Peppermintpost hat geschrieben: ↑Di 29 Aug, 2017 23:24
ich hab das interview gesehen. ich finde das ist der klassische fall wo zwei leute kompl aneinander vorbei reden. oder anders ein schlechter verkäufer spricht mit einem ahnungslosen ;-)
da hast du natürlich nicht unrecht. wobei ich es im gegenständlichen fall schon sehr schätze, dass eben nicht nur irgendwelche "verkäufer" zu wort kommen, sondern eben auch wirklich personen, die ihren traum verfolgt haben bzw. wahr werden haben lassen. es stimmt schon, dass die dann oft im verkaufen nicht unbedingt die überzeugensten sind, aber sie wissen wenigstens, wovon sie reden. ;)
Peppermintpost hat geschrieben: ↑Di 29 Aug, 2017 23:24
wenn mistika irgend etwas nicht ist, dann ein schnittsystem. schnitt kann einfach jedes system besser incl dem apple quicktime player.
ja -- das ist definitiv ein ganz wichtiger punkt. ich kann dir da nicht ernsthaft widersprechen bzw. bin noch immer sehr unschlüssig, ob man mit dem zeug nicht vielleicht doch auch derartiges abwickeln kann?
ich glaub zwar auch eher, dass in dem punkt moderne intuitiv zu bedienende oberflächen dem kreativen arbeiten am wenigstens hindernisse bereiten bzw. ein möglichst flüssiges arbeiten ermöglichen, trotzdem fehlt mir bei vielen von ihnen dann wieder die exaktheit (direkte frameingaben etc.), die ich auch sehr schätze. ich bin da also recht zerrissen und vielleicht in manchen dingen zu sehr ein freund von schrecklich altmodisch wirkenden komplizierten expertenwerkzeugen , die nur ein paar ganz elementare operation erlauben, die dafür aber wirklich zuverlässig funktionieren. trotzdem finde ich natürlich resolve und nuke studio in dieser hinsicht deutlich zukunftsweisender und von der oberfläche her ansprechender. aber, wie gesagt, in dem punkt muss ich mein urteil wirklich noch an hand irgendeines praktischen testprojekts näher überprüfen.
generell würde ich aber sagen, dass die editing funktionalität im mistika, genauso wie im nuke studio und flame, wohl eher auf conforming unf projektverwaltungsaufgaben hin ausgerichtet ist, nicht so sehr auf kreatives schneiden.
Peppermintpost hat geschrieben: ↑Di 29 Aug, 2017 23:24
und beim vergleich mit einem farbkorrektur system kann mistika einfach deutlich mehr, weil farbkorrektur halt nur ein einziger bestandteil von vielen in mistika ist.
ich persönlich halte den OpenColorIO workflow, wie er besonders im nuke und natron zu finden ist, fast für technisch sauberer bzw. vorbildlicher als diesen 'unicolor'-ansatz im mistika. letzerer mag zwar auch seine vorteile haben und sehr unterschiedliche arbeitsweisen unterstützen, aber dafür hängt man damit vermutlich gleich einmal völlig in der luft bzw. muss sich halt verhältnismäßig umständlich selbst darum kümmern, das die bildbearbeitungsoperationen auch tatsächlich immer in geeigneten arbeitsräumen erfolgen. das gefällt mir also weniger gut.
dafür finde ich die ergonomie bzw. den sehr vernünftig struktierten aufbau der werkzeuge für die farbkorrektur wirklich beeindruckend durchdacht. das ist z.t. besser gelöst als im resolve. es kommt einem zwar im ersten moment ein bisserl unübersichtlicher und komplizierter vor, aber beim näheren hinschauen ist es unheimlich praktisch organisiert. ich hab das gefühl, das man das wirklich auch beim ausprobieren sehr schnell merkt bzw. positiv überrascht wird.
im wesentlich habe ich aber ohnehin das gefühl, dass mistika und flame in so vielen punkten bzw. grundsätzlichen zugängen gemeinsamkeiten aufweisen, dass das ganze in seiner klasse alles recht ähnlich wirkt -- ganz ähnlich, wie man sich auch beim umstieg von einem haushalts-NLE auf einen anderen auch relativ schnell zurechtfindet.
der punkt, den ich persönlich an mistika und flame ganz besonders herausstreichen würde, und in dem sie nuke studio und resolve einfach uneinholbar voraus sind, ist die durchgängie nutzung einer einzigen verarbeitungsengine, die gleichermaßen für operationen in der timline wie im node-graph basierten compositing zur anwendung kommt. das ist wirklich eine derart einschneidender technischer unterschied, der mit all diesen anderen ansätzen, zwei unterschiedliche arbeitsweisen irgendwie miteinander zu verbinden bzw. verschiedene anwendungen zusammenzupappen, nicht befriedigend eingeholt werden kann.
aber, wie gesagt, wirklich urteilen über das zeug kann ich nach dem bisserl ausprobieren und rumspielen ohnehin nicht -- aber neugierig staunen natürlich schon! :)