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Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ



Akkus, Stative, Optiken, Kabel, ... (für Licht und Ton gibt es jeweils ein eigenes Unterforum)
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Doc Brown
Beiträge: 58

Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Doc Brown »

Hallo ins Forum,

Wer hat damit Erfahrung?

Wie gut ersetzt so eine Kameraposition auf der Schulter beim Filmen ein Stativ?
Ist der Kauf/Bau eines solchen Rigs auch für einen Camcorder (Panasonic HC-X909) sinnvoll möglich?
Hat das Rig einen Größen- und Gewichtsvorteil im Vergleich zu einem Stativ?
Welche guten Modelle/Bauvorschläge gibt es?

Man sieht bei Reportagen oft die Schulterkameras als Alternative zum Stativ und findet im Netz Beispiele zum Bau von Shoulder Rigs für DSLM etc.. Eine Kamera auf dem Stativ und eine Schulterkamera sollen so ausbalanciert sein, dass sie sich nicht bewegt, wenn man sie los lässt. Das ist doch der Grund, damit das Bild ruhig bleibt. Mit dem Griff wird nur dirigiert, aber nicht die Kamera fest gehalten. Die Rig Konstrukte sehen aber nicht danach aus, dass die Kamera mittig auf der Schulter sitzt, sondern dass das Konstrukt sogar herab fällt, sobald man die Griffe los lässt. Hat das einen Grund?

Schon Mal besten Dank für Eure Meinungen.

Doc Brown



pillepalle
Beiträge: 9335

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von pillepalle »

Die Vorteile eines Schulterrigs liegen darin, daß man mit relativ großen und schweren Kameras lange und halbwegs ermüdungsfrei arbeiten kann. Außerdem ist man damit relativ flexibel, und z.B. schnell vom Stativ auf der Schulter, oder hat sich von A nach B bewegt. DSLMs haben als Schulterrig meist das Problem (wie du ja selber schon bemerkt hast) einen weit vorne sitzenden Schwerpunkt zu haben. Dadurch liegt das Gewicht auch nicht wirklich auf der Schulter, sondern zum Teil auf den Armen.

Die Panasonic die du hast ist doch relativ klein, wenn ich das richtig gesehen habe. Warum also mit dem Ding auf die Schulter?

VG
Dynamik ist nur was für Luschen die ihr Licht am Set nicht im Griff haben.



Frank Glencairn
Beiträge: 24531

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Frank Glencairn »

Doc Brown hat geschrieben: Sa 20 Jul, 2024 12:21 Die Rig Konstrukte sehen aber nicht danach aus, dass die Kamera mittig auf der Schulter sitzt, sondern dass das Konstrukt sogar herab fällt, sobald man die Griffe los lässt. Hat das einen Grund?
Ja - intensives Marketing in Verbindung mit mangelnder Erfahrung und völliger Ignoranz.

95% aller Rigs da draußen sind IMHO grobe Fehlkonstruktionen von Leuten die noch nie mit ernsthaft mit Schulterkameras gearbeitet haben, und werden von der selben Sorte von Leuten gekauft.

Wie du schon völlig richtig erkannt hast muß eine solche Kamera von alleine (ohne Hände) wie eine Katze auf der Schulter liegen - in Anlehnung an die berühmten gleichnamigen Aaton Schulterkatze.

Und ja, natürlich kann man sich so ein Rig bauen, macht aber kaum einer - meistens weil sie das Konzept nicht verstanden haben, und nicht hinterfragen was am Markt angeboten wird.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Alex
Beiträge: 1719

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Alex »

Ich habs aufgegeben, die kleinen Cams à la FX6 in ein balanciertes Schulter Rig zum bekommen, welches man auch als Solo-Shooter gut bedienen kann.

Bei mir endet das immer so:
a) Kamera ist viel zu weit hinten, dass man die Bedienknöpfe nicht mehr erreicht
b) Man massig Gewicht (überdimensionierte Akkus) hinten anbringen muss

Deshalb sind meine Rigs unbalanciert und werden mit EasyRig oder ENG-Rig supportet.
Aber wenns da besser Lösungen für gibt, gerne her damit.

Dazu kommt, dass die üblichen Shulter-Pads nicht asymmetrisch sind. Verstehe ich null. Wer hat denn schon eine horizontal gerade Schulter???

Neulich zum ersten Mal mit ner LDX 150 auf der Schulter gedreht und hatte gehofft, dass die gut balanciert ist, aber mit dem dicken Zoom vorne wurde es auch wieder zur Kraftprobe ohne Support.



rkunstmann
Beiträge: 676

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von rkunstmann »

Also, ich habe in den Zeiten. als ich mit GH3 und GH4 unterwegs war fast immer mit einem Shoulderrig gedreht. Ganz einfach, weil die kein IBIS hatten und meine Objektive auch größtenteils umstabilisierte Primes waren/sind. Allerdings habe ich mein Rig auch so zusammen gestellt (aus unterschiedlichen Komponenten), dass es tatsächlich ausbalanciert auf der Schulter saß, also nach hinten ziemlich weit rausragte und da entsprechend Gegengewichte waren. Das war für diese Kameras super, aber seit ich auf G81, GH5 und jetzt GH6 bin, habe ich das Rig nicht mehr verwendet. Ist schlicht unsinnig. Ich bin viel kleiner und unauffälliger unterwegs und das IBIS macht das Rig überflüssig. Die 909 hat doch bestimmt auch eine gute Stabilisierung und einen Sucher, oder? Dann sehe ich keinen Grund für sowas.



Frank Glencairn
Beiträge: 24531

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Frank Glencairn »

Alex hat geschrieben: Sa 20 Jul, 2024 13:47 Ich habs aufgegeben, die kleinen Cams à la FX6 in ein balanciertes Schulter Rig zum bekommen, welches man auch als Solo-Shooter gut bedienen kann.

Bei mir endet das immer so:
a) Kamera ist viel zu weit hinten, dass man die Bedienknöpfe nicht mehr erreicht
b) Man massig Gewicht (überdimensionierte Akkus) hinten anbringen muss
Ich hab mich damals an dieser Seite aus der Aaton Broschüre orientiert:


image_2024-07-20_152531480.png

Der ganze Gag an Aaton's "Shouldecat" Prinzip ist nicht nur die Balance von vorne zu hinten, sondern vor allem ein Schwerpunkt der unter dem Kontaktpunkt zur Schulter liegt.


Darauf hin hab ich das hier gebaut.
Man kann tatsächlich die Hände los lassen (nicht daß ich das machen würde, zeigt aber wie perfekt balanciert das ganze ist), über Stunden extrem komfortabel und ermüdungsfrei zu tragen, super stabil und wackelfrei, extrem leicht, keine zusätzlichen Griffe nötig, und auch ansonsten hat sich mein "Lowrider System" bei vielen Einsätzen bestens bewährt.

image_2024-07-20_152257412.png

Das war der erste Test - ich hab den Akku dann auch noch nach unten gedreht, um den Schwerpunkt noch tiefer zu legen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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stip
Beiträge: 662

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von stip »

Doc Brown hat geschrieben: Sa 20 Jul, 2024 12:21
Ist der Kauf/Bau eines solchen Rigs auch für einen Camcorder (Panasonic HC-X909) sinnvoll möglich?
Für so einen kleinen Camcorder ist ein Schulterrig sogar sehr gut möglich und sinnvoll, weil es leichter ist, eine "schwerelose" Balance hinzubekommen. Ziel ist es, dass das Rig auf der Schulter balanciert, auch wenn du die Hände wegnimmst. Dazu brauchst du ein Gegengewicht hinter der Schulter, Gewicht / Abstand hängt von Gewicht / gewolltem Abstand zum Gesicht des Camcorders ab. Du brauchst dann auch eigentlich keine Griffe.



Doc Brown
Beiträge: 58

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Doc Brown »

pillepalle hat geschrieben: Sa 20 Jul, 2024 12:38 Warum also mit dem Ding auf die Schulter?
Damit ich die Kamera bei langen Brennweiten lange ruhiger halten kann, wenn ich kein Stativ mitnehmen kann. Manchmal warte ich mit der Kamera im Anschlag eine gute Weile auf den entscheidenden Moment und muss nochmals schnell den Standort optimieren. Die Panasonic HC-X909 hat einen Stabilisator. Trotzdem werden die Arme auch mit relativ leichter Kamera müde und die Haltung unbequem. Zudem, bis ich ein Stativ optimal am Standort aufgestellt habe, ist das Motiv bereits weg. Ich filme Natur und Tiere auf Wanderungen in meiner Freizeit.

Einen sinnvollen Grund so ein Rig nicht aus zu balancieren, gibt es also nicht. Sie dienen vielleicht einem anderen Zweck: nur das bessere Halten der Kamera für den Nutzer, aber nicht eine ruhige Aufnahme, wie vom Stativ über lange Zeit. Für meinen Einsatz müsste ein Rig also anders konstruiert sein.

Nach oben möchte ich möglichst nichts im Wege haben (maximal Kopfhöhe), damit ich damit nicht irgendwo in den Ästen hängen bleibe. Das würde auch der Balance zu gute kommen, wie ich lese.

Für den Test sind diese Rohre zum Verschieben der Teile vermutlich praktisch bis alles passt. Im praktischen Einsatz ist das Rohr mit den dicken Klemmen, dann bei meinem Camcorder sicherlich zu schwer und man müsste es aus einfachen Teilen endgültig bauen. Zudem sind die Bedienelemente oben.

Ergänzung nach vergeblicher Suche:
stip hat geschrieben: Sa 20 Jul, 2024 18:13 Für so einen kleinen Camcorder ist ein Schulterrig sogar sehr gut möglich und sinnvoll, weil es leichter ist, eine "schwerelose" Balance hinzubekommen. Ziel ist es, dass das Rig auf der Schulter balanciert, auch wenn du die Hände wegnimmst. Dazu brauchst du ein Gegengewicht hinter der Schulter, Gewicht / Abstand hängt von Gewicht / gewolltem Abstand zum Gesicht des Camcorders ab. Du brauchst dann auch eigentlich keine Griffe.
Wie bekomme ich das passende Schulter Rig für meine Kamera, d.h. welche Teile benötige ich hierzu oder mit welchen Teilen kann ich mir das bauen und wo bekomme ich diese?

Die Suche nach "balanced Camcorder Shoulder Rig" oder "aaton cat on the shoulder rig", hat bei mir leider keine Produkte zum Ausbalancieren angezeigt. Verwende ich die falschen Stichworte? Die müssen leider alle auf den Händen getragen werden und fallen herunter, sobald man sie los lässt, soweit ich das beurteilen kann.



stip
Beiträge: 662

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von stip »

Simpel, günstig, du schleppst dann aber immer das Gegengewicht mit herum.
https://www.ebay.de/itm/325882794697

Wenn es 'nur' um die Arm-Ermüdung geht dann macht vielleicht ein kleines Monopod zusammen mit einer Gürteltasche mehr Sinn.

https://www.ebay.de/itm/265720744108?mk ... media=COPY

Oder dieses Plastik-Teil, das es seit gefühlt 15 Jahren gibt und für mich nie Sinn ergeben hat - für deinen Anwendungsfall aber vllt eine gar noch so blöde, günstige Lösung wäre.
https://www.ebay.de/itm/305618644885

Mehr ausgeben bringt für deine Anwendung m.M. auch nicht mehr.



rkunstmann
Beiträge: 676

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von rkunstmann »

Wenn es darum geht lange anzusitzen und auf den richtigen Moment zu warten (Tieraufnahmen?) wäre vielleicht auch einfach ein Monopod eine Lösung. Das entlastet nochmal mehr als ein Shoulderrig.



rkunstmann
Beiträge: 676

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von rkunstmann »

Ich hatte ansonsten ein Grundrig von einer chinesischen Firma, die damals so im mittleren Preissegment lag (weiß den Namen nicht mehr, gibt es anscheinend nicht mehr mit so grünen Schrauben) und zusätzliche Rods und Gegengewichte. Insgesamt wird alles halt doppelt so schwer, aber sitzt halt auch ausbalanciert auf der Schulter. So ein Gegengewicht wie stip es aufgelistet hat tut da sicher auch seinen Dienst ohne, dass das Rig zu weit nach hinten ragt.



Doc Brown
Beiträge: 58

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Doc Brown »

Die Schwierigkeit beim Camcorder (Panasonic HC-X909) auf der Schulter sehe ich darin, trotzdem das Okular vors Auge und das Klappdisplay zum Erkennen und Bedienen dabei greifbar positioniert zu bekommen. Bei den modularen Projekten sind EV und Monitor unabhängig von der Kamera positionierbar. Die nehmen auch oft in Kauf für die gewünschte Positionierung die Teile doppelt zu kaufen und zusätzlich Gewicht tragen zu müssen.

Ein Monopod habe ich schon lange, aber nur ein paar Mal benutzt. Damit komme ich gar nicht klar, weil ich es stets festhalten muss und nur eine Hand frei habe.

Die Firma Zacuto nennt so einen ausbalancierten Aufbau "Recoil Rig". Das scheint eine spezielle Bezeichnung dieses Herstellers zu sein. Von denen gibt es auch ein asymmetrisches Schulterpolster Polaris, was sich Frank Glencairn s.o. gewünscht hat. https://www.zacuto.com/products/polaris ... 0c46&_ss=r



rkunstmann
Beiträge: 676

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von rkunstmann »

Okay... Wenn Du Monopods nicht magst, alles gut, aber selbst mit dem völlig überteuerten Zacuto Zeug hast Du immer nur eine Hand frei. Die Kamera schwebt ja nicht frei auf Deiner Schulter, Du brauchst schon noch einen dritten Punkt und das ist Deine Hand, um stabile Aufnahmen zu machen. Ich habe einer Freundin meine Kamera + Rig geliehen und sie hat die Kamera auf der rechten Schulter und ihr Baby im linken Arm auf einem Foto gehalten und ich denke das zeigt ganz gut, dass das Rig gut ausbalanciert war (kann ich leider nicht zeige aus obv. reasons), aber es schwebt halt nicht magisch rum. Wenn man drehen will muss man schon noch einen Punkt festhalten. Auch mit Gimbal oder mit easy rig... Also hast Du immer nur eine Hand frei... Aber vielleicht verstehe ich auch irgendwas falsch... Beste Grüße!

PS: Die Lanparte war mein Rig. Kannst Du haben... Ich glaube nicht, dass ich das noch mal brauche... mache gerne ein Foto...



Doc Brown
Beiträge: 58

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Doc Brown »

Wie oben gesagt, sollte man bei einem ausbalancierten Rig den Bildausschnitt nur leicht mit der Hand dirigieren müssen, muss aber die Kamera nicht vor dem runter Fallen fest halten. Das Monopod muss ich stets fest halten, sonst fällt es mir um.

Mir geht es darum für die weitere Suche einen allgemeinem Begriff für ein ausbalanciertes Rig zu finden. (Bei "Recoil Rig" bezieht sich das aber nur auf diese eine Firma.) Damit möchte ich noch weitere Informationen dazu finden: Angaben zum kompletten Gewicht habe ich noch nicht gefunden oder wie das bei (m)einem Camcorder möglich wäre.

Verstehe rkunstmann, Lanparte ist der Hersteller mit den grünen Knöpfen, den Du erwähnt hattest.
Die beiden von Lanparte angebotenen Schulterpolster sind auch asymmetrisch und sogar leichter.

Bis jetzt sehe ich noch nirgends eine Lösung, wie man so ein ausbalanciertes Rig für einen Camcorder auf der Schulter nutzbar (um)bauen könnte, muss das also selber probieren.

Inzwischen habe ich mir für Versuche Mal das von Frank Glencairn oben gezeigte, weit verbreitete Schulterpolster und dazu einen Meter 15mm Rohr vom Metallwarenhändler vor Ort besorgt. Die Rohre platziere ich genau mittig, damit sie bereits aus tariert sind und keinen Einfluss haben. Ein paar alte Stativ Teile habe ich noch aus diesen Geschenk Kartons auf der Strasse. Hinten befestige ich dann Gegengewichte bis es in der Waage ist. Dummerweise sind meine Kameraakkus unterschiedlich schwer, da hin- und wieder nach gekauft. Der Camcorder müsste links von den Stangen befestigt sein, das Gegengewicht daher rechts, wenn die Rohre und das Polster nicht schräg verlaufen sollen. Bei der Anprobe verlaufen die Rohre nun schräg nach vorne bis zum rechten Auge mit dem Camcorder. Eigentlich müsste man auch das Schulterpolster verdrehen können. Drehbare Befestigungen habe ich noch keine gefunden. Komische Konstruktion. Längere Zeit kann man das so vor der Nase nicht tragen. Für weitere Versuche kann ich mir für wenig Geld noch Teile über Albert Schnell kommen lassen.

Das nächste Problem:
Zweifel habe ich bei diesen speziellen Foto-Schrauben (1/4-20 und 3/8 Zoll), dass diese sich lockern werden. Die Positionen der damit befestigten Teile haben stets Spiel, sodass man sie vor dem fest Ziehen jedes Mal nochmals ausrichten muss. Für das Gehäuse der Panasonic habe ich die 80mm Schnellwechselplatte speziell angepasst, sodass sie exakt in den Boden des Gehäuses greift. Damit kann da nichts wackeln. Die möchte ich nicht austauschen müssen, aber die passende Klammer dazu ist sackschwehr. Auf dem Stativ ist das eher von Vorteil, aber nicht zum Tragen.

Ärgerlich ist an den Schnellwechselplatten: Diese "Arca Swiss" Typ Schwalbenschwanz Befestigungen sind leider nicht genormt und somit baut sie jeder unterschiedlich, was ich leider schon selber erfahren musste: zwei Platten und Halter passen bei mir nirgends zusammen. Entweder hat man Glück oder man kauft alles beim gleichen Hersteller. Wenn man dann zwischen Rig und Stativ wechseln möchte, benötigt man das Schnellwechselsystem Paar daher am Besten exakt zwei Mal von dem Hersteller.



pixelschubser2006
Beiträge: 1700

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von pixelschubser2006 »

Hat eigentlich mal jemand mit dieser Kamera gedreht?

https://pro.sony/de_DE/products/handhel ... /nex-ea50m

Das Konzept, "moderne" Semipro-Kameratechnik mit Wechseloptik auf die Schulter zu bringen, fand ich eigentlich sehr reizvoll. Eine plausible Kombination von DSLR- bzw. DSLM sowie Henkelmann-Technik in leichter Kamera auf der Schulter. Modern in Anführungsstrichen, weil das Ding ja nun auch schon ein paar Jahre alt ist, und es keine aktualisierten Nachfolger gab. Was ich nicht ganz verstehe. Ok, ich habe sie mir auch nicht gekauft, weil ein Kamerakauf seinerzeit nicht anstand, aber ich habe damit geliebäugelt.
Immerhin hat die EA50 einen der Vorteile, den auch ENG-Schultercams haben: Alles ohne Anbauteile an ihrem Platz. Ist ne gut strukturierte Sache, finde ich. Zum gut ausbalanciert zu sein, ist das Ding wohl zu klein.



acrossthewire
Beiträge: 963

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von acrossthewire »

Be Yourself. Everyone else is already taken
Oscar Wilde



Doc Brown
Beiträge: 58

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Doc Brown »

Das nennt sich Bohnensack, wusste gar nicht, dass man das kaufen kann. Wir haben den damals als Schüler für Langzeitbelichtungen verwendet, als wir uns kein Stativ leisten konnten und weil es nichts kostet. Man kann die Fotokamera darauf bewegungslos positionieren. Auslösen kann man mit Timer oder Fernbedienung. Man muss sich nur passend zur Kamera einfach einen Beutel mit Reissverschluss aus einem Rest Stoff nähen und kann diesen mit Bohnen, Linsen, Pistazien, Reis u.ä. füllen. Auf Reisen nimmt man den leeren Beutel mit und füllt ihn dann erst vor Ort. (Ruhige) Kamerabewegungen kann man damit aber nicht ausführen.

rkunstmann hat geschrieben: Mi 24 Jul, 2024 22:04 PS: Die Lanparte war mein Rig. Kannst Du haben... Ich glaube nicht, dass ich das noch mal brauche... mache gerne ein Foto...
Warum möchtest Du Dein Rig nicht mehr verwenden? Das wäre interessant zu erfahren, denn die Hersteller und die Leute, die stolz ihr gekauftes oder selbst gebautes Rig auf Webseiten oder in Videos vorstellen, erzählen nichts von den Nachteilen, die man bedenken sollte.


pixelschubser2006, hast Du die SONY NEX-EA50M Mal ausprobiert und auf der Schulter gehabt? Ist die dann ausbalanciert? Die Fotos sehen mir eher nicht danach aus, sondern dass das Gewicht auf den Händen lastet, weil das Polster zu weit hinten ist und sogar nach hinten weiter heraus gezogen werden kann.

Damals geliebäugelt habe ich mit der JVC GY-HD250U http://pro.jvc.com/pro/attributes/HDTV/ ... Ver250.pdf, nachdem ich diese auf einer Messe ausprobieren durfte. Durch den schweren Akku und Festplatte oder Zubehör am Heck war die Kamera ausbalanciert. Letztes Modell der Serie für HD von JVC war die GY-HM850/890U. Leider ist so eine Kamera für meine Zwecke (Reisen, lange Wanderungen etc.) zu groß, zu schwehr, zu auffällig. Im Prinzip ist das und einiges mehr, ausser der Haptik und den Anschlüssen, auch in der Panasonic. Bisher habe ich Geräte sogar stets in silber gekauft, damit es wie ein Tourist aus sieht und Fragen wie: "Sind Sie vom Fernsehen? Haben Sie eine Drehgenehmigung?" erst gar nicht aufkommen.



cantsin
Beiträge: 15110

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von cantsin »

Doc Brown hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 11:11 Warum möchtest Du Dein Rig nicht mehr verwenden? Das wäre interessant zu erfahren, denn die Hersteller und die Leute, die stolz ihr gekauftes oder selbst gebautes Rig auf Webseiten oder in Videos vorstellen, erzählen nichts von den Nachteilen, die man bedenken sollte.
Weil das eine eigene Poser-Subkultur ist. Das ist wie Fuchsschwänze an Autos.

Seinen Ursprung hatte die Rigger-Kultur vor 15 Jahren, als die ersten DSLRs mit Videofunktion auf den Markt kamen und man die riggen musste, um einigermaßen damit drehen zu können. Das war der Ursprung von Firmen wie Zacuto, die nach dem Motto gehandelt haben, dass bei einem Goldrausch immer die Ausstatter (bzw. Schaufel-Verkäufer) das eigentliche Geschäft machen.

Seitdem hat sich die Rigger-Kultur verselbständigt. Kaum einer von denen dürfte mehr drehen als Testvideos der Blümchen in seinem Vorgarten.



markusG
Beiträge: 4795

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von markusG »

stip hat geschrieben: So 21 Jul, 2024 11:47 Oder dieses Plastik-Teil, das es seit gefühlt 15 Jahren gibt und für mich nie Sinn ergeben hat - für deinen Anwendungsfall aber vllt eine gar noch so blöde, günstige Lösung wäre.
https://www.ebay.de/itm/305618644885
Habe vor ca 17 Jahren damit - in Verbindung mit einer Canon XL1 - gedreht und fand dass es ein Dream-Team war, balancetechnisch bzw Entlastung der Arme. Zumindest besser als man auf den ersten Blick denkt. Man konnte wenn man wollte die Kamera auch loslassen, ohne dass das ganze runtergerutscht ist, auch wenn das nicht sinnvoll ist^^

Für den Einsatz der hier gefordert wird reicht vllt sogar ein reines Bruststativ, gibt es manchmal aufm Trödel für'n Appel & Ei



TomStg
Beiträge: 3606

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von TomStg »

markusG hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 11:42 Für den Einsatz der hier gefordert wird reicht vllt sogar ein reines Bruststativ, gibt es manchmal aufm Trödel für'n Appel & Ei
Natürlich.

Alles andere, was hier als Schulter-Rig (!) für diese Mini-Kamera empfohlen wird, ist völliger Unfug - bzw gehört in die Kategorie von Fuchsschwanz und Ralleystreifen am Kleinwagen.



cantsin
Beiträge: 15110

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von cantsin »



Doc Brown
Beiträge: 58

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von Doc Brown »

Ein Zubehör, das wie ein Gewehrkolben zu verwenden ist, habe ich auch schon Mal probiert.

Wie gesagt, möchte ich möglichst unauffällig unterwegs sein. Meine Hoffnung war, mit einem Rig das Stativ ersetzen zu können. Kleinbild (DSLR/DSLM) Kameras, auch analog, mag ich wegen der für mich unangenehmen Handhabe des Gehäuses auch nicht. Daher habe ich Verständnis, dass sich die Leute in der Not mit einem Rig bei dem Kameratyp behelfen müssen. Verstehe jetzt auch, warum man nur dafür solche Konstrukte im Netz findet, aber nicht für Camcorder. Seit Amateure nun mit dem Smartphone genauso gut filmen können, werden diese Leute mit der Fotokamera mit Videofunktion bald weg fallen. Profis verwenden sowieso andere Kameras zum Filmen. Mit einer grossen Schulterkamera ist man aber nicht mehr unauffällig und mobil.

Zurück zum Thema: Der Vergleich wird objektiv möglicherweise nicht möglich sein. Jemand der mit einer Schulterkamera länger gearbeitet hat, wird vielleicht seine pers. Eindrücke dazu sagen können. Jeder kommt mit so einer Kamera unterschiedlich gut zurecht und es ist evtl. auch abhängig vom Modell, wie weit damit ein Stativ ersetzt werden kann.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28127

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von klusterdegenerierung »

cantsin hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 11:21
Doc Brown hat geschrieben: So 28 Jul, 2024 11:11 Warum möchtest Du Dein Rig nicht mehr verwenden? Das wäre interessant zu erfahren, denn die Hersteller und die Leute, die stolz ihr gekauftes oder selbst gebautes Rig auf Webseiten oder in Videos vorstellen, erzählen nichts von den Nachteilen, die man bedenken sollte.
Weil das eine eigene Poser-Subkultur ist. Das ist wie Fuchsschwänze an Autos.

Seinen Ursprung hatte die Rigger-Kultur vor 15 Jahren, als die ersten DSLRs mit Videofunktion auf den Markt kamen und man die riggen musste, um einigermaßen damit drehen zu können. Das war der Ursprung von Firmen wie Zacuto, die nach dem Motto gehandelt haben, dass bei einem Goldrausch immer die Ausstatter (bzw. Schaufel-Verkäufer) das eigentliche Geschäft machen.

Seitdem hat sich die Rigger-Kultur verselbständigt. Kaum einer von denen dürfte mehr drehen als Testvideos der Blümchen in seinem Vorgarten.
Yepp, und nicht zu vergessen Redrock Micro mit ihren Matte Boxen so groß wie ein 21 Zoll Monitor. :-)
"Camera doesn´t matter proklamieren immer die, die nicht filmen."



pillepalle
Beiträge: 9335

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von pillepalle »

Ich fand den Rig aus cantsins Post ganz gut. Ein wenig Halation und Vignetting hat noch keinem Bild geschadet...

Bild

VG
Dynamik ist nur was für Luschen die ihr Licht am Set nicht im Griff haben.



roki100
Beiträge: 16663

Re: Schulter -Kamera und -Rig im Vergleich zu Stativ

Beitrag von roki100 »

du nimmst den rechten schwarzen teil ich den weißen dann sind wir beide quitt
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



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