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Passion für Lost Places



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Pete O
Beiträge: 24

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Pete O »

nachtaktiv hat geschrieben: Mi 30 Sep, 2020 04:15

zweitens: herzlichen glückwunsch, daß du leere LPs hattest. die landmarken, die ich seit jahren für tanzvideos besuche, waren mit stinos und ihren nervigen kindern überlaufen. wie eine herde kühe standen sie am rande und glotzten uns an wie besucher vom anderen stern. gekicher und gelächter inklusive. in nicht-corona-zeiten bevölkern sie ihre natürlichen habitate. also phantasialand, mc donalds, einkaufszentrum, minigolfbahn, IKEA, das kino für den neuesten erguß aus der disneyhölle, vereinsbolzplatz, schwimmbad etc.... erst ging das nicht wegen dem lockdown, dann geht es nicht mehr, weil alle mit kurzarbeitergeld rum krebsen oder mittlerweile H4 sind.

für kreative die hölle. eine woche, nachdem ich mit den tänzern bei location X war, wollte ein kollege hin, modelfotografie. ich habe ihn vorgewarnt. er wollte trotzdem hin. rückmeldung: "50 kinder, 100 erwachsene, total ätzend, da ging gar nix."

wenns nach mir ginge, gäbe es schon längst das bedingungslose grundeinkommen, damit die familien sich ihren normalen zeitvertreib wieder leisten können.

und die lostplace buden gehörten enteignet, wenn X jahre da nix mehr gemacht wird. vielleicht kann man ja so manche bude an eben jene familien verschenken? dann haben die was zu tun, müssen keine miete mehr zahlen und können die in eigenregie selbst sanieren. sind bestimmt einige handwerker bei den familienvätern und müttern dabei. anstatt sich in verschimmelten buden die lungen zu vergiften, könnte man doku filme drehen, wie alte bauten wieder zum leben erweckt werden. das wär doch mal was.


Alles in allem ein seltsamer Post.
Erst beschuldigst du den TO daß er für den Niedergang von Lost Places verantwortlich ist durch seine Publikationen. Dann geht aus Deiner Antwort hervor daß Du selbst an solchen Orten drehst und eigentlich nur genervt bist weil du die Orte nicht für dich selbst hast. Irgendwie sehr viel Doppelmoral drin, oder?
Der TO gab die Antwort ja schon vor. Dann muss man eben Orte suchen die nicht beim Mainstream angekommen sind. Aber das bedarf natürlich Recherchen und Arbeit. Stattdessen jammerst Du hier rum und lädst deinen Frust ab, weil du rausgefunden hast daß die von dir aufgesuchten Orte eben nicht mehr wirklich lost sind.

Das restliche Geschwurbel von wegen Grundeinkommen spricht da auch eine deutliche Sprache. Du willst generell was vom großen Kuchen abhaben, aber nichts dafür tun sondern alles auf dem Silbertablett serviert bekommen. Und alle anderen sollen sich verpissen wenn du an einem schlecht recherchierten Lost Place deine Tanzvideos drehen willst.


@r.p.television

Wenn ich das richtig heraus gelesen habe dann warst Du jetzt bereits mit der Sony A7siii unterwegs? Hast Du schon Eindrücke gewonnen wie sie sich schlägt im Vergleich zur Fuji X-T4 bzw X-T3?



nicecam
Beiträge: 2140

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von nicecam »

Kurz zum Disput zwischen r.p.television und nachtaktiv...

Ein Beispiel; Hinkt natürlich etwas wie jedes Beispiel... :

Bodendenkmäler sind ja auch Lost Places. Bodendenkmäler (die alten Römer betreffend) gibt es hier bei mir an der Schnittstelle zwischen Westfalen und Rheinland (an der Lippe) zuhauf.

Letztens war ich mit einem Sondengänger unterwegs (notgedrungen; man wollte mir Gutes tun wie auch dem Sondengänger). Ich wollte eigentlich nicht und so führte ich den Sondengänger an eher Orte, von denen ich vermutete, dass er dort eher nicht fündig würde.

Ist klar, jede Ausgrabung führt zur Zerstörung des Denkmals. Und Raubgräber sind nun mal lediglich an spektakulären Funden interessiert wie an Gold und Edelsteinen, Himmelsscheiben und Goldhüten. Der Fundumstand interessiert die nicht.

Aber Archäologen arbeiten zuweilen auch mit Sondengängern zusammen und umgekehrt. Die Sondengänger sind in diesem Falle keine Fachleute, nehmen den Fachleuten aber jede Menge Arbeit ab: Vergangenes sichtbar zu machen, zu untersuchen, und der interessierten Menschheit zur Verfügung zu stellen. In Museen, Bildbänden, audiovisuellen Medien.

Zwar arbeiten die Archäologen und freien Sondengänger behördlich genehmigt, was der Mike und seine Freunde nicht tun, aber sie zerstören nach eigenen Angaben nicht - [ die Ausnahme ist vielleicht, wie man im Film sieht, das Öffnen einer Schublade und Herausnehmen von Sachen; wenn sie nicht genauso zurückgelegt werden, kommen Archäologen in 500 Jahren beim Ausgraben möglicherweise zu einem falschen Schluss ;-) ].

Aber Mike und Co. halten Vergangenes im Bild fest, zum Teil Faszinierendes.

Freilich, (aber das wurde oben von r.p.television und nachtaktiv schon angesprochen) die Eigentümer der Lost Places sind vom Eindringen der Fremdlinge mitunter nicht begeistert, wie ich auch nicht (posthum) begeistert wäre, wenn bei mir nach endgültigem Verlassen meines Hauses jemand in jenes eindringen würde.
Die ehemaligen Eigentümer der Legionslager hier an der Lippe drehen sich auch im Grab herum bei der Vorstellung, dass legitim und legal ihre ehemals liebgewesenen Dinge umgedreht werden.

Mike und Kumpanen arbeiten illegal, aber nicht ganz egal... so wie nachaktiv wahrscheinlich auch ;-)
Gruß Johannes



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Pete O hat geschrieben: Mi 30 Sep, 2020 14:15
@r.p.television

Wenn ich das richtig heraus gelesen habe dann warst Du jetzt bereits mit der Sony A7siii unterwegs? Hast Du schon Eindrücke gewonnen wie sie sich schlägt im Vergleich zur Fuji X-T4 bzw X-T3?
Also ich hab noch nicht alles Footage begutachten können, aber das ist ein erster Eindruck:

In Sachen Schärfe schlägt die Fuji die Sony eindeutig. Ich hatte zudem den Eindruck dass das Sony GM Master 16-35mm f2.8 Probleme hatte auf Unendlich zu fokusieren, was diesen Eindruck bei Daylight und Landscape verstärkt hat. Ich habe hier mit AF gearbeitet und Dinge markiert, die mir später irgendwie nicht 100% fokusiert schienen. Das muss ich aber genauer testen.
Aber grundsätzlich sehe ich ohne Pixelpeeping dass die Fuji auch im leicht gecroppten (Faktor 1,1) 50p Modus "schärfer" ist als die Sony. Was wohl simplerweise am Oversampling aus 6k+ liegt.
Ich muss allerdings sagen dass ich noch nicht gegradet habe und dass dieser erste Eindruck aus einer Gegenüberstellung von Slog3 und F-Flog herrührt. Und F-Log ist wesentlich steiler als Slog3 und wirkt damit auch kontrastreicher und somit schärfer. Aber ich denke trotzdem dass die Fuji bereinigt das deutlich detailreichere 4k-Bild liefert.

Bei Lowlight - und das ist eben eine Paradedisziplin, die bei meinen Anwendungen sehr oft gefragt ist - ist die Sony wie aus einer anderen Welt. Ich habe mit 12800 ISO in sehr dunklen Räumen, wo ich mit der Fuji bereits bei 25p meine Probleme hatte, mit der Sony aus der Hand mit 120p gefilmt. Absolut genial was sich da für Möglichkeiten ergeben. Man kann aus der Hand B-Roll von Details abfilmen und das Footage ist hinterher in einem 25p-Projekt derart smooth, als hätte man einen Jibarm auf einem Dolly benutzt. Ich habe eine Schloß gerivisited extra um das auszutesten und ich konnte gar nicht glauben wie krass der Unterschied ist. Als prallen die technologischen Differenzen aus 2 Dekaden aufeinander. Das Bild bei 12800 ISO ist bei der Sony wohlgemerkt rauschfreier (und auch frei von Artefakten) als das Bild der Fuji bei etwa 2000 ISO.

Beim AF bin ich zwiegespalten. Das GM 16-35mm f2.8 atmet mir zuviel und daher wirken feine Nachregelungen sehr unruhig. Das günstige Tamron 28-75mm f2.8 wirkt hier überraschend organischer.

Der IBIS hat ebenfalls einen spürbaren Qualitätsschub erhalten und ich finde den IBIS der SOny auch sehr angenehm in seiner Wirkungsweise. Mir persönlich greift der IBIS der Panasonics etwa viel zu stark ein. Ein IBIS sollte kein Gimbalersatz sein sondern sollte nach meinem Verständnis das unangenehme Mikro-Jitter eliminieren, was viel Handheld-Footage kleiner DSLMs nahezu unbrauchbar macht. Die Sony macht genau das sehr sehr gut ohne zu hart einzugreifen und diese "robotic"-Moves zu generieren wie andere. Der Vergleich mit der Fuji ist vernichtend. Die Fuji hat mich überhaupt gar nicht überzeugt in Sachen IBIS, denn die Fuji ist hier sehr unzuverlässig. Mal versucht sie eine Szene festzufrieren um dann komplett auszufreaken, man hat man den Eindruck der IBIS macht Pause, dann rattert und stottert er. Ich habe mittlerweile sogar den Eindruck meine Fuji X-T4 ist eine bad Unit bezüglich IBIS. Von daher schwierig zu sagen.

Ich hatte aber kaum Zeit das auszutesten. Wenn es gewünscht ist gebe ich aber gerne nochmal meinen Senf dazu wenn ich all die Footage gesehen und auch gegradet habe.



Funless
Beiträge: 5484

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Funless »

r.p.television hat geschrieben: Do 01 Okt, 2020 11:02 Wenn es gewünscht ist gebe ich aber gerne nochmal meinen Senf dazu wenn ich all die Footage gesehen und auch gegradet habe.
Von meiner Seite aus sehr gerne, da würde mich dein diesbezügliches Feedback sehr interessieren.
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r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

nicecam hat geschrieben: Mi 30 Sep, 2020 19:42

Freilich, (aber das wurde oben von r.p.television und nachtaktiv schon angesprochen) die Eigentümer der Lost Places sind vom Eindringen der Fremdlinge mitunter nicht begeistert, wie ich auch nicht (posthum) begeistert wäre, wenn bei mir nach endgültigem Verlassen meines Hauses jemand in jenes eindringen würde.
Die ehemaligen Eigentümer der Legionslager hier an der Lippe drehen sich auch im Grab herum bei der Vorstellung, dass legitim und legal ihre ehemals liebgewesenen Dinge umgedreht werden.

Mike und Kumpanen arbeiten illegal, aber nicht ganz egal... so wie nachaktiv wahrscheinlich auch ;-)
Der Punkt illegal ist mir mehr oder weniger egal. Es schränkt die Art zu arbeiten ein, mehr zählt für mich eigentlich nicht. Hat vielleicht auch damit zu tun dass ich nie rechtliche Konsequenzen erleiden musste. Und das obwohl ich mehrmals von der Polizei auf frischer Tat ertappt wurde. Aber die sahen wohl mein Tun ebenfalls als nicht verwerflich an. Neben der Tatsache dass Hausfriedensbruch ein Antragsdelikt ist. Im Ausland wie etwa Italien fanden die Cops unser Interesse für diese alten Relikte sogar richtig interessant und cool. Da gab es keinen erhobenen Zeigefinger. Aber das ist wohlgemerkt auch immer davon abhängig wie man diesen Leuten begegnet. Andere haben da durchaus mehr Probleme.

Was für mich in der Tat mehr zählt ist der moralische Aspekt. Das Überschreiten moralischer Grenzen und das Eindringen in mögliche Privatsphären ist für mich ein sehr heikles Thema und im Vorfeld nicht immer leicht einzuschätzen. Und ich muss auch zugeben bei dieser Einschätzung mehrmals daneben gelegen zu haben und Leute in ihrer Privatsphäre - in welcher Art und Weise auch immer - gestört habe. Das tut mir dann auch ausnahmslos sehr leid. Hier lernt man aber aus Fehlern dazu. Was mir noch 2012 passiert ist passiert mir seit Jahren nicht mehr.
Meist passieren diese Grenzüberschreitungen dort wo man sich gar nicht erst wähnt.
Aber ich will nochmal betonen - auch wenn die Aussenwirkung wirklich sehr kriminell und respektlos erscheint - dass es sich speziell bei den Schlössern um Gebäude handelt, deren ursprüngliche Bewohner nicht mehr leben. Meist auch deren direkte Nachfolger nicht mehr. Die übrigen Erben scheren sich nicht um das marode Erbe. Das offenbart sich meist schon bei den Recherchen, spätestens aber vor Ort. Das ist zum einen erkennbar an der mangelnden Sicherung, aber auch welche privaten und ideelen Schätze immer noch zurückgelassen wurden. Jemand der mit dem Herzen dran hängen würde, würde zumindest diese sehr privaten Hinterlassenschaften sichern. Stattdessen gammeln diese privaten Briefe, Fotoalben, Kleider etc. vor sich hin. Und meine Erfahrung zeigt dass es nur wenige Jahre braucht, bis so ein angegammeltes Schloss zu einer Ruine wird. Entweder sehr rasch durch Brandstifung, Blitzschlag, Sturmschäden, Erdbeben (gerade in Italien ein häufiges Problem) oder durch den langsam nagenden Zahn der Zeit. Denn aus ein paar morschen Balken wird schnell eine Ruine ohne begehbare Etagen und ohne Dach. Ich bin beispielsweise noch 2012 durch ein Schloß gegangen das voll eingerichtet war und 2016 waren fast alle Etagen durchgekracht. Das geht je nach Klima sehr schnell. Von daher weiss ich dass man nicht zu lange warten darf um solche Schätze und echte Zeitkapseln zu dokumentieren. Setzt man sich hier den langsam mahlenden Mühlen von Entscheidungsträgern aus ist es oft schon zu spät. Ich rechtfertige also mein "Eindringen" in diese Sphären simplerweise dadurch dass ich meist keine andere Chance sehe diese Zeitkapseln rechtzeitig zu dokumentieren, bevor mir andere zuvorkommen, die es mit dem spurenlosen Verlassen dieser Orte nicht so ernst nehmen wie ich. Oder gar alles leer stehlen oder gar anzünden. Alles schon erlebt. Auch wenn das in dem NZZ-Film sehr reisserisch kommentiert wird von wegen dass wir da ein Katz- und Mausspiel mit einem Wächter treiben, so ist es im Endeffekt so. Wir haben bei diesen Gebäuden nicht mehr mit Hinterbliebenen oder ehemaligen Bewohnern zu tun, die sich durch unser Eindringen in ihrer Privatsphäre vergewaltigt fühlen, sondern meist mit Bauern, die einen Deal mit den Erben hatten. Sie kriegen für ein Appel und ein Ei die Pacht für die Domäne, müssen aber das Gebäude sichern. Das machen die einen mit großer Sorgfaltspflicht, die anderen weniger. Begegnungen mit jenen verliefen in meinem Fall auch in der Regel reibungslos als diese gemerkt haben dass ich nichts aufgebrochen habe und ihnen keine Arbeit beschert habe. Auch hier hilft respektvolles und freundliches, um nicht zu sagen devotes Auftreten. Aber in 99% der Fälle bekommen diese "Aufpasser" überhaupt nicht mit dass ich da war. Weil ich eben null Spuren hinterlasse. Das ist der angestrebte Weg.

Und wenn ich sage ich wurde bereits mehrmals von der Polizei auf frischer Tat ertappt wird manchen dazu verleiten zu denken "So spurenlos und unsichtbar geht er ja doch nicht vor". Man muss wissen dass ich aktuell circa 1200 Orte besucht habe. Ich bewege mich vom Prozentsatz des Erwischtwerdes also immer noch sehr weit unten.



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Funless hat geschrieben: Do 01 Okt, 2020 11:23
r.p.television hat geschrieben: Do 01 Okt, 2020 11:02 Wenn es gewünscht ist gebe ich aber gerne nochmal meinen Senf dazu wenn ich all die Footage gesehen und auch gegradet habe.
Von meiner Seite aus sehr gerne, da würde mich dein diesbezügliches Feedback sehr interessieren.
Werde ich gerne machen. Wird allerdings entweder bis nächste Woche dauern oder sogar 3 Wochen. Hängt davon ab ob ich nächste Woche wieder unterwegs bin. Aber in meinem Interesse sollte ich bis dahin bescheid wissen um meine Arbeitsweise auf Auswahl der Kameras zu adaptieren.



Pete O
Beiträge: 24

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Pete O »

Danke für die erste Einschätzung.

Das klingt zumindest schon mal sehr ehrlich und nicht so durch die "Sony"-Marketing-Brille. Freut mich ja irgendwie dass sich die Fuji hier immer noch so gut schlägt. Auch wenn natürlich jeder Fortschritt in Sachen Lowlight wie bei der Sony sehr zu begrüßen ist. Erst recht wenn es jemand so dringend braucht wie du. Ich bin jedenfalls gespannt auf dein Fazit.



Auf Achse
Beiträge: 4031

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Auf Achse »

@r.p.television: Bitte aktiviere deine PN Funktion. Ich würde dir gern eine Nachricht senden.

Danke + Grüsse,
Auf Achse



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Auf Achse hat geschrieben: So 04 Okt, 2020 13:28 @r.p.television: Bitte aktiviere deine PN Funktion. Ich würde dir gern eine Nachricht senden.

Danke + Grüsse,
Auf Achse
Ist erledigt.

Nun nach Selektion zahlreicher Footage und ausgiebigen Grading-Experimenten mein Senf zur A7siii.

Grundsätzlich ist das 4k-Debayering-Ergebnis doch viel besser als gedacht. Ich bin anfangs dem eher schlecht arbeitenden AF im Zusammenspiel mit dem 16-35mm f2.8 bei Landscape auf Unendlich auf den Leim gegangen. Das Bild ist aber doch sehr detailreich wenn man berücksichtigt dass hier nicht aus 6k oder 5k heruntergesampelt wird. Die Schärfe wirkt dabei angenehm organisch wenn man sie dementsprechend herunterregelt. Von überschärftem Sony-Look kann hier jedenfalls nicht gesprochen werden.
Grundsätzlich ist man gut beraten bei Gimbalarbeit und UWW-Linsen eher den Fokus hyperfokal zu fixieren. Ausser man hat Protagonsten, denn sobald ein Gesicht im Bild ist wird das perfekt fokusiert. Aber Schlösser in weiter Entfernung will der AF selbst bei Tap-to-Fokus nicht perfekt scharf stellen bzw er neigt dazu doch wieder auf den Vordergrund unterhalb des Fokus-Points zu switchen. Das passiert aber komischerweise nur bei UWW-Linsen. Sobald man beispielsweise mit einem 28-75mm f2.8 arbeitet glänzt der AF mit einer unglaublichen Perfektion. Schärfeverlagerungen mit Tap-to-Fokus geraten besser als mit dem besten Fokus-Puller auf Koks.

Die A7siii ist eine Warmfärberin. Was mir eher nicht so gefällt. Ich manipuliere daher den WB mit falschen Grauwerten ins etwas Kältere.

Aber grundsätzlich empfinde ich das Slog3 als sehr gut und man kann ohne großes Hexenwerk damit sehr schöne und natürlich wirkende Farben generieren. Interessant fand ich auch dass sich Slog3 entgegen aller Empfehlungen auch sehr gut bei Lowlight behaupten konnte. Und dabei drehe ich nicht alles ETTR sondern eher ETTC, sobald ich die ISO nicht höher setzen will um einen noch gesättigteren Sensor zu erreichen.
Ich habe sehr viel mit 12800 ISO gedreht. Damit waren Aufnahmen in schwachem Umgebungslicht möglich, die vorher nicht ansatzweise möglich waren. Teilweise konnte ich dort B-Roll mit 100fps drehen wo ich mi der Fuji X-T4 bereits bei 25fps meine lieben Probleme hatte. Mir gefällt vorallem der Highlight-Rolloff. Nichts clippt unschön. Die Übergänge wirken sehr organisch und filmisch.
Einzig ein Phänomen ist mir aufgefallen. Ich habe gegenlichtig einen dunklen Raum gefilmt wo mittig ein geöffneter Fensterladen als helles Rechteck die Sensel auf Full Well brachte. Die dunkle Textur links und rechts daneben rauschte auffällig und sah regelrecht nach Fixed Pattern Noise aus. Ist aber nur auf dieser einen Aufnahme so passiert. Eventuell fällt in den betroffenen Zeilen wo die Sensel in der selben Zeile Full Well erreichen die Noise Reduction aus.

Aber alles in allem würde ich sagen: Diese Kamera ist für Dokfilm keine Evolution, sondern eine regelrechte Revolution. Es war noch nie so leicht gute Footage mit nach Hause zu nehmen. Erst recht seit dem mir der (fast) perfekte AF hilft meiner plötzlich aufgetretenen Weitsichtigkeit die Problematik zu nehmen.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27321

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von klusterdegenerierung »

Hallo RP,
danke für das Review, freut mich für Dich und stellt auch für mich eine wichtige Beaobachtung dar.

Das mit dem Fokus haben alle und kann meine ich in den Settings geändert werden, dort entscheidet man sich dann ob ein Ziel im Vordergrund oder Hintergrund das wichtigere Ziel ist.

Ich schätze damit könntest Du es in den Griff bekommen?
Ich gehe jetzt auch mal davon aus, das Du dieses Ziel ohne AF scharf bekommen würdest, nicht das die Scherbe einen an der Mütze hat? :-)
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Mi 14 Okt, 2020 09:30
Ich gehe jetzt auch mal davon aus, das Du dieses Ziel ohne AF scharf bekommen würdest, nicht das die Scherbe einen an der Mütze hat? :-)
Ja, wenn ich den AF ausschalte und manuell auf Infinity gehe ist die Schärfe für ein 4k-Debayering mit nur minimalem Oversampling erstaunlich gut. Bei AF verharren meine beiden UWW-Linsen gerne bei 3 bis 5 Meter.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27321

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von klusterdegenerierung »

r.p.television hat geschrieben: Mi 14 Okt, 2020 10:31
klusterdegenerierung hat geschrieben: Mi 14 Okt, 2020 09:30
Ich gehe jetzt auch mal davon aus, das Du dieses Ziel ohne AF scharf bekommen würdest, nicht das die Scherbe einen an der Mütze hat? :-)
Ja, wenn ich den AF ausschalte und manuell auf Infinity gehe ist die Schärfe für ein 4k-Debayering mit nur minimalem Oversampling erstaunlich gut. Bei AF verharren meine beiden UWW-Linsen gerne bei 3 bis 5 Meter.
Dann versuche mal die besagte Einstellung aus. :-)
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r.p.television
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Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Pandemic Escape
Mein persönlicher Jahresrückblick in Sachen Urbex 2020
Von Untertage bis Tschernobyl

https://youtu.be/TSoFJMJ8pXY


Ich hab es mir auch dieses Jahr nicht nehmen lassen und habe wieder einen privat motivierten Jahresrückblick zusammen geschnitten. Das ganze beginnt zwar wieder wie von einigen kritisiert sehr Ballaballa und Rock'n'Roll (eben im Kontrast zum Live-Erlebten sehr beschleunigt), aber ab Minute 9 versuche ich dann den Zuseher ohne schnelle Schnitte und unsere BTS-Albernheiten in die Atmosphäre der Orte mitzunehmen. So wie ich es für das finale Ergebnis anstrebe.

Wegen Corona haben wir 2020 sehr viel alternative Spots besucht, die uns aber sehr viel neue Abenteuer beschert haben. Viel Untertage und anderen Kram, den ich sonst vermutlich nicht gemacht hätte. Sehr viel Verschiedenes. Auch sehr viel Unangenehmes, wenn man es so sagen kann.
Und das beschert dem Film auch eine gehörige Laufzeit. Vorallem auch wegen der Entschleunigung ab Minute 9. Dazu gehört diesmal erstmalig verlassener Altbergbau. Eine Parallelwelt zum Weinen schön aber ebenso gefährlich und es erfordert viel Motivation dorthin vorzudringen. Mein zweites Steckenpferd waren dann verlotterte oder aufgegebene Friedhöfe in Mittel- und Osteuropa, die mich sehr in ihren Bann gezogen haben. Nicht umsonst bin ich bei meinen Mitreisenden als Mordido-Mike verschrien. Als drittes Chapter versuche ich den Zuseher mit nach Prypjat bzw. in die Todeszone um Tschernobyl zu entführen. Und ich hoffe ihn auch damit ein wenig zu berühren. Ohne Worte. Nur mit Bildern. Wir waren diesmal wieder sehr abseits von Touristen-Routen unterwegs, die seit der HBO-Serie stark besucht sind. Ich glaube ich brauche nicht näher darauf einzugehen dass wir dort nicht legal unterwegs waren. Wen sowas interessiert sei gut beraten sich sehr gut vorzubereiten. Fitness, Ausrüstung und Kontakte. Und Verständnis bei der Familie, weil man potenziell verstrahltes Erbgut mit nach Hause bringt.

Zum Schluß möchte ich nochmal betonen dass das ein privat motivierter Film ist. Einfach als Andenken. Damit man sich in 10 Jahren ansehen kann was wir für einen Unsinn getrieben haben. Ich hoffe trotzdem dass er für Aussenstehende unterhaltsam ist. Wenn nicht, auch ok. Die Jahreszusammenschnitte waren ursprünglich für kein großes Publikum gedacht.
Und für die besorgten Zuseher: Ja, wir nutzen einige Sachen in Lost Places als Requisiten und verbringen auch mal eine Nacht in einem Lost Place, was für den einen oder anderen erstmal keine gute Aussenwirkung hat - bezüglich Spuren hinterlassen, aber ich versichere hier dass wir keinen Müll oder Dreck hinterlassen und alles sehr pfleglich behandeln und auch sehr daran interessiert sind wie „Geister“ unterwegs zu sein - Sprich: Nachfolgende Explorer oder Besitzer werden nicht merken dass wir da waren. Und selbstverständlich wird auch nichts aufgebrochen. Es gibt andere Wege und Mittel. Zerstörung ist nicht unser Weg.

PS: Das Intro mit der Gasmaske war zwar spassig zu drehen und bedient 100 Prozent die visuellen Urbex-Klischees, aber war mega anstrengend. Ich habe keine Ahnung wie man 20 Minuten mit einer russischen GP 7 überleben soll. Vielleicht war auch nur mein Filter zugesetzt.
Zuletzt geändert von r.p.television am Di 09 Feb, 2021 20:36, insgesamt 1-mal geändert.



Funless
Beiträge: 5484

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Funless »

Hammergeiles Video mit spektakulären Aufnahmen.👍 Die Locations sind allesamt jedes für sich einzigartig. Bei der Friedhofssequenz kam ich mir vor als wäre man in Midan aus Clive Barkers Nightbreed zu Besuch und die Prypjat Aufnahmen waren extrem beklemmend, wirklich sehr gut gemacht. Wahnsinn. Und auch sehr kurzweilig, die 26 Minuten vergingen wie im Flug. 10 von 10 Punkten!! Vielen Dank für's zeigen.
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Pete O
Beiträge: 24

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Pete O »

Krass! Absolut genial!

Wo fang ich an?

Perfekte Montage der Nachrichten. Da wird wirklich eine gruselige Stimmung generiert.
Dann das Intro mit der Gasmaske und der gelungenen Aufgliederung.

Ich finde beides super. Also den ruhigen Part und den schnell geschnittenen Part. Beides hat seinen Reiz. Der erste zeigt dieses Roadmovie-Feeling, das Abenteuer, die Freundschaft, die tollen Abende. Wie ein Werbevideo für Individualreisen für Abenteurer. Da kommt auch wirklich Neid auf. Ich denke man muss lange suchen bis man die richtigen Leute für solche Reisen gefunden hat.

Die Minen sind absolut sehenswert. Ich will gar nicht wissen welche Gefahren dort lauern, wenn ich mir das Fallen des Steines bei den Outtakes anhöre. Mit Sicherheit nicht leicht das Equipment reinzubringen und dort Licht zu machen.
Aber noch mehr haben mich die Friedhöfe und Tschernobyl verzaubert. Bei Tschernobyl spürt man regelrecht das Leid und den Schmerz vergangener Tage. Auch die Drohnenaufnahmen mit dem Nebel um das Schloss waren absolut beeindruckend.
Ich bin so gespannt wie das Endergebnis aussehen wird.

Was mich jetzt natürlich als X-T3 Besitzer interessiert und ich hoffe ich langweile damit nicht: Welche Parts wurden noch mit der Fuji gedreht und welche mit der Sony A7s iii?
Generell würde ich mich über technische Hintergründe freuen.



rush
Beiträge: 13970

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von rush »

Mir haben auch viele Passagen davon ziemlich gut gefallen - finde solche "Lost Places" per se faszinierend und Tschernobyl hat ja sowieso seinen ganz speziellen, eigenen Reiz auch ohne viele Worte oder Musik - daher fand ich die Entschleunigung dort auch ganz passend - die vorderen rockigen Minuten aber ebenso äußerst unterhaltsam - die 360° Kamera hat sich definitiv als zusätzlicher Hingucker gelohnt ;)

Ich bin auch gern 'gen Osten unterwegs und habe vor einigen Jahren auch mit Freunden eine Tour bis Petersburg gemacht - aber habe trotzdem immer Respekt vor Leuten die dann wirklich auch "Grenzen" der Legalität überwinden um an solche Spots zu gelangen. Ich bin da irgendwie nicht für gemacht und bewege mich dann eher auf den zugänglicheren Pfaden - auch wenn es manchmal juckt...
Aber dann noch mit entsprechendem FIlm/Foto-equipment solche Spots zu betreten ist ja nochmal eine andere "Qualität". Danke für die Einblicke. Und schön zu hören das Ihr möglichst wenig/keinen Schaden anrichtet - das ist ja auch nicht immer der Fall.
keep ya head up



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Funless hat geschrieben: Di 09 Feb, 2021 20:27 Hammergeiles Video mit spektakulären Aufnahmen.👍 Die Locations sind allesamt jedes für sich einzigartig. Bei der Friedhofssequenz kam ich mir vor als wäre man in Midan aus Clive Barkers Nightbreed zu Besuch und die Prypjat Aufnahmen waren extrem beklemmend, wirklich sehr gut gemacht. Wahnsinn. Und auch sehr kurzweilig, die 26 Minuten vergingen wie im Flug. 10 von 10 Punkten!! Vielen Dank für's zeigen.
Es sind zwar keine 26 Minuten sondern knapp 23 aber freut mich trotzdem dass sie kurzweilig erscheinen.
Ja, die Friedhöfe sind ein Thema für sich. Ich könnte Tage und Wochen dort verbringen. Ich habe mir mehrere Weather Alerts auf Wetter Apps programmiert, die mich sofort alarmieren wenn bei einem bestimmten Friedhof die Möglichkeit von Frost, Nebel etc. offeriert wird. Dann würde ich sofort ins Auto springen und 600km oder weiter fahren.

Prypjat ist vor Ort eine sehr ambivalente Erfahrung. Angst erwischt zu werden, ein wenig ungesunde Sensationsgier etwas Neues zu entdecken, Erschöpfung, Kälte, Hunger, die fiebrige Suche nach Motiven. Aber am Ende kommt auch das Gefühl der Beklemmung durch. Spätestens wenn man in einem Kinderkrankenhaus oder einem Kindergarten steht und auf Kinderzeichnungen blickt, die noch in den Malheften auf den Tischen liegen. Ein Ort der trotz dem unschönen Tourismus noch seine Reize hat, eben weil es glücklicherweise durch Regularien den Instragram-Touristen verboten ist mir ihren Guides und Bussen die sehr eingeschränkten Routen zu verlassen.
Pete O hat geschrieben: Di 09 Feb, 2021 20:30 (...)
Die Minen sind absolut sehenswert. Ich will gar nicht wissen welche Gefahren dort lauern, wenn ich mir das Fallen des Steines bei den Outtakes anhöre. Mit Sicherheit nicht leicht das Equipment reinzubringen und dort Licht zu machen.
Die Minen sind wirklich extrem gefährlich. Einige wurden bereits vor 100 Jahren aufgegeben weil soviel Kumpels verunglüclt sind. Nicht umsonst sind die meisten vor vielen Jahrzehnten verschlossen worden. Aber es gibt Freaks die neue Zugänge graben. Teilweise mehrere Meter an den Betonplomben vorbei. Dahinter ist dann nicht selten hüfthohes, extrem kaltes Wasser angestaut. Was schon mal die erste Gefahr birgt. Wenn man nicht der erste ist der durchgeht sieht man wegen des aufgewirbelten Schlicks den Boden nicht mehr. Es gibt dort öfters tiefe Löcher unter Wasser, manchmal sogar in darunter liegende Sohlen die komplett abgesoffen sind. Fällt man dann mit seiner Wathose und dem schweren Rucksack in so ein Loch könnte das schon der letzte Fehler gewesen sein. Die Wathose läuft binnen einer Sekunde mit Wasser voll und der Rucksack tut sein übriges. Der zweite Feind sind CO2-Seen. Dieses tödlich toxische Gas ist schwerer als Luft und sammelt sich in isolierten Senken. Meist in unteren Sohlen oder in tieferen Kavernen. Wir haben immer einen Gasdetektor dabei. Aber es gab schon Fälle dass es Alarm gab aber die Konzentration so schlagartig anstieg dass man bewusstlos umkippt und nie mehr aufwacht.
Dann kommt Verbruch. Der meiste Steinschlag mit direktem Treffer wäre tödlich. Der Helm bewahrt einen eher davor dass man sich die Birne einschlägt (siehe Outtakes). Oft gibt es nur einen Ein- und Ausgang. Wird der Zugang verschüttet oder ein Stollen davor während man drin ist muss man hoffen dass der Support-Kontakt auch wirklich die richtigen Schritte einleitet.
Nicht zuletzt die Gefahr vor Absturz. Der frei fallende Stein bei den Outtakes ist noch harmlos. In der selben Mine haben wir in der oberen Sohle Kavernen entdeckt wo ich die Tiefe gar nicht ermitteln konnte. Hab dazu ein nicht gelistetes Video erstellt um es einem Freund zu zeigen:



Der Stein fällt einmal extrem lange und scheppert dann noch ewig weiter. Die Kaverne muss an dieser Stelle direkt unter unseren Füßen (dort war der tiefste Punkt, weswegen ich den Stein nur über die Kante purzeln ließ) mindestens 150 Meter tief gewesen sein. Und das war kein Schacht, sondern wie ein unterirdischer, riesiger Canyon. Unter uns habe ich Wolken gesehen. Man sieht die Dimensionen leider nicht im Video. Ich muss nochmal hin und dort eine Lampe abseilen. Nur mit zusätzlichem Rimlight wird man die Tiefe erkennen können. Ich habe keine Höhenangst, aber dort hatte ich schon ein wenig die Hosen voll weil alles sehr rutschig, bröckelig und unterhöhlt war.
Pete O hat geschrieben: Di 09 Feb, 2021 20:30 Was mich jetzt natürlich als X-T3 Besitzer interessiert und ich hoffe ich langweile damit nicht: Welche Parts wurden noch mit der Fuji gedreht und welche mit der Sony A7s iii?
Generell würde ich mich über technische Hintergründe freuen.
Ich hab in einem Nachbarthread wo es um die neuen DJI-Gimbals geht schon mal was zum neuen Ronin mit dem Raveneye geschrieben. Das war für mich ein echter Gewinn. Die Aufnahmen beim unterirdischen See wären anders gar nicht möglich gewesen. Man sieht auch wie ich da mein Smartphone in der Hand halte um die Kadrage zu kontrollieren.
Tschernobyl habe ich komplett auf der X-T3 gedreht (da gab es die X-T4 noch gar nicht). Bei den Minen mit Ausnahme dieser Aussenszenen und den Loren zu Beginn alles auf der A7siii. Generell wurde noch sehr viel dieses Jahr auf der X-T4 und X-T3 gedreht. Und die X-T4 ist auch immer noch im Einsatz. Oft filmt jemand damit BTS mit einem 23mm f1.4 Viltrox. Was eine recht gute Figur macht.
Ich habe einiges mit der A7siii gedreht was ich noch gar nicht zeigen will oder sollte. Was ein wenig schade ist weil gerade hier die Sony ihre Vorzüge ausspielen konnte. Nämlich in einem unglaublich genialen Schloß mit dem Restlicht das durch schmale Schlitze in den Fensterläden fällt. Hier hätte jede andere Kamera einpacken können. Ohne Ausnahme.
Grundsätzlich würden technische Hintergründe ausufern. Aber wenn es spezielle Fragen gibt: Gerne



Pete O
Beiträge: 24

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Pete O »

r.p.television hat geschrieben: Di 09 Feb, 2021 21:11



Der Stein fällt einmal extrem lange und scheppert dann noch ewig weiter. Die Kaverne muss an dieser Stelle direkt unter unseren Füßen (dort war der tiefste Punkt, weswegen ich den Stein nur über die Kante purzeln ließ) mindestens 150 Meter tief gewesen sein. Und das war kein Schacht, sondern wie ein unterirdischer, riesiger Canyon. Unter uns habe ich Wolken gesehen. Man sieht die Dimensionen leider nicht im Video. Ich muss nochmal hin und dort eine Lampe abseilen. Nur mit zusätzlichem Rimlight wird man die Tiefe erkennen können. Ich habe keine Höhenangst, aber dort hatte ich schon ein wenig die Hosen voll weil alles sehr rutschig, bröckelig und unterhöhlt war.
Ähm. Soweit ich mich erinnere bist du ja verheiratet bzw hast Familie? Was sagt eigentlich deine Frau dazu? Dumme Frage, aber meine würde die Scheidung einreichen.



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Pete O hat geschrieben: Di 09 Feb, 2021 21:31
Ähm. Soweit ich mich erinnere bist du ja verheiratet bzw hast Familie? Was sagt eigentlich deine Frau dazu? Dumme Frage, aber meine würde die Scheidung einreichen.
Dieses Thema birgt durchaus Brisanz.
Ich sag es mal so: ich vermeide es dass meine Frau zugegen ist wenn über Gefahren gesprochen wird. Sie wird ahnen dass ich ihr einiges vorenthalte, weiss aber im Umkehrschluß auch dass ich kein "Gefahrensucher" bin. Auch wenn es für Aussenstehende immer ein wenig verantwortungslos erscheinen mag. Es bleibt ganz klar ein erhöhtes Restrisiko. Die Unfälle die unter Tage passieren dann aber meistens Teenager-Grüppchen die dort mit Turnschuhen und Handy als Taschenlampe und Pixelrekorder hineinstolpern. Und wenn der Handyakku leer ist wird es dunkel und guter Rat ist teuer. Obwohl das in der Regel eher harmlose Gruben sind wo man nicht durch Wasser gehen muss und die in der Regel gut bewettert sind. Aber bei Dunkelheit findet man da nie wieder raus. Da kann man dann von Glück reden wenn man vorab per Instagram-Story mit dem "Befahren" der Mine im Vorfeld geprahlt hat. Dann wissen die Angehörigen wenigstens wo man suchen muss.

Bei gesundem Menschenverstand sind alle Sinne derart geschärft dass man schon sehr auf der Hut ist.



Darth Schneider
Beiträge: 19112

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Darth Schneider »

Faszinierendes Hobby, also ich denke die Risiken die du eingehst sind auf jeden Fall nicht umsonst. Dein Jahresrückblick da oben sieht einfach nur toll aus.
Kannst du dir nicht mal Area 51 vornehmen, vor allem die alten Gebäude, ich will wissen was wirklich da drin ist ?
Ich und roki kämen gerne mit um aufzupassen.
Muss mir nur noch eine gute Ausrede für die Ehefrau einfallen lassen.;)))
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 10 Feb, 2021 06:57 Kannst du dir nicht mal Area 51 vornehmen, vor allem die alten Gebäude, ich will wissen was wirklich da drin ist ?
Ich und roki kämen gerne mit um aufzupassen.
Muss mir nur noch eine gute Ausrede für die Ehefrau einfallen lassen.;)))
Gruss Boris
Bei den Amis würde ich nichts derartiges riskieren wollen. Auch wenn wir so sozialisiert wurden dass die Russen kranke und böse Freaks sind: Die Amis sind viel stranger drauf. Wenn Du es dort tatsächlich schaffen solltest unbemerkt aufs Gelände zu kommen (weitläufig), ist die Gefahr groß dass die Dich in blutige Fleischlappen schiessen sobald Du nahe der Gebäude gesichtet wirst.
Die Russen sind eigentlich gar nicht so hart und agieren da weitaus humaner. Zudem kann man dort mit ein paar Euroscheinen oder einem gut sortierten Bündel Rubel einiges bewirken. Generell sind die Hierarchien dort mehr durch Ermessensspielraum und Korruption aufgeweicht.
Aber ich denke war sowieso nicht ernst gemeint mit Area 51 (die übrigens verlegt zu sein scheint).
Aber auch abseits von Area51 ist die USA jetzt nichts wo ich irgendwas infiltrieren würde, wo das Militär seine Hände im Spiel hat oder was generell auch dem Staat gehört. Da hört der Spaß auf. In Russland, Ukraine, Kaliningrad etc. mache ich sowas "relativ" entspannt. Auch weil die Geldstrafen für Trespassing dort vergleichsweise lächerlich sind.



Darth Schneider
Beiträge: 19112

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Darth Schneider »

Ich denke auch. Wir kämen nicht mal 10 Meter weit, hinter der ersten Warntafel, mindestens 2 Meilen vor dem äussersten Gebäude, mitten in der nackten Wüste, würden sie uns schon verhaften.
Also doch lieber Putins private, geheime Ferien Residenz...;)
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Auf Achse
Beiträge: 4031

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Auf Achse »

Wieder mal grossen Dank fürs Zeigen!!! Mich frisst echt der Neid wenn ich die geilen Locations seh!
Toll gefilmt, toll geschnitten! Für mich sind die Cuts sowieso immer zu kurz weil ich mich in jedem Cut am liebsten minutenlang umsehen will um jedes Detail zu erhaschen!

Ist für die Vermarktung schon Land in Sicht??

Vielen Dank und bitte weiter!!!

Grüsse,
Auf Achse



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Auf Achse hat geschrieben: Mi 10 Feb, 2021 17:01
Ist für die Vermarktung schon Land in Sicht??
Wegen Corona zieht sich alles sehr. Also ich hab ja schon mal erwähnt dass eine Produktionsfirma gemeinsam mit uns eine Serie entwickelt. Wir haben dafür mehrere Treatments ausgearbeitet. Aktuell sind 2 große Sender daran interessiert. Aber nachdem die Öffis gerade so tun als könnten sie mit den vorhandenen GEZ-Geldern nicht mehr auskommen und die Privaten alle am Kämpfen sind ist alles ein wenig zäh. Zudem sind auch einige Köpfe gerollt und momentan gibt es für neue Formate gar keine Ansprechpartner. Einige Sender sind mal gerade so an der Insolvenz vorbeigeschrammt.

Das hat dann aber immer noch nichts mit MEINEM Projekt zu tun. Aber ich erhoffe mir durch das andere Projekt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Ich arbeite aktuell sowieso für die Produktionsfirma seit 2 Monaten als Kameramann, aber wohl bald auch als Senior-Editor und Autor. Wenn ich dann mal ein bekanntes TV-Projekt betreut habe und das als Referenz angeben kann vertraut man meiner Personal-Union mehr als aktuell.
Die NZZ Sendung kann und will ich jedenfalls nicht als Referenz angeben. Mit der war ich alles andere als zufrieden. Dort hatte ich auch nicht mehr viel Einfluß auf das Endprodukt. Ich habe viel in der Vorproduktion organisiert und war erster Kameramann, aber letztlich sind viele Glossy-Shots gar nicht im Schnitt gelandet, sondern fast nur dokumentarisches Zeug was in meinen Augen ausschließlich die Sensationsgier der Zuseher bedient hat, aber null die Ästhetik der Orte.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Jott »

Ich drück die Daumen.
Das Material ist fantastisch, eher zu schade für TV.

Die alten Schlösser sind mein Highlight. Und wie man in Prypjat rumfliegt, ohne sich erwischen zu lassen, soll gerne dein Geheimnis bleiben! :-)



Mediamind

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Mediamind »

Wie immer sehr beeindruckende Bilder und ein toller Schnitt. Ich bin jedes Mal geflashed bei Deinen Filmen. Ich bin sehr gespannt, wie Du die A7SIII künftig einsetzt. Ich nutze sie ebenfalls mit dem Ronin RS2 und Raveneye. Auch wenn der Begriff überstrapaziert ist: die Kombi ist ein Gamechanger. Mein sowieso immer latent vorhandenes Fernweh wird übrigens bei Deinen Filmen immer wieder übel getriggert :-)



roki100
Beiträge: 15067

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von roki100 »

r.p.television hat geschrieben: Mi 10 Feb, 2021 17:11
Auf Achse hat geschrieben: Mi 10 Feb, 2021 17:01
Ist für die Vermarktung schon Land in Sicht??
Wegen Corona zieht sich alles sehr. Also ich hab ja schon mal erwähnt dass eine Produktionsfirma gemeinsam mit uns eine Serie entwickelt. Wir haben dafür mehrere Treatments ausgearbeitet. Aktuell sind 2 große Sender daran interessiert. Aber nachdem die Öffis gerade so tun als könnten sie mit den vorhandenen GEZ-Geldern nicht mehr auskommen und die Privaten alle am Kämpfen sind ist alles ein wenig zäh. Zudem sind auch einige Köpfe gerollt und momentan gibt es für neue Formate gar keine Ansprechpartner. Einige Sender sind mal gerade so an der Insolvenz vorbeigeschrammt.

Das hat dann aber immer noch nichts mit MEINEM Projekt zu tun. Aber ich erhoffe mir durch das andere Projekt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Ich arbeite aktuell sowieso für die Produktionsfirma seit 2 Monaten als Kameramann, aber wohl bald auch als Senior-Editor und Autor. Wenn ich dann mal ein bekanntes TV-Projekt betreut habe und das als Referenz angeben kann vertraut man meiner Personal-Union mehr als aktuell.
Die NZZ Sendung kann und will ich jedenfalls nicht als Referenz angeben. Mit der war ich alles andere als zufrieden. Dort hatte ich auch nicht mehr viel Einfluß auf das Endprodukt. Ich habe viel in der Vorproduktion organisiert und war erster Kameramann, aber letztlich sind viele Glossy-Shots gar nicht im Schnitt gelandet, sondern fast nur dokumentarisches Zeug was in meinen Augen ausschließlich die Sensationsgier der Zuseher bedient hat, aber null die Ästhetik der Orte.
Wenn ich mir Dein Video oben anschaue, dann kann ich mir sehr gute Musikvideos Produktionen von Dir vorstellen.... Hast Du damit mal versucht?

Übrigens, das Video ist einfach nur Top!
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



Pete O
Beiträge: 24

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Pete O »

Jott hat geschrieben: Mi 10 Feb, 2021 17:32 Ich drück die Daumen.
Das Material ist fantastisch, eher zu schade für TV.
Das dachte ich mir auch. Irgendwie.
Umso lustiger finde ich es als stiller Mitleser einiger Beiträge wie sehr sich hier gestritten wird mit welcher Kamera man professionelle Produktionen bestreiten kann und mit welchen nicht.
Hier macht jemand Filme mit Kameras, von denen ich mehrmals gelesen habe, sie wären nicht gut genug. In welcher Hinsicht auch immer. Zumindest wurde das von einzelnen Personen behauptet und es klang nicht gerade unfundiert.
Wenn ich mir aber so die Werke von Mike ansehe tritt er in meinen Augen damit den Gegenbeweis an. Und selbst so eine "Popelkamera" wie die Fuji X-T3 (Neupreis 1150 Euro) scheint über jeden Zweifel erhaben.
Sehe ich bei TV-Produktionen eine solche Qualität? Selten würde ich sagen.
Ich hab den Eindruck viele hier diskutieren seit Jahren über eine Kamera, die sie theoretisch gerne haben wollen. Andere gehen raus und machen Filme.



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Pete O hat geschrieben: Mi 10 Feb, 2021 23:06
Jott hat geschrieben: Mi 10 Feb, 2021 17:32 Ich drück die Daumen.
Das Material ist fantastisch, eher zu schade für TV.
Das dachte ich mir auch. Irgendwie.
Umso lustiger finde ich es als stiller Mitleser einiger Beiträge wie sehr sich hier gestritten wird mit welcher Kamera man professionelle Produktionen bestreiten kann und mit welchen nicht.
Hier macht jemand Filme mit Kameras, von denen ich mehrmals gelesen habe, sie wären nicht gut genug. In welcher Hinsicht auch immer. Zumindest wurde das von einzelnen Personen behauptet und es klang nicht gerade unfundiert.
Wenn ich mir aber so die Werke von Mike ansehe tritt er in meinen Augen damit den Gegenbeweis an. Und selbst so eine "Popelkamera" wie die Fuji X-T3 (Neupreis 1150 Euro) scheint über jeden Zweifel erhaben.
Sehe ich bei TV-Produktionen eine solche Qualität? Selten würde ich sagen.
Ich hab den Eindruck viele hier diskutieren seit Jahren über eine Kamera, die sie theoretisch gerne haben wollen. Andere gehen raus und machen Filme.

Danke soweit für die Blumen.
Aber ich muss selbst gestehen oft nie ganz zufrieden zu sein und mir immer eine noch bessere Kamera wünsche. Aber dann meist weil es in der Praxis irgendwelche Unzulänglichkeiten gibt.
Die Fujis waren aber ungeachtet des Preises schon wirklich sehr gut und ließen meine Sony FS5 mit Pro Res vom Atomos Rekorder wirklich alt aussehen. Da war wirklich ALLES besser. Farben, DR, Lowlight und vorallem auch Auflösung. In Sachen Auflösung übertrumpft sie sogar noch meine neue A7siii, aber dafür punktet die Sony halt bei vielen anderen Sachen. Vorallem aber mit der 12800 Isostufe. Mag für viele nicht relevant sein, bei mir natürlich schon. Wenn ich mir bei der A7siii was wünschen könnte dann wäre es in der Tat die nahezu perfekte 2160p-Auflösung der Fuji. Aber man kann nicht alles haben und genau genommen ist der Unterschied tatsächlich nur im Direktvergleich wahrnehmbar und mehr im Kopf vorhanden als in der Realität. Von daher ist die A7siii für meine Zwecke schon verdammt nah dran an der perfekten Kamera. Klar, für Verbesserungen ist immer Luft.

Generell aber sind für mich gerade TV-Produktionen kein Maßstab für gute Qualität. TV-Produktionen sind nur wegen dem aufgeblasenen Umfeld teuer, nicht wegen des Qualitätsstandards. Ich selbst drehe als Kameramann auch TV-Formate. Ich muss mich immer wieder wundern wie niedrig dort der allgemeine Wissensstand bei einigen Kollegen ist. Kenntnis über den Tellerrand ist oft gar nicht vorhanden. Viele ruhen sich auf alten Routinen aus. Nach dem Motto: "Ich mach meinen Kram, ich verlass mich drauf dass Du deinen Kram machst." Dabei bleibt aber so mancher Pfusch unaufgedeckt. Gerade in Sachen Ausleuchtung muss ich mich immer wieder wundern wie dilettantisch gearbeitet wird, obwohl fast alles an Hardware vorhanden ist. Kein Beleuchter vorhanden, also wird einfach irgendeine alte Stufenlinse aufgestellt. Man feiert sich dann schon wenn man einen Diffusor drauf climpt damit dem Protagonisten nicht die Netzhaut wegbrennt. Das war es dann aber auch schon mit der Lichtgestaltung. Rimlight? Schulterlicht? Nie gehört. Wenn ich dann anfange eine klassische Dreipunkt-Beleuchtung aufzubauen fängt der PL schon ungeduldig zum Schnaufen an und kuckt auf die Uhr. Oder beginnt direkt zu meckern. Für wirklich ästhetische Bilder ist meist keine Zeit oder kein Bewusstsein vorhanden.
roki100 hat geschrieben: Mi 10 Feb, 2021 19:05 Wenn ich mir Dein Video oben anschaue, dann kann ich mir sehr gute Musikvideos Produktionen von Dir vorstellen.... Hast Du damit mal versucht?
In der Vergangenheit: ja. Aber sehr low Budget. Da war ich selbst noch am Erfahrung sammeln. Es gab neuerdings (damit meine ich circa die letzten 2 bis 3 Jahre) über meine Agentur ein paar Anläufe, aber wie immer ist dann doch alles am zu tighten Budget gescheitert. Ausser Unkosten und vertaner Zeit nichts gewesen. Generell ist ja auch in diesem Marksegment ein übles Preisdumping eingezogen. Wo früher noch 200.000 Euro geflossen sind, sind heute 20.000 Euro schon viel Geld. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.



rob
Administrator
Administrator
Beiträge: 1580

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von rob »

*** Corona dann bitte hier weiter diskutieren:***



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

rob hat geschrieben: Do 11 Feb, 2021 12:50 *** Corona dann bitte hier weiter diskutieren:***
Danke.



Pete O
Beiträge: 24

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Pete O »

r.p.television hat geschrieben: Di 09 Feb, 2021 21:11
Grundsätzlich würden technische Hintergründe ausufern. Aber wenn es spezielle Fragen gibt: Gerne
Ich würde tatsächlich nochmal auf die erwähnte Viltrox-Linse bei der Fuji zurückkommen. Aus Eigeninteresse. Wie schlägt sich bei der der AF? Auch wie die Abbildungsleistung ist. Ich kenne von Viltrox nur Adapter. Als Hersteller von Linsen haben die bei mir noch keinen Vertrauensvorschuß.
Gibt natürlich Videos im Netz, aber nie im Vergleich zum AF von Sony.

Das mit dem Raveneye fand ich auch interessant. Ich hätte das auch eher für ein Gimmick gehalten daß man anfangs mal nutzt und dann nie wieder. Nutzt du das denn generell auch zum Monitoring auf dem RS2 oder nur bei so speziellen Anwendungen?

Tatsächlich würde mich auch ein wenig interessieren welche Taschen oder Rucksäcke du nutzt. Tragen deine Begleiter auch was von deinem Zeug oder wie machst du das. Passt das in einen Rucksack? Ich hab nur bei deinem allerersten Film schlucken müssen als man dich mit einem gigantischen Rucksack UND einer riesigen Umhängetasche sieht. Das sah nach mindestens 30 Kilo Marschgepäck aus. Vermutlich sogar mehr. Ich liebäugle nämlich auch mit dem RS2, aber weß nicht wie es sich in der Praxis verhält. Hätte keine Lust mehrere Taschen irgendwo hin zu tragen.



Jörg
Beiträge: 10327

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Jörg »

Ich würde tatsächlich nochmal auf die erwähnte Viltrox-Linse bei der Fuji zurückkommen.
Zu den Viltrox Gläsern:
Ich hatte nun alle Objektive etliche Zeit zur Verfügung, zwei von den 56ern gehören jetzt zum Inventar, das 23mm wird dazustoßen.
Kurz und knapp:
es gibt aus meiner Sicht keinerlei Grund, diese Gläser nicht zu nutzen.
Das bezieht sich nicht nur auf Preis/Leistung.
Es ist sehr schnelles Glas, mit mehr als zufriedenstellender Schärfeabbildung, akkuratem,
blitzschnellen AF (auchAFC-C), Haptik und Wertigkeit sind unglaublich für den Preis.
Der AF funktioniert an der X-T20 nicht so schnell, wie an der X-T4/die X-T3 steht der 4 nicht nach,
nachdem die Updates erfolgt sind.
Das sind Gläser für den Alltag, nicht nur für Preisfüchse.

Die Objektive sind hier auch bei Temperaturen unter -25 ° ganz normal zu nutzen, das Einzige, das mein Sohn bemängelt, ist purple fringing in feinen Strukturen wie Ästen etc.
Bei mir tritt das nicht auf, ich habs hier aber auch nicht ganz so kalt.
Beu Firmwareupdates der Viltrox bitte einige Tage warten, bis die allgemeinen updates draußen
sind, die Chinafirmwares funktionieren nicht.
Kaufempfehlung von mir.



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von r.p.television »

Pete O hat geschrieben: Fr 12 Feb, 2021 13:32

Ich würde tatsächlich nochmal auf die erwähnte Viltrox-Linse bei der Fuji zurückkommen. Aus Eigeninteresse. Wie schlägt sich bei der der AF? Auch wie die Abbildungsleistung ist. Ich kenne von Viltrox nur Adapter. Als Hersteller von Linsen haben die bei mir noch keinen Vertrauensvorschuß.
Gibt natürlich Videos im Netz, aber nie im Vergleich zum AF von Sony.
Also die Linse ist wirklich super. Gute Haptik, sehr gute Abbildungslesitung. Der Flaschenhals bezüglich AF ist halt die X-T4, die speziell bei schwierigem Licht total überfordert ist und hilflos hin und her pumpt. Da ist die Sony haushoch überlegen. Ich muss aber auch sagen dass das dann schwierige Situationen sind (also beispielsweise mit Helmlampe an) oder stark gegenlichtig. Da kommt selbst mal die A7siii ins Straucheln.
Bei gutem Licht mit Gesichtserkennung funktioniert der AF aber schon recht gut. Minimales Hunting ist aber systembedingt immer zu erkennen, ähnlich wie bei den Panasonics. Wobei der AF-KI der Fuji schon besser ist als bei dem Lumix-Kameras.
Grundsätzlich würde ich wie Jörg hier eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Ich werde mir vermutlich noch das 33mm holen.Das 56mm ist mir vermutlich schon zu telig und ich fürchte da wird dann der etwas stufig einsetzende IBIS der Fuji an seine Grenzen kommen.
Ich denke ein paar Aufnahmen im neuen Film (in den Minen) könnten mit X-T4 und Viltrox sein. Ich weiss es aktuell gar nicht mehr.
Pete O hat geschrieben: Fr 12 Feb, 2021 13:32 Das mit dem Raveneye fand ich auch interessant. Ich hätte das auch eher für ein Gimmick gehalten daß man anfangs mal nutzt und dann nie wieder. Nutzt du das denn generell auch zum Monitoring auf dem RS2 oder nur bei so speziellen Anwendungen?
Ich arbeite momentan bezüglich Raveneye sogar an einer weiteren Lösung. Ich hatte jetzt mehrmals das Problem unter Tage, dass ich gerne mit der Kamera in einen gähnenden Abgrund filmen wollte. Leider aber war der Rand am Abrund sehr brüchig und ich wollte da nicht zu nah rantreten. D.h. mein Arm war zu kurz um richtig schön mit dem RS2 und der A7siii über die Kante fliegen zu können und dann noch unten zu tilten. Idee: RS2 auf ein Monopod. Aber wie dann mit dem Gimbal kontrolliert nach unten neigen? Neue Idee: Nachdem ich dort sowieso immer einen Helm trage habe ich am Gopromount des Helmes an einem Extensionarm eine Handyhaltung installiert. Das Handy schwebt nun circa 25cm vor meiner linken Gesichtshälfte mit perfektem Blick auf das Display. Ich kann aber noch prima vorbeikucken damit ich mich nicht mangels freie Sicht auf die Nase lege. Dann stelle ich Force Mobile auf Aktiv. Und so kann ich mit meiner Kopfbewegung völlig intuitiv die Kamera nach unten tilten. Wichtig ist dass man den Kopf gerade hält, den Gimbal einmal resetet. Wenn ich beispielsweise sicher stellen will dass der Ronin nicht unnötig nach rechts oder links schwenkt so stelle ich die Geschwindigkeit der Pan-Achse auf Null. Und man kann das Signal von Force Mobile auch dämpfen bzw glätten. Das habe ich auch auf einer relativ hohen Stufe stehen damit die Bewegungen sehr smooth sind und auch weich auslaufen und weich anlaufen. Ein Reallife-Test steht aber noch aus. Dann kann ich auch in jene Abgründe filmen die man im Abspann des neuen Films "nur hört". Ich habe mir hier ergänzend das neue Sirius-Monopod mit der extra breiten Beinspinne besorgt. Darauf kann ich den Ronin bei ebenem Untergrund auch prima und sehr stabil abstellen.
Aber grundsätzlich habe ich oft das Handy direkt am RS2 um besser das Framing zu überprüfen weil das Handydisplay einfach größer ist. Das Delay schwankt und ich bin noch nicht ganz dahinter gekommen warum das so ist.
Pete O hat geschrieben: Fr 12 Feb, 2021 13:32 Tatsächlich würde mich auch ein wenig interessieren welche Taschen oder Rucksäcke du nutzt. Tragen deine Begleiter auch was von deinem Zeug oder wie machst du das. Passt das in einen Rucksack? Ich hab nur bei deinem allerersten Film schlucken müssen als man dich mit einem gigantischen Rucksack UND einer riesigen Umhängetasche sieht. Das sah nach mindestens 30 Kilo Marschgepäck aus. Vermutlich sogar mehr. Ich liebäugle nämlich auch mit dem RS2, aber weß nicht wie es sich in der Praxis verhält. Hätte keine Lust mehrere Taschen irgendwo hin zu tragen.
Das was Du in meinem Prologfilm gesehen hast war noch der Lowepro Pro Trekker 600 AW. da war aber noch meine FS700 und der externe R5-Raw-Rekorder drin nebst Objektiven. Da hat der Rucksack alleine so um die 23 Kilo gewogen. In der Umhängetasche war dann der große Ronin 1 mit Stand und noch anderem Kram. Zusammen bin ich da tatsächlich auf bis zu knapp 40 Kilo gekommen. Spaß hat das keinen mehr gemacht.
Jetzt habe ich einen Lowepro Flipside 500 AW II. Da passt der DJI Ronin RS2 mit montierter A7siii locker rein plus 2 Objektive und anderem Kleinkram. Lichtschwert und NP-Akkus sind draussen im Fach. Im Endeffekt habe ich alles im und am Rucksack. Ab und zu trage ich halt noch in der Hand die Akkunebelmaschine oder anderen Kram. Das hängt vom Lost Place, der Zugänglichtkeit und der Wegstrecke ab. Ab und an hilft mir auch jemand beim Tragen, weil die anderen ja durchaus für ihre Fotos von meiner Nebelmaschine profitieren.
Ab und an trage ich dann die Kamera ohne RS2 auch nur in einer schmalen Umhängetasche.
Jedenfalls ist mein Leben heute sehr viel leichter als mit der kranken Schlepperei früher. Da musste ich manchmal ins Sauerstoffzelt bei schwierigen Zugängen, wenn man dann mit dem schweren Rucksack ewig in geduckter Haltung gehen muss weil die Decke so niedrig ist.



Auf Achse
Beiträge: 4031

Re: Passion für Lost Places

Beitrag von Auf Achse »

r.p.television hat geschrieben: Fr 12 Feb, 2021 17:18 ...... Lichtschwert und NP-Akkus sind draussen im Fach. ......

Ist mir immer wieder sehr positiv aufgefallen in deinem Zusammenschnitt, und man kann auch jede Menge Blödsinn damit machen :-)
Was ist das eigentlich für ein Teil? Hast du bitte eine Typenbezeichnung oder link für mich?

Danke + Grüsse,
Auf Achse



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