth Schneider »

Hä ?
Ich bin doch Schweizer..
und böse werde ich jetzt wirklich langsam, wenn der bestellte und bezahlte Gimbal nicht bald kommt..)
Wo ist schon wieder mein Helm und mein Lichtschwert ?
Gruss Darth
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:59 Warum denn ?
Die Harkkonen wollen das Spice und den einzigen Planeten wo es abgebaut werden kann. Und Sauron will die Weltherrschaft und die guten Zauberer und all seine Gegner ausrotten.
Und warum wollen die das?
Das war doch schon bei Green Lantern, Silver Surfer und Dr.Strange das große Problem: Da kommen Wolken geflogen - nicht mal Personen - die nichts anderes zu tun haben, als ...
Darth Schneider hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:59 Der Predator ist ein Jäger und Trophäen Sammler.
Ja - und dadurch erklärt sich auch sein Handeln und macht es zumindest für den Zuschauer nachvollziehbar.
Darth Schneider hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:59 Der Terminator ist eine böse Maschine.
Er folgt, wie auch die Aliens ihrer klaren Programmierung.
Da gibt es keine Motivation.
Das ist dann stringent.
Darth Schneider hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:59 Darth Vader ein gebrandmarkter Diktator, der die Kontrolle über die Galaxis will.
Und die Tomaten aus Angriff der Killertomaten sind ebenfalls böse und wollen uns fressen…
Und Thanos ist doch eigentlich gar nicht wirklich böse. Der Hüne will nur die Hälfte von allem Leben killen, damit es ein wenig gemütlicher und ruhiger wird auf seiner Veranda…
Ich sehe da ganz klare Motivationen.:)))
Gruss Boris
Thanos will das Gleichgewicht wiederherstellen. Er rührt damit an der Überbevölkerungsthematik, die dem Zuschauer vertraut ist.
Seine Motivation ist die Lösung dieses Problems. Er hat somit sogar hehre, selbstlose Ziele, auch wenn seine Lösung ...



iasi
Beiträge: 24215

Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 09:07 Hä ?
Ich bin doch Schweizer..
und böse werde ich jetzt wirklich langsam, wenn der bestellte und bezahlte Gimbal nicht bald kommt..)
Wo ist schon wieder mein Helm und mein Lichtschwert ?
Gruss Darth
Da hast du´s natürlich leicht, die Uruk-hais der beiden Weltkriege zu finden. :)



Axel
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:52Auch Hitchcock kam bei einigen seiner Filme ohne MacGuffin aus - z.B. Vertigo.
Du hast das oben verlinkte "Epic-Fail"-Video nicht gesehen. Die gesamte Handlung von Vertigo, die lächerliche Geistergeschichte (Originaltitel des hanebüchenen Romans: Aus dem Reich der Toten) und die unglaubwürdige Detektivgeschichte und die alberne titelgebende PTSD*: alles schallende Ohrfeigen für Leute, die nach immanenter Motivation (die gestelzte Übersetzung von kommt ohne MacGuffin aus) suchen. Der Plot ist nur und ausschließlich aus MacGuffins aufgebaut.

*In diesem Zusammenhang zu sehen ist die psychologische "Erklärung" durch den Psychiater am Ende von Psycho. Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Aber in der nächsten Einstellung überblendet Hitchcock Normans Grinsen mit dem toten Grinsen seiner Mutter. Wer zuletzt lacht.

Der Sub-Plot, das, was die Spreu vom Weizen trennt, ist die romantische und selbstzerstörerische Besessenheit mit dem Bild der perfekten Frau. Kein MacGuffin.
iasi hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:52Und auch in Spiel mir das Lied vom Tod ist das Haus mehr als ein MacGuffin, da es nicht austauschbar ist.
Haus? Meinst du das Haus von Claudia Cardinale? Aber natürlich ist es austauschbar. Das Haus, die Eisenbahnlinie, die neue Westernstadt: alles Stoff. Alle Charaktere sind "abgerundet", d.h. hinreichend glaubwürdig motiviert, um den eigentlichen Konflikt zu unterfüttern und zuzuspitzen. (Gut) Gemacht, gewollt, konstruiert.

Godzilla nannte ich als Extrembeispiel weiter oben. Ich las mal ein Buch über Kreatives Schreiben, bei dem Godzilla als ein Plotdevice-Beispiel genannt wurde, das man vermeiden sollte, weil es die Zuspitzung eines Konfliktes erschwert. Godzilla ist der verdammte Konflikt. Weglaufen oder totgetrampelt werden, das sind die Optionen. Godzilla ist wie ein Film über Löwen in Schottland - er braucht einfach keine Begründung ;-)
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19099

Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von Darth Schneider »


Die Schotten würde kurzen Prozess machen mit den Löwen, die werfen einfach ein paar Baumstämme, oder Felsbrocken ;)
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



iasi
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Re: Dune - neuer Trailer

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 09:29
iasi hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:52Auch Hitchcock kam bei einigen seiner Filme ohne MacGuffin aus - z.B. Vertigo.
Du hast das oben verlinkte "Epic-Fail"-Video nicht gesehen. Die gesamte Handlung von Vertigo, die lächerliche Geistergeschichte (Originaltitel des hanebüchenen Romans: Aus dem Reich der Toten) und die unglaubwürdige Detektivgeschichte und die alberne titelgebende PTSD*: alles schallende Ohrfeigen für Leute, die nach immanenter Motivation (die gestelzte Übersetzung von kommt ohne MacGuffin aus) suchen. Der Plot ist nur und ausschließlich aus MacGuffins aufgebaut.
Videos mit Superlativen oder "Epic-Fail" im Titel meide ich eigentlich.

Du scheint mir den Begriff "MacGuffin" etwas zu überdehnen.
Axel hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 09:29 *In diesem Zusammenhang zu sehen ist die psychologische "Erklärung" durch den Psychiater am Ende von Psycho. Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Aber in der nächsten Einstellung überblendet Hitchcock Normans Grinsen mit dem toten Grinsen seiner Mutter. Wer zuletzt lacht.

Der Sub-Plot, das, was die Spreu vom Weizen trennt, ist die romantische und selbstzerstörerische Besessenheit mit dem Bild der perfekten Frau. Kein MacGuffin.
Wobei gerade bei Psycho Hichcock mit dem Zuschauer ein MacGuffin-Spielchen treibt.
Sie hat ihn gestohlen - den MacGuffin - und nun erwartet der Zuschauer den üblichen Verlauf eines Hitchcock Filmes. Aber dann bereitet die Duschszene dieser Erwartungshaltungen ein jähes Ende.

Axel hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 09:29
iasi hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 08:52Und auch in Spiel mir das Lied vom Tod ist das Haus mehr als ein MacGuffin, da es nicht austauschbar ist.
Haus? Meinst du das Haus von Claudia Cardinale? Aber natürlich ist es austauschbar. Das Haus, die Eisenbahnlinie, die neue Westernstadt: alles Stoff. Alle Charaktere sind "abgerundet", d.h. hinreichend glaubwürdig motiviert, um den eigentlichen Konflikt zu unterfüttern und zuzuspitzen. (Gut) Gemacht, gewollt, konstruiert.
Axel hat geschrieben: Fr 30 Jul, 2021 09:29 Godzilla nannte ich als Extrembeispiel weiter oben. Ich las mal ein Buch über Kreatives Schreiben, bei dem Godzilla als ein Plotdevice-Beispiel genannt wurde, das man vermeiden sollte, weil es die Zuspitzung eines Konfliktes erschwert. Godzilla ist der verdammte Konflikt. Weglaufen oder totgetrampelt werden, das sind die Optionen. Godzilla ist wie ein Film über Löwen in Schottland - er braucht einfach keine Begründung ;-)
Das scheint mir aber kein gutes Buch zu sein. :)

Godzilla ist eine Naturgewalt. Wie auch die Aliens. Oder der weiße Hai.
Eine Gefahr, der die Menschen begegnen müssen.
Dabei unterscheiden sie sich sogar von Moby Dick, der nur dann eine Gefahr darstellt, wenn man ihn jagt.

Die Hollywood-Filmchen machen Godzilla zum Monster in der Not, das kommt, wenn ganz böse Monster die Menschen bedrohen. Dadurch werden die Menschen letztlich völlig aus der Handlung genommen. Beim neuesten Monsterkloppen sind die Rollen etwas vertauscht und der kinderliebe Kong übernimmt den Part des guten Monsters.

Bei Shin Godzilla ist hingegen das Monster, das an Land kommt, der Mittelpunkt der gesamten Handlung und stößt sie nicht nur an. Wie soll und kann der Stampfer gestoppt werden?

Wirklich reizvoll war eigentlich Hulk: Da wird ein kultivierter Mensch zu einer Naturgewalt.
Nun haben wir leider nur noch den grünen Langeweiler.



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