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Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:28
von mash_gh4
carstenkurz hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 19:04 Der Vorteil einer BM Video-Outlösung in Kombination mit Resolve ist, dass Du ziemlich sicher sein kannst, dass dir kein OS Farbmanagement oder AMD/NVIDIA/Intel Grafikkartenkonfigurationstool dazwischen pfuscht. Sowohl was die Farben, als auch 8/10 Bit Modus angeht.
seltsamerweise besteht das problem in der praxis meist eher darin, dass genau jene mittel, die man für eine möglichst schnelle direkte ausgabe der videoanzeige nutzt -- also OpenGL od.ä. -- im gegesatz zu anderen GUI-teilen im normalfall nicht vom systemweiten Farbmanagement direkt kontrolliert bzw. korrigiert werden. das ist od. war zumindest bis vor kurzem auf mac, windows und linux überall sehr ähnlich. am mac können sich halt programme vom betriebssystem recht einfach ein paar hinweise bzgl. der notwendigen farbumwandlungen holen, die aber das programm selbst erledigen muss. unter linux od. windows nutzt man dafür in der regel div. colormanagment-libraries innerhalb der programme.

aber was die ausgabe selbst angeht, macht's wirklich keinen unterschied, wie die werte zw. 0 und maximum ans gegenüber geschickt werden. das ist durch die verwendeten übertragungsprotokolle ohnehin weitestgehgend vorgegeben. [aber das hast du in der zwischenzeit ohnehin auch schon geschrieben -- danke!]

ein schlechter od. unkalibrierter monitor wird auch an einer solchen karte kein brauchbares arbeiten erlauben, und ein guter im normalfall einfach genau das selbe wie an einer gebräuchlichen GPU anzeigen -- so fern es die verwendete software erlaubt.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:35
von cantsin
Also, nochmal so wie mir das die beiden freundlichen indischen Herren (=Resolve-Chefentwickler) auf der IBC 2019 erklärt haben:

Wenn man, zumindest unter Windows und Linux, die interne Display-Ausgabe von Resolve auf sRGB stellt, gibt das Programm via Betriebssystem-Routinen auf der GUI-Vorschau ein sRGB-Videosignal 'raus, bei dem dann alle betriebssystemseitigen Kalibrierungen (auch Software-Kalibrierungen mit X-Rite/Spyder-Colorimetern, mit DisplayCal etc.) greifen, aber dann eben als Korrekturen bzw. Feintuning von sRGB.

Wenn man etwas anderes als sRGB als Ausgabe einstellt, denkt das Betriebssystem immer noch, dass es sich um sRGB handelt und wendet seine entsprechendenden Profile/Kalibrierungen darauf an, was dann Salat zur Folge hat. Und ob man's glaubt oder nicht, Linux und Windows können auf Betriebssystemebene nicht mehr als sRGB (mit der Ausnahme, dass Windows 10 jetzt auch Consumer-HDR kann, aber auch nur mit Verrenkungen, äußerst unklar dokumentiert, und bisher nicht kompatibel mit Colorimeter-Kalibrierung).

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:42
von roki100
Ich wusste! Das Jörg meine Videos nicht als cinematisch sieht, sondern Farben Geschmiere, liegt an seinem Windows und er hat sein Bildschirm in Salat kalibriert!

;)

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:43
von Darth Schneider
@roki
8Bit oder 10Bit, spielt das wirklich eine Rolle ? Jetzt für die Bildkontrolle, wenn man eh nicht wirklich Ahnung hat...
Wenn der Film mit 8 Bit mit Rec709 auf einem Monitor gut aussieht wird er mit 10 Bit auch nicht schlechter aussehen.
Gruss Boris

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:50
von dienstag_01
cantsin hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 19:35 Also, nochmal so wie mir das die beiden freundlichen indischen Herren (=Resolve-Chefentwickler) auf der IBC 2019 erklärt haben:

Wenn man, zumindest unter Windows und Linux, die interne Display-Ausgabe von Resolve auf sRGB stellt, gibt das Programm via Betriebssystem-Routinen auf der GUI-Vorschau ein sRGB-Videosignal 'raus, bei dem dann alle betriebssystemseitigen Kalibrierungen (auch Software-Kalibrierungen mit X-Rite/Spyder-Colorimetern, mit DisplayCal etc.) greifen, aber dann eben als Korrekturen bzw. Feintuning von sRGB.

Wenn man etwas anderes als sRGB als Ausgabe einstellt, denkt das Betriebssystem immer noch, dass es sich um sRGB handelt und wendet seine entsprechendenden Profile/Kalibrierungen darauf an, was dann Salat zur Folge hat. Und ob man's glaubt oder nicht, Linux und Windows können auf Betriebssystemebene nicht mehr als sRGB (mit der Ausnahme, dass Windows 10 jetzt auch Consumer-HDR kann, aber auch nur mit Verrenkungen, äußerst unklar dokumentiert, und bisher nicht kompatibel mit Colorimeter-Kalibrierung).
Nachdem ich mich etwas im Handbuch belesen habe, die Aussage gilt auf jeden Fall nicht für Resolve bis Version 16, da steht das Gegenteil. Die nächste ist eine Beta und das Handbuch noch nicht da.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:51
von roki100
Darth Schneider hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 19:43 @roki
8Bit oder 10Bit, spielt das wirklich eine Rolle ? Jetzt für die Bildkontrolle, wenn man eh nicht wirklich Ahnung hat...
Wenn der Film mit 8 Bit auf einem Monitor gut aussieht wird er mit 10 Bit auch nicht schlechter aussehen.
Gruss Boris
Genau. Beispiel:



Man sieht auf 8Bit Bildschirm, warum 10Bit besser ist ;)

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:55
von Darth Schneider
Eben, darum finde ich Franks Idee mit den Colorbars und dem Kasten Bier für den Kinobetreiber eine sehr effektive, Ressourcen, zeitsparende und kostengünstige Idee.
Dann sieht man, im Kino was Sache ist und kann schnell darauf reagieren. ;)
Gruss Boris

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:57
von cantsin
Darth Schneider hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 19:43 8Bit oder 10Bit, spielt das wirklich eine Rolle ? Jetzt für die Bildkontrolle, wenn man eh nicht wirklich Ahnung hat...
Das spielt am Monitor weniger eine Rolle. Eine größere Rolle spielen aber die Farbräume, die unabhängig von der 8 oder 10bit-Quantisierung existieren. Man kann die sich einfach als Ölfarbpaletten vorstellen. sRGB und Rec709 haben eine relativ begrenzte Palette, P3 und Rec2020 eine deutlich größere.

Mit der richtigen Kamera (die entweder RAW oder in größeren Farbräumen als Rec709 aufnehmen kann) bzw. dem richtigen Videomaterial und dem richtigen Monitor (der mehr als Rec709/sRGB darstellen kann, wie z.B. die aktuellen Apple Macbook-Displays, die P3 weitgehend abgdecken) kann man dann Farbunterschiede sehen, die in Rec709 oder sRGB nicht mehr sichtbar sind. Also z.B. kann ein Feuer in P3 oder Rec2020 Rot- und Orangetöne enthalten, die unter sRGB/Rec709 nicht mehr differenziert werden (und zwar unabhängig von 8 oder 10 bit). Bei sRGB/Rec709 hört Rot sozusagen früher auf, bzw. übersteuert früher. (Das auch eine Form von Dynamikumfang, nur eben bezogen auf die Chroma-Information.)

Bei einem idealen Farb-Workflow für DCP würde man also ein Projekt bereits in P3 graden und auch am Bildschirm in P3 begutachten. In der Realität funktioniert das nicht so einfach - zumindest nicht mit heutigen Computerbordmitteln und ohne richtig teures Vorschauequipment. Daher von Carsten die Empfehlung, sich nicht daran aufzuhängen, sondern alles im heute wenigstens funktionierenden sRGB/Rec709-Workflow und -Farbraum zu graden und finishen, auch wenn das Ziel eine DCP (mit P3-Farbraum) ist.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 19:58
von dienstag_01
Weil meine Frage nach dem 10bit Monitoring noch nicht beantwortet wurde, das kann man mit einem entsprechenden Testbild testen. Wenn das System prinzipiell 10bit ausgeben kann.

Link zum Download:
https://imagescience.com.au/knowledge/1 ... ut-support

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 20:03
von Darth Schneider
Der absolut aller beste Monitor für einen Film der im Kino gezeigt wird, finde ich, ist ganz einfach, wenn es um das Master geht ein Kino.
Das kann man drehen und wenden wie man will.
Alles andere ist, zumindest für mich fast wie Religion...Glauben macht selig.
Gruss Boris

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 20:06
von roki100
Darth Schneider hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 19:55 Eben, darum finde ich Franks Idee mit den Colorbars und dem Kasten Bier für den Kinobetreiber eine sehr effektive, Ressourcen, zeitsparende und kostengünstige Idee.
Dann sieht man, im Kino was Sache ist und kann schnell darauf reagieren. ;)
Gruss Boris
und hier graden vll. 2 Leute für Kino...iasi sowieso.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 20:09
von mash_gh4
cantsin hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 19:35 Wenn man etwas anderes als sRGB als Ausgabe einstellt, denkt das Betriebssystem immer noch, dass es sich um sRGB handelt und wendet seine entsprechendenden Profile/Kalibrierungen darauf an, was dann Salat zur Folge hat. Und ob man's glaubt oder nicht, Linux und Windows können auf Betriebssystemebene nicht mehr als sRGB (mit der Ausnahme, dass Windows 10 jetzt auch Consumer-HDR kann, aber auch nur mit Verrenkungen, äußerst unklar dokumentiert, und bisher nicht kompatibel mit Colorimeter-Kalibrierung).
im gegensatz zu den macs, wo das tatsächlich viel besser ins system integriert ist, werden komplexere farbanpassungen unter linux hauptsächlich von den anwendungen selbst und nicht von X11 od. wayland erledigt. das ist insofern nicht ganz unproblematisch, weil u.u. einfacherer formen der anpassung auch auf der ebene darunter wirksam sein könnten. aber wie gesagt, mit OpenGL oder Vulkan rendert man im regelfall ungestört daran vorbei.

das eigentliche farbmanagment erledigt man innerhalb jener programmen, die das wirklich sauber unterstützen, mit hilfe von littlecms od.ä. dort greift man dann zwar auf die systemweit installierten profile der endgeräte zu, rechnet aber die notwendigen anpassungen für die ausgabe innerhalb der applikation unabhängig durch. so etwa funktioniert das bspw. im darktable -- und das ist natürlich keineswegs auf den sRGB farbraum bzw. traditionelle computerbildschirme beschänkt.

problematischer als am mac wirkt sich die ganze geschichte halt insofern aus, als wirklich nur sehr wenige programme sich um diese feinheiten kümmern, während die anderen bzw. die "normale" darstellung auf angeschlossenen wide gamut schirmen nicht unbedingt sehr befriedigend ausfällt bzw. eben überhaupt ziemlich große unterschiede zw. den anwendungen und redundante konfigurationserfordernisse einem das leben nicht unebedingt leichter machen. trotzdem, die paar ernsthafteren grafikanwendungen kommen damit in der regel durchaus klar -- ganz ähnlich wie das auch unter windows der fall ist.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 20:12
von Frank Glencairn
carstenkurz hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 19:19
Nur - bei der BM Decklink entscheidet ausschließlich BM/Resolve, was für Daten auf die Leitung gehen, beim Grafikkartenausgang pfuscht ggfs. das Betriebssystem/Farbmanagement, die jeweils verwendete Treiberebene und eventuell noch das grafikkartenspezifische Konfigurationstool dazwischen.

Da hast du völlig recht - Closed Loop ist hier das Zauberwort.
Immer zuverlässig die selben konsistenten Bedingungen, unabhängig von irgendwelchen OS/Ttreiber/ColorMangagement etc.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 20:13
von Darth Schneider
@roki
Ich frage mal nach, bei der Kantonspolizei, ob ich die zwei Kinospots hochladen darf die ich damals fürs Kino produzieren, das ganze geleitet und auch mit umsetzen durfte.
Nicht das ich damit angeben möchte, war auch wirklich nix besonderes.
Aber einfach mal grundsätzlich.
Ich habe auch keine Ahnung was jasi so dreht...Du schon ?
Gruss Boris

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 20:16
von roki100
Darth Schneider hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 20:13 Ich habe auch keine Ahnung was jasi so dreht...Du schon ?
Baltische Kinofilme ab 00 Uhr und +18 fürs Kino....in DE festangestellter Kameramann bei Beate Uhse.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 20:21
von Darth Schneider
Komm jetzt, das ist irgendwie böse, wir wissen das doch gar nicht, und wenn es so wäre ?
Vielleicht verdient er sich dumm und dämlich davon...
Oder er dreht etwas ganz anderes, das er uns einfach nicht zeigen will, oder nicht zeigen darf...
Egal, das gilt es zu respektieren.
Gruss Boris

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 20:22
von roki100
Böse? Heute ist doch Sonntag und man kann doch mal ehrlich sein. Ich glaube schon das iasi professionell dreht. Und ich respektiere ihn.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 21:25
von carstenkurz
Darth Schneider hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 19:55 Eben, darum finde ich Franks Idee mit den Colorbars und dem Kasten Bier für den Kinobetreiber eine sehr effektive, Ressourcen, zeitsparende und kostengünstige Idee.
Dann sieht man, im Kino was Sache ist und kann schnell darauf reagieren. ;)
P3 ist nicht auf Kinoprojektoren beschränkt. Es gibt auch Nicht-DCI Projektoren, die P3 unterstützen. Das sind zugegebenermaßen keine preiswerten Heimkinogeräte, aber natürlich immer noch deutlich preiswerter als DCI-Projektoren.

Nebenbei gibt es ja zunehmend Geräte mit Rec.2020 Unterstützung. Die sind, weil es zunehmend UHD Konsumentenware gibt, ja auch im Idealfall dazu in der Lage, den P3 Farbraum 'zu überdecken'. Vom grundsätzlichen her müsste man auch mit einem kalibrierbaren UHD Display oder Projektor 'korrekt' P3 darstellen können. Aber garantiert nur über Resolve und eine BMD Video-Out Karte. Und ich wüsste auch momentan nicht, wie man das dem Setup verifizierbar beibringt. Die Konvertierung eines BT.2020 Signals via XYZ fürs DCP in P3 unter Beachtung der Farbraumlimits wäre auch so ein Thema dabei. Das müsste man dem Monitorkanalhandling von Resolve überlassen.

Der Test im Kino gibt einem allerdings auch Sicherheit was den Ton angeht.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: So 24 Jan, 2021 23:55
von XHA1
carstenkurz hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 15:04
XHA1 hat geschrieben: So 24 Jan, 2021 14:52 Ich habe explizit nach dem level vom Dialog
gefragt, denn nach ihm richtet sich bei der wiedergabe, ob die Biene wispert oder die Bombe knallt.
Ich gehe weiterhin von -27dB LufS aus.

LUFS ist kein Level, sondern eine Lautheit über das gesamte Programm. Wenn Du einen Dialoglevel spezifizieren willst, hast Du den in dBFS RMS anzugeben ('Durchschnittspegel bezogen auf Vollaussteuerung/FullScale').

Nicht übelnehmen, aber wenn Du nach Zahlen fragst, musst Du wissen was sie bedeuten. Und da es 'Dialog' heisst, kann man den auch nur segmentweise auf typische Dialogpassagen in 'normaler Unterhaltungslauttärke' beziehen, nicht auf das komplette Video. Ein 'Flüstern' liegt natürlich dann konsequenterweise drunter, und ein 'Streit' drüber.

-20dBFS (RMS) sollten Dialogpassagen im Kino haben. Das ist ein Zielkorridor, keine Norm!

Das hier ist der Centerkanal des englischsprachigen Original Kino (DCP) Trailers von StarWars 8:


Bildschirmfoto 2021-01-24 um 15.07.17.png

Das ist eine RMS Kurve, eine Mittelung. Nicht mit Peakwerten verwechseln! Die gehen bis fast 0 rauf.

Die deutsch sychronisierte Version ist einen Tacken lauter im Dialog (das ist, nebenbei, ziemlich typisch für deutsche Synchros):


Bildschirmfoto 2021-01-24 um 15.17.00.png


LUFS/LEQ(m) dagegen (über alle Kanäle und den gesamten Trailer) liegt etwa 1dB höher beim englischsprachigen Original. Auch das ist relativ typisch. Die Deutschen legen etwas mehr Wert auf Sprachverständlichkeit, und die Aufnahmeumstände im Synchronstudio tun das Ihre dazu.
LufS. Gerade wegen zu lauter Trailer,
welche in den Kinos runtergedreht werden.

https://www.pro-tools-expert.com/home-p ... nema-sound

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Mo 25 Jan, 2021 00:06
von carstenkurz
LUFS hat im Kino keine Berechtigung, da ist LEQ(m) verbindlich.
LUFS kann man als Lautheitshilfsvehikel verwenden, wenn die zur Bearbeitung oder Beurteilung verwendete Anwendung LEQ(m) nicht kann. Dann muss man aber weg von der Broadcast-Norm von -23 LUFS - das ist im Kino zu leise. Ein Kino ist kein Wohnzimmer.

Whatever - es hat nichts mit Dialoglevel zu tun.

Wie an anderer Stelle schon gesagt - Lautheit im Kino ist ein enorm komplexes Thema - aber aus meiner täglichen Praxis (gut, seit Anfang November, oder 'derzeit,' nicht mehr wirklich täglich) bedeutet 'komplex' nicht, dass es auch problematisch ist. Wir spielen Trailer und Werbung wie jedes andere Kino auch, leiser als den Hauptfilm. Das tut niemandem weh. Aber wenn man was fürs Kino pegelt, sollte man halt mitdenken, ob es im Vor- oder Hauptprogramm gespielt wird. Und wenn bei uns mal was Zugeliefertes grob daneben liegt, kriegt es entweder einen eigenen Volume-Cue in der Playliste, oder ich remastere es lauter oder leiser, damit es konsistent mit dem davor und dahinter ist.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Mo 25 Jan, 2021 11:00
von XHA1
CarstenKurz, in dem Artikel reden die Muschtonmeister praktisch nur von LufS, um genau dem
entgegenzuwirken, was du beschreibst.
Du kannst ja gerne im (d)einem Kino an den leveln schrauben, und dir unnötig arbeit machen. Ich bin aber auf ein Festival eingeladen, dass eine Grosstadt
bespielt, Premiere in Kino A, Wiederholung
in Kino B, anderes Haus, anderer Stadteil.
Bespassung der Kinos meines Wissens sogar
vom zentralen Server. Da hat keiner Zeit, am DCP zu wurschteln oder zur not am Regler rumspielen.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Mo 25 Jan, 2021 11:26
von dienstag_01
XHA1 hat geschrieben: Mo 25 Jan, 2021 11:00 CarstenKurz, in dem Artikel reden die Muschtonmeister praktisch nur von LufS, um genau dem
entgegenzuwirken, was du beschreibst.
Du kannst ja gerne im (d)einem Kino an den leveln schrauben, und dir unnötig arbeit machen. Ich bin aber auf ein Festival eingeladen, dass eine Grosstadt
bespielt, Premiere in Kino A, Wiederholung
in Kino B, anderes Haus, anderer Stadteil.
Bespassung der Kinos meines Wissens sogar
vom zentralen Server. Da hat keiner Zeit, am DCP zu wurschteln oder zur not am Regler rumspielen.
Wenn es ein halbwegs ordentliches Festival ist, stellen die sich schon so gut es geht auf die einzelnen Beiträge ein.
Diese Probleme sind nämlich nicht neu für die, ganz im Gegenteil ;)

Edit: Manchmal hilft es auch, sich den Lautstärkeregler im Saal zeigen zu lassen ;)

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Mo 25 Jan, 2021 12:46
von carstenkurz
XHA1 hat geschrieben: Mo 25 Jan, 2021 11:00 CarstenKurz, in dem Artikel reden die Muschtonmeister praktisch nur von LufS, um genau dem
Also, erstens mal heisst es LUFS, nicht LufS.

Hier ist die Norm, in der der Begriff respektive die Abkürzung definiert wird: https://tech.ebu.ch/docs/r/r128.pdf

Und es kommt ausnahmsweise mal ohne dB - es heisst nicht, -20dB LufS, sondern schlicht -20 LUFS. dB macht dort keinen Sinn.

Und zweitens dürfen Mischtonmeister solange von LUFS reden, wie das, was sie da tun, nicht im Kino läuft sondern 'Broadcast', 'Streaming', oder 'Web' ist. Im Kino 'gilt' LEQ(m). Den von dir verlinkten Artikel hast Du nicht verstanden, sonst würdest Du nicht von -27 LUFS reden. Die Kernaussage dort ist: 'The average playback level for movies mastered at '5' is -20 LUFS'
Die meisten Kinos spielen um '5' herum. Daher ist die jetzt mehrfach von mir angegebene hilfsweise Ansteuerung von -20 LUFS die einzig Richtige um innerhalb eines passenden Zielkorridors im Kino zu landen. -27 LUFS ist deutlich zu leise, mehr als 6dB nämlich. Es sei denn eben es ist eine Meditation über Bienchen auf der Wiese oder das Liebesleben der Bäume, dann könnte das hinkommen.

Das hier ist der deutsche Kino-Trailer von 'Die Verlegerin'. Nicht gerade ein Actionstreifen, eher ein 'Laberfilm'. Der kommt auf -16LUFS raus. Viel Spaß mit 11dB weniger im Kino...

Bildschirmfoto 2021-01-25 um 13.00.47.png

Drittens und zum letzten Mal, hast Du von Dialoglevel gesprochen. Den definiert man weder in LUFS, noch in LufS, sondern in dBFS(RMS). Wenn Du nicht verstehst, und ich habe es deutlich genug erklärt, warum man einen Dialoglevel nicht in LUFS angeben kann, gehst Du besser zu einem guten Dienstleister und lässt es erledigen.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Sa 06 Feb, 2021 14:30
von XHA1
Tja, CarstenKurz,
selbst die Berlinale - denn dort laufe ich- kommuniziert in LUFS.
Ich wusste gar nicht, dass die seit 1951 von Mischtonmeistern betrieben wird.
Von daher, wohl als zweiter Forennutzer überhaupt seit dem bestehen von Slashcam,
und wahrscheinlich als erster Forennutzer mit einem abendfüllenden Werk,
geht mir deine Erbesenzählerei am Arsch vorbei, ob die dB mit angegebenen werden oder nicht
ob es sich wie "Level under full Scale" schreibt oder nicht .

Eine Erbsenzählereiei übrigens, der ich in englischsprachigen Foren wie gearslutz nicht antreffe.

Und deine Trailer bleiben Mumpitz, weil die viel zu laut gemischt sind.

Einen professionellen 5.1 Mix behalte ich mir vor, meine Stems sind ja entspreched vorgemischt.
wenn es Interessenten auf dem online stattfindenden EFM vom 1-5 März gibt- der Upload der Stereoversion läuft gerade, während ich dies tippe - fällt die Investition leichter. Für die Kinokopie ist noch etwas Zeit.
Denn der Film war und ist aus meiner eigenen Tasche finanziert, als One-Man-Show gemacht und hat es ohne jede
Institution im Rücken "geschafft" - bei übrigens 10% mehr Einreichungen im Coronajahr 2020.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Sa 06 Feb, 2021 15:01
von carstenkurz
Es ist nicht verboten in LUFS zu kommunizieren. Aber nur da, wo LUFS Sinn macht. Und das macht es bei Dialogpegeln halt nicht.

Im Übrigen steht in den Techspecs der Belinale überhaupt nichts zu Pegeln, weder in LUFS noch LEQ(m). Das hat auch gute Gründe - es gibt nirgendwo irgendeine Norm, die dir vorschreibt, wie laut oder leise ein Feature- oder Shortmix sein muss. Es gibt bestenfalls Empfehlungen.
Solche strikten max LEQ(m) Vorgaben gibt es nur für Werbung und Trailer.

Ja, die Trailer sind durchweg laut (nicht ZU laut, sie liegen genau auf Spec) abgemischt. Deswegen habe ich dir auch einen Dialogpegel von -20dBFS RMS für Dialog empfohlen, und nicht -16dBFS RMS wie in diesen Trailern.

Es ist ja dir selbst überlassen, wie du eine Werke masterst. Aber dann solltest Du nicht in öffentlichen Foren irgendeinen Mist über normierte Lautstärken erzählen sondern bei deiner rein subjektiven Sicht bleiben. Wen Fakten nicht interessieren, der sollte auch keine normierten Einheiten verwenden. Foren sind nicht zur Desinformation da.

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Sa 06 Feb, 2021 15:37
von Drushba
XHA1 hat geschrieben: Sa 06 Feb, 2021 14:30 Tja, CarstenKurz,
selbst die Berlinale - denn dort laufe ich- kommuniziert in LUFS.
Ich wusste gar nicht, dass die seit 1951 von Mischtonmeistern betrieben wird.
Von daher, wohl als zweiter Forennutzer überhaupt seit dem bestehen von Slashcam,
und wahrscheinlich als erster Forennutzer mit einem abendfüllenden Werk,
geht mir deine Erbesenzählerei am Arsch vorbei, ob die dB mit angegebenen werden oder nicht
ob es sich wie "Level under full Scale" schreibt oder nicht .
Achgottchen, wie wichtig. Du bist nicht der Einzige in diesem Forum, der mal was auf der Berlinale laufen hatte, aber eventuell der Einzige hier, der sich dermassen was drauf einbildet. ;-)
Bashe ja ansonsten nur Coronaleugner, aber selbst unter denen gibts hier einige, die was Abendfüllendes produziert haben (wofür diese auch meine rein filmische Anerkennung erhalten, unabhängig von dem Stuss, den sie sonst textlich fabrizieren...))

Zum Thema: Ich denke das Abmischen und DCP-Erstellen sollte man nicht nur für A-Festivals (und deren Nachspielern) IMHO lieber Profis überlassen. Kostet nicht die Welt und lässt bedeutend ruhiger in die Vorstellung gehen. )

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Sa 06 Feb, 2021 16:44
von XHA1
Eure Masse an Postings lässt nicht vermuten,
dass ihr viel hinter der Kamera steht oder konzentriert
lange Projekte schneidet.

Sorry, dass ich mir so viel darauf einbilde!
Da gehen einem schon mal die Pferde durch,
wenn man vorher immer nur als Schnittmeister eingeladen war...

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Sa 06 Feb, 2021 17:25
von Drushba
XHA1 hat geschrieben: Sa 06 Feb, 2021 16:44 Eure Masse an Postings lässt nicht vermuten,
dass ihr viel hinter der Kamera steht oder konzentriert
lange Projekte schneidet.
Finanzierungsdauer Dokfilm: 3-9 Monate
Finanzierungsdauer Spielfilm: 9-24 Monate.
Drehbuchschreiben Dokfilm: 6 Wochen
Drehbuchschreiben Spielfilm: 1 Jahr

Viel Leerlauf = viele Postings. Dazwischen sollte man aber einfach mal (mehr) was aus der Hüfte machen, das stimmt. ;-) Meinen Glückwunsch wenn Du es so hinbekommen hast!

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Sa 06 Feb, 2021 17:40
von XHA1
Ich sehe schon, aus den Zeitangaben spricht sehr viel persönliche Erfahrung...

Re: Umwandeln eines Projekts in DCP (Digital Cinema Package)

Verfasst: Mi 24 Mär, 2021 17:35
von XHA1
Ich komme glücklich aus dem Testscreening. Fazit: Man kann im Grunde vergessen, was man sich, ob mit Profis
oder DIY, am Monitor, ob "amtlich" oder vom Mediamarkt, zusammenkorrigiert hat.
Am Ende brach sich alles auf die Frage runter, ob ich das DCP mit einem
Quellen-Gammawert von 2,4 oder 2,2 erstelle - und habe mich für 2,2 entschieden..
Gleiches gilt für den Ton: Ich habe praktisch "taub" Atmos und Musik in die Surroundkanäle gelegt,
Atmos bei -18db und Tiefpass, Musik bei -12 und leichtem Hall.
Sprache in den Center, bei -20db noch in L/R. Klingt Super, auch weit hinten kein Problem mit Laufzeiten...