pillepalle hat geschrieben: ↑So 10 Nov, 2024 15:12
@ iasi
Natürlich sollte man die Erfahrung haben wieviele Leute man für etwas braucht. Aber in der Praxis merkt man eben auch ganz schnell was nicht funktioniert. Ich filme ja erst ein paar Jahre, habe meine erste Doku nur mit wenigen unerfahrenen Helfern gemacht und habe anfangs auch kleine Jobs mit geringem Budget gehabt, bei denen dann nur Leichtmatrosen mit im Budget waren. Aber viel mehr als einfache Hilfsarbeiten konnte man denen eben auch nicht wirklich geben. Am Ende hat man doch fast alles selber gemacht und muss trotzdem alles kontrollieren. Das ist zwar günstig, aber auch keine wirkliche Hilfe.
Du predigst doch selber immer wie wichtig die Zeit am Set ist. Es läßt sich durch nichts soviel Zeit am Set sparen, als mit Leuten die wissen was sie tun und mitdenken. Die ein Stativ aus dem Weg räumen, weil sie wissen, daß es gleich im Weg stehen wird und nicht auf Befehle warten. Das Beste für mich ist, wenn alles schnell und reibungslos läuft. Und das tut es in der Regel nur, wenn gute Leute am Start sind.
VG
Effizenz bedeutet nicht auf alles und jeden zu verzichten.
Es geht darum, dass sich jeder den beschränkten Mitteln bewußt ist und ständig nach Möglichkeiten sucht, noch mehr aus diesen Mitteln zu machen.
Das Budget ist fast immer gering. Damit muss man umgehen.
Was ist denn von jemandem zu halten, der nur auf seine Erfahrung und seine Routinen besteht, während ihm nichts anderes als das Catering wichtig scheint?
Andererseits ist da dann vielleicht der Tonmann, der alles versucht, um mit den vorhanden Mitteln einen noch besseren Ton herauszukitzeln und der sich darüber Gedanken macht, welche Mitarbeiter für ihn wirklich unverzichtbar sind. Welche neue Technik kann helfen, die Effizienz zu steigern.
Die Kosten müssen eigentlich bei jedem in verantwortlicher Position bei allen Überlegungen ständig präsent sein.
Wenn ich höre, dass andere die Erfahrung gemacht haben, mit hohem ISO Kosten einzusparen, muss ich das doch im Sinne der Produktion und des Filmes mit höchstem Interesse und aufgeschlossen weiterverfolgen.
Gelingt es z.B. auch nur eine Einstellung aus einer anderen Kameraposition in der geplanten Drehzeit für eine Szene zusätzlich zu drehen, kann dies die Wirkung und Qualität dieser Szene bereichern.
Es ist ja auch oft so, dass die Crewmitglieder in verantwortlicher Position sich durch Rückstellungen an der Finanzierung beteiligen. Es sollte dann in der Verantwortung aller liegen, dass durch maximale Effizienz das bestmögliche Ergebnis erzielt wird. Wer dann meint, ihn würde die Finanzierung nicht kümmern, wird seiner Verantwortung nicht gerecht.
Wer von den Verantwortlichen davon ausgeht, dass der Film seine Kosten nicht einspielen wird, ist dann ebenso fehl am Platz.
Die "Leichtmatrosen" spielen dabei gar keine große Rolle.