Postproduktion allgemein Forum



Pro Grading lernen



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
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CineFilm
Beiträge: 166

Pro Grading lernen

Beitrag von CineFilm »

Ich suche eine Möglichkeit wirklich PRO Grading zu lernen - alle YT die ich finde ob Deutsch oder Englisch machen das so 0815 - keins der Aufnahmen sieht aus wie Hollywood

Kennt einer einen YT Kanal der wirklich zu empfehlen ist oder einen Kurs etc....... Ich würde mich in Resolve gerne weiter entwickeln aber finde da nicht eine passende Möglichkeit

Danke



Frank Glencairn
Beiträge: 22700

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Frank Glencairn »

Hollywood Ergebnisse entstehen hauptsächlich vor der Kamera.
Location, Setdesign, Licht etc.
Wenn du scheiß Material hast, hilft das beste Grading nix.

Was Resolve Kurse betrifft - Cullen Kelly ist IMHO das beste was Youtube in der Richtung zu bieten hat.

https://www.youtube.com/@CullenKelly

Ansonsten halt bezahlte Workshops.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



pillepalle
Beiträge: 8411

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von pillepalle »

Workshops bei Profis sind schon gut, aber das ist vermutlich auch ein Lernprozess der Jahre dauert. Nicht umsonst ist Colorist ein eigener Job beim Film und etwas bei dem man sich ständig weiterentwickelt. Selbst wenn man das schon zwanzig Jahre lang macht. Es kommen ja immer neue Möglichkeiten und Techniken dazu und über die Jahre verändert sich auch die Ästhetik und der Stil. Der Profi wird man eben irgendwann, wenn man deutlich mehr Skills drauf hat als der durchschnittliche Filmer. Praktisch einen riesen Werkzeugkasten an Möglichkeiten den man beherrscht.

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



Axel
Beiträge: 16252

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Axel »

CineFilm hat geschrieben: Fr 02 Jun, 2023 22:20 - alle YT die ich finde ob Deutsch oder Englisch machen das so 0815 - keins der Aufnahmen sieht aus wie Hollywood
Hollywood stellt Genre-Filme her. Im Grunde ist alles ein großes Narrativ, aber viele variierende Erzählmuster. Auf dieser Tatsache begründen viele Experten ihre Theorie, dass diese Muster auf noch zu formulierende Film-Ideen, Handlungen, Drehbücher appliziert werden könnten oder sollten, quasi a priori. Sie und ihre gläubige Gefolgschaft übersehen dabei, dass ihre Analysen etwas Vorhandenes auseinanderklamüsern. Es ist so, als würde man die Gehirne von Albert Einstein und Charles Manson in Scheibchen schneiden und hoffen, daraus eine Erkenntnis zu gewinnen.

Im riesigen Mahlstrom der Resolve-Grading-Tutorials gibt es auch eine große Zahl solcher, die den Filmlook nachzuäffen empfehlen. Am schönsten für uns sind die, die ein Hollywood-Bild hernehmen, es unter dem Grading-Gesichtspunkt dekonstruieren und auf ein völlig beliebiges ähnliches Bild zu übertragen versuchen.

Es ist wichtig, die Werkzeuge und die Regeln ihrer Anwendung zu kennen, aber das wird für sich genommen nicht helfen. Gewiss, es wird Insider in Würdigung bestimmter formaler Kriterien dazu bringen, etwas als "cinematisch" zu klassifizieren. Die AI-Roboter haben das begriffen und scheißen uns aktuell mit cinematischen Bildern zu. Was sie nicht können ist, die aus Milliarden Bildern Lernmaterial extrahierten, äh, Erkenntnisse in einen bedeutsamen Zusammenhang zu bringen.

Vage passend in diesem Zusammenhang ist ein Beitrag über Bildkomposition, den ich (zufällig?) gestern sah:

Ich selbst bin ein genauso mittelmäßiger Kadrateur (kein Wort, ich weiß) wie ich ein mittelmäßiger Video-Grader bin. Dennoch habe ich etwas mMn Wichtiges begriffen: dass alle Theorie über Erzählen, Erfinden, Ausstatten, Beleuchten, Framen, Schneiden und Graden nur Grundlage für etwas ist, was in der Summe darüber hinausgehen muss, um originell zu sein. Ich muss ein inneres Bild vor Augen haben und davon eine Aufnahme machen. Das innere Bild ist das Was, das Wie (Stil und Look) ergibt sich daraus, auch ganz intuitiv - die o.e. erwähnte Kenntnis der Werkzeuge vorausgesetzt. Oder es ergibt sich nicht. Dann haben wir Beliebigkeit.

Graden sollte nicht "Fix it in Post" sein, sondern "Enhance it in Post". "it" ist das Was. Obduzieren von Looks und Frankensteinen der Zutaten auf "Etwas" heißt, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Grading ist "nur" das Finishing.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



CineFilm
Beiträge: 166

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von CineFilm »

Ich bin kein Anfänger - es geht darum jedoch ein Stück weiter zu gehen etc.... Es geht wirklich um die Theorie und wenig um die Philosophie was ein Film Look ist

Hier zB eins meiner Aktuellen Projekte
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Axel
Beiträge: 16252

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Axel »

CineFilm hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 12:07 Ich bin kein Anfänger - es geht darum jedoch ein Stück weiter zu gehen etc.... Es geht wirklich um die Theorie und wenig um die Philosophie was ein Film Look ist
Das lässt sich zwar trennen, führt aber, wie gesagt, nicht zum Ziel.
CineFilm hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 12:07Hier zB eins meiner Aktuellen Projekte
Gutes Beispiel. Auf einem hypothetischen "Cinematic"-Barometer würde das Standbild keinen sehr hohen Wert erreichen. Das liegt aber kaum an den Farben, sondern erstens daran, dass wir den Zusammenhang nicht kennen und dass zweitens das Bild für sich nicht interessant ist. Die Küche scheint eine Profi-Küche zu sein (eine Doppelfriteuse befindet sich kaum in einer normalen Einbauküche, aber würde jemand, der kein Gastronom ist, das überhaupt, wenn auch nur unterschwellig, wahrnehmen?), der Mann aber kein typischer Koch, da er schwarz gekleidet ist. Was mir zuallererst auffällt ist, dass er schwarze Handschuhe trägt. Im Bild ist nicht genau auszumachen, ob es (nicht ungewöhnliche) Nitril-Einmalhandschuhe sind oder mit Crime verknüpfte Lederhandschuhe. Auf dem Blickfang-Barometer aber maximal eine 10/100, da ich ja nicht weiß, was das bedeutet. Was mir normalerweise gefiele ist das Blocking durch die dunklen Partien links und rechts, aber ohne Szenenzusammenhang auch nichtssagend.

Sofern es also keine Doku über einen edel ergrauten und leicht spinnerten Sternekoch ist, dessen Küche nichtsdestotrotz dunkel und eng wirkt und banal (helle Baumarktkacheln, kleine rote Kontroll-Lampe neben den nicht senkrecht laufenden, ultra-unfilmischen Heizungsrohren usw.) ist es produktionsdesignmäßig nicht hollywood-like. Es ist keine Filmküche. Es ist nicht die Küche. Es wirkt beliebig.

Vielleicht ist es im Zusammenhang Bombe, wer weiß? Könnte man das Bild durch Grading verbessern? Auch das ist schwer zu sagen. Womöglich würde ein Gloweffekt das practical light Dunstabzugshaube etwas ominöser aussehen lassen (anstatt praktisch-realistisch)? Vielleicht könnte "Relight" die Schatten im Gesicht dämonischer machen anstatt den Nacken so zu akzentuieren? Zählt das noch unter Wirkungsverstärkung oder ist es schon Bildrettung?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



CineFilm
Beiträge: 166

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von CineFilm »

Danke Alex für diese Forensische Datenanalyse - Das ist bloß ein Frame aus dem Aktuellen Projekt. Das ganze ist in einem Real Fast Food Restaurant und kein Filmset. Ich wollte bloß damit ausdrücken, ich bin nicht auf dem Happy Wedding Aufnahmen stand :P sondern beschäftige mich damit...

Mir ist auch klar, dass es viel mit dem Inhalt zutun hat. zB sehen die ersten 1-2 Staffeln von 4 Blocks "schlecht CG aus" aber es hat trotzdem eine sehr gute Atmosphäre

Mir geht es aber jedoch hier um die Resolve Optimierung und weniger, was ich am Set machen kann
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wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von wolfgang »

Darren Mostyn https://www.youtube.com/@DarrenMostyn ist ein anderer interessanter Zeitgenosse. Der hatte vor einiger Zeit sogar eine Masterklasse, die ich mir dann aber persönlich nicht gegeben habe. Cullen Kelly wurde ja schon genannt.

Es gibt aber noch unzählige andere, die Weiterbildungen anbieten. Etwa hier: https://www.youtube.com/@theqazman
Lieben Gruß,
Wolfgang



Axel
Beiträge: 16252

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Axel »

Waqas Qazi ist genau der, der Bilder ohne jeden Zusammenhang (nach meinem Gefühl:) total zergradet, und außerdem nervt (mich) seine hyperaktive Art. Er hat ein paar Beispiele, wo er Hollywood nachäfft und dabei (nach meinem Dafürhalten) missversteht. Hier ein Beispiel:

Nicht, dass die Produktionskette in John Wick 4 nicht interessant wäre, sie ist aber nur "sooo good" für diesen speziellen Film. Deswegen ist dieses Vorkochen, das er so manisch aufbereitet, auch der direkte Weg von schwäbischen Maultaschen zu Dschungelcamps Rattenkot-Pralinen.

Cullen Kelly geht sehr in die Tiefe. Es ist fast entmutigend, wie tief. Wenn man, wie CineFilm "ein Stück weiter gehen" will, dann gähnt hinter jedem (langen) Tutorial von Cullen die Unendlichkeit. A propos Gähnen. Er hat eine sehr beruhigende Stimme. In den ersten Minuten. Danach eine prima Alternative zu "10 Hours Rainforest Sounds For Better Sleep". Für die, die das brauchen.

Darren Mostyn überfordert mich nicht, und ich weiß nicht, ob das gut ist. Selbst Ausbilder für Pflegefachkräfte, finde ich maßvolle Überforderung inspirierend und nach meiner Erfahrung (und modernen Erkenntnissen) auch am effektivsten.

Schwierig, die richtigen Tuts zu finden. Am besten querbeet. Für Einsteiger Learn Color Grading von Alex Jordan. Für Geheimtips ist Chadwick von Creative Video Tips gut.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von wolfgang »

Glücklicherweise kann man ja wählen, und sich genug Material der diversen Anbieter vorab anschauen.

Ich finde die Tutorials von Darren Mostyn eigentlich immer recht gut - und auf den Punkt gebracht. Cullen Kelley hat Tiefgang, sagt aber mir persönlich nicht so enorm zu - auch wenn seine Inputs gut sind.

Persönliche Geschmäcker eben.
Lieben Gruß,
Wolfgang



CineFilm
Beiträge: 166

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von CineFilm »

Zwischenfrage

Was sollte man an dieser Node-Tree verbessern?

NR - Entrauschen
WB - Weiß/Schwarz-Abgleich
EXPOS - Belichtung
Farbe - Falls ich mal eine bestimmte Farbe ändern / anpassen will
Haut - Optimierung der Hauttöne
MD - Etwas Midtone
S/W - Macht das bild Schwarz-Weiß. Damit kann ich besser die Belichtung anpassen (nur als Hilfe)
CTS - Color Space Transform
Kodak - 2383 Lut
K-Lut - nur bei bedarf für eine zusätzliche LUT (Kreativ Lut)
Blur FX
Glow FX
Halation FX
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Darth Schneider
Beiträge: 19099

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Darth Schneider »

https://blackwells.co.uk/bookshop/produ ... 0321929662
https://www.blackmagicdesign.com/produc ... e/training
Und nur so als Schmankerl…

So geht das auch mit 3 Nodes…
Gruss Boris



roki100
Beiträge: 15064

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von roki100 »

Interessant. Also nachdem Du alle Bücher gelesen hast und dir das Video angeschaut hast, kannst Du alles mit drei Node? ;)
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



Darth Schneider
Beiträge: 19099

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Darth Schneider »

Mit dem Dehancer brauche ich vielfach gar nicht mehr.
Und wenn ich mal ein Projekt mit professionellen Ansprüchen machen sollte, hol ich mir dafür einen Profi…;)
Gruss Boris



Darth Schneider
Beiträge: 19099

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Darth Schneider »

Wobei das Colorcorrection Handbook würde ich wirklich jedem der mit RAW und mit Log gerne wirklich bessere Ergebnisse erzielen möchte wärmstens empfehlen.
Dann versteht man die Grundlagen und Zusammenhänge besser.

Auch wenn man das wirklich können möchte, braucht es jahrelange intensive Erfahrungen, Studium und viel Zeit/Arbeit….
Gruss Boris



Axel
Beiträge: 16252

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Axel »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 17:51Auch wenn man das wirklich können möchte, braucht es jahrelange intensive Erfahrungen, Studium und viel Zeit/Arbeit….
Ach, ich denke, wenn man bei CineFilms Node-Tree angekommen ist, hat man den Kern der Sache schon begriffen:
NR - Entrauschen
WB - Weiß/Schwarz-Abgleich
EXPOS - Belichtung
Farbe - Falls ich mal eine bestimmte Farbe ändern / anpassen will
Haut - Optimierung der Hauttöne
MD - Etwas Midtone
S/W - Macht das bild Schwarz-Weiß. Damit kann ich besser die Belichtung anpassen (nur als Hilfe)
CTS - Color Space Transform
Kodak - 2383 Lut
K-Lut - nur bei bedarf für eine zusätzliche LUT (Kreativ Lut)
Blur FX
Glow FX
Halation FX
Der Node-Tree ist ja wohl ein Powergrade, ein Standard. Belichtung (EXP) einen extra Node zu machen, um nur mit Global resp. Offset zu arbeiten, finde ich klug. SW würde ich direkt hinter CONT setzen, was schon mein zweiter Node hinter NR wäre (falls nötig, habe ja eine lichtstarke Kamera). Den Kontrast würde ich mit Curves machen, mit einer minimalen Änderung im Powergrade. Grund: ich will die "Edible Splines" nicht jedesmal neu aktivieren müssen (vielleicht weiß jemand, wie man das sonst permanent einstellen kann?). Warum nicht mit Contrast und Pivot? K.A., Curves kommen mir intuitiver vor, da gibt's ja dann Highsoft und Lowsoft noch extra. Anschließend würde ich natürlich SW deaktivieren. BAL (Weißabgleich, Farbkontrast) mit Wheels und Temp. SAT. SKIN schließt dann die primäre CC ab. Ich tendiere hier zu einem 12-er Colorwarper als Werkzeug, weil ich wiederum sofort sehe, wo meine Hauttöne liegen und sie intuitiver auf dem Bild manipulieren kann. Auch ist in den Scopes Display Qualifier Focus aktiviert. Wenn übrigens jemand weiß, wie ich das 12-er Spinnennetz permanent so einstellen kann ...
Der Rest ist ähnlich, wobei ich die LUT weglasse und den CST auch, da ich mit RCM hantiere (z.Zt. zumindest). Dazwischen kommen fast immer Powerwindows.

Sehr gute Resultate erzielen HDR Wheels für die Gradierung (statt Curves dann). Sie müssen freilich von der Logik her vorne im Node Tree sein, und wenn etwas nicht passt später, muss man dahin zurück. Leider sind sie unglaublich fummelig.Ich habe das Gefühl, bei denen ist der Groschen bei mir noch nicht gefallen. Wem geht es ähnlich? Tut zu empfehlen?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von wolfgang »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 17:51 Wobei das Colorcorrection Handbook würde ich wirklich jedem der mit RAW und mit Log gerne wirklich bessere Ergebnisse erzielen möchte wärmstens empfehlen.
Dann versteht man die Grundlagen und Zusammenhänge besser.

Auch wenn man das wirklich können möchte, braucht es jahrelange intensive Erfahrungen, Studium und viel Zeit/Arbeit….
Gruss Boris
Im Color Correction Handbook lese ich gerne immer wieder. Es ist halt doch schon älter, aber teils noch sehr aktuell. Teils halt.
Lieben Gruß,
Wolfgang



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von wolfgang »

Der CST gehört ist viel weiter nach vorne, ich würde in einem wide gamut graden wollen.
Lieben Gruß,
Wolfgang



Axel
Beiträge: 16252

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Axel »

Du meinst nach hinten?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19099

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Darth Schneider »

Also nach vorne, an den Anfang ?
Denn alles was man gradet macht man ja daraus…

Immer auch eine Sache der Sichtweise.

Ist ja nicht so das Resolve das so genau definiert hat bei den Nodes wo vorne und hinten ist.;)
Gruss Boris



CineFilm
Beiträge: 166

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von CineFilm »

wolfgang hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 19:19 Der CST gehört ist viel weiter nach vorne, ich würde in einem wide gamut graden wollen.
Ich Arbeite eigentlich fast nur mit RAW und da Arbeite ich im RAW Fenster - bei den Wheels mach ich sehr wenig bis auf HDR Wheels

....

Du meinst erst CST und dann die Wheels mhhh (guter Einwand) ich hab mir das mal so abgeschaut bei einem Pro (keine Ahnung er das war)



Axel
Beiträge: 16252

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Axel »

Nach CST (rechts neben diesem Node, nach meinem Verständnis dahinter, downstream, also stromabwärts in der Pipeline, weg vom Input, hin zum Output) befinden wir uns effektiv im rec709 Farbraum, der kleiner und enger ist als die meisten Aufnahmefarbräume. Warum sollte ich also CST an den Anfang setzen? Stromaufwärts von den Wheels? Auf denen plätschert dann nur noch ein Rinnsal, und viel habe ich nicht mehr an (iasi) "Spielraum".
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



CineFilm
Beiträge: 166

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von CineFilm »

Ich hab wirklich zum 1 mal die CST Node auf Platz 2 gesetzt und hab ein bessere Ergebnis (Hast du das so gemeint Alex etc...)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



CineFilm
Beiträge: 166

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von CineFilm »

Axel hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 20:37 Nach CST (rechts neben diesem Node, nach meinem Verständnis dahinter, downstream, also stromabwärts in der Pipeline, weg vom Input, hin zum Output) befinden wir uns effektiv im rec709 Farbraum, der kleiner und enger ist als die meisten Aufnahmefarbräume. Warum sollte ich also CST an den Anfang setzen? Stromaufwärts von den Wheels? Auf denen plätschert dann nur noch ein Rinnsal, und viel habe ich nicht mehr an (iasi) "Spielraum".
Der 1 CST ist von NRAW zu Gamma = Cineon Film Log (Color Space bleibt gleich bei Red 2020) - dann kommt EXP WB etc... - um zum Schluss der Kodak Film Lut 2383

Oder habe ich dich Falsch verstanden



Axel
Beiträge: 16252

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von Axel »

Nein, ich dich. Vergaß, dass der Resolve 2383-LUT Cineon braucht. Hauptsache dann, dass die LUT hinten, rechts, unten ist.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von wolfgang »

Wir reden hier über verschiedene Verwendungszwecke von CST. Hinten in der Node Kette nimmst das für den Cineon LUT. Aber vorne im Signalfluss will ich das für die Wandlung zu einem wide gamut haben, um mein raw Format einen noch größeren Raum für die Berechnungen zu geben. Da sind eben ACES oder Davinci wide gamut noch geeigneter.
Lieben Gruß,
Wolfgang



iasi
Beiträge: 24215

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Sa 03 Jun, 2023 09:08
Graden sollte nicht "Fix it in Post" sein, sondern "Enhance it in Post". "it" ist das Was. Obduzieren von Looks und Frankensteinen der Zutaten auf "Etwas" heißt, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Grading ist "nur" das Finishing.
Grading ist Teil des Gestaltungsprozesses.

Das fertige Bild sieht man nicht auf dem Kameramonitor sondern erst, wenn es "entwickelt" ist.
Also ist auch "Enhance it in Post" zu kurz gegriffen.

Gerade weil man heute solche mächtigen Gestaltungswerkzeuge hat, sollte man die Post im Sinne Ansel Adams betrachten - und schon während der Aufnahme mitdenken.

Das hier ist ein plakatives Beispiel:



Die Lichter des Hauses einzuschalten, gehört dann zum gesamten Gestaltungsprozess.

"Pro Grading" ist dabei die Kenntnis und die Beherrschung all der Post-Werkzeuge - auch in Kombination. Ansel Adams beherrschte die Negativentwicklung und z.B. die Abwedel- und Nachbelichtungstechniken und dachte diese schon bei der Aufnahme mit.



roki100
Beiträge: 15064

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von roki100 »

iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 09:05 Das fertige Bild sieht man nicht auf dem Kameramonitor sondern erst, wenn es "entwickelt" ist.
Also ist auch "Enhance it in Post" zu kurz gegriffen.
Die Profis erstellen den Look (oder wie es ungefähr aussehen soll) im Voraus und dieser wird auch auf die Vorschaubildschirme als LUT angewendet. Zumindest habe ich das von anderen Profis so gelesen, darunter auch Arri.
iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 09:05 "Pro Grading" ist dabei die Kenntnis und die Beherrschung all der Post-Werkzeuge - auch in Kombination.
So sehe ich das auch und das braucht Zeit. Und man muss mM auch das richtige Auge für Looks haben.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



iasi
Beiträge: 24215

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von iasi »

roki100 hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 09:48
iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 09:05 Das fertige Bild sieht man nicht auf dem Kameramonitor sondern erst, wenn es "entwickelt" ist.
Also ist auch "Enhance it in Post" zu kurz gegriffen.
Die Profis erstellen den Look (oder wie es ungefähr aussehen soll) im Voraus und dieser wird auch auf die Vorschaubildschirme als LUT angewendet. Zumindest habe ich das von anderen Profis so gelesen, darunter auch Arri.
iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 09:05 "Pro Grading" ist dabei die Kenntnis und die Beherrschung all der Post-Werkzeuge - auch in Kombination.
So sehe ich das auch und das braucht Zeit. Und man muss mM auch das richtige Auge für Looks haben.
Ich kann mich an einen Profi erinnern, der in einem Artikel im Film&TV-Kameramann ziemlich klar sagte, was er von Vorschaubildern hält: Gar nichts.
Er meinte, das Bild wird erst in der Post entwickelt.

LUTs dienen nur dazu, den Schauspielern und Leuten, die sich das Ergebnis nicht vorstellen können, nicht durch ein ETTR-Raw-Vorschaubild zu verschrecken.

Für die Belichtung und Lichtsetzung blickt der Profi auf das Histogram und die Belichtungsmesser.
Das Vorschaubild dient ihm zur Beurteilung und Gestaltung von Fokus und Bildausschnitt.

Sieht man sich die Aufnahme-LUT-Vorschaubilder von Hollywood-Produktionen an, dann sehen sie meist aus, wie deutsche Kinofilme. :)



roki100
Beiträge: 15064

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von roki100 »

hier zb. ist das auch so zu hören (von Arri):

"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



iasi
Beiträge: 24215

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von iasi »

roki100 hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 10:15 hier zb. ist das auch so zu hören (von Arri):

Ja - und raus kommt dann dieser tolle "Manta Manta 2"-Look. :)

Man kocht eben in Deutschland gern mit Gewürzmischungspäckchen.



pillepalle
Beiträge: 8411

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von pillepalle »

iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 10:42 Ja - und raus kommt dann dieser tolle "Manta Manta 2"-Look. :)

Man kocht eben in Deutschland gern mit Gewürzmischungspäckchen.
Im Gegensatz zu Dir, bei dem jedes Bild ein individuelles Meisterwerk ist :)

VG
Meine Lieblingsfilme:
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Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



dienstag_01
Beiträge: 13411

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von dienstag_01 »

pillepalle hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 10:45
iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 10:42 Ja - und raus kommt dann dieser tolle "Manta Manta 2"-Look. :)

Man kocht eben in Deutschland gern mit Gewürzmischungspäckchen.
Im Gegensatz zu Dir, bei dem jedes Bild ein individuelles Meisterwerk ist :)

VG
Dit stimmt. Iasi kann man eigentlich an jede beliebige Stelle in der Kette der Filmproduktion setzen, beginnend beim ersten Andruck des Geldscheins für die Finanzierung bis zum Eintüten des Popcorn für die Vorführung, und es ist immer ein Gewinn ;)



iasi
Beiträge: 24215

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 10:45
iasi hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 10:42 Ja - und raus kommt dann dieser tolle "Manta Manta 2"-Look. :)

Man kocht eben in Deutschland gern mit Gewürzmischungspäckchen.
Im Gegensatz zu Dir, bei dem jedes Bild ein individuelles Meisterwerk ist :)

VG
Ja - so sollte es eigentlich sein und dieses Ziel sollte man haben.

Aber das bedeutet eben, dass man Zeit, Energie und Gestaltungswillen investieren muss.

LUT-drüber wird dem nicht gerecht, was zuvor erarbeitet wurde. ;)



iasi
Beiträge: 24215

Re: Pro Grading lernen

Beitrag von iasi »

dienstag_01 hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 10:53
pillepalle hat geschrieben: So 04 Jun, 2023 10:45

Im Gegensatz zu Dir, bei dem jedes Bild ein individuelles Meisterwerk ist :)

VG
Dit stimmt. Iasi kann man eigentlich an jede beliebige Stelle in der Kette der Filmproduktion setzen, beginnend beim ersten Andruck des Geldscheins für die Finanzierung bis zum Eintüten des Popcorn für die Vorführung, und es ist immer ein Gewinn ;)
Und unseren dienstag_01 kann man an der Stelle in die Kette einer "Filmproduktion" setzen, die am Montag das Grading beginnt und am darauffolgenden dienstag_um_01 das Ergebnis haben will. Denn am Mittwoch sollen die Zuschauer der Vorpremiere schließlich schon mit dem LUT-cinelook beglückt werden. :)
Es ist sowieso pille-palle, denn es muss ja eh nur deutsch für das deutsche Publikum aussehen. Also völlig unnötig, sich mit jeder einzelnen Einstellung beim Grading aufzuhalten. :)



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