WoWu hat geschrieben: ↑So 29 Jul, 2018 05:18Und dass in dem Vergleich PRR stärker rauscht als das s-Log spricht zunächst nur gegen PRR aber nicht gegen RAW denn vor dem S-Log liegt ebenfalls ein RAW als Basis und wenn das nachfolgende S-Log wenigerrauscht, heißt das, dass das, am Sensor anliegende RAW ebenfalls weniger rauscht und das Rauschen erst in der Aufbereitung zu ProResRaw entsteht aber nichts mit dem RAW des Sensors zu tun hat.
War mir klar, dass dieses Argument kommt, aber es wäre schon ziemlich weit hergeholt, zu glauben, dass PRR, so gut oder schlecht es sein mag (wir wissen es schlicht nicht), Rauschen in dunklen Bildpartien erst
errechnet. Da erscheint es mir logischer und naheliegender, dass bei der Aufbereitung des Signals für das bei den o.e. Sonys stark komprimierte Slog2 noch allerhand passiert. Manches, das man selbst beeinflussen kann und manches, das vielleicht auch einer "Glättung" durch den Codec (wie gesagt, Puristen packt hier das Grauen) zuzurechnen ist.
WoWu hat geschrieben: ↑So 29 Jul, 2018 05:18RAW und RAW sind also offenbar zwei Paar Schuhe.
Dein Mantra. Wahrscheinlich richtig. Aber gleichgültig, wie viele verschiedene Raw-Fotos ich in proprietärem Raw nachbearbeitet habe (für das Photoshops Raw-Konverter ja immer wieder mal Updates braucht), eine Tatsache gilt für alle: dunkle Bildpartien mit schwächerem Signal rauschen tendenziell, daher ja auch der Denoise-Filter als Standard, den es bei Photoshop
nur in ACR gibt. Daher die ETTR-Regel, die man getrost auf Slog übertragen kann, um das Rauschen bei der Aufnahme zu vermeiden.
WoWu hat geschrieben: ↑So 29 Jul, 2018 05:18Wie immer, darf man Pferd und Reiter nicht verwechseln, was in solchen „mach mal eben“ Tests leider oft der Fall ist.
Und genau das tust du mMn hier. Du meinst wohl, dass Yuryev hemdsärmelig und nicht wissenschaftlich an die Sache herangeht. Das ist wahr, kein Reit-Experte. Sein Vergleich beweist aber, dass die hier diskutierten Parameter über- und die von Roland ins Feld geführten drastisch unterschätzt werden.
WoWu hat geschrieben: ↑So 29 Jul, 2018 05:18Bliebe also die Frage, wie so ein Vergleich zu einem „anständigen“ RAW ausfällt, das gar nicht mehr rauschen kann als s-Log denn S-Log beinhaltet ja keine aktive Rauschunterdrückung.
Nicht sichtbar innerhalb des editierbaren Profils, aber als generelle Einstellung im Kameramenu . Und freilich kann man schlecht Slog als universelles, gut einschätzbares Profil benutzen, solange man die *Standardeinstellung* "Knee: Auto" (inklusive "Slope") beibehält. Tatsächlich ließe sich das Profil Slog2 noch für so viele Situationen anpassen, dass es praktisch den "Kreativmodi" (Portrait, Landschaft, Nacht usw.) entspricht, die paradoxerweise so heißen, obwohl sie wirklich keinen Spielraum in der Post mehr lassen. Das würde ich nicht tun, aber es zeigt, dass Slog keineswegs eine fixe Sammlung von Parametern ist.
Das unveränderte Standardprofil ist bei Anwendung
der Standard rec_709 LUT eine herbe Enttäuschung. Man muss schon ein wenig (z.B.) Alistair Chapman zuhören, der Vor- und Nachteile erörtert und beweist, dass Standard Slog2 mit situations-spezifischen Luts (von denen das Internet wimmelt) nicht zu guten Bildern führt.
WoWu hat geschrieben: ↑So 29 Jul, 2018 05:18Was die 10 Bit betrifft geht es ja nicht darum, ob 10 Bit in einer 8 Bit Produktion besser oder schlechter aussehen, sondern darum, wie das Material sich in der Nachbearbeitung bei kritischen Bildanteilen verhält, vor allem auch im Hinblick auf HDR Produkte, bei denen die hellen Bildbereiche in der Wiedergabe auch noch gepuscht werden. Das das mit deutlichen Vorteilen einhergeht, zeigt die Barten Ramp. Dazu braucht man keine selbstgemachte Tests mehr.
Das ist aktueller Stand der technischen Kenntnis.
Das 10 Bit auf einem 8Bit Monitor enttäuscht, weil man keinen (kaum einen) signifikanten Unterschied sieht, sollte aber auch selbst dem Dümmsten klar sein.
Das ist zu 100% richtig, und mir geht es nicht darum, das anzuzweifeln oder zu widerlegen. Es ging mir darum, Rolands These zu stützen, dass Bittiefe und Codec Parameter sind, die als solche noch nichts über die beste zu erzielende Bildqualität aussagen. Und dass es gute Gründe für manche gibt, im Zweifelsfall eine 8-bit-Kamera zu benutzen. Bei in Kauf genommener Einschränkung des Nachbearbeitungs-Spielraums und bei Verpflichtung, exakter zu belichten im Hinblick auf ein bereits vordefiniertes gewünschtes Endergebnis. Dann ist es möglich, dass zusätzlich betriebener Aufwand an Anschaffungspreis, Größe und Gewicht des Setups usw., weil man "keine Kompromisse" machen will, der schlechteste Kompromiss ist, weil man womöglich nur bessere Bildqualität im Promillebereich erzielt. Oder sogar schlechtere, wie es das Beispiel FS5 mit PRR nahelegt.
Selbst wenn ich z.B. selbst mir wahrscheinlich die neue Pocket mal wieder gönnen werde. Wegen des besseren Formfaktors gewiss
nicht.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...