Quentin Tarantino wagt sich an einen Film über die Manson-Familie heran. Der Film soll nächstes Jahr abgedreht werden. Die Kommentare im Netz sind gespalten, weil es sich um reale Mörder handelt.
Jan hat geschrieben: ↑Mi 12 Jul, 2017 16:38
Quentin Tarantino wagt sich an einen Film über die Manson-Familie heran. Der Film soll nächstes Jahr abgedreht werden. Die Kommentare im Netz sind gespalten, weil es sich um reale Mörder handelt.
Splattermässig ist die Mansonfamiliy ja voll Tarantinos Ding - ich sehe das Problem dabei, das Tarantino dazu neigt Gewalt sexy erscheinen zu lassen was im Fall der Mansons ziemlich verfehlt wäre...
Und wer wäre da sein Held? Tarantino Filme featuren doch immer positive Helden
In seinen Filmen geht es doch immer um Mörder. Ob jetzt diese, fiktive Nazis, sich rächende Bräute, folternde Bankräuber, kranke Killer, oder auf realen Ereignissen beruhende Figuren sind, spielt für mich überhaupt keine Rolle. Es wird so oder so halt ein Tarantino sein. Für mich bleibt zu hoffen das der Film wieder spannender, schräger und auch witziger werden wird wie sein letzter Film, der mich trotz der tollen Bilder und Schauspieler aber voll gelangweilt hat.
Sein bester Film finde ich ist immer noch Pulp Fiction, Nummer 2, denke ich ist Kill Bill, auch wenn er einen Film daraus machen hätte sollen, der dritt beste war Reservoir Dogs. Die neueren waren zwar gut, haben mich aber nicht mehr so beeindruckt wieder älteren Filme von Tarantino.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.
Tarantino ist inhaltlich ne hohle Nuss. Coole Bilder, Spannung, Action, alles top. Aber inhaltlich erwarte ich nichts.
Pulp Fiction war noch ok. Hab ich mehrfach gesehen. Ist aber nun schon länger her. Im gleichen Jahr erscheinen Luc Bessons Leon, der Profi. Der war für mich damals schon interessanter als Pulp Fiction.
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 12 Jul, 2017 18:10Nummer 2, denke ich ist Kill Bill, auch wenn er einen Film daraus machen hätte sollen ...
Da kam er zu wie die Jungfrau zum Kinde. Die Geschichte ist spannend (wenn man sich für Box Office Stories interessiert). Es ist so, dass überlange Filme, nämlich solche deutlich über zwei Stunden, sich im Kino schlechter auswerten lassen, da man sie pro Tag nicht so oft zeigen kann. Harvey Weinstein von Miramax (das an Disney verkauft worden war) hatte diesbezüglich strenge Vorgaben und war als Kürzer bekannt (was den meisten Filmen ja gut tut). Peter Jackson kam zu ihm mit LOTR, und Weinstein sagte, okay, wenn es ein Film wird und nicht zu lang, aber ihr müsst noch jemanden an Bord holen. Ich kauf mal eben die Rechte. Ihr habt vier Wochen, dann kriegt es ein anderer Regisseur. Hastig schnitt Jackson ein Demoreel aus Produktionsentwürfen und Testaufnahmen zusammen, aber er fand keinen, der interessiert war. Am letzten Wochenende vor Ablauf der Frist traf er Bob Shaye von New Line Cinema, und der sagte, ich will aber drei Teile.
Der Erfolg gab ihm Recht, und Weinstein hatte was gelernt. Bei Kill Bill kam er wieder mit seiner Kürzerei an, denn das Material war überbordend. Sie alberten rum, und Weinstein schlug ein Instant Sequel vor. Tarantino begann sich mit dem Gedanken anzufreunden. Meiner Meinung nach die richtige Entscheidung. Jeder Stoff, der ansatzweise epische Dimensionen hat, sollte nicht auf zwei Stunden gepresst werden.
Das würde für ein Manson-Drama auch funktionieren. Wäre Stoff für zwei oder sogar drei Teile: Manson und seine Bande und ihr Abdriften in den Wahnsinn, das Leben der Opfer, auch nicht allzu alltäglich. Und die Polizeiarbeit unter dem Einfluss der sensationslüsternen Medien.
Es gibt Vorbilder hierfür. Eines sah ich kürzlich auf Netflix: Der große Eisenbahnraub von 1963, ein BBC-Zweiteiler:
Ein einschlägiges literarisches Meisterwerk benutzt dieselbe Technik: Truman Capotes In Cold Blood. Es sind sogar vier Buchteile: Die Opfer, die Täter, die Polizeiarbeit und das Warten auf die Hinrichtungen. Der erste, zwei Jahre später entstandene Film hält sich noch grob daran, ist aber "nur" abendfüllend:
Von Tarantino würden wir erwarten, dass er dechronologisch erzählt, mit parallelen Handlungssträngen, aber vor und zurück springend. Aber muss man nicht. Bei einem in groben Zügen bekannten Geschehen kann man viel mit kleinen Binnen-Teasern arbeiten (was man heute foreshadowing nennt). Jedenfalls ist der Stoff nicht schlecht gewählt.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
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