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von DoBBy » Mo 27 Mär, 2023 12:23
Hallo,
Ich war nun jahrelang hier nicht mehr aktiv und habe mich auch aus Zeitgründen kaum noch mit Videobearbeitung etc pp befasst.
So langsam habe ich wieder etwas mehr Zeit dafür und vor Kurzem habe ich mal wieder meine alten Video8-Aufnahmen ausgegraben. Ich hatte sie im Jahre 2008 aufwändig von einem Hamburger TV/Fernsehtechniker (damals unter "Cassettenklinik" bekannt) digitalisieren lassen, da die Bänder allesamt nutzlos waren. Offenbar hat unser Video8-Camcorder (Blaupunkt) eine instabile Spurlage gehabt und so waren alle Aufzeichnungen nur mit diesem Camcorder abspielbar. Den gab es 2008 aber längst nicht mehr. Mit Standard-geeichten Video8-Geräten kamen bei den Bändern entweder kein Ton oder kein Bild.
Die "Casettenklinik" (gibt's leider nicht mehr) hat es aber hingekriegt und alle Bänder in DV-AVI gecapturt und eigentlich auch ziemlich ansehnlicher Qualität, wenn man bedenkt, dass es sich um Video8 handelt. Subjektiv empfunden sehen die Aufnahmen wesentlich besser und schärfer aus, als wenn ich selber von VHS-Kassetten etwas capture.
Long Story Short: diese Aufnahmen liegen seit 2008 ungeschnitten und unbearbeitet auf einer externen Festplatte - zwischenzeitlich als Backup auch auf diverse andere Platten kopiert. Jetzt wollte ich die alle mal zeitgemäß restaurieren. Ursprünglich war der Gedanke, ob es Sinn macht, die ganzen Bänder nicht einfach nochmal neu zu capturen, diesmal unkomprimiert bzw. nicht mehr in DV-AVI (was ja ziemlich komprimiert und auch interlaced ist). Dies würde aber nur über den o.g. Herrn mit seiner Spezialtechnik gehen. Fraglich ist auch, ob das nun, 15 Jahre später, noch die gleiche Qualität abwirft wie 2008. Die Bänder lagerten seitdem zwar trocken und kühl, aber die altern ja schließlich auch mit der Zeit.
Dann stieß ich kürzlich auf dieses Topaz-Video-Enhance programm bzw. habe auf YouTube Videos davon gesehen und war sichtlich geschockt, wie geil es altes Material aufpolieren kann. Natürlich ist die Frage, ob es einen Sinn hat, Video8-Material mit diesem Programm in 1080p oder gar 2k/4k aufzublähen, aber selbst wenn man es nicht hochskaliert, so kann es ja trotzdem das Material wesentlich verbessern (interlace-Strukturen beseitigen, Rauschen entfernen etc pp).
Zugegeben: wenn ich das derzeitige 2008-Material auf unserem 4K TV abspiele (über die externe Festplatte), dann sieht das selbst auf unserem 4k-TV eigentlich bereits nicht schlecht aus, wenn man bedenkt, dass es ja eigentlich nur ein Bruchteil der 4k-Auflösung hat.
Aber wer weiß, was in der Zukunft alles noch so kommen wird und deshalb möchte ich das Material optimalerweise in der bestmöglichen Ausgangsform haben. Damals war halt DV-AVI noch irgendwie "in", weil man davon ausging, das Material dann auf DVD zu brennen. Das ist nie erfolgt und heutzutage gibt's ja kaum noch DVDs bzw. optische Datenträger. Da ist die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, das Material für den heutigen Standard herzurichten. Ob ein Re-Capture der Bänder in Unkomprimiert/losless noch Sinn hat?
Liebe Grüße,
DoBBy