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Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Do 22 Sep, 2022 17:26
von Axel

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Do 22 Sep, 2022 17:28
von Darth Schneider
….Was schaust und hörst du gerade….


Kann ich eigentlich nur schreiben:
Alter, immer noch cooler Song.

Das Video dazu einfach nur…
Wau !!!
Gruss Boris

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Do 22 Sep, 2022 17:53
von klusterdegenerierung
cantsin hat geschrieben: Do 22 Sep, 2022 09:51 Der Mann ist wirklich gut:
Meeega! Und der Typ sieht ja voll aus wie der Hauptdarsteller von Kleo :-)


Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Do 22 Sep, 2022 19:01
von Funless
Axel hat geschrieben: Do 22 Sep, 2022 17:26
Interessanterweise ist mir gerade beim schauen dieses Clips aufgefallen, dass es mich vor ein paar Wochen noch extrem fasziniert hätte. Doch seitdem ich bei dem hier zugegen war …
Funless hat geschrieben: Do 18 Aug, 2022 16:33 Am kommenden Samstag um 19:30 werde ich mir das anschauen ...

Metropolis LIVE Babylon Orchester Berlin (OmeU)

Bild
Kino Babylon Berlin hat geschrieben: Metropolis (OmeU)
LIVE begleitet vom Babylon Orchester Berlin. Originalmusik von Gottfried Huppertz

Tickets: 25,- Euro (Online kein Aufpreis)

Metropolis, D 1927, R: Fritz Lang mit Brigitte Helm, Alfred Abel, 151 Min., OmeU (German Text and English Subtitles!)

Lasst Euch verführen! Das sind die Zwanziger.

310 Drehtage, 36.000 Komparsen, 200.000 Kostüme und das für damalige Verhältnisse gigantische Budget von fünf Millionen Reichsmark – wurde ein universelles, zeitloses Thema in Bilder umgesetzt, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. (Deutsche Kinemathek)

Wie kein anderer Film repräsentiert METROPOLIS die Blüte des deutschen Stummfilms made in Berlin – Babelsberg. Die Elektrizität brachte die Dinge in Bewegung, brachte die Nächte und den Asphalt zum Leuchten. Der Motor trieb das Automobil und das Aeroplan, mit dem Fahrstuhl wuchsen die Wolkenkratzer. Durch den Kinematographen wurde die Vision / Illusion einer zukünftigen Metropole an die weißen Wände der Kinopaläste geworfen und das Volk stieg aus den Katakomben empor und forderte seinen gerechten Anteil. Eine neue Ära war geboren und wird durch das Babylon Orchester Berlin im 1929 gebauten Babylon in altem/neuen Glanz auf der Gold umrahmten Leinwand zum Leben erweckt.

Eine mitreißende Zeitreise in die Vergangenheit, eine mitreißende Zeitreise in die Zukunft.
Hab' Metropolis zwar ein paar Mal geschaut aber noch nie im Kino und erst recht nicht mit Live Orchester Begleitung. Ich freu' mich darauf.
… und somit die Gelegenheit bekam den Film genauso zu erleben (visuell und akustisch) wie die Zuschauer damals vor 95 Jahren …. finde ich diesen obigen colorierten Clip irgendwie doof, bzw. sogar belanglos. Und das ist nicht despektierlich gemeint, nur war diese Vorstellung vor viereinhalb Wochen so wahnsinnig prägnant und intensiv (und das sage ich als 52 jähriger).

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Do 22 Sep, 2022 20:40
von Darth Schneider

Anschauen!
Gruss Darth

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 02:32
von roki100

Großer Mann aber auch großes Herz

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 03:32
von Axel
Funless hat geschrieben: Do 22 Sep, 2022 19:01
Axel hat geschrieben: Do 22 Sep, 2022 17:26
…. finde ich diesen obigen colorierten Clip irgendwie doof, bzw. sogar belanglos. Und das ist nicht despektierlich gemeint, nur war diese Vorstellung vor viereinhalb Wochen so wahnsinnig prägnant und intensiv (und das sage ich als 52 jähriger).
Verstehe ich. Mich beeindruckte die Videoisierung von altem LFR-Material, das wie eine Zeitmaschine wirkt. Den Wuppertaler-Schwebebahn-Clip von 1902 hatte ich ja schonmal verlinkt:

Ich habe mal zwei Semester in Wuppertal studiert und erkenne den “Set”. 1902, zeigt der Clip, gab es kaum Menschen, was die aufwändige Errichtung dieser Bahnanlage umso erstaunlicher macht.

Und Metropolis in HFR lässt mich Kostüme, Szenenbild und Schauspieler noch mehr würdigen. Den ganzen Film allerdings lieber in Originalfassung.

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 06:05
von 7River
roki100 hat geschrieben: Fr 23 Sep, 2022 02:32
Großer Mann aber auch großes Herz
Der war sogar mal bei uns im Nachbarort. Da gibt es jemand, der sich engagiert.


Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 09:54
von Funless
Axel hat geschrieben: Fr 23 Sep, 2022 03:32 Verstehe ich. Mich beeindruckte die Videoisierung von altem LFR-Material, das wie eine Zeitmaschine wirkt. Den Wuppertaler-Schwebebahn-Clip von 1902 hatte ich ja schonmal verlinkt:

Ich habe mal zwei Semester in Wuppertal studiert und erkenne den “Set”. 1902, zeigt der Clip, gab es kaum Menschen, was die aufwändige Errichtung dieser Bahnanlage umso erstaunlicher macht.
Ohh Wow!! Also das ist wirklich beeindruckend und tatsächlich eine Zeitreise. Danke für's teilen.
Axel hat geschrieben: Fr 23 Sep, 2022 03:32 Und Metropolis in HFR lässt mich Kostüme, Szenenbild und Schauspieler noch mehr würdigen. Den ganzen Film allerdings lieber in Originalfassung.
Genauso so war es bei mir vorher ja auch. Bis ich allerdings bei dieser Aufführung war.

Erst dann lernte ich den Film mit all seinem Production Value richtig zu würdigen. Insbesondere die Bildsprache die Lang hier in Szene setzte, das Spiel mit Licht und Schatten, Framing, Bildaufbau, Komposition und mir erst dann bewusst wurde wie weit Metropolis visuell und akkustisch seiner Zeit eigentlich voraus war und welchen Einfluss dieser Film auf nachfolgende Werke ausübte. Denn tatsächlich entdeckte ich viele bildsprachliche Szenen die Jahrzehnte später bspw. in Scotts Alien oder Spielbergs Raiders of the Lost Ark eingesetzt wurden.

Zudem war mir bis dahin überhaupt nicht bewusst welchen Bombast der Original Score von Huppertz hat, die meiste Zeit fühlte es sich für mich an als würde ich einen Score von John Williams oder Danny Elfman hören. Ebenso war mir die Tatsache nicht bewusst, dass damals in allen großen Stummfilmkinos die Musik orchestral gespielt wurde, anstelle ausschließlich an einer Orgel oder eines Klaviers, wie vom Betreiber des Babylon Kinos in seiner Rede ans Publikum vor dem Start der (übrigens ausverkauften) Aufführung angemerkt.

Babylon Kino.jpg

Und all das löste bei mir dann eine beeindruckend imposante Zeitreise aus, die selbst nach fast fünf Wochen immer noch nachwirkt. Ich weiß, dass sich das alles sehr superlativ liest aber so war es für mich.

Am 1. September wurde dort übrigens im Rahmen des Stummfilmfestivals (wusste bis dato überhaupt nicht, dass so etwas existiert) Murnaus Nosferatu ebenfalls mit live orchestraler Begleitung aufgeführt. Leider konnte ich aufgrund Zeitmangels nicht hin, denn den Film hätte ich auch gerne so erlebt. 🙁

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 11:53
von roki100
7River hat geschrieben: Fr 23 Sep, 2022 06:05
roki100 hat geschrieben: Fr 23 Sep, 2022 02:32
Großer Mann aber auch großes Herz
Der war sogar mal bei uns im Nachbarort. Da gibt es jemand, der sich engagiert.

Sehr schön!

Passende Hand Held Kamera für die Boys wäre: Arri Alexa ;)

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 15:39
von 7River

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 23:33
von klusterdegenerierung
Die Inside Storys sind für BILD Verhältnisse erstaunlich gut und ausfwendig gefilmt, nicht so wie der RTL trash.


Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 23:34
von klusterdegenerierung

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Fr 23 Sep, 2022 23:53
von klusterdegenerierung
"Gehirn an der Wand wäre schon ganz spannend" Holy!


Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Sa 24 Sep, 2022 09:56
von Axel
Funless hat geschrieben: Fr 23 Sep, 2022 09:54Am 1. September wurde dort übrigens im Rahmen des Stummfilmfestivals (wusste bis dato überhaupt nicht, dass so etwas existiert) Murnaus Nosferatu ebenfalls mit live orchestraler Begleitung aufgeführt. Leider konnte ich aufgrund Zeitmangels nicht hin, denn den Film hätte ich auch gerne so erlebt. 🙁
Zufällig (aber da die Dinge magnetisch sind, sagt ein FCP-ler, ist das zu-Fallen einen Tick zielgerichteter. Kein Grund, Gottes Wege zu beschwören) vor 2 Tagen anlässlich des 100. Geburtstags des Filmes eingestellt:

(Kein OST, sondern "Bagatellen" von Anton Webern, aber ich find's passend).

Was mir auffällt (aber nicht zu-fällt) ist, dass wie auch bei Metropolis Kamera und Ausstattung ihrer Zeit ein Säkulum voraus sind. Auch das Unheimliche, das so genannte Böse, das Dämonische, ist über alle Maßen gelungen.

Wie aber steht es mit den Helden/Antihelden/Opfern, zumindest in diesen beiden zu-fälligen Clips? Freder Fredersen (klingt schon wie Humbert Humbert) spielt den Alptraum so beschissen und wirkt dabei so lächerlich verzärtelt und verhuscht, dass es heute doch ein bisschen weh tut, oder?

Und Thomas Hutter (= Jonathan Harker)? Ein dickliches Schulhof-Opfer, chargierend bis zum laut Losprusten. Nicht?

Sind das nicht die Identifikationsfolien? Sollen die nicht das Grauen des Zuschauers spiegeln und Mitgefühl bewirken?

Dass es anders geht, auch stumm, zeigte mir und meinem alten Schulfreund vor ein paar Wochen Hush Hush, Sweet Charlotte (Wiegenlied für eine Leiche, 1964, Robert Aldrich). Dessen längeres Intro/Exposition, aldrich-typisch vor den Titeln, führt Bette Davis als "Mörderhexe" in ihrem alten Südstaatenhaus dadurch ein, dass ein paar Kinder eine Mutprobe verabreden: wer traut sich, alleine in's Haus zu schleichen? Der Junge, der es schließlich tut, braucht nichts zu sagen (obwohl seine Physiognomie schon sagt: tu mir nix, bin nur ein kleiner Junge), der Kuleschow-Effekt tut es für ihn,
Bild
und zwar, obwohl die Szene ironisch gebrochen ist ("Südstaaten-Horror-Melodram mit schwarzem Humor") unglaublich, meisterhaft effektiv.

Was hat es also damit auf sich?

Vielleicht zweierlei. Hutter/Harker ist eine schwache Figur - auch so dargestellt von Bruno Ganz und, auf andere Weise, vom in dieser Rolle kritisierten Keanu Reeves. Die stärkere (und auch ambivalentere) Figur ist Ellen/Lucy. Und auch Freder ist ein Muttersöhnchen oder zumindest sowas Ähnliches.

Dass das Nachkriegs/Vorkriegs-Kino prophetisch für das Aufkommen der Nazis war, ist ja eine Binsenweisheit. Als Anhänger der Jung'schen Theorie vom Schatten sehe ich hier aber ein oft, praktisch immer, übersehenes logisches Problem: Wenn das Böse der heftig verdrängte Schatten der damals lebenden Deutschen war, wieso ist die Darstellung der Normalität so schwach?

Hatte es vielleicht der Schatten schon auf die Sonnenseite geschafft? Waren Rotwang, Mabuse, Mephisto, Nosferatu und Konsorten deshalb so unwiderstehlich inszeniert, weil man nicht mehr an eine bürgerlich-zivile Alternative glaubte? Vielleicht stimmt auch was mit dem Schatten-Modell nicht.

Und heute?

Kein faszinierender Schatten, schwaches Mittelmaß, Lotte Eisner paraphrasierend die dämliche Leinwand.

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Sa 24 Sep, 2022 11:28
von Funless
Axel hat geschrieben: Sa 24 Sep, 2022 09:56
Funless hat geschrieben: Fr 23 Sep, 2022 09:54Am 1. September wurde dort übrigens im Rahmen des Stummfilmfestivals (wusste bis dato überhaupt nicht, dass so etwas existiert) Murnaus Nosferatu ebenfalls mit live orchestraler Begleitung aufgeführt. Leider konnte ich aufgrund Zeitmangels nicht hin, denn den Film hätte ich auch gerne so erlebt. 🙁
Zufällig (aber da die Dinge magnetisch sind, sagt ein FCP-ler, ist das zu-Fallen einen Tick zielgerichteter. Kein Grund, Gottes Wege zu beschwören) vor 2 Tagen anlässlich des 100. Geburtstags des Filmes eingestellt:

(Kein OST, sondern "Bagatellen" von Anton Webern, aber ich find's passend).
Auch danke für diesen Clip, sehr faszinierend zu schauen, insbesondere wenn man sich The Lighthouse anschaut und IMHO unschwer Murnaus Einfluss auf die Arbeit von Eggers/Blaschke erkennt.

Zugegebenermaßen habe ich allerdings Murnaus Nosferatu bisher bis auf einige Fragmente leider nie geschaut. Ich kenne nur Werner Herzogs Version und deswegen ist es ja auch für mich umso betrüblicher, dass ich bei der o.g. Vorstellung am 1.9. nicht dabei sein konnte.
Axel hat geschrieben: Sa 24 Sep, 2022 09:56 Was mir auffällt (aber nicht zu-fällt) ist, dass wie auch bei Metropolis Kamera und Ausstattung ihrer Zeit ein Säkulum voraus sind. Auch das Unheimliche, das so genannte Böse, das Dämonische, ist über alle Maßen gelungen.
Absolute Zustimmung.
Axel hat geschrieben: Sa 24 Sep, 2022 09:56 Wie aber steht es mit den Helden/Antihelden/Opfern, zumindest in diesen beiden zu-fälligen Clips? Freder Fredersen (klingt schon wie Humbert Humbert) spielt den Alptraum so beschissen und wirkt dabei so lächerlich verzärtelt und verhuscht, dass es heute doch ein bisschen weh tut, oder?

Und Thomas Hutter (= Jonathan Harker)? Ein dickliches Schulhof-Opfer, chargierend bis zum laut Losprusten. Nicht?

Sind das nicht die Identifikationsfolien? Sollen die nicht das Grauen des Zuschauers spiegeln und Mitgefühl bewirken?
Heutzutage wären es die Identifikationsfolien, doch damals waren sie es IMHO nicht. Man sollte nicht außer Acht lassen, dass seinerzeit in Deutschland so gut wie überhaupt keine sog. "Mittelschicht" existierte. Die Mehrzahl der Einwohner in den Großstädten waren Arbeiter, die Industrialisierung war auf ihrem Höhepunkt. Die Berliner Stadtteile Wedding und Tempelhof bspw. waren nichts weiter als Arbeiterviertel, die um die großen Werke von AEG, etc. herum gebaut wurden, bewohnt mit abertausenden Seelen, die in drei Schichten in den Fabriken am wulacken waren, während die paar auserwählten der Elite in den Villenvierteln Lichterfelde und Zehlendorf wohnten, weitab vom sog. Arbeitervolk.

Axel hat geschrieben: Sa 24 Sep, 2022 09:56 Was hat es also damit auf sich?

Vielleicht zweierlei. Hutter/Harker ist eine schwache Figur - auch so dargestellt von Bruno Ganz und, auf andere Weise, vom in dieser Rolle kritisierten Keanu Reeves. Die stärkere (und auch ambivalentere) Figur ist Ellen/Lucy. Und auch Freder ist ein Muttersöhnchen oder zumindest sowas Ähnliches.
Genau so ist es. Insbesondere Freder durchlebt in Metropolis die Katharsis, die Heldenreise. Anfangs ein oberflächlicher Fatzke und am Ende ein leidenschaftlicher Kämpfer für die Sache/Bewegung (Aufstand der Arbeiterklasse) seiner großen Liebe. Die obige Clip übrigens mit Freder im Delirium ist tatsächlich die Schlüsselszene die seinen Wandel vollendet.
Axel hat geschrieben: Sa 24 Sep, 2022 09:56 Dass das Nachkriegs/Vorkriegs-Kino prophetisch für das Aufkommen der Nazis war, ist ja eine Binsenweisheit. Als Anhänger der Jung'schen Theorie vom Schatten sehe ich hier aber ein oft, praktisch immer, übersehenes logisches Problem: Wenn das Böse der heftig verdrängte Schatten der damals lebenden Deutschen war, wieso ist die Darstellung der Normalität so schwach?
Wie gesagt waren die Figuren wie Freder oder Hutter nicht die Normalität damals. Die Arbeiter, diejenigen die tagein, tagaus schufteten waren die Normalität. Und die werden ja zumindest in Metropolis auch sehr stark und mitreißend inszeniert und dargestellt. Man schlägt sich als Zuschauer automatisch sofort auf deren Seite, fiebert und fühlt mit ihnen mit. IMHO waren sie für Lang auch die primäre Zielgruppe des Films.
Axel hat geschrieben: Sa 24 Sep, 2022 09:56 Und heute?

Kein faszinierender Schatten, schwaches Mittelmaß, Lotte Eisner paraphrasierend die dämliche Leinwand.
Bis auf ein paar einzeln blitzende Ausnahmen ist es leider so. Das stimmt.

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Sa 24 Sep, 2022 12:06
von Axel
Funless hat geschrieben: Sa 24 Sep, 2022 11:28.
Axel hat geschrieben: Sa 24 Sep, 2022 09:56 Und heute?

Kein faszinierender Schatten, schwaches Mittelmaß, Lotte Eisner paraphrasierend die dämliche Leinwand.
Bis auf ein paar einzeln blitzende Ausnahmen ist es leider so. Das stimmt.
Als Originalstoffe, d.h. als Drehbücher ihrer Zeit, wären diese Stummfilme nie durch das Förder-Nadelöhr gekommen, da ihnen die gesellschaftliche Relevanz abging. Was immer komisch ist, denn der kommerzielle Schund brachte volle Kinos und einen, äh, kritischen Diskurs.

Jedenfalls, das Kino der Nazizeit hatte voll den Schatten mit Rühmann und anderen Harmonikern. Es war eigentlich ähnlich versöhnlich und Konflikte vermeidend wie heutige deutsche Komödien. Was heißt das im Umkehrschluss? Dass wir froh sein dürfen, dass die BILD die gefühlte Zukurzgekommenheit der Nation kanalisiert und neutralisiert, weil sie sich sonst wiederum manifestieren würde und es eine Fortsetzung gäbe der Sinfonie des Grauens?

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Sa 24 Sep, 2022 14:07
von 7River



Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Sa 24 Sep, 2022 23:37
von roki100



Sieht nach BMD OS aus?
Bildschirmfoto 2022-09-24 um 23.38.48.png

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Sa 24 Sep, 2022 23:52
von roki100

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: So 25 Sep, 2022 01:28
von pillepalle

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: So 25 Sep, 2022 01:41
von cantsin
pillepalle hat geschrieben: So 25 Sep, 2022 01:28
Genauso, wie in allen anderen Kreativbranchen auch, inkl. Kunstbetrieb, Musik etc.. Es geht immer darum, ob jemand die abgesprochenen Resultate liefern kann, und ob das Risiko, dass dabei etwas schiefgeht, so niedrig wie möglich bleibt.

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: So 25 Sep, 2022 02:46
von roki100

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: So 25 Sep, 2022 23:12
von klusterdegenerierung

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: So 25 Sep, 2022 23:48
von klusterdegenerierung
Der Mann der Friseuse.
Ein wundervoller Film, immernoch.


Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 02:48
von roki100

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 11:02
von Frank Glencairn

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 13:09
von cantsin
Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 26 Sep, 2022 11:02
Für mich stellt sich ja mit HDR (und auch mit OLED-TVs) langsam die Frage, ob die Kinoprojektion noch die Referenz fürs beste bewegte Bild ist.

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 13:15
von Darth Schneider
Nun ja, das beste Bild wahrscheinlich nicht. Aber das das grösste Bild ganz bestimmt.

Wobei das Zuhause ja auch sehr relativ ist.
Die allermeisten Leute haben das Bild bei ihrem Tv Screen doch eh voll falsch eingestellt.
So kann am Schluss doch gar nicht erst ein Referenz Bild entstehen.
Wie denn auch ?;)))
Guten Boris

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 13:27
von cantsin
Darth Schneider hat geschrieben: Mo 26 Sep, 2022 13:15 Die allermeisten Leute haben das Bild bei ihrem Tv Screen doch eh voll falsch eingestellt.
Bei HDR werden diese Einstellungen i.d.R. deaktiviert.

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 13:39
von Darth Schneider
Bei meinem LG gibt es auch einen speziellen Modus.
Wenn ein Film so gezeigt wird schaltet das Bild automatisch um in den Filmmaker Modus.
Soll den Film so zeigen wie vom Filmemacher ursprünglich gewünscht.
Ob das denn auch so ist, weiss ich nicht.

Habe nur ganz selten den Steven Spielberg zum Essen zuhause. ;)))
Gruss Boris

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 13:49
von cantsin
Darth Schneider hat geschrieben: Mo 26 Sep, 2022 13:39 Bei meinem LG gibt es auch einen speziellen Modus.
Wenn ein Film so gezeigt wird schaltet das Bild automatisch um in den Filmmaker Modus.
Der Filmmaker-Modus geht noch mal weiter und setzt die Bildeinstellungen auch für SDR-Content. (99% aller Filme, die wir sehen - inkl. aller DVDs und HD-BluRays -, sind ja SDR.)

Bei HDR-Videostreams - egal ob Dolby Vision, HDR10 etc. - springt normalerweise am TV oben rechts kurz ein hardwareseitiges HDR-Logo auf, und der Fernseher stellt sich genau für diesen Modus ein und ignoriert praktisch alle userseitigen Bildsettings. (Eigentlich ist das alleine ja schon Grund genug für HDR...)

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 14:04
von Axel

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 16:36
von Darth Schneider
Das könnte durchaus im: Was hast du als letztes gekauft, Threat landen…
Echt jetzt, wie cool ist das Teil denn ?
Fast 6200 Teile, das sind mehr als 2000 Lego Teile mehr als der riesige Lego Todesstern…
für nur schlappe 600 Piepen.
Ironie of..
Hmmm.;))





Übrigens, ich finde alle 3 Videos wirklich sehr gut gemacht,
so, sollte YouTube eigentlich sein..;)))

So als, niemals auseinander nehmen, (nur über meine Leiche) reine Deko ???
Mir gefällt das Raumschiff..
Ein würdiger neuer Milileum Falcon..;)
Gruss Boris

Re: Was schaust Du gerade?

Verfasst: Mo 26 Sep, 2022 17:17
von pillepalle
cantsin hat geschrieben: Mo 26 Sep, 2022 13:09 Für mich stellt sich ja mit HDR (und auch mit OLED-TVs) langsam die Frage, ob die Kinoprojektion noch die Referenz fürs beste bewegte Bild ist.
Ich denke schon. Zumindest solange man den Gesamteindruck betrachtet. Immerhinb arbeitet Dolbyvision im Kino mit 12 Bit Farbtiefe (die meisten Fernseher schaffen bestenfalls 10 Bit) und hat mit 108 Nits ungefähr die doppelte Helligkeit wie das klassische Kino (mit 48 Nits).

Die Helligkeit alleine bietet meiner Meinung nach auch nicht einen so großen Mehrwert, weil es ab einer gewissen Helligkeit auf Dauer auch eher unangenehm und anstrengend wird. Erst recht wenn man lange in einem dunkelen Raum sitzt. Das Auge muss sich dann ständig an große Helligkeitsunterschiede anpassen. So wie wenn man in Wirklichkeit in Richtung Sonne schaut, ist das auch nicht sonderlich angenehm. Auch wenn man damit rein technisch einen höheren Kontrast darstellen kann, spielt das für den allgemeinen Bildeindruck vermutlich nicht die wichtigste Rolle. Als Fimemacher freut man sich darüber (so ähnlich wie Pixelpeeper über Auflösung), nur spielt es bei den meisten Bildern oder die Story überhaupt keine Rolle, ob in den Schatten noch Zeichnung ist, oder nicht. Im Gegenteil, ich glaube sogar, daß manche Dinge gerade dadurch spannend werden, was man nicht sieht und auch der Phantasie etwas Raum gibt. Man braucht nur mal an eine Liebeszene denken, bei der man jedes Detail in den Schatten noch sieht. Technisch ist das sicher hervorragend :)

Und dann hat man beim Kino natürlich auch noch den Ton. Selbst die besten Heimsysteme können gegen eine gute Kinoanlage nicht anstinken. Kino ist eben eher ein Gesamterlebnis, auch wenn es durch das Streaming und Corona gerade seine vielleicht größte Kriese erlebt.

VG