Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 31 Jan, 2018 16:10 Ja, meine Suche vorhin war genauso erfolglos. Ich denke auch das ganze ist ein PR-Stunt - Schlagzeilen für den Film/Schlagzeilen für's Phone (das sich extrem schlecht verkauft) - everybody wins.
Es muss kein abendfüllender Spielfilm sein. Vor vielen Jahren gab es The Commuter:Jott hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 09:16Ich finde es faszinierend, dass man mit einem Telefon einen Spielfilm drehen kann. Darüber unterhält man sich hier. Sorry, dass Soderbergh ausgerechnet ein Obstmodell dafür genommen hat. Soll ich in allen Beiträgen "iPhone" gegen "Telefon" ersetzen, wäre das dann für dich politisch korrekter?
Die App Filmic Pro gibt es auch für Android. Wenn du dir ein kompatibles Android-Smartphone mit guter Kamera holst, macht es wahrscheinlich keinen Unterschied.Frank B. hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 10:57 Jetzt bin ich wirklich mal gespannt, ob man mit einem anderen Handy nicht eben solche guten Filme drehen kann wie mit nem iPhone. Mein nächstes Handy sollte ja ein iPhone werden, aber diese Fragestellung inspiriert mich jetzt eher dazu, was anderes zu kaufen.
Axel hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 11:09Es muss kein abendfüllender Spielfilm sein. Vor vielen Jahren gab es The Commuter:Jott hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 09:16Ich finde es faszinierend, dass man mit einem Telefon einen Spielfilm drehen kann. Darüber unterhält man sich hier. Sorry, dass Soderbergh ausgerechnet ein Obstmodell dafür genommen hat. Soll ich in allen Beiträgen "iPhone" gegen "Telefon" ersetzen, wäre das dann für dich politisch korrekter?
... mit einem Nokia gedreht. Warf damals die Frage auf, einen wie hohen Anteil am "production value" eigentlich die relative Bildqualität hat. Die Antwort, die DV Rebel - Autor Stu Maschwitz gegeben hätte: kommt drauf an.
Wer nämlich auf Bildqualität als wichtigstes Qualitätsmerkmal setzt, hat nichts begriffen. Und umgekehrt, wer aus Budgetgründen keine Kinoqualität erzeugen kann, darf Bildqualität nicht zum Thema seines Films machen (seht her, welche Pracht!), sondern muss an den übrigen Parametern arbeiten.
Oder (bei mir fast unvermeidbar) Kubrick: Inhalt ist hundertmal wichtiger als Form. Wenn das Was interessant ist, ist es - fast - egal, wie es gefilmt ist.
Du musst wohl hinnehmen, dass es doch so ist:
Erst mal hat das "Studiosystem" nichts mit dem Gewicht der Kamera zu tun - eigentlich nicht mal mit der Kamera überhaupt.rainermann hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 11:22 Der Soderbergh hasst das monströse, gewaltige, unflexible Studiosystem mit allem drum und dran. Das sagt er ja selbst immer wieder.
Ganz bewusst hat er auf einem Smartphone gedreht, um in jeder Hinsicht flexibler zu sein. Also flexibler beim Dreh an sich (Ideen spontaner umsetzen) und flexibler in Hinsicht darauf, dass er dadurch für weniger Geld drehen und dadurch unabhängiger von Studiobossen sein Ding durchziehen kann.
Der Macher von Tangerine sieht das exakt anders. Oben ist schon was verlinkt. Entsprechende weitere Interviews und Making Of's finden sich im Netz. Der Typ hat wohl unbestritten einen recht erfolgreichen Spielfilm hingelegt. In die Hauptlocation - die Donut-Bude - hätte ein Kerl wie du mit ner Ursa auf Steadicam gar nicht erst reingepasst! :-)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 14:00das kommt nur von Leuten, die noch nie einen Spielfilm gedreht haben.
Da wage ich doch mal zu widersprechen:Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 14:00 Zweitens ist ein Handy weder schneller noch flexibler oder spontaner, sondern langsamer und unflexibler als ne normale Kamera.
Was die angebliche "Spontanität" bei solchen Produktionen betrifft, das kommt nur von Leuten, die noch nie einen Spielfilm gedreht haben.
Doch hat es indirekt. Studiosystem: 1 Setup, 1 Stunde Umbau, Einleuchten, Proben, bisschen am Licht korrigieren und dabei bekommt jemand wie Soderbergh (oder ich in kleinem Rahmen) das Ohrensaussen. Wie soll man denn da spontan reagieren und viel neues ausprobieren? Das geht doch gar nicht und das hast Du ja selbst im 3.Satz bestätigt! Und wenn man neues probiert und den Drehplan überzieht, kommen die Produzenten und steigen Dir auf's Dach. Was also tun, wenn man so nicht arbeiten will? Das Team auf's allerkleinste reduzieren, den Studios einen Tritt geben und sich am besten noch ein iphone schnappen und gleich alles selbst drehen und ausprobieren, ohne vor jeder Änderung der Einstellung mit 50 Leuten diskutieren zu müssen. Dann entfällt auch der Schärfeassi, der Objektivwechsel, der Bandwechsel, Chipwechsel, was weiss ich... Der Klaus Lemke macht das doch ganz genauso und da klappts doch auch. Mir hat er das ganze System Lemke selbst mal am Telefon erklärt. Aber 1:1 Soderbergh läuft das da. Nur noch extremer: 1 Kameramann, 1 Tonmann und Lemke. Später noch ein Cutter dazu. Und das ging erst, als er anfing, auf DV zu drehen. Michael Verhoeven ist z.B. so ein Zwischending. Auch er will niemanden, der ihm reinredet. Also produziert er fast alles selbst per Santana-Film. Auch hier Mini-Team und viele seit Jahren dabei. Auch dort haben wir einiges vor Ort improvisiert und ausprobiert (ich war Prod.Assi)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 14:00Erst mal hat das "Studiosystem" nichts mit dem Gewicht der Kamera zu tun - eigentlich nicht mal mit der Kamera überhaupt.rainermann hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 11:22 Der Soderbergh hasst das monströse, gewaltige, unflexible Studiosystem mit allem drum und dran. Das sagt er ja selbst immer wieder.
Ganz bewusst hat er auf einem Smartphone gedreht, um in jeder Hinsicht flexibler zu sein. Also flexibler beim Dreh an sich (Ideen spontaner umsetzen) und flexibler in Hinsicht darauf, dass er dadurch für weniger Geld drehen und dadurch unabhängiger von Studiobossen sein Ding durchziehen kann.
Zweitens ist ein Handy weder schneller noch flexibler oder spontaner, sondern langsamer und unflexibler als ne normale Kamera.
Was die angebliche "Spontanität" bei solchen Produktionen betrifft, das kommt nur von Leuten, die noch nie einen Spielfilm gedreht haben.
Bei einem Spielfilmdreh ist normal gar nix spontan, weil du sonst das geplante Pensum nicht schaffst, und die ganze Organisation durcheinander bringst..scrooge hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 14:22 [
Ein Handy ist natürlich nicht so flexibel wie eine Kamera. Aber schneller/spontaner ist es schon. Als DOP weißt du ja, dass alleine das Drehen mit hoher Tiefenschärfe schonmal Zeit spart. Und beim Drehen in kleinen Wohnungen bist du mit so einem kleinen Gerät natürlich auch beweglicher - vom Drehen im Auto ganz zu schweigen.
Ich bekomm auch gleich Ohrensausen von dem Blödsinn.rainermann hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 14:23
Doch hat es indirekt. Studiosystem: 1 Setup, 1 Stunde Umbau, Einleuchten, Proben, bisschen am Licht korrigieren und dabei bekommt jemand wie Soderbergh (oder ich in kleinem Rahmen) das Ohrensaussen.
Aber das ist in diesem Zusammenhang doch wirklich absolut irrelevant. Für meine Tante oder ne 16jährige Bloggerin mag es relevant sein wenn sie aus dem Handtäschchen ihr Smartphone holt und lustig los drehen kann. Aus der Hand. Schön verwackelt (egal wie gut der Steadishot arbeitet).scrooge hat geschrieben: ↑Fr 02 Feb, 2018 14:22
Da wage ich doch mal zu widersprechen:
Ein Handy ist natürlich nicht so flexibel wie eine Kamera. Aber schneller/spontaner ist es schon. Als DOP weißt du ja, dass alleine das Drehen mit hoher Tiefenschärfe schonmal Zeit spart. Und beim Drehen in kleinen Wohnungen bist du mit so einem kleinen Gerät natürlich auch beweglicher - vom Drehen im Auto ganz zu schweigen.